- Exarchia
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Exarchia (griechisch Εξάρχεια) ist ein Stadtviertel nördlich des Zentrums der griechischen Hauptstadt Athen, das als Studentenviertel und Szenetreffpunkt gilt.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das 1880-1890 entstandene Viertel soll seinen Namen nach einem Lebensmittelhändler namens Exarchos erhalten haben. Es erstreckt sich zwischen Panepistimiou-Boulevard, Archäologischem Nationalmuseum, Alexandras-Boulevard und Strefi-Hügel (griechisch Λοφός Στρέφη) um die Odos Emanouil Benaki und Odos Themistikleous. Es grenzt südlich an zum Kolonaki Viertel.
Zentrum des Viertels ist die Platia Exarchion.
Charakter
Das Viertel wird von zahlreichen Studenten bewohnt und gilt als Zentrum der alternativen Szene. Neben Universitätsinstituten, Buch- und Schreibwarenhandlungen sowie Copy-Shops prägen zahlreