Eurocopter Tiger

Eurocopter Tiger
Eurocopter Tiger
Eurocopter Tiger p1230203.jpg
Eurocopter „Tiger“ der französischen Armee
Typ: Mehrzweckkampfhubschrauber
Entwurfsland:
Hersteller: Eurocopter
Erstflug: 27. April 1991
Indienststellung: 2003
Produktionszeit: Seit März 2002 in Serienproduktion
Stückzahl: 72 (Stand: Mai 2011)

Der Tiger ist ein deutsch-französischer Kampfhubschrauber von Eurocopter, die Herstellerbezeichnung lautet EC665. Ursprünglich war er in Deutschland als Panzerabwehrhubschrauber 2 (PAH-2) bezeichnet worden, die Bundeswehr führt ihn seit seiner Einführung aber als Unterstützungshubschrauber Tiger (UHT). Er ist mit dem Transportflugzeug Airbus A400M luftverladbar. Das Triebwerk des Tigers wird von dem Konsortium MTU Turbomeca Rolls-Royce GmbH (MTR) in Hallbergmoos bei München gebaut. Die Endmontage des Hubschraubers erfolgt in Donauwörth, Marignane, Albacete und Australien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwicklung

1984 stellten die deutsche und die französische Regierung einen Anforderungskatalog für einen modernen Mehrzweck-Kampfhubschrauber zusammen. Ein aus der französischen Aérospatiale und der deutschen MBB bestehendes Joint Venture wurde später als Hersteller der Wahl festgelegt.

Wegen hoher Kosten wurde das Programm 1986 zunächst abgebrochen, 1987 aber dennoch weitergeführt.

Im November 1989 erhielt das Konsortium den Auftrag zum Bau von fünf Prototypen. Drei sollten unbewaffnete Testplattformen werden, und je einer der beiden übrigen Prototypen in der deutschen Panzerabwehrversion und der französischen Eskorthelikopter- und Feuerunterstützungsvariante ausgerüstet werden. Mit dem Bau des Tiger-Triebwerks MTR390-2C wurde das 1989 gegründete Konsortium MTU Turbomeca Rolls-Royce GmbH (MTR) in Hallbergmoos bei München beauftragt.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das deutsche Konzept des reinen Panzerabwehrhubschraubers (PAH 2) überarbeitet und mündete in einer Mehrzweckversion (UHT), die sowohl die Aufgaben der Panzerabwehr- sowie der Eskort- bzw. Feuerunterstützungs-Variante vereint. Der erste Prototyp flog im April 1991. Als die Hubschraubersparten von Aerospatiale und MBB 1992 in der Eurocopter Group aufgingen, wurde auch das Tiger-Programm in den neuen Konzern eingebracht.

Der erste große öffentliche Auftritt des neuen Hubschraubers fand in dem 1995 produzierten James-Bond-Film GoldenEye statt.

Die Serienproduktion des Tigers begann im März 2002. Der Erstflug eines in Serie gefertigten Tiger HAP für die französische Armee fand im März 2003 statt. Die Endauslieferung der ersten von 80 durch Frankreich bestellten Helikopter begann im September 2003. Ende 2003 wurde auch mit der Auslieferung des ersten deutschen UH-Tiger an das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) begonnen, wo er diverse Tests durchlief. 2005 wurden erste deutsche Serien-Tiger an die deutsch-französische Flugschule in Le Luc überführt, wo sie der Pilotenausbildung dienen. Bis Ende 2009 wurden vier der geplanten 32 Tiger beim Kampfhubschrauberregiment 36 „Kurhessen“ im nordhessischen Fritzlar stationiert.[1][2] Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die ersten zehn Bundeswehrpiloten in der abschließenden dreistufigen Typenausbildung, um den Status „Combat ready“ auf dem Tiger zu erhalten. Die Eingliederung der ersten Tiger beim Kampfhubschrauberregiment 26 „Franken“ in Roth befindet sich in Vorbereitung. In Fritzlar und Roth sollen jeweils 32 Tiger stationiert werden.[3] Der Tiger ersetzt in diesen Regimentern den deutschen PAH-1. Die Vorteile des Tigers gegenüber dem PAH-1 liegen vor allem in der besseren und flexibleren Bewaffnung, der hohen Wendigkeit und Schnelligkeit, der modernen Technik und der Verwendung moderner Verbundwerkstoffe, die höhere Crashsicherheit und Beschussfestigkeit bei geringerem Gewicht gewährleisten.

Eurocopter platziert die EC 665 als Konkurrenz zu Boeings AH-64 Apache. Hier erlitt Eurocopter jedoch anfangs einen herben Rückschlag, als sich Großbritannien bei einem Großauftrag über 67 Kampfhubschrauber gegen den Tiger und für den Apache entschied. Im Dezember 2001 konnte Eurocopter jedoch mit der australischen Regierung einen Vertrag über die Lieferung von 22 als Aufklärer konfigurierten Tiger ARH abschließen. Die ersten Tiger ARH wurden Ende 2004 an Australien geliefert.

Im September 2003 wählte Spanien eine Variante der HAD-Version für den Dienst in der spanischen Armee aus. Die 24 bestellten Hubschrauber dieses Typs können mit Trigat-, Spike- und Mistral-Raketen bewaffnet werden. Des Weiteren werden sie mit verbesserten Turbinen des Typs MTR390-E ausgerüstet, um größere Nutzlasten tragen zu können. Die Auslieferung soll etwa von 2010 bis 2014 erfolgen.

