Infanterie-Regiment „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28

Infanterie-Regiment „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28
Soldaten des Infanterie-Regiments in Koblenz (1910)

Das Infanterie-Regiment „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28 kam 1815 zum preußischen Heer, doch seine Anfänge gehen bis ins Jahr 1672 zurück. Es gehörte zur Stammbesatzung der preußischen Garnison Koblenz und Ehrenbreitstein und war dort bis 1918 als Teil der 30. Infanteriebrigade vorwiegend stationiert.

Inhaltsverzeichnis

Namen

Diese Einheit wurde am 5. Dezember 1813 im Generalgouvernement Berg als 1. Infanterie-Regiment errichtet und am 25. März 1815 in die Preußische Armee übernommen:

  • 25. März 1815 – 1816: 28. Infanterie-Regiment
  • 5. November 1816 – 1823: 28. Infanterie-Regiment (2. Rheinisches)
  • 10. März 1826 – 1860: 28. Infanterie-Regiment
  • 4. Juli 1860 – 1889: 2. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 28.

Am 27. Januar 1889 wurde das Regiment nach dem preußischen General August Karl von Goeben benannt und trug nun bis zu seiner Auflösung am 12. Dezember 1918 in Neuenkirchen bei Osnabrück den Namen Infanterie-Regiment von Goeben (2. Rheinisches) Nr. 28.

Garnisonen

Erstmals 1820–23 lag das Regiment in Koblenz und Ehrenbreitstein, dann erneut 1831–32 und 1839 (auf der Feste oder Festung Ehrenbreitstein), 1851–60 in Koblenz und 1859 auf der Feste Ehrenbreitstein. Von 1877 bis 1918 befand sich das Regiment komplett auf der Feste Ehrenbreitstein und in Koblenz. Ab 1913 zog das Regiment in die neuen Kasernen in der Steinstraße in Koblenz-Rauental, in der noch Reste der Kasernenbauten erhalten sind.

Einsätze

1914
22.- 23. August Schlacht bei Neufchâteau
24.- 29. August Schlacht an der Maas/Donchery
30. August - 5. September Verfolgungskämpfe von der Maas zur Marne
6.- 12. September Schlacht an der Marne
30. September - 19. Dezember Stellungskämpfe in der Champagne bei Souain
20.- 30. Dezember Schlacht bei Souain
1914/1915
31. Dezember 1914-7. Januar 1915 Stellungskämpfe in der Champagne
8.- 13. Januar Schlacht bei Perthes-lès-Hurlus und Beausejour
14.- 31. Januar Stellungskämpfe in der Champagne
1.- 5. Februar 2. Schlacht bei Perthes-lès-Hurlus und Massiges
6.- 15. Februar Stellungskämpfe in der Champagne
16.- 19. Februar 3. Schlacht bei Perthes-lès-Hurlus
20. Februar - 20. März Winterschlacht in der Champagne
21.- 31. März Stellungskämpfe in der Champagne
13. Mai - 19. Juni Schlacht bei La Bassée im Bereich Neuville-St. Vaast–Arras
1915/1916
30. Juni 1915 - 28. Juli 1916 Kämpfe an der Aisne bei Nouvron-Vingré
29. Juli - 25. August Schlacht an der Somme bei Thiepval
26. August - 3. Oktober Stellungskämpfe an der Aisne (Laffaux-Ecke)
4.- 30. Oktober Kämpfe an der Somme bei Sailly
31. Oktober - 19. November Kämpfe an der Aisne
1916/1917
25. November 1916 - 19. Mai 1917 Stellungskämpfe am oberen Styr und Stochod/Wolhynien
25. Juni.- 21. Juli Kampf um den Wijtschate|Wytschaete - Bogen/Westflandern
22. Juli - 3. September Sommerschlacht in Flandern
4. - 30. September Grenzschutz an der belgisch-holländischen Grenze
4.- 15. Oktober Kämpfe in Flandern bei Langemark-Poelkapelle
1917/1918
21. November 1917 - 18. Januar 1918 Kämpfe in Flandern bei Passchendaele
19. Februar - 4. April Kämpfe in Flandern
9.- 18. April Schlacht bei Armentières
19. April - 2. Mai Stellungskämpfe in Französisch-Flandern
14. Mai - 6. Juli Stellungskämpfe in Französisch-Flandern
14. Juli - 4. August Stellungskämpfe in Französisch-Flandern
5.- 18. August Kämpfe bei Ypern und La Bassée
27. August - 1. September Schlacht bei Monchy und Bapaume
7. September - 11. November Abwehrkämpfe in der Antwerpen-Maas-Stellung

Denkmal und Gedenkplatte

Neu und alt: Das Regiments-Kriegerdenkmal 1914-18 der 28er auf dem Helfenstein

Auf dem Helfenstein, dem südlich vor dem Ober-Ehrenbreitstein gelegenen Werk der Festung Ehrenbreitstein, steht seit 1934 ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des Regiments. Die Einweihung des Denkmals fand während eines Regimentstreffens am 15. Juni 1935 statt. Ursprünglich stand auf dem heute noch erhaltenen Sockel ein Handgranatenwerfer. Nach der Ablösung der US-Truppen durch französische Besatzungssoldaten wurde der Infanterist im Zuge einer Denkmalsbereinigung demontiert; der Sockel wurde bei dieser Gelegenheit stark beschädigt. Eine Reliefplatte (eine Mutter, die ihren gefallenen Sohn beweint), sowie eine Inschrifttafel mit der Verlustliste des Regiments, die in der Neusser Gießerei Preuss & Alf entstanden waren, blieben erhalten. 1960 fügten Soldaten des damals in Koblenz stationierten Panzergrenadierbataillons 142 die Reste des zerschlagenen Sockels zu einem neuen Gedenkstein in schlichter Form zusammen und setzten eine Flammenschale auf den Sockel. Die alten Platten, sowie eine neue Wappentafel wurden in den Gedenkstein eingefügt.

Auf dem Koblenzer Hauptfriedhof erinnert in der Ehrenhalle des Ehrenhains für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eine Platte an die Gefallenen des Regiments.

Literatur

  • Helmut Kampmann: Wenn Steine reden. Koblenz 1992.
  • W. Neff: Geschichte des Infanterie-Regiments von Goeben (2. Rheinischen) Nr. 28. - Berlin: Mittler 1890.
  • Rüdiger Wischemann: Die Festung Koblenz. Koblenz 1978.

Weblinks


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