- Esther Dischereit
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Esther Dischereit (* 23. April 1952 in Heppenheim, Bergstraße) ist eine deutsch-jüdische Schriftstellerin, die in ihren Werken vor allem die Assimilation der Juden in Deutschland thematisiert.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Esther Dischereit wurde 1952 in Hessen geboren. Sie arbeitete in der Metallindustrie und als Setzerin, seit 1985 ist sie publizistisch als Schriftstellerin und Journalistin tätig.[2] 1988 begann eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Musikern, u. a. mit Ray Kaczynski [3], Friedemann Graef und Rüdiger Carl, ab 1993 unternahm sie Vortrags- und Lesereisen auf Einladung verschiedener Goethe-Institute und Universitäten in die USA, nach Medellín/Kolumbien und in europäischen Ländern. Esther Dischereit erhielt seit 1988 eine Vielzahl deutscher und internationaler Stipendien[4]; im Mai 1993 wurde ihr Hörspiel Rote Schuhe als Hörspiel des Monats ausgezeichnet.
Bis 1994 war sie Gewerkschaftsreferentin der ÖTV, später beim DGB (Kulturbeauftragte im DGB-Bezirk Berlin Brandenburg), der ihr wegen angeblicher Sparmaßnahmen (Kultur- und Antirassismusarbeit solle wegfallen) kündigte, wogegen sie in einem aufsehenerregenden Prozess einschließlich Berufungsverfahren erfolgreich vorging. In Verbindung mit der Kündigung ihrer Arbeitsstelle kam es 2006 auch zu öffentlichen Protesten.[5].
Seit 1989 lebt Dischereit in Berlin.[6]
2009 wurde sie mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet.[7]
Werke
- Anna macht Frühstück (mit Bildern von Cornelia Seidlein), dtv, München 1985, ISBN 3-423-07551-1
- Joemis Tisch. Eine jüdische Geschichte, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-11492-1
- Merryn, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-40436-9
- Als mir mein Golem öffnete (Gedichte), Stutz, Passau 1996, ISBN 3-88849-033-2
- Übungen, jüdisch zu sein. Aufsätze, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-12067-0
- Mit Eichmann an der Börse. In jüdischen und anderen Angelegenheiten, Ullstein, Berlin 2001, ISBN 3-89834-031-7
- Rauhreifiger Mund oder andere Nachrichten (Gedichte), Vorwerk 8, Berlin 2001, ISBN 3-930916-43-6 [8]
- Im Toaster steckt eine Scheibe Brot. Gedichte, Vorwerk 8, Berlin 2006, ISBN 3-930916-85-1
- Der Morgen an dem der Zeitungsträger. Erzählungen, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-518-12496-X
- Vor den hohen Feiertagen gab es ein Flüstern und ein Rascheln im Haus. Eichengrün-Platz Dülmen, Aviva Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-932338-38-0
Literatur
- Katharina Hall: Esther Dischereit (Aufsatzsammlung und Bibliografie), englisch und deutsch. Univ. of Wales Press, Cardiff 2007 (Contemporary German writers), ISBN 0-7083-1991-2
Weblinks
- Website der Autorin
- Literatur von und über Esther Dischereit im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Deutschlandradio Kultur: Phantasien hinter der Wohnungstür, 5. Juli 2007
- ↑ TU Berlin – Medieninformation Nr. 261: Joëmis Tisch - Eine jüdische Geschichte von Esther Dischereit, 27. November 1997
- ↑ Literaturbüro NRW-Ruhr: Ester Dischereit (Berlin) (ohne Datum; abgerufen 11. Januar 2009
- ↑ Verlagsporträt bei Suhrkamp (abgerufen 11. Januar 2009)
- ↑ haGalil.com: Offener Brief an den DGB: Esther Dischereit nicht kündigen!, 17. Juni 2006
- ↑ Der Tagesspiegel: Autobahnmauthausen, 2. Mai 2008
- ↑ Der Standard:[1], 21. August 2009
- ↑ Eiszeit: Ein lesenswerter Gedichtband von Esther Dischereit – Rezension auf haGalil.com, 31. Dezember 2003
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