Prototypen

  • PT1/F-ZWWW: Aerodynamikprototyp mit simpler Avionik, Erstflug am 27. April 1991. Der Prototyp war mit Mock-ups des Dach- und Mastvisiers, der Turmmaschinenkanone und Waffenbehältern ausgestattet. Wurde danach für Strukturbelastungstests und ab 1996 als Ausstellungsstück verwendet. Flog 502 Stunden.
  • PT2/F-ZWWY: Rollout am 9. November 1992, Erstflug am 22. April 1993. Entspricht aerodynamisch der HAP-Version und enthielt die komplette Avionik. Wurde für Messungen des Radarquerschnitts und Optimierung der Tarneigenschaften verwendet. Wurde im November 1996 zur HAP-Version hochgerüstet und fortan PT2R genannt. Mistral-Schusstests am 14/15. Dezember 1998, Tests mit ungelenkten Raketen im Juni 1999. Zwischen 4. April und 12. Mai 2000 als PT2R2 für HAP-Qualifikationstest in Landes verwendet. 2001 als PT2X bezeichnet und für HOT3-Tests verwendet. Ab Mai 2002 für Decklandungen auf der TCD Siroco verwendet.
  • PT3/9823: Volle Avionik (inklusive Autopilot und Navigationssystem), Jungfernflug am 19. November 1993 als F-ZWWT. Der Umbau zum UHT begann im Februar 1997, daraufhin als PT3R bezeichnet. Im Juni 1999 Raketenstarts auf große Entfernungen, nachts und unter widrigen Sichtverhältnissen, Wüstentests auf der Bateen AB in Abu Dhabi im September 1999.
  • PT4/F-ZWWU: HAP-Konfiguration und Avionik (inklusive TopOwl-Helmvisier und schussfähig), Erstflug am 15. Dezember 1994. Dachvisiertests Anfang 1995, im April in Toulon Tests mit der Bordmaschinenkanone. Der Volltest begann am 21. September 1995 in Cazaux. Ende November 1995 bis 1997 dauerten die umfangreichen Kanonen- und Mistraltests. Wurden in Drei-Farben-Tarnschema lackiert. Wintertests in Schweden 1997 mit Kufen. Stürzte am 17. Februar 1998 beim nächtlichen Tiefstflug in Australien ab.
  • PT5/9825: Volles UHT-Avionikpaket, Erstflug am 21. Februar 1996. Wurde für den Test deutscher Waffensysteme mit Osiris-Mastvisier verwendet (Stinger, HOT2 und 12,7-mm-Gunpod). Umgebaut als PT5R bezeichnet mit Waffensystem auf Produktionsstandard, Erstflug am 8. Oktober 1999.
  • PT6: Für Belastungs-, Ermüdungs- und Crashtests verwendet.
  • PT7: Für Belastungs-, Ermüdungs- und Crashtests verwendet.
  • PS1/F-ZVLJ: Vorserien HAP in Marignane mit Serienproduktionsmaschinen und -Abläufen erbaut. Baubeginn 1998, Jungfernflug am 21. Dezember 2000. Diente der Optimierung der Produktionsabläufe.
  • UHT S01/9826: Erster Serien-Tiger, Rollout am 22. März, Erstflug am 2. August 2002. Ersetzte bei den Tests PT5R.
  • HAP S01: Erster französischer Serien-Tiger, Erstflug (F-ZKDB) am 26. März 2003, im Juli 2003 an die französische Armee übergeben.

Technik

Konstruktion

Der Tiger ist ein Kampfhubschrauber in klassischer Haupt-und-Heckrotor-Konfiguration. Das Cockpit ist kampfhubschraubertypisch in Tandem-Anordnung aufgebaut. Anders als bei allen derzeit weltweit eingesetzten Kampfhubschraubern sitzt der Pilot im Tiger auf dem Vordersitz und der Bordschütze dahinter. Um die Sicht für den hinten sitzenden Schützen zu verbessern, sind die Sitze in der Höhe gestaffelt angeordnet. Die Rotorblätter können in etwa sechs bis sieben Minuten gefaltet werden, was den Tiger luft- und seetransporttauglich macht.

Rumpf und Zelle

Der schlanke, widerstandsarme Rumpf besteht zu 80 % aus Verbundswerkstoffen, wodurch eine geringere Radarsignatur erreicht und die Crashsicherheit erhöht wird. So ist bis zu einer vertikalen Sinkgeschwindigkeit von 10,5 m/s, 8 m/s Seiten- und 12 m/s Längsgeschwindigkeit die geforderte Überlebenswahrscheinlichkeit gegeben. Zum Schutz vor feindlicher Entdeckung trägt auch eine reflexionsarme Lackierung bei. An den Seiten des Rumpfes sitzen zwei Stummelflügel zur Waffenaufnahme. Am Bug befindet sich ein Kanonendrehturm (außer bei der Version UHT).

Die Flugzelle besteht zu 80 % aus mit Kohlefasern, Aramidfasern und Glasfasern verstärktem Kunststoff, Nomexwaben und Hartschäumen. Die Stummelflügel bestehen aus Aluminiumspanten mit CFK-Rippen und CFK-Außenhaut. Die Kunststoffbauweise senkt aufgrund der hohen Lebensdauer der Flugzeugzelle die Wartungskosten. Im Gegensatz zur Aluminium- und Stahlbauweise unterliegt das Material einer wesentlich geringeren Materialermüdung und keiner Korrosion. 11 % der Leermasse entfallen auf Aluminiumlegierungen und weitere 6 % auf Titanlegierungen.

Die vordere Rumpfsektion mit den Cockpits sowie die Rotorblätter und -nabe werden in Donauwörth gefertigt, die Mittelsektion mit den Waffenpylonen und den Triebwerken sowie das Fahrwerk und der Heckrotor werden im französischen Marignane gefertigt. Der Heckausleger mit den Leitwerken wird im spanischen Albacete montiert.[4] Die Endmontage der Maschinen findet jeweils in Donauwörth, Marignane, Albacete oder Australien statt.

Antrieb

Geöffnete Triebwerksabdeckung

Angetrieben wird der Helikopter von zwei Rolls-Royce/Turboméca/MTU-MTR-390-Triebwerken, die mit einer APU angelassen werden.[5] Zum Schutz vor angesaugten Fremdkörpern (sog. FOD) sind die Triebwerksansaugöffnungen mit Schutzgittern versehen. Im darauffolgenden zweistufigen Radialverdichter wird die Ansaugluft auf ein Druckverhältnis von 13:1 verdichtet. Das Zweiwellen-Triebwerk ist mit einer Umkehr-Ringbrennkammer ausgestattet, von den drei Axialturbinenstufen treibt eine die Verdichterwelle an; zwei Stufen geben als Freilaufturbine bis zu 958 kW Wellenleistung an das Zwischengetriebe ab. Die weiterentwickelte Version MTR-390-E weist ein höheres Verdichtungsverhältnis von 14:1 und 1094 kW Wellenleistung auf, ist allerdings etwas schwerer als das ursprünglich 169 kg wiegende Triebwerk. Beide Triebwerksversionen sind FADEC-gesteuert, 1078 mm lang, 442 mm breit und 682 mm hoch und hauptsächlich aus Titanlegierungen gefertigt und modular aufgebaut. Beim Ausfall eines Triebwerkes ist der Helikopter noch in der Lage, seinen Kampfauftrag zu erfüllen, wenn er nicht schwerer als 5,9 Tonnen ist.

Das Hauptgetriebe ist ebenfalls aus Titanlegierungen gefertigt und soll bei Ölverlust bis zu 30 Minuten trocken laufen können, in Tests wurden bis zu 65 Minuten erreicht.[6]

Rotoren

Der Tiger besitzt einen rechtslaufenden gelenklosen Vierblatt-Hauptrotor mit einem Zentralstück aus Titan. Schlag- und Schwenkbewegungen während des Blattumlaufes werden durch elastische Biegung der Rotorblattwurzel ermöglicht; Anstellwinkeländerungen durch Elastomerlager. Die Rotorblätter sind aus Faserverbundwerkstoffen gefertigt. Der Heckrotor ist dreiblättrig.[7]

Panzerung

Wie bei jedem Kampfhubschrauber wurde auch beim Tiger großer Wert auf eine hohe Überlebensfähigkeit gelegt. Die klimatisierte Kabine ist mit einem ABC-Filtersystem versehen, so dass der Helikopter auch in atomar, biologisch oder chemisch kontaminiertem Gebiet voll einsetzbar ist. Die Panzerung hält Beschuss aus 23-mm-Maschinenkanonen stand, der Haupt- wie auch der Heckrotor sind gegen schweren Maschinengewehrbeschuss und Vogelschlag resistent. Die Treibstofftanks sind selbstabdichtend und mit einem System zur Explosionsunterdrückung ausgestattet.[8] Gegen Blitzschlag und elektromagnetische Impulse (EMP) ist eine vollständige Abschirmung durch ein in die Flugzelle eingearbeitetes Kupfer/Bronzegitter vorhanden. Die Flugzelle und die Sitze sind dafür ausgelegt, bei einem Absturz die Aufschlagenergie in gewissen Grenzen zu absorbieren.

