Erwin Tiebel

Erwin Tiebel

Erwin Tiebel (* 1903 in Dresden) war ein deutscher Rechtsanwalt und Agent des sowjetischen Nachrichtendienstes KGB.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tiebel war studierter Jurist und von 1934 bis 1937 als Rechtsanwalt in Radeberg tätig. 1937 wurde er Mitarbeiter des Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) und kurze Zeit später Leiter der Dienststelle in Radeberg. Dort lernte er auch Heinz Felfe kennen. Johannes Clemens war sein Vorgesetzter als Leiter der übergeordneten SD-Dienststelle Dresden. 1943 bis 1945 arbeitete er im Reichssicherheitshauptamt, wohin ihn Clemens nachholte und war dort Mitarbeiter im Amt VI (Auslandsnachrichtendienst) im Referat B 3 und zuständig unter anderem für die Schweiz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Hilfsarbeiter. Später war er Büroleiter und ab 1949 Geschäftsführer in einem Bauunternehmen. Zu dieser Zeit wird Clemens, nach dessen Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, sein Untermieter.

1951 bis 1961 arbeitet er für die BND-Mitarbeiter Felfe und Clemens, seine früheren Kollegen vom SD, als Kurier zum sowjetischen Nachrichtendienst KGB in Ost-Berlin.[1]

Gemeinsam mit Johannes Clemens und Heinz Felfe wurde er am 6. November 1961 verhaftet und am 22. Juli 1963 vom Bundesgerichtshof zu 3 Jahren Haft verurteilt.

Literatur

  • Helmut Roewer, Stefan Schäfer, Matthias Uhl: Lexikon der Geheimdienste im 20. Jahrhundert. Herbig, München (2003), ISBN 3-7766-2317-9
  • Klaus Eichner, Gotthold Schramm: Angriff und Abwehr. Die deutschen Geheimdienste nach 1945. Edition Ost 2007, ISBN 3-360-01082-5
  • Heinz Felfe: Im Dienst des Gegners. 10 Jahre Moskaus Mann im BND. Rasch und Röhring, Hamburg/Zürich 1986, ISBN 3-89136-059-2
  • James H. Critchfield: Partners at the Creation: The Men Behind Postwar Germany’s Defense and Intelligence Establishments. Verlag U S Naval Inst Pr, 2003, ISBN 978-1-59114-136-5
  • Umarmt und geküßt. In: Der Spiegel. Nr. 30, 1963, S. 20 (online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Drei Diener zweier Herren. In: Die Zeit, Nr. 28/1963

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