- Erste Größe (Astronomie)
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Als Sterne 1. Größe werden seit der griechischen Antike die hellsten Fixsterne bezeichnet.
Am gesamten Sternhimmel gibt es etwa 20 Sterne 1. Größe. Besonders auffällig unter ihnen sind drei Sterngruppen: das sogenannte Wintersechseck, das große Sommerdreieck und das Kreuz des Südens mit dem Centaurus.
Etwas schwächere Sterne wurden von den Griechen Hipparch (190–125 v. Chr.) und Ptolemäus (100–160 n. Chr.) als Stern 2. Größe bezeichnet (z. B. Großer Wagen, Cassiopeia und Oriongürtel) und die schwächsten freiäugig sichtbaren Sterne als 6. Größe.
Dieser Klassifizierung haben die Astronomen der Neuzeit eine physikalisch genau definierte Skala angepasst, die sie als scheinbare Helligkeit bezeichnen (auch „Größenklasse“ bzw. Magnitudo, abgekürzt mag). In dieser Skala gibt es:
- 23 Sterne 1. Größe bis 1,5 mag (die hellsten zwei haben eigentlich „−1. Größe“, die acht danach „0. Größe“);
- 70 Sterne 2. Größe (1,5 bis 2,5 mag);
- 170 Sterne 3. Größe;
- 430 Sterne 4. Größe (nach Argelander/Kapteyn);
- 1200 Sterne 5. Größe;
- 4000 Sterne 6. Größe.
Diese Skala ist so ausgelegt, dass jede Stufe einem Intensitäts-Verhältnis des Lichts von 2,512 entspricht, und daher 5 Stufen genau 1:100. Ein Stern 1. Größe ist also 100 mal so hell wie ein Lichtpünktchen 6. Größe, was dem Auge aber als weniger Stufen erscheint. Ursache dafür ist das Weber-Fechner-Gesetz unseres Gesichtssinns, das uns andrerseits ermöglicht, noch Helligkeitsunterschiede zwischen Tag und Nacht von 1:10 Milliarden wahrzunehmen.
Die Sternanzahl nimmt pro Größenklasse auf das 2½- bis 3-fache zu, was sich noch mehrere Helligkeitsstufen lang fortsetzt und mit dem Sichtbarwerden auch entfernterer Sterne der Milchstraße zusammenhängt. Erst zwischen 14. und 18. Größe sinkt der Faktor auf 2,3 pro Stufe, woraus man die Gesamtzahl der Sterne zu mindestens 30 Milliarden extrapoliert hat.
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