Tarnung

Obwohl der Tiger kein Tarnkappenhubschrauber ist und keine radarabsorbierenden Materialien verwendet werden, wurden mehrere Maßnahmen zur Reduzierung der frontalen Radarsignatur unternommen. So beträgt die Frontsilhouette lediglich ~6 m². Die hohe Positionierung des Visiers erlaubt es, den Helikopter in Deckung zu halten und dabei das Gefechtsfeld zu überblicken. Die Faserverbundstruktur der Zelle sorgt für ein geringes Radarecho. Auf Krümmungen des Rumpfes, besonders konkave, wurde soweit wie möglich verzichtet. Von vorne eintreffende Radarstrahlung wird durch die Form der Flugzelle nach oben reflektiert, die Rotorblätter bestehen aus radardurchlässigem glasfaserverstärktem Kunststoff. Die Panzerabwehrraketen vom Typ Trigat-LR und ungelenkten Raketen werden in eckigen Startbehältern transportiert. Der Abgasstrahl der Triebwerke wird gekühlt, dafür befindet sich hinter der vergitterten Ansaugöffnung eines Triebwerks eine zweite Öffnung für die Kühlluft. Das gekühlte Abgas wird hinten ausgestoßen, wobei die verlängerte Unterseite die Einsicht von unten und vorne erschwert und im Abwind eine schnellere Vermischung mit Umgebungsluft stattfindet.

Selbstschutz

Der Tiger ist mit den nachfolgend beschriebenen Selbstschutzsystemen ausgestattet. Sie bestehen aus einer passiven Radar- und Laser-Warnanlage (RWR und LWR) und einer Flugkörper-Warnanlage (MLD). Als Gegenmaßnahme werden Täuschkörper eingesetzt.

Raketenwarnsystem MILDS AN/AAR-60

Das AN/AAR-60 MILDS (Missile Launch Detection System) ist ein Raketenwarnsystem. Es benutzt vier bis sechs hochauflösende ungekühlte Ultraviolettstrahlungs-Sensoren, um anfliegende Raketen anhand deren Abgasstrahls zu lokalisieren. Dadurch können auch passiv gelenkte Waffen wie FIM-92 Stinger und SA-18 Grouse geortet werden. Ein Sensor wiegt ungefähr 2 kg. Das AN/AAR-60 besitzt eine Abdeckung von 360° in der Horizontalen und 95° in der Vertikalen und kann bis zu acht Lenkflugkörper gleichzeitig verfolgen. Das System ist mit den anderen Abwehrmaßnahmen gekoppelt, die Datenverarbeitung findet aber durch das MILDS selbst statt.[9][10]

Threat Warning Equipment

Das Threat Warning Equipment (TWE) wurde von Thales entwickelt und besteht aus einem breitbandigen Radarempfänger und einem Laserwarner von EADS sowie einem Hauptprozessor zur Datenverarbeitung. Die Sensoren übermitteln der Besatzung Daten von feindlichen Radargeräten und lasergelenkten Waffen, die auf den Helikopter gerichtet sind. Das Radarwarngerät kann mehrere Sendequellen erfassen, klassifizieren und deren Richtung ermitteln. Das System steuert alle Selbstverteidigungsmaßnahmen des Kampfhubschraubers, wie das MILDS und Saphir-M, Gegenmaßnahmen werden entweder auf Eingabe der Besatzung oder vollautomatisch eingeleitet.[11]

Täuschkörpersystem Saphir-M

Das Saphir-M ist die Weiterentwicklung des Saphir-Täuschkörpersystems. Es wird auch im Transporthubschrauber NH90 verwendet. Es kann Täuschkörper gegen infrarot- und radargelenkte Waffen ausstoßen. Die Flares sind gegen schultergestützte Waffensysteme optimiert. Das Saphir-M ist mit dem TWE verbunden, von wo aus es automatisch oder manuell ausgelöst werden kann. Es besitzt zehn Magazine mit Gegenmaßnahmen; pro Magazin können 18 bis 72 Täuschkörper geladen werden. Es sind je nach Bedrohung verschiedene Ausstoßmodi wählbar, die durch den Hauptprozessor des Threat Warning Equipment ausgesucht werden.[12]

Avionik

Die Avionik umfasst unter anderem einen Autopilot und das EuroGrid[13] Battlefield Management System von EADS. Alle wichtigen Systeme sind entweder doppelt oder dreifach vorhanden und mit einem MIL-STD-1553-Datenbus vernetzt. Der Tiger ist nicht nur nachtflugfähig, sondern auch nachtkampffähig. Zur Bestimmung der eigenen Position sind ein GPS-Empfänger, zwei Laserkreisel von Thales, zwei Magnetometer, zwei Air Data Computers, ein CMA-2012-Dopplerradar[14] und diverse Pitotsonden vorhanden. Die Position der eigenen Hubschrauber sowie entdeckter Gegner wird auf einer topografischen Karte dargestellt; es ist möglich, die Position entdeckter Ziele an einen anderen Tiger weiterzugeben. Eine Anbindung an das Multifunctional Information Distribution System wie beim Eurofighter wurde nicht durchgeführt – ein Punkt, der vom Bundesrechnungshof heftig kritisiert wurde, da er die Fähigkeit zur netzwerkzentrierten Kriegführung erheblich einschränkt.

Allgemein

Der Tiger ist mit Glascockpits ausgestattet. Die Instrumente des Piloten sind in acht Hauptgruppen unterteilt. Über die zwei Multi-Funktions-Displays werden dem Piloten die Flugdaten, Triebwerksleistungen, Geschwindigkeit, Kurs, der künstliche Horizont und Navigationsinformationen mitgeteilt. Bei Ausfall eines MFDs ist das zweite in der Lage, alle anderen Daten auch anzuzeigen. Rechts neben den MFDs befindet sich eine Notinstrumentierung, auf die der Pilot zurückgreifen kann, falls beide MFDs ausfallen sollten. Über den MFDs befindet sich eine Alarmtafel, die Beschädigungen oder Fehlfunktionen anzeigt. Rechts und links ist die Kommunikationsinstrumentierung und die Waffenbedientafel installiert.

Die Aufgaben des Piloten sind:

  • Flugführung des Hubschraubers
  • kooperative Flugführung für vorbereitenden Waffeneinsatz durch den Waffensystemoffizier
  • Einsatz der Bewaffnung
  • Flugverkehrs-Sprechfunk.

