Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Österreich im Nationalsozialismus

Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Österreich im Nationalsozialismus

Die Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Österreich wurde nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 im Sommer 1939 in die Deutsche Evangelische Kirche eingegliedert.

Die Evangelische Kirche A.B. und die Evangelische Kirche H.B., die als jeweils eigenständige Kirchen in der Evangelischen Kirche Augsburgischen und Helvetisches Bekenntnisses zusammengeschlossen waren, stellten zusammen etwa 5,5 Prozent der Bevölkerung und waren damit Minderheitskirchen in Österreich. Seit dem Ersten Weltkrieg war die A.B.-Kirche in vier Superintendenzen gegliedert. Mehr als zwei Drittel der Mitglieder gehörten zur Wiener Superintendentur, in Oberösterreich und im Burgenland gab es noch eine nennenswerte Anzahl evangelischer Gemeinden. In den anderen Gegenden waren die Protestanten in einer Diaspora-Situation in katholischer Umgebung. Zum helvetischen Bekenntnis gehörten etwa 16.000 Mitglieder (Reformierte). Seit dem Jahr 1900 bis zum Anschluss hatte sich die Gesamtzahl der Protestanten etwa verdreifacht. Die evangelischen Kirchen Österreichs wurde von einem Evangelischen Oberkirchenrat (EOK) verwaltet, der eine staatliche Behörde darstellte, die dem katholischen Kultusministerium in Wien unterstellt war.

Von 126 Pfarrern der evangelischen Kirchen Österreichs waren 73 bereits vor der Annektierung Mitglieder der NSDAP. In den evangelischen Kreisen Österreichs gab es einen übersteigerten Deutschnationalismus, der nicht unbeeinflusst davon war, dass im Vertrag von Saint Germain der Anschluss Deutschösterreichs an Deutschland untersagt worden war. [1]

Quellen

  1. Kurt Meier, Der evangelische Kirchenkampf, Bd.3, Göttingen 1984, S. 549, ISBN 3-525-55552-0.

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