- Eurocopter Dauphin
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Eurocopter AS 360 Dauphin
Eine AS 365 N-1 der Schweizer LuftwaffeTyp: Transporthubschrauber Entwurfsland: Frankreich Hersteller: Aérospatiale/Eurocopter Erstflug: 2. Juni 1972 Indienststellung: 1975 Stückzahl: 1000 (Stand: April 2011) Die Eurocopter AS 360 Dauphin (franz. für Delphin) ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber von Aérospatiale, die inzwischen Teil von Eurocopter ist. Es existieren mehrere Versionen mit einem oder zwei Triebwerken. Allen gemein ist der Fenestron-Heckrotor. Während die ersten Varianten mit einem starren Fahrwerk ausgestattet waren, kommt bei den Weiterentwicklungen ein Einziehfahrwerk zum Einsatz. Der erste Prototyp flog am 2. Juni 1972. Das heute produzierte Modell ist die AS 365 N3. Das aus der AS 365 entwickelte, ebenfalls aktuelle Modell, die EC 155 wird parallel zu dieser angeboten.
Die Dauphin wird weltweit für Rettungs-, Polizei- und Transportaufgaben oder auch zum Passagiertransport verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Varianten
Die Maschine wurde zunächst als einmotorige Variante SA 360 vorgestellt und später zu der heute gefertigten zweimotorigen Variante weiter entwickelt. Sie wurde als Nachfolger der Alouette III entwickelt.
SA 360
Der Prototyp war mit einem 730 kW leistenden Turboméca Astazou XVI Triebwerk und einem 4-Blatt-Hauptrotor ausgerüstet. Mit dieser Konfiguration wurden zunächst 180 Flüge durchgeführt. Es zeigten sich Vibrationen im Rotorsystem. Der Einsatz von Anti-Flatter-Massen in den Rotorspitzen verringerten diesen Effekt. Für weitere Versuche kam eine 785 kW starke Variante (XVIIIA), der Astazou, zum Einsatz. Die geänderte Maschine kam dann am 4. Mai 1973 zum Erstflug. Die erste Produktionsmaschine, eine SA 360 C, flog erstmals im April 1975. Es wurden bis 1981 insgesamt etwa 40 Maschinen gefertigt.
SA 361
Die SA 361 wurde in einigen Exemplaren gefertigt und flog erstmals am 12. Juni 1976. Sie verfügte über denselben 4-Blatt-Hauptrotor wie die SA 360, besaß jedoch ein leistungsstärkeres Triebwerk (Astazou XX mit 749 kW), bessere Flugleistungen und eine höhere Zuladung. Eine militärische Variante für den Einsatz von 8 HOT-Flugkörpern (SA 361 HCL) wurde ebenfalls entwickelt und im Mai 1978 mit einer 1043 kW leistenden Astazou XXB vorgestellt. Eine Serienfertigung fand jedoch nicht statt.
SA 365 C
Die SA 365 C Dauphin 2 ist eine zweimotorige Ausführung, die seit 1973 entwickelt wurde. Grund für die zweimotorige Ausführung ist in erster Linie die höhere Betriebssicherheit. Am 24. Januar 1975 fand der Erstflug statt. Es kamen Turboméca Arriel-Wellenturbinen von 505 kW Leistung zum Einsatz. Die Triebwerksverkleidung wurde deswegen geändert. Auch wurde das 4-Blatt-Haupt-Rotorsystem getauscht. Die ersten Serienmaschinen wurden ab Dezember 1978 ausgeliefert. Bis zum Produktionsende 1981 wurden etwa 50 Maschinen dieses Typs hergestellt.
AS 365 N (bis 1990: SA 365)
Die 365 N stellt als erste Variante mit Bugradeinziehfahrwerk, größeren Leitwerksflächen, einem geänderten Getriebe, weiter verbesserten 4-Blatt-Hauptrotor mit Mastverkleidung und optimierter Motorverkleidung eine wesentliche Weiterentwicklung dar. Als Triebwerk wurden die Turboméca Arriel 1C mit 447 kW eingesetzt. Der Erstflug fand am 31. März 1979 statt. Diese Variante ersetzte ab 1982 die bisherigen Typen SA 360 und SA 365C und wurde bis 1990 produziert.
AS 365 N2
Die leicht verbesserte Variante N2 hatte Detailverbesserungen an den Kabinentüren, am Getriebe und der Inneneinrichtung. Es kamen leistungesteigerte Arriel 1C2 Triebwerke mit 569 kW zum Einsatz. Das Cockpit erhielt ein EFIS. Die ersten Maschinen dieses Typs wurden 1990 ausgeliefert, und die Fertigung dauert noch an (2005).
AS 365 N3
Weiter verbesserte Variante der AS 365 mit einem FADEC und zwei Arriel 2C-Triebwerken zu je 729 kW. Die Auslieferung dieser Variante begann im Dezember 1998. Die Fertigung dauert an.