Der Waffensystemoffizier (WSO) hat ein zweigeteiltes Aufgabenspektrum. Ihm unterliegen zum einen:

  • Missionsmanagement
  • taktischer Funkverkehr
  • taktische Führung bzw. Einsatzführung des Helikopters
  • zeitlich nicht dringlicher Waffeneinsatz
  • Waffensystemmanagement
  • Schutz- und Gegenmaßnahmen
  • Einsatzvorbereitung für die Waffensysteme.

Zum anderen unterliegen ihm, während er selbst den Helikopter steuert:

  • Einsatz der Bewaffnung
  • luftkampfspezifische Aufgaben.

Das Cockpit des WSO ist nur geringfügig anders gestaltet als das des Piloten. Die MFDs sind hier untereinander angeordnet und die Alarmtafel ist rechts neben den beiden Bildschirmen montiert. Links daneben befindet die Waffenauswahl- und bedientafel. Zusätzlich befinden sich im Cockpit des WSO noch ein Head-In-Display und ein Funkgerät.

Strix

Das Strix ist das Dachvisier der Versionen HAP, HAD und ARH des Tigers von Sagem. Es enthält Infrarot- und CCD-Fernsehkameras sowie eine direkte Optik und ein Ortungsgerät für HOT3-Lenkwaffen.[15] Ferner sind ein Laserentfernungsmesser und Laserzielbeleuchter vorhanden, um eigene oder fremde lasergelenkte Waffen ins Ziel zu lenken (Buddy Lasing).[16] Mit Hilfe eines Laser spot trackers können Laserzielmarkierungen verbündeter Einheiten entdeckt und automatisch verfolgt werden. Der Schütze zielt mit Hilfe einer vom Kabinendach herunterhängenden Visiereinrichtung. Nachdem ein Ziel aufgeschaltet wurde, verfolgt das Strix es automatisch.[17]

Osiris

Das Osiris ist das Mastvisier des UH-Tigers von Sagem. Durch die Mastmontierung kann der Helikopter vollständig in Deckung bleiben, während er Ziele sucht oder beobachtet, der erhöhte Luftwiderstand reduziert die Höchstgeschwindigkeit allerdings um 25 km/h. Das Osiris besteht aus Infrarot- und CCD-Fernsehkameras sowie einem Laserentfernungsmesser, ferner ist ein Ortungsgerät für die HOT3-Panzerabwehrraketen vorhanden. Der Schütze zielt mit Hilfe einer vom Kabinendach herunterhängenden Visiereinrichtung.[18] Nachdem ein Ziel aufgeschaltet wurde, wird es vom Osiris automatisch verfolgt. Mit dem Sensor ist es möglich, innerhalb von acht Sekunden vier Trigat-Flugkörper auf verschiedene Ziele abzufeuern, ohne dabei aktiv Emissionen auszusenden. Ebenso können damit Ziele zu Aufklärungszwecken fotografiert werden.[19]

Pilot Sight Unit

Der UH-Tiger hat am Kinn statt einer Turmmaschinenkanone ein schwenk- und nickbares Forward Looking Infrared (FLIR) mit einem Sichtfeld von 40 × 30°. Das System kann mit der Helmbewegung des Piloten gekoppelt werden, dabei wird das Wärmebild auf das Head-Mounted Display des Piloten projiziert. Dadurch kann er den Hubschrauber auch unter widrigen Sichtverhältnissen fliegen. Das gleiche System kommt auch im NH90-Transporthubschrauber zum Einsatz.

Helmsysteme

Französische, australische und spanische Tiger-Besatzungen verwenden das TopOwl Head-Mounted Display von Thales Avionics.[20] Statt wie bei herkömmlichen Systemen sind links und rechts am Helm zwei restlichtverstärkende Kameras eingebaut, deren Bilder auf das Visier projiziert werden können, um konventionelle Nachtsichtgeräte zu ersetzen. Die natürlichere Gewichtsverteilung gegenüber konventionellen Nachtsichtgeräten reduziert die Belastung für die Nackenmuskulatur und ermöglicht ein weniger eingeschränktes Sichtfeld. Flugdaten und Informationen werden ebenfalls auf das Helmdisplay projiziert, so dass diese auch bei einem Blick aus den Seitenfenstern zur Verfügung stehen.[21] Der Helm ist mit Sensoren ausgestattet, welche die Kopfbewegungen des Piloten erkennen, um das Dach- oder Mastvisier beziehungsweise die Turmmaschinenkanone entsprechend zu steuern. Die Helmfunktionen werden über HOCAS (Hand On Collective And Stick) gesteuert. Deutsche Tiger-Besatzungen verwenden hingegen den Knighthelm von BAE Systems mit ähnlichen Eigenschaften.

Kommunikation

Zur Datenübertragung sind Hochfrequenz- und VHF-Systeme sowie Link 16 vorhanden. Der Tiger kann auch über militärische Kommunikationssatelliten Daten senden und empfangen.

Technische Daten

Eurocopter Tiger auf der ILA 2000 in Berlin
Eurocopter Tiger für die australische Armee[22]
Der Eurocopter Tiger der Bundeswehr
Bewaffnung eines Eurocopter Tiger HAP
Kenngröße Daten
Typ:    mittlerer Kampfhubschrauber
Besatzung:    Pilot und Bordschütze
Rumpflänge:    14,08 m
Länge über Hauptrotor:    15,80 m
Rotordurchmesser:    13,00 m
Heckrotordurchmesser:    2,70 m
Flügelspannweite:    4,50 m (mit Außenlastträgern)
Höhe:   
  • 3,83 m (HAP/HAD/ARH)
  • 5,20 m (UHT)
Leergewicht:    3060 kg
Normales Startgewicht:   
  • 4710 kg (HAP/ARH)
  • 4860 kg (UHT)
Maximales Startgewicht:   
  • 6100 kg (UHT/HAP/ARH)
  • 6600 kg (HAD)
Interner Treibstoff:    1080 kg (1360 l)
Triebwerke:   
  • 2 × MTR-390-Gasturbine (UHT/HAP/ARH)
  • 2 × MTR-390-E-Gasturbine (HAD)
Triebwerksleistung:   
  • MTR-390: 873 kW; Notleistung: 1160 kW
  • MTR-390-E: 1094 kW; Notleistung: 1322 kW
Maximale Geschwindigkeit:    290 km/h (ohne Bewaffnung und Mastvisier 315 km/h)
Marschgeschwindigkeit:   
  • 280 km/h (HAP/HAD/ARH)
  • 260 km/h (UHT)
Steigrate:    10,7 m/s
Dienstgipfelhöhe:    4000 m
Einsatzreichweite:    bis zu etwa 800 km
Einsatzdauer:    3,1 Stunden
Überführungsreichweite:    1300 km

Bewaffnung

30-mm-MK des Tiger

Wird bei den Versionen HAP, HAD und ARH im Kinnturm verwendet. Munitionsvorrat 150 bis 450 Schuss. Die Waffe wird von Eurocopter wegen ihrer Präzision gelobt, so sollen bei Schusstests auf 1000 Meter alle Geschosse eines 5-Schuss-Feuerstoßes in einem 2×2 Meter großen Ziel eingeschlagen sein. Laut Hersteller wird diese Präzision von keinem anderen Kampfhubschrauber erreicht.

