- Ernte
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Die Ernte fasst alle Arbeiten zusammen, welche zum Einbringen landwirtschaftlicher Gewächse und Früchte notwendig sind. Ziel aller zur Ernte angewandten Verfahren ist es, die landwirtschaftlichen Erzeugnisse in dem Zeitpunkt, in dem sie den Anbauzweck (menschlicher oder tierischer Verzehr oder sonstige Nutzung, z. B. Fasergewinnung) bestmöglich erfüllen, weitestgehend verlustfrei vom Anbaustandort wegzunehmen.[1] Der forstwirtschaftliche Einschlag von Holz im Wald wird gleichfalls als Ernte (Holzernte) bezeichnet, ebenso das herbstliche Abfischen von Fischteichen.Inhaltsverzeichnis
Überblick
Große Bedeutung für die Ernte haben
- der richtige Zeitpunkt
- das Wetter
- schnelle Abwicklung der notwendigen Arbeiten.
Man unterscheidet in der heimischen Landwirtschaft folgende Haupternten:
- Grünfutterernte: sie erstreckt sich auf alle grünen Futtergewächse, die (für die Winterfütterung) in konserviertem Zustand aufbewahrt werden sollen
- Getreideernte: umfasst die Ernte von Getreide, Öl- und Hülsenfrüchten
- Hackfruchternte: Ernte von Wurzel- und Knollengewächsen (z. B. Kartoffeln und Zuckerrüben).
Im Obstbau spricht man von Obsternte, im Weinbau von Weinlese.
Die Ernte war zu allen Zeiten der wichtigste Zeitraum eines landwirtschaftlichen Jahres. Das erfolgreiche Einbringen und Lagern der Ernteerträge sicherte das Überleben im nächsten Winter. Gerade in nördlicheren Breiten Europas, in denen pro Jahr nur eine einzige Ernte eingebracht wird, bedeuteten Missernten oft Hungersnot, Armut und den Tod.
Die Ernte wurde deshalb schon bei den Griechen und Römern durch besondere Feierlichkeiten abgeschlossen. Das kirchliche Erntedankfest, in Deutschland meist am ersten Sonntag nach Michaelis (29. September) gefeiert, ist an die Stelle der heidnischen Ernteopfer getreten.
In früheren Jahrhunderten fanden vom Gutsherrn veranstaltete Festlichkeiten statt, auf denen die Landarbeiter vom Betriebsinhaber bewirtet wurden. Lokale Bräuche sind z. B. das so genannte Erntebier und der Erntekranz (oder die Erntekrone). Der Erntekranz besteht aus den letzten geernteten Ähren und wird dem Betriebsleiter (z. B. Gutsherrn) von der Belegschaft auf einer Mistgabel übergeben, womit von ihm der Arbeitslohn und ein Festessen eingefordert wird.
Ertrag
Als Ertrag wird die Ernteeinfuhr pro Flächeneinheit (meist pro Hektar) aufgefasst. Methoden, um den Ertrag zu steigern, waren und sind beispielsweise Dreifelderwirtschaft, Dünger, Züchtung oder künstliche Bewässerung.
Ernteschäden
Unter Ernteschäden versteht man alle, durch meist natürliche Einflüsse entstandenen, Schäden an Feldfrüchten und Getreide, die die Güte oder Menge des Ernteertrags vor der Ernte negativ beeinflussen. Ernteschäden führen im größeren Maßstab zu Missernten. Sie treten oft in Folge von extremen klimatischen Ereignissen wie langanhaltender Dürre, Unwettern, übermäßigem Schädlings- oder Krankheitsbefall (wie Insektenplagen, Pflanzenseuchen) oder Naturkatastrophen auf.
Siehe auch: Kartoffelkäfer, Kartoffelfäule, Getreideschwarzrost, Hagelschlag, Sturmschaden, Bodenerosion, Bodenschutz
Missernte
Als Missernte bezeichnete man eine Ernte mit einem sehr schlechten Ertrag. Dadurch gibt es oft Versorgungsprobleme im betreffenden Land.
In früheren Jahrhunderten führten Missernten häufig zu Hungersnöten in der Bevölkerung. Die Ernährung der Menschen bestand aus landwirtschaftlichen Produkten, die nicht konserviert werden konnten. Auch Nutztiere, wie Kühe und Schweine, wurden mit diesen Produkten gefüttert und waren daher von Missernten betroffen.
Missernten und darauf folgende Hungersnöte führten früher oft zu Auswanderungen in andere Länder oder Kontinente, zum Beispiel die Kartoffelfäule, die Mitte der 1840er Jahre zur Großen Hungersnot in Irland führte.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Preuschen: Ackerbaulehre nach ökol. Gesetzen, 2. Aufl., C. F. Müller, Heidelberg, 1991/1994, ISBN 3-7880-9873-2, S. 250
Weblinks
Wikiquote: Ernte – ZitateWiktionary: Ernte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Ernte – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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