AS 365 N3e
Die AS 365 N3 wird ab Ende des Jahres 2013 von der AS365 N3e abgelöst werden, die 15 % mehr Leistung aufweisen wird. Das maximale Abfluggewicht wird sich dadurch auf 4,5 Tonnen erhöhen. Die neue Version erhält das Hauptgetriebe des EC 155, einen neuen Starflex-Hauptrotorkopf und einen verstärkten Hauptrotormast.
EC 155 B / B1
Die ursprüngliche Bezeichnung der EC 155 B lautete AS 365 N4 (Arriel 2C1). Aufgrund des komplett neuen 5-Blatt-Hauptrotors mit unbegrenzter Lebensdauer und der durch geänderte Türen wesentlich größeren Kabine wurde jedoch eine neue Serienbezeichnung verwendet. Die Maschine wurde am 17. Juni 1997 erstmals geflogen und noch im selben Jahr auf der Pariser Luftfahrtausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Modell EC 155 B1 besitzt zwei Arriel 2C2 Triebwerke mit 853 Wellen-PS Dauerleistung, also 12% Leistungssteigerung.[1]
SA 366 G1 / HH-65 Dolphin
Die SA 366 G ist eine Variante für die US-Küstenwache. Die Bezeichnung für die Maschinen dort lautete HH-65A Dolphin. Sie entsprechen bis auf die Triebwerke Textron LTS 101 mit 551 kW Leistung und einigen weiteren Detailänderungen um US-Anforderungen zu genügen, der SA 365 N. Es wurden insgesamt 99 Maschinen dieses Typs geliefert. Die USCG erteilte 2004 den Auftrag, die Hubschrauber mit einem neuen Triebwerk auszustatten.[2] Dazu wurde das Arriel 2C2 CG Triebwerk ausgewählt - CG steht für Coast Guard. Nach dieser leistungssteigernden Modernisierung, die insgesamt 95 Stück umfasste, änderte sich die Bezeichnung des Hubschraubers in HH-65C.
Harbin Z-9/WZ-9
Die Harbin Z-9 Haitung (Delfin) ist eine Lizenzvariante, die in China gefertigt wird. Dazu wurde 1980 zwischen Aerospatial und der chinesischen Regierung eine Lieferung von 28 Dauphin 365N und 20 Dauphin 365N2 in Form von Bausätzen vereinbahrt, die nach der Auslieferung bis Januar 1982 in der Harbiner Flugzeugfabrik (HAMC) endmontiert wurden. Die N-Versionen wurden als Z-9 und die N2 als Z-9A bezeichnet, wobei bei letzterer auch chinesische Komponenten zum Einsatz kamen. Die erste in China montierte Z-9 startete am 6. Februar 1982 zu ihrem Erstflug. Die erste als Bordhubschrauber und zur U-Boot Bekämpfung gedachte Marineversion Z-9C folgte am 3. Dezember 1987. Diese wurde später mehrfach modernisiert und ab Ende der 1990 Jahre mit einem X-Band Radar ausgerüstet, was an einer verlängerten Nase zu erkennen ist. Von dieser Maschine wurde auch 2006 sechs Stück als Z-9EC nach Pakistan verkauft und ab September 2009 für die F-22P Fregatten Pakistans geliefert. Ab 1988 wurden die Z-9A mit Hilfe französischer Hilfe modernisiert und die zwei Prototypen mit 550 kW starken Wozhou WZ-8A (Lizenzbau der Turbomeca Ariel 1C2) ausgerüstet. Die Maschinen wurden als Z-9A-100 bezeichnet, aber nie in Serie produziert da 1989 sich die Beziehungen zum Westen verschlechterten. HAMC setzte daraufhin die Entwicklung als Z-9B allein fort und brachte am 16. Januar 1992 die erste zu 70% aus chinesischen Bauteilen und nur an der Heckpropeller mit 11 Kunstfaser- statt 13 Metallblättern zu erkennende Maschine zum Erstflug. Von diesem Typ wurden Anfangs 5 später 7 Stück pro Jahr gebaut, daneben wurden 1993 weitere 22 Bausätze der AS 365N2 in Frankreich bestellt. Die eigentlich ausschließlich für den zivilen Einsatz gedachten Maschinen, wurden nach und nach in Militärmaschinen umgewandelt. Dazu wurden sie mit einer entsprechenden Farbgebung und Trägersystemen für Raketen und Kanonen ausgerüstet. Bei der etwa 1995 zum Erstflug gestarteten WZ-9 (auch Z-9G und später Z-9W) handelt es sich um eine bewaffnete Version, die zur Panzerabwehr eingesetzt werden kann. Dazu wurde sie mit zwei drahtgelenkten HJ-8 (vereinfachte Nachbauten der TOW) ausgerüstet. Mindestens 15 Maschinen dieses Typs wurden produziert. Ab 2001 begannen Flugversuche mit der zivilen Version H-410A (einer Version der AS 565) mit 4100 kg Startmasse und 635 kW starkem Ariel-2C Triebwerk, die ab 2005 in Serie produziert wurde. Ab 2008 wurde die um 0,2 m längere H-425 (militärische Bezeichnung Z-9WA) vorgestellt. Die in zwei unterschiedlichen Ausstattungsversionen gefertigte militärische Version verfügt über ein kugelförmiges elektrooptisches Sichtsystem der chinesischen Firma EOTDC unter der Nase und zwei Waffenträger für vier lasergelenkte HJ-9 Panzerabwehrlenkraketen. 2009 wurden vier Maschinen dieses Typs nach Kenia verkauft.[3]
Helibras MH-1
Die Helibras MH-1 ist eine Lizenzvariante, die in Brasilien durch die Helibras gefertigt wird.