  • 4 Waffenpylone

Unter den Stummelflügeln mitführbar und notfalls abwerfbar sind:

Bewaffungsoptionen1 außen links innen links innen rechts außen rechts Nutzerland
12,7-mm-MG FN HMP 400 POD 2 0 1 1 0 DeutschlandDeutschland Deutschland
20-mm-MK-Pod 0 1 1 0 FrankreichFrankreich Frankreich
FIM-92 Stinger 2 0 0 2 DeutschlandDeutschland Deutschland; AustralienAustralien Australien
Mistral 2 0 0 2 FrankreichFrankreich Frankreich; SpanienSpanien Spanien
70-mm-Raketen FZ 7 7/19 7/19 7 SpanienSpanien Spanien[23]; AustralienAustralien Australien[24]; DeutschlandDeutschland Deutschland[25]
68-mm-Raketen SNEB 12 12/22 12/22 12 FrankreichFrankreich Frankreich
PARS 3-LR 0 4 4 0 DeutschlandDeutschland Deutschland
Hellfire II 0 4 4 0 AustralienAustralien Australien; FrankreichFrankreich Frankreich
Spike-ER 0 4 4 0 SpanienSpanien Spanien
350-l-Tank 0 1 1 0 FrankreichFrankreich Frankreich; SpanienSpanien Spanien; AustralienAustralien Australien; DeutschlandDeutschland Deutschland

1 Es sind auch asymmetrische Beladungen möglich
2 Mit 400 Schuss Munition pro MG-Pod

Versionen

Tiger HAP (Frankreich)

Der Tiger HAP/HCP (Hélicoptère d'Appui et Protection, fr. für „Unterstützungs- und Begleithubschrauber“ / Hélicoptère de Combat Polyvalent, fr. für „Mehrzweckkampfhubschrauber“[26]) ist ein mittelschwerer Luft-Luft- und Feuerunterstützungshelikopter, der für die französische Armee gebaut wird. Diese Version wird im Laufe der Produktion durch die HAD-Version ersetzt.

Am 29. Dezember 2008 erhielten nach vier Jahren die Versionen HAP Standard 1 (Frankreich) und UHT Step 2 / Step 3 (Deutschland) des Kampfhubschraubers Tiger ihre endgültige Qualifikation. Dazu gehörten insbesondere die Eignung für den schiffsgestützten Einsatz und die Integration eines Datenlink-Systems für den Tiger HAP. Frankreich hat 40 Tiger HAP bestellt, die mit einem 30-mm-Bordgeschütz von GIAT im schwenkbaren Kinnturm, 68-mm-Raketen, sowie einem am Cockpitdach montierten STRIX-Visier ausgerüstet sind. An den seitlichen Pylonen trägt der Tiger HAP-Behälter für ungelenkte Raketen und Mistral-Luft-Luft-Raketen. 18 dieser Maschinen sind ausgeliefert, drei davon bereits in der Version HAP Standard 1.

Die ersten sechs Hubschrauber für Spanien werden zunächst in der HAP-Version geliefert und später auf den HAD-Standard nachgerüstet.[27]

Tiger ARH (Australien)

Tiger ARH des australischen Heeres

Der Tiger ARH (Armed Reconnaissance Helicopter, engl. für „bewaffneter Aufklärungshubschrauber“) ist die Version für die australische Armee. Mit Hilfe des im Strix enthaltenen Laserzielbeleuchters ist es ihm möglich, die Hellfire-II-Raketen ins Ziel zu lenken. Außerdem können 70-mm-Raketen und FIM-92 Stinger mitgeführt werden.

Tiger HAD (Frankreich/Spanien)

Der Tiger HAD (französisch Hélicoptère d’Appui et Destruction bzw. spanisch Helicoptero de Apoyo y Destrucción, etwa „Unterstützungs- und Jagdhubschrauber“) ist im Wesentlichen identisch mit der HAP-Version, verfügt aber im Gegensatz zum HAP über MTR-390-E-Triebwerke, deren Startleistung um 14 % gesteigert wurde und einen verbesserten ballistischen Schutz. Aufgrund der Entwicklung der HAD-Version entschied sich Frankreich dafür, auf die geplante HAC-Version zu verzichten und stattdessen die HAD-Version zu beschaffen. Diese hatte am 14. Dezember 2007 in Marignane ihren Jungfernflug. Die HAD, die an Spanien ausgeliefert werden, sollen mit der israelischen Spike-ER als Primärbewaffnung ausgerüstet werden. Am 16. September 2010 ging der erste spanische Tiger HAD in Albacete in die Flugerprobung, der erste französische HAD hatte am 17. Dezember 2010 seinen Erstflug. Die Lieferung der ersten zwei von 24 in Auftrag gegebenen Serienexemplare des Tiger HAD ist für Anfang 2012 geplant.[28]

UH Tiger (Deutschland)

Tiger UHT auf der ILA 2006
Flugvorführung Tiger UHT auf der WTD 61

Der Unterstützungshubschrauber Tiger (UHT) ist die Version für das deutsche Heer. Er wurde für die vier Hauptaufgaben Panzerabwehr, Einsatz gegen feindliche Hubschrauber, Aufklärung und zur Unterstützung eigener Kräfte entwickelt. Er kann HOT3-Antipanzer-Raketen und den in trilateralen Anstrengungen entwickelten Lenkflugkörper PARS 3 LR sowie ungelenkte 70-mm-Raketen abfeuern. Für den Luftkampf werden FIM-92-Stinger-Raketen mitgeführt. Im Unterschied zu den von anderen Staaten beschafften Versionen besitzt er keine schwenkbare Maschinenkanone am Kinnturm, stattdessen können Geschützbehälter mit 12,7-mm-MGs, sog. MG-Pods, an den Stummelflügeln montiert werden. Auffällig an dem UHT ist das über dem Hauptrotor angebrachte Mastvisier OSIRIS, das die Beobachtung oder Aufklärung aus der Deckung heraus ermöglicht und so die Entdeckung des Hubschraubers erschwert (entsprechende Deckung, z. b. Bäume vorausgesetzt). Er besitzt außerdem ein FLIR-Sichtsystem an der Rumpfspitze.

