Eros (Asteroid)

Eros (Asteroid)
Asteroid
(433) Eros
NEAR-Aufnahme des Asteroiden Eros
Eigenschaften des Orbits (Simulation)
Orbittyp Amor-Typ
Große Halbachse 1,458 AE
Exzentrizität 0,223
Perihel – Aphel 1,133 – 1,783 AE
Neigung der Bahnebene 10,83°
Siderische Umlaufzeit 1 a 277 d 14 h
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 24,36 km/s
Physikalische Eigenschaften
Durchmesser 33 × 13 × 13 km
Masse 7,2 × 1015 kg
Albedo 0,16
Mittlere Dichte 2,4 g/cm³
Rotationsperiode 5 h 16 min 12 s
Absolute Helligkeit 11,16
Spektralklasse S-Typ
Geschichte
Entdecker Gustav Witt
Datum der Entdeckung 13. August 1898
Andere Bezeichnung 1898 DQ
Asteroid 433 Eros aus dem Überflug der Sonde Near, 19. September 2000

(433) Eros ist ein Asteroid, der am 13. August 1898 von Gustav Witt entdeckt wurde. Er war der erste bekannte erdnahe Asteroid. Benannt wurde der Himmelskörper nach Eros, dem Gott der Liebe aus der griechischen Mythologie.

Inhaltsverzeichnis

Entdeckung

Der Asteroid wurde auf einer Fotoplatte entdeckt, die der Astronom G. Witt und sein Assistent Felix Linke (1879-1959) in der Nacht vom 13. August 1898 an der Berliner Urania-Sternwarte belichtet hatten. Auch Auguste Charlois in Nizza hatte den Asteroiden in der gleichen Nacht aufgenommen, er erkannte die Spur, die der Asteroid auf der Fotoplatte hinterlassen hatte, allerdings zunächst nicht. [1]

Bahn

Eros war der erste bekannte Asteroid, dessen Bahn teilweise innerhalb der Marsbahn verläuft. Er gehört somit zur Klasse der erdnahen Amor-Asteroiden. Er bewegt sich in einem Abstand von 1,133 (Perihel) bis 1,783 (Aphel) astronomischen Einheiten, in 1,76 Jahren um die Sonne. Die Bahn ist um 10,83° gegen die Ekliptik geneigt, die Bahnexzentrizität beträgt 0,223.

Aufbau

Diese NEAR-Aufnahme zeigt deutlich die unregelmäßige Form von Eros


Eros ist ein unregelmäßig geformter Himmelskörper mit 33 x 13 x 13 Kilometern Ausdehnung. Er weist eine relativ helle silikathaltige Oberfläche mit einer Albedo von 0,16 auf. Seine Dichte entspricht mit 2,4 g/cm3 etwa der Dichte von silikatischem Gestein.

In rund 5 Stunden und 16 Minuten rotiert er um die eigene Achse. Messungen haben ergeben, dass die Temperaturen auf der sonnenzugewandten Seite (Tagseite) des Asteroiden auf 100 °C ansteigen, während sie auf der Nachtseite auf -150 °C abfallen. Während der Opposition erreicht er eine Helligkeit von 8,3 mag.

Eros wurde vom 14. Februar 2000 bis zum 12. Februar 2001 intensiv von der Raumsonde NEAR-Shoemaker untersucht. Die Sonde war auf eine Umlaufbahn um den Asteroiden gebracht worden und landete schließlich auf seiner Oberfläche, wobei detailreiche Aufnahmen erstellt wurden. Es zeigte sich, dass Eros von Kratern übersät und von Rillen und Spalten durchzogen ist. Der Asteroid war offensichtlich heftigsten Kollisionen mit anderen Himmelskörpern ausgesetzt. Fast überall liegen Gesteinstrümmer herum, die teilweise den Einschlagskratern zugeordnet werden können.

Nach den Wissenschaftlern der NEAR-Mission stammen die meisten der größeren Felsbrocken von einem Krater der vor vermutlich 1 Milliarde Jahren bei einer Kollision entstand. Dieser Einschlag könnte auch für eine mit kleinen Kratern unter 500 m übersäte Region verantwortlich sein, die 40 % der Oberfläche des Eros ausmacht. Ein Großteil der Oberfläche ist mit feinem Staub, dem Regolith, überzogen. Ursprünglich nahm man daher an, dass der Auswurf der Kollision die kleineren Krater aufgefüllt hat. Eine Analyse der Kraterdichte der Oberfläche zeigt jedoch, dass die Gebiete mit geringer Kraterdichte innerhalb von 9 km um den Einschlagpunkt verteilt liegen. Einige der weniger verkraterten Gebiete befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Einschlags, sind aber trotzdem innerhalb des Abstands von 9 km. Es wird angenommen, dass sich beim Einschlag Erdbebenwellen durch den Asteroiden ausbreiteten, die die kleineren Krater einebneten. Da Eros unregelmäßig geformt ist, kann eine direkte Linie von 9 km durch das Innere des Asteroiden länger sein, als wenn man die Oberfläche entlang gehen würde, was somit zu dem ungleichförmigen Muster der Kraterdichte auf der Oberfläche führt. [2]

Beim Vorbeiflug wurde die Sonde durch die Schwerkraftwirkung von Eros leicht abgelenkt. Hierdurch konnte dessen Masse bestimmt werden, die ca. 7,2 x 1015 kg beträgt. Aufgrund der unregelmäßigen Form variiert die Schwerkraftbeschleunigung von Eros zwischen verschiedenen Punkten seiner Oberfläche sehr stark. Die Größenordnung der Schwerkraft ist derart gering, dass die bei ihrem Start auf der Erde 818 kg schwere Sonde auf Eros nur ein Gewicht von etwa 500 Gramm hat. Dennoch konnte an Kraterwänden offenbar Geröll herunterrutschen. Darüber rätselnde Forscher vermuten die Ursache in Schwingungen des Asteroidenkörpers, die durch Einschläge kleinerer Brocken ausgelöst werden.

Zukunft

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1999 veröffentlichte der Wiener Astronom R. Dvorak das Ergebnis seiner numerischen Berechnungen mit dem Inhalt, dass Eros nach 20 Jahrmillionen auf relativ stabiler Bahn durch chaotisch wirkende Bahnstörungen in die Sonne stürzen wird. [3]

Sichtbarkeit

Hauptartikel: Erospositionen bis 2017

Siehe auch

Literatur

  1. H. Scholl, L. D. Schmadel: Discovery Circumstances of the First Near-Earth Asteroid (433) Eros, in: Acta Historica Astronomiae, Vol. 15, p. 210-220 Abstract
  2. P. C. Thomas, M. S. Robinson: Seismic resurfacing by a single impact on the asteroid 433 Eros, in: Nature, Vol. 436 (7049), p. 366-369 Abstract
  3. R. Dvorak, The long term evolution of Atens and Apollos in: Journal: Evolution and source regions of asteroids and comets: proceedings of the 173rd colloquium of the International Astronomical Union, held in Tatranska Lomnica, Slovak Republic, August 24-28, 1998 / edited by J. Svoren, E.M. Pittich, H. Rickman. Tatranska Lomnica, Slovak Republic : Astronomical Institute of the Slovak Academy of Sciences, 1999, Seite 59-75 insbesondere Seite 65 [1]

Weblinks


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