Eudo von Aquitanien

Eudo von Aquitanien

Eudo von Aquitanien, (auch Odo; † 735) wurde in zeitgenössischen Quellen als dux (Herzog) oder princeps (Fürst) von Aquitanien bezeichnet. Er hatte zwei Söhne, Hunoald und Ato, dazu eine Tochter Lampegia (?).

Nominell war Eudo vom Frankenkönig abhängig. Seine Herrschaft dürfte etwa um 700 als Nachfolger von Lupus begonnen haben. Chilperich II. und sein Hausmeier Raganfrid wandten sich nach ihrer Niederlage gegen Karl Martell bei Vincy 717 an Eudo und baten ihn um ein Bündnis; dafür boten sie ihm die Anerkennung als rex, also die rechtliche Unabhängigkeit vom Frankenreich. Karl konnte allerdings nicht geschlagen werden. Nach einer verlorenen Schlacht 718 bei Soissons lieferte Eudo Chilperich an Karl aus; er schloss daraufhin einen Freundschaftsvertrag mit ihm und erhielt das erbliche Recht am Herzogtum.

Die über die Pyrenäen vorstoßenden Araber besiegte Eudo 721 in der Schlacht von Toulouse. Der Liber Pontificalis, die Geschichte der Bischöfe von Rom, erwähnt diesen Erfolg und erklärt ihn mit den Geschenken – Stücke von geweihten Schwämmen – die man dem Herzog und seinen „Franken“ geschickt habe. Diese Nachricht zeigt, dass der Herzog von Aquitanien, wie gleichzeitig auch der von Bayern, bereits eigene Beziehungen zur Kurie unterhielt. Der Sicherung vor weiteren arabischen Angriffen diente ein Bündnis mit dem von den Arabern abgefallenen Berber-Fürsten Munnuz, der die Tochter Eudos heiratete. Auf ihrem Zug nach Tours fügten die Araber Eudo 732 bei Poitiers eine schwere Niederlage zu, am Ende aber gewann er zusammen mit Karl Martell die Schlacht an der Römerstraße von Tours nach Poitiers und warf die Araber aus dem Frankenreich zurück.

Siehe auch

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
Lupus I. Herzog von Aquitanien
700–735
Hunold

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