Die erste Qualifizierung nach Standard „PBL001“ war 2004 erteilt worden und ermöglichte lediglich Trainingsmissionen in der deutsch-französischen Pilotenschule in Le Luc, Südfrankreich. Vier Jahre später, am 29. Dezember 2008, erhielten die Versionen HAP Standard 1 (Frankreich) und UHT Step 2 / Step 3 (Deutschland) des Kampfhubschraubers Tiger ihre endgültige Qualifikation. Dabei entspricht schon PBL002 weitestgehend dem Serienstand des UHT. Die Erteilung der endgültigen Qualifikation ebnete laut Eurocopter den Weg für die Indienststellung der Hubschrauber sowie deren Einsatz bei Missionen im Ausland. Für die UHT STEP 1 waren ab 2009 keine Ersatzteile mehr verfügbar, da diese Vorserienversion des Hubschraubers länger als geplant genutzt wurde. Aus diesem Grund mussten die Maschinen in PBL001-Konfiguration auf die Version UHT PBL002 hochgerüstet werden, für welche die Ersatzteilversorgung gewährleistet ist.[29] Ebenfalls im Jahr 2009 mussten aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit des UHT in Le Luc Hubschrauber des Typs BO-105 aus Deutschland zukommandiert werden, damit die Fluglehrer ihre Zulassung nicht verlieren.[30] Nachdem diese (und andere) Probleme mittlerweile vollständig behoben wurden, findet derzeit der Zulauf der zugelassenen Serienmaschinen statt. Mit der endgültigen Qualifikation sind alle offenen Punkte geklärt worden und zusätzliche Funktionen geprüft. Dazu gehören auch neue verschlüsselte Funk- und Datenlink-Systeme für den Tiger UHT, so der Hersteller.

Das Verteidigungsministerium plant (Stand 2011), die letzten 16 der insgesamt 80 bestellten UH Tiger mit dem leistungsgesteigerten MTR-390-E-Triebwerk, das über 14 Prozent mehr Leistung verfügt, ausrüsten zu lassen.[31] Diese Triebwerksvariante ist für Einsätze in Umgebungen unter „Hoch-und-Heiß“-Bedingungen vorgesehen, wie beispielsweise in Afghanistan.[32] Das BWB weist jedoch darauf hin, dass aus technischer Sicht der Einsatz des UHT in Afghanistan prinzipiell auch mit der bisherigen Triebswerkskonfiguration möglich ist.

Einsatzfähigkeit

Tiger UHT auf der ILA 2010

Der deutsche Kampfhubschrauber „Tiger“, von dem die Bundeswehr 1999 insgesamt 80 Stück bestellt hat, ist laut einem Antwortschreiben des parlamentarischen Staatssekretärs im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt, an den verteidigungspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, nicht einsatzfähig. Zur Begründung hieß es in dem Papier: „Die Verzögerungen im Programm Tiger beruhen überwiegend auf technischen Problemen. So bestehen zum Beispiel (...) erhebliche Mängel im Bereich der Verkabelung“. Dieses Problem, namentlich das Auftreten von Scheuerstellen bei der Kabelummantelung sowie teilweise an den Kabeln selbst, wurde zwischenzeitlich vom Hersteller behoben. Dazu empfing die Bundeswehr im Juli 2010 zwei Tiger mit robusteren Kabelsätzen, mit denen im Rahmen der Flugerprobung der Lösungsansatz des Herstellers überprüft wurde.[33] Bei den französischen Tigern wurde dasselbe Problem gelöst, indem die betroffenen Kabel neu verlegt wurden. Die Bundeswehr hat angekündigt, zur Beschleunigung der Endabnahme der werksneuen Maschinen zusätzliches Prüfpersonal zur Verfügung zu stellen. SPD-Wehrexperte Hans-Peter Bartels sagte dem Bericht zufolge dazu: „Das ist ein Armutszeugnis für die Industrie und die Beschaffungsbürokratie der Bundeswehr. Der Hubschrauber wird nicht mehr in Afghanistan zum Einsatz kommen“.

Bartels warf zudem der Bundeswehr vor, eine ungeeignete Bewaffnung bestellt zu haben: „Der Tiger ist für die Panzerabwehr optimiert, am zweitbesten kann er Bunker brechen. Über eine Bordkanone wie die französische Tiger-Version verfügt das deutsche Modell nicht“. Das Verteidigungsministerium lehnte eine im Jahr 2010 von Eurocopter angebotene Umrüstung des UHT auf den französischen Bewaffnungsstand mit der Begründung ab, man wolle keinen rein auf den Afghanistaneinsatz zugeschnittenen Hubschrauber, sondern behalte auch zukünftige Bedrohungsszenarien im Blick.[34] Ein im August 2011 eingereichtes Informationsbegehren nach dem Informationsfreiheitsgesetz über die Bewaffnung des UHT wurde seitens BMVg wie folgt beantwortet: "Um im Gesamtspektrum der möglichen Einsatzszenarien eingesetzt werden zu können und im schnellen Wechsel gegen ein breites Zielspektrum wirken zu können, wurde die Bewaffnung des UH Tiger so ausgelegt, dass sie mehrrollenfähig und mit den Mitteln der Truppe leicht umrüstbar ist. Die Bekämpfung ist aus dem Schwebeflug oder aus der Bewegung möglich. Damit verfügt der UH Tiger insgesamt über eine Bewaffnung, die ihn - auch im Vergleich mit Hubschraubern anderer Nationen - befähigt, in allen vorgesehenen Aufgaben eingesetzt werden zu können."[35] Aus einsatztaktischer Sicht ist das Fehlen der 30-mm-Bordkanone nachteilig, kann aber in Teilen durch den 12,7-mm-MG-Pod vom Typ FN HMP 400 kompensiert werden. Dessen Kaliber reicht aus, um Luftnahunterstützung gegen ungepanzerte sowie leicht gepanzerte Ziele zu leisten. Abgesehen vom kleineren Kaliber der Waffe ergibt sich ein einsatztaktischer Nachteil des MG-Pods im Vergleich zur Bordkanone dadurch, dass das Maschinengewehr starr nach vorne gerichtet ist, während die Bordkanone schwenkbar ist. Dies wirkt sich in erster Linie negativ auf den Selbstschutz des Hubschraubers aus, da zur Bekämpfung einer Bedrohungsquelle das ganze Fluggerät in deren Richtung gedreht werden muss, während eine schwenkbare Bordkanone sehr zügig auch auf Ziele abseits der Flugrichtung gerichtet werden kann. Planungen für eine Nachrüstung der RMK 30 bestehen von konzeptioneller Seite aus nicht, da ein solches Vorhaben mit erheblichen technischen, zeitlichen und vor allem finanziellen Risiken verbunden wäre.[36]

Nichtsdestotrotz wird die Herstellung der Einsatzfähigkeit des UHT mit Hochdruck vorangetrieben. Da die technischen Probleme mittlerweile gänzlich behoben wurden, liegt nun der Fokus bei der Ausbildung der ersten Einsatzpiloten am Waffensystem. So veranstaltete die Bundeswehr Mitte 2011 u.a. zwei "Live Fire" Trainings. Erstens in Grafenwöhr und erstmals in der Geschichte im Rahmen einer gemeinsamen Übung mit Kampfhubschraubern der US Army Mitte Mai 2011,[37] zweitens vom 14. Juni - 22. Juni 2011 in der Oberlausitz, wo Einzelübungen, Crew-Übungen sowie taktische Rottenübungen, auch im Zusammenspiel mit Forward Air Controllern (FAC) der Luftwaffe, geschossen wurden.[38] Darüber hinaus wurde am 20. und 21. Mai 2011 im Rahmen eines von MBDA durchgeführten Schusstests die Präzision des UHT in Verbindung mit der PARS 3 LR bestätigt. Auf dem Versuchsgelände in Vidsel, Schweden, wurden drei Raketen im scharfen Schuss abgefeuert, davon zwei im Schwebeflug (jeweils auf ein stationäres und ein sich bewegendes Ziel) und eine im Vorwärtsflug. Die Trefferquote lag bei 100%.[39]

