- Soissons
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Soissons Region Picardie Département Aisne Arrondissement Soissons Kanton Hauptort von 2 Kantonen: Kanton Soissons-Sud und Kanton Soissons-Nord Koordinaten 49° 23′ N, 3° 19′ O49.3811111111113.322546Koordinaten: 49° 23′ N, 3° 19′ O Höhe 46 m (38–130 m) Fläche 12,32 km² Einwohner 28.523 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 2.315 Einw./km² Postleitzahl 02200 INSEE-Code 02722 Website www.ville-soissons.fr Soissons [swaˈsɔ̃] ist eine Stadt mit 28.523 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) in der Picardie im Norden von Frankreich. Sie war bereits zu Zeiten der römischen Besetzung als Augusta Suessionum bekannt. Sie war zwischen 486 und 497 Hauptstadt des Frankenreichs. Heute ist die Stadt noch immer Bischofssitz.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Soissons befindet sich zwischen den Städten Laon im Nordosten, Compiègne im Westen, Paris im Südwesten und Reims im Osten. Die Stadt liegt am Südufer der Aisne, deren linker Nebenfluss Crise im Stadtgebiet mündet.
Geschichte
Antike und Mittelalter
In der Antike siedelte der keltische Stamm der Suessionen im Gebiet um Soissons. Soissons war der Hauptort dieses belgischen Stammes, der schließlich im Jahr 57 v. Chr. von Gaius Iulius Caesar unterworfen wurde. Die Stadt wurde von den Römern Augusta Suessionum genannt. Durch den Sieg Chlodwigs über Syagrius im Jahr 486 (oder 487) n. Chr. in der Schlacht von Soissons wurde die Stadt merowingischer Königssitz. Nach der Legalisierung der fränkischen Reichsgründung Chlodwigs I. durch Kaiser Anastasios I. im Jahre 497 verlegte Chlodwig die Hauptstadt nach Paris. Nach der Reichsteilung 511 erhielt Chlothar I., der jüngste Sohn Chlodwigs, den nordwestlichen Reichsteil mit Soisson als Hauptstadt.
Neuzeit
1414 führte der Widerstand Soissons gegen König Karl VI. zur vollständigen Zerstörung der Stadt im Hundertjährigen Krieg.
Während der Hugenottenkriege wurde Soissons in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ständig belagert.
In den Befreiungskriegen wurde die Stadt im März/April 1814 von preußischen Truppen (3.Armee-Korps) belagert und schließlich eingenommen.
Soissons erlitt bereits im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 starke Schäden. In der Stadt befand sich eine Festung, die im Oktober 1870 von den deutschen Truppen eingenommen wurde. Dabei gingen über 4.700 Soldaten in Gefangenschaft und umfangreiche Sachwerte wie Kanonen, Ausrüstung und die Kriegskasse mit 92.000 Franc wurden erbeutet.
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) wurde die Stadt zweimal von deutschen Truppen besetzt und durch Artilleriefeuer von beiden Seiten zu drei Vierteln zerstört. Die Türme der Abtei und der Kathedrale blieben aber unversehrt.
Siehe auch
Partnerstädte
- Guardamar del Segura, Spanien
- Eisenberg, Thüringen, Deutschland
- Landkreis Schaumburg, Deutschland
- Arad, Israel
- Tidjkja, Mauretanien
- Câmpulung, Rumänien
- Louiseville, Kanada [1]
Bauwerke
Kathedrale von Soissons
Die gotische Kathedrale Saint-Gervais et Saint-Protais von Soissons wurde ab 1180 errichtet. Die Fassade stammt aus der Zeit um 1400. Die Vollendung des Nordturms ist durch den Hundertjährigen Krieg verhindert worden. Das Radfenster in der Mitte ist sehr viel später eingesetzt worden. Der plastische Schmuck der Portalzonen ist bereits 1567 den Zerstörungszügen der Hugenotten zum Opfer gefallen. Später hat vor allen Dingen der Erste Weltkrieg starke Schäden hinterlassen.
Ehemalige Abtei Saint-Jean-des-Vignes
Die 1076 gegründete ehemalige Abtei Saint-Jean-des-Vignes überragt die Stadt mit den noch erhaltenen und weithin sichtbaren Westtürmen. Die gotische Architektur stammt aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. 1359 wurde das Kloster im Hundertjährigen Krieg befestigt. Am Ende des 18. Jahrhunderts und nach der französischen Revolution zerfiel die Anlage. Das Gelände diente fortan als Steinbruch und Kaserne. Heute befindet sich in einem ehemaligen Kasernengebäude ein Museum
Weitere sehenswerte Bauwerke
- Ehemalige Abteikirche Saint-Médard
- Ehemalige Gemeindekirche Saint-Pierre-au-Parvis
- Ehemalige Abtei Saint-Léger
- Ehemalige Benediktinerinnenabtei Notre Dame (Soissons)
Persönlichkeiten
- Aurore Clément, Schauspielerin
- Guy Lacour, Komponist, Professor und Tenor-Saxophonist
- Heribert I. von Vermandois, Graf von Soissons (886/898)
- Heribert II. von Vermandois, Graf von Soissons (900/907)
- Pippin der Jüngere fränkischer Hausmeier, König der Franken
- Bonifatius Missionar und Kirchenreformer im Frankenreich
- Chlothar I. Frankenkönig aus dem Haus der Merowinger
- Chilperich I. merowingischer König in Neustrien (Soissons)
- François-Annibal d’Estrées französischer Diplomat und Militär, Marschall von Frankreich
- Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz preußischer General
- Maria von Bourbon-Condé Gräfin von Soissons
- Ives von Nesle, Graf von Soissons (Haus Nesle)
- Gerberga von Sachsen, Herzogin von Lothringen und Königin von Frankreich Äbtissin von Notre-Dame in Soissons
- Charles-Henri-Joseph Binet Bischof von Soissons
- Theudebert II. König der Franken
- Crispinus, Märtyrer und Heiliger, heute Patron der Stadt Soissons
- Anne-Marie Barat französische Organistin
- Sébastien Mamerot, französischer Geistlicher, Gelehrter und Schriftsteller (15. Jh.)
- Johannes Roscelin französischer Mönch und Philosoph
- Pierre Daniel Huet französischer Geistlicher und Gelehrter, Bischof von Soissons
- Enguerrand VII. de Coucy Graf von Soissons
Zitate
- „Sie hat Caesar siegen, Chlodwig regieren und Napoleon wanken sehen.“ (Victor Hugo)
Siehe auch
Literatur
- Horst Heynemann: Picardie. Von der Aisne zur Oise... von der Somme zum Ärmelkanal. Aachen 1999, ISBN 3-89124-558-0.
Quellen
Weblinks
[{{fullurl:Commons:- Category:Soissons|uselang=de}} Commons: Soissons] – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- http://www.ville-soissons.fr/ französisch
- Soissons-Cathédrale französisch
- Der Hafen von Soissons
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