Militärische Versionen
Obwohl die Dauphin in der Zivilversion auch von verschiedenen Streitkräften verwendet wird, existieren auch spezielle militärische Versionen.
SA 365 F
Die SA 365F ist eine Variante der SA 365 N für die französische Marine. Sie wird seit 1991 für allgemeine Aufgaben und zu Sicherungszwecken an Bord eines Flugzeugträgers verwendet. Stets befindet sich während des Flugbetriebes ein Hubschrauber mit Rettungstauchern in der Luft, um bei einem Unfall den Piloten sofort beistehen zu können. Erste Versuche wurden 1990 erfolgreich an Bord der Clemenceau durchgeführt. Die Variante 365F wird seit 1999 ausschließlich bei der Flottille 35F verwendet.
AS 565 Panther
Die Variante AS 565 ist die militärische Variante der AS 365 N. Folgende Versionen wurden entwickelt:
- AS 565 UA/UB: Unterstützungsversionen. Die Maschinen sind mit zwei Turboméca Arriel 2C-Triebwerken mit je 625 kW ausgerüstet. Einsatzzweck ist der Transport von 8-10 Soldaten, Transport von vier Verwundeten und einem Arzt und leichte Transportaufgaben. Für Rettungszwecke kann eine Winde mit einer Maximallast von 272 kg und einer Seillänge von 90 m montiert werden. Die Variante UB ist zur Zeit (11/2005) in Produktion.
- AS 565 AA/AB: Eine Variante als Angriffshubschrauber. Keine Produktion.
- AS 565 MA/MB: Marine-Ausführung der UA/UB Version. Die UB-Variante befindet sich zurzeit (11/2005) in Produktion. Einsatzziele sind neben typischen SAR-Aufgaben die Schiffsbekämpfung. Daneben wurde die Radaranlage verbessert, so dass sie jetzt einen Blickwinkel von 240° respektive 360° besitzt. Als Waffensystem kommt dabei die Anti-Schiffs-Lenkwaffe AS.15TT zum Einsatz. Die Rotorblätter und das Seitenleitwerk können zusammengeklappt werden. Ein spezieller Korrosionsschutz und eine Motorspülanlage kommen zur Anwendung, so dass Salzwasser keinen Einfluss auf die Lebensdauer der Zelle und Antriebe hat. Die Tankanlage wurde so geändert, dass eine Druckbetankung und ein Schnellablassen möglich ist. Das Bugrad kann festgesetzt werden. Bei einer Notwasserung blasen sich Stabilisierungszellen auf. Für eine einfache Landung auf stark schwankenden Schiffen befindet sich unter dem Rumpf ein Greifer (Harpoon). Es befinden sich darüber hinaus zusätzliche Laschen an der Zelle, um sie sicher befestigen zu können.
- AS 565 SA/SB: U-Boot-Abwehr-Variante, nicht in Produktion und zum Teil durch Variante MB ersetzt.
- AS 565 CA: Version für die Panzerabwehr. Sie kann mit acht HOT-Raketen bestückt werden.
Weiterentwicklung Die nächste Version des Panther wird die AS565 MBe, welche ab Ende 2013 eingeführt werden soll. Sie wird, wie die dann ebenfalls neueste zivile Version AS565 N3e, über 15&% mehr Leistung und eine erhöhtes max. Abfluggewicht von 4,5 t verfügen.
Technische Daten
- AS 365 N-2 Dauphin
- Besatzung + Passagiere: 1/2 + 13/12
- Länge über alles: 13,68 m
- Rumpflänge: 11,63 m
- Höhe: 3,98 m
- Rotor Durchmesser: 11,94 m
- Leergewicht: 2240 kg
- Maximales Startgewicht: 4250 kg
- Antrieb: 2 x Turboméca Arriel 1C2 Wellenturbinen zu je 550 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 285 km/h
- Reichweite: 900 km
- Dienstgipfelhöhe: 3700 m
- Maximale Steigrate: 6 m/s
Einzelnachweise
- ↑ Safran Group.com Herstellerinformation (englisch)
- ↑ EADS.com Pressemitteilung vom 20. Oktober 2004
- ↑ FliegerRevue Juni 2010, S.30-33, Die vielen Gesichter der Z-9
Siehe auch
Weblinks
Commons: Dauphin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Beschreibung der SA 365 als Rettungshubschrauber bei RTH.info
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