Laut einer Aussage des damaligen Kommandeurs der Luftbeweglichen Brigade 1, Brigadegeneral Jürgen Setzer, wird die Brigade ab Oktober 2012 dazu in der Lage sein, vier Tiger im Rahmen des ISAF-Einsatzes in Afghanistan einzusetzen.[40] Dies soll allerdings nicht als politische Willensbekundung verstanden werden, sondern lediglich als Einschätzung des Kommandeurs über den zu erwartenden Fortschritt der technischen und personellen Einsatzbereitschaft des Tiger. Es gibt bis dato keine Aussage seitens BMVg darüber, ob und in welchem Umfang der Tiger in Afghanistan zum Einsatz kommen soll.

Lieferstand

Anfang 2011 wurde die Verkehrszulassung des Tiger durch die WTD 61 in Manching erteilt. Von den 80 bisher bestellten Hubschraubern verfügt die Bundeswehr derzeit (Stand: 26. Oktober 2011) über 17 Maschinen, von denen bisher jedoch nicht alle zugelassen sind. Aktuell werden davon fünf UHT in STEP 1 Konfiguration im Rahmen der Pilotenausbildung beim DEU/FRA HFlgAusbZ Tiger in LeLuc eingesetzt. Insgesamt drei UHT in PBL002 Konfiguration sind bei der WTD 61 sowie an der TSLw 3 in Faßberg zur weiteren Truppenerprobung sowie zur Technikerschulung stationiert, weitere drei Maschinen in dieser Konfiguration sind beim Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar stationiert. Dort fliegen ebenfalls sechs Tiger in Konfiguration STEP 2/STEP 2 KRYPTO (entspricht dem Serienstand). Damit verfügt das Kampfhubschrauberregiment 36, in dem derzeit die fliegerischen Kompetenzen des Tiger-Programms gebündelt sind, über insgesamt neun Maschinen.

Der geplante Zulauf der Luftfahrzeuge für das Jahr 2012 beträgt acht Tiger, für das Jahr 2013 stehen diesbezüglich noch keine Planungen fest.

Nutzer

Loopingvorführung auf der ILA 2006 in Berlin

Anfangs sah das Beschaffungsprogramm 212 Helikopter für Deutschland und 215 für Frankreich vor. Die dafür veranschlagten Gesamtkosten beliefen sich im Jahr 1988 auf 18 Milliarden DM; erste Auslieferungen sollten 1997 beginnen. Die Stückzahlen wurden nach dem Ende des Kalten Krieges deutlich reduziert.

Folgende Staaten besitzen den Tiger oder planen den Erwerb:

  • Deutschland: 80 der UHT-Version (laut den letzten Plänen zur Plananpassung der Beschaffung sind insgesamt nur noch 40 Tiger vorgesehen)[41]
  • Frankreich: 80, davon 40 der Kampfunterstützungs-HAP-Version, 40 in der HAD-Version
  • Spanien: 24 der HAD-Version
  • Australien: 22 der ARH-Version.

Bis Mai 2011 wurden 30 Tiger (alle in HAP-Konfiguration) an Frankreich, 16 an Deutschland, 20 an Australien und sechs an Spanien ausgeliefert, insgesamt 72 Stück.[42]

Der Systempreis (Hubschrauber, Bewaffnung, Support) ist sowohl stückzahl- als auch versionsbedingt. 2002 wurde Spanien ein Angebot bezüglich 20/28 Hubschrauber unterbreitet.

  • Tiger HAP 35/39 Millionen Dollar
  • Tiger ARH 36 Millionen Dollar
  • Tiger HAD 44/48 Millionen Dollar
  • UH Tiger ~45 Millionen Euro. Weitere Kosten entstehen durch Ausrüstungsanpassung, beispielsweise Anschaffung von stärkeren Triebwerken für 16 Hubschrauber.[32]

AustralienAustralien Australien Die School of Army Aviation der Australian Army Aviation (AAAvn) in AAF Oakey in Queensland, 160 km westlich von Brisbane, betreibt einige ARH-Tiger zur Schulung. Die Mehrzahl der 22 australischen Maschinen gehört zum 1st Aviation Regiment mit der 161. und der 162. Reconnaissance Squadron, das in den Robertson Barracks in Darwin in Nordaustralien liegt.

DeutschlandDeutschland Deutschland Die ersten der 80 Tiger der Heeresflieger in der Version UHT wurden an das Deutsch-Französische Heeresfliegerausbildungszentrum (EFA, franz. Abk. von école franco-allemande) in Le Cannet-des-Maures, Südfrankreich, geliefert. (Der deutsche Anteil gehört zur Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg.) Der Einsatzverband ist das Kampfhubschrauberregiment 36 (KHR 36) „Kurhessen“ in Fritzlar (ab 2010). Durch die oben beschriebenen und mittlerweile gelösten Kabelprobleme hat sich der Zulauf der Maschinen verzögert.

FrankreichFrankreich Frankreich Die ersten Tigre, in der Version HAP, für die Aviation légère de l'armée de terre (ALAT) liegen neben ihren deutschen Pendants zur Schulung in Le Cannet-des-Maures bei der EFA. Der erste Einsatzverband ist das 5e Régiment d'Hélicoptères de Combat (5RHC) aus Pau in Aquitanien.

SpanienSpanien Spanien Die Tigre der Fuerzas Aeromóviles del Ejército de Tierra (FAMET), seit 2005 zunächst zu Trainingszwecken in der Version HAP geliefert, besitzen in Spanien die Bezeichnung HA.28. Die ersten Piloten wurden noch in Le Luc geschult, seit Anfang 2010 besitzt das Batallón de Helicópteros de Ataque I (BHELA I), das auf der Basis Coronel Sánchez Bilbao in Almagro bei Ciudad Real in La Mancha liegt, jedoch einen eigenen Simulator. Diesem Bataillon werden alle 24 bestellten HAD-Tiger unterstellt werden.

Einsätze

Frankreich: Am 26. Juli 2009 wurden drei Tiger-HAP-Maschinen der französischen Heeresflieger (ALAT) des 5e régiment d'hélicoptères de combat (5e RHC) als Teil der Forces françaises en Afghanistan mit einer Antonow An-124 der Volga-Dnepr Airlines nach Kabul geflogen und begannen damit den ersten Auslandseinsatz von Tiger-Helikoptern überhaupt in Afghanistan.[43] Anfang August 2009 erfolgte die Herstellung der Einsatzbereitschaft.[44] Am 20. August 2009 wurden erstmals zwölf Raketen eines Tiger-Kampfhubschraubers in Afghanistan im Kampfeinsatz abgefeuert.[45] Am 4. Februar 2011 stürzte ein Tiger während eines Nachtfluges in der Nähe von Kabul ab, die beiden Piloten wurden nur leicht verletzt. Feindlicher Beschuss wurde als Absturzursache ausgeschlossen.[46][47]

Am 23. Mai 2011 wurde vom französischen Außenminister Alain Juppe bekannt gegeben, dass ein Schiff der Mistral-Klasse, der amphibische Hubschrauberträger Tonnerre (L9014), mit eingeschifften Tiger-Helikoptern zur Unterstützung des Einsatzes in Libyen (UN-Resolution 1973) entsendet worden ist.[48][49] Die Tiger-Helikopter haben am Morgen des 4. Juni 2011 erstmals aktiv in die Kampfhandlungen in Libyen eingegriffen und Militärfahrzeuge und militärisches Gerät in der Nähe der ostlibyschen Stadt Brega angegriffen.[50]

Vergleichbare Typen

Weblinks

 Commons: Eurocopter Tiger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volker Bauersachs: Ausbildungsbeginn für Tiger-Piloten in Fritzlar. Division Luftbewegliche Operationen im Heer der deutschen Bundeswehr, 28. Oktober 2009, abgerufen am 26. Dezember 2010.
  2. Michael Dawidziuk, Marc Jaschke: Erster „Tiger“ in Fritzlar. Division Luftbewegliche Operationen im Heer der deutschen Bundeswehr, 13. August 2008, abgerufen am 26. Dezember 2010.
  3. Major Gundert: Grundsteinlegung in Roth – Der Tiger kann kommen. Division Luftbewegliche Operationen im Heer der deutschen Bundeswehr, 6. Juli 2006, abgerufen am 26. Dezember 2010.
  4. http://www.airpower.at/news07/1201_eurocopter/index.html
  5. http://www.mtu.de/de/products_services/military_business/programs/mtr390/index.html
  6. http://www.aviastar.org/helicopters_eng/eurocopter_tigre.php
  7. Beschreibung des Rotorkopfes des EC 665
  8. http://www.airforce-technology.com/projects/tiger/
  9. http://www.eads.com/1024/en/businet/defence/defelec/Produkte/helicopters/MILDS.html
  10. http://www.deagel.com/Helicopter-Warners-and-Sensors/ANAAR-60-MILDS_a001597001.aspx
  11. http://www.thalesgroup.com/Press_Releases/Thales_wins_new_Tiger_and_NH90_helicopter_self-pro/
  12. http://www.deagel.com/Helicopter-Protection-Systems/Saphir-M_a001594002.aspx
  13. http://www.eads.com/1024/en/businet/defence/defelec/Produkte/helicopters/EuroGrid.html
  14. http://www.cmcelectronics.ca/En/Prodserv/cma2012_doppler.html
  15. http://www.sagem-ds.com/eng/site.php?spage=02020504
  16. http://www.deagel.com/Navigation-and-Targeting-Systems/Strix_a001500001.aspx
  17. http://www.sagem-ds.com/pdf/en/D1245.pdf
  18. http://www.deagel.com/Navigation-and-Targeting-Systems/Osiris_a001501001.aspx
  19. Y-Das Magazin der Bundeswehr, An Bord des Tigers, abgerufen am 3. Dezember 2009
  20. http://www.thalesgroup.com/News_and_events/Aerospace_Focus_TopOwl/
  21. http://www.dsto.defence.gov.au/research/5164/
  22. Aviation Française Webseite, Vergleich der Tiger-Tarnschemata Der ARH im Bild ist erkennbar am australischen Dreifarbentarnanstrich, Abgerufen am 17. April 2009.
  23. [1] Spanien beschafft Forges de Zeeland Raketen]
  24. [2]
  25. Deutschland kauf 3400 Übungsraketen
  26. EADS Pressemitteilung, 2002 als Beispiel für offizielle Verwendung und Bedeutung des Akronyms HCP und dessen Übersetzung (engl.). Abgerufen am 16. Oktober 2009.
  27. EADS Pressemitteilung, 2007 Erste Eurocopter Tiger für das spanische Heer in Spanien eingetroffen. Abgerufen am 6. April 2010.
  28. http://www.eads.com/eads/germany/de/news/press.3026294a-f69d-4012-b04e-ba229cb7e803.45f3b041-264c-488a-973b-645f729cbad6.html
  29. Flugrevue. Abgerufen am 16. Oktober 2009.
  30. Deutscher Bundestag. Abgerufen am 19. Oktober 2009.
  31. Informationsbegehren nach dem IFG bzgl. Bewaffnung des UHT, 2. Antwort. fragdenstaat.de. Abgerufen am 9. September 2011.
  32. a b Deutscher Bundestag, Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 12/2008, Drucksache 16/11000. Abgerufen am 19. Oktober 2009.
  33. Flugrevue. Abgerufen am 22. November 2010.
  34. Die Bundeswehr bettelt um Kampfhubschrauber. Welt Online. Abgerufen am 20. Dezember 2010.
  35. Informationsbegehren nach dem IFG bzgl. Bewaffnung des UHT, S. 1. fragdenstaat.de. Abgerufen am 25. August 2011.
  36. Informationsbegehren nach dem IFG bzgl. Bewaffnung des UHT, S. 2. fragdenstaat.de. Abgerufen am 25. August 2011.
  37. Soldatenglück - Training Tiger & Apache. Abgerufen am 20. Juli 2011.
  38. Deutsches Heer - "Tiger-Schiessen" in der Oberlausitz. Abgerufen am 20. Juli 2011.
  39. http://defense-update.com/wp/20110524_pars3.html
  40. Üben für Afghanistan: Fritzlarer Tiger könnten 2012 in den Einsatz gehen. Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 20. Juli 2011.
  41. Die künftigen Hauptwaffensysteme. Abgerufen am 26. Oktober 2011.
  42. Poised to Attack. Military Insider. Abgerufen am 17. Juli 2011.
  43. http://www.defencenet.gr/defence/index.php?option=com_content&task=view&id=8471&Itemid=46
  44. http://www.dailymotion.com/video/xa7ke7_tigre-en-afghanistan_news
  45. Bernard Bombeau, Harfang et Titre opérationnels en Afghanistan, dans Air et Cosmos, no 2199 S, 18. Dezember 2009
  46. http://www.pajhwok.com/en/photo/134765
  47. http://www.defensenews.com/story.php?i=5673331
  48. http://www.guardian.co.uk/world/2011/may/23/apache-helicopters-libya-britain
  49. http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-13510395
  50. http://nachrichten.t-online.de/nato-kampfhubschrauber-greifen-erstmals-gaddafis-truppen-an/id_46963606/index

Quellen

  • Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann, Helmut Schubert: Flugmotoren und Strahltriebwerke. Bernard & Graefe Verlag, 1995, ISBN 3-7637-6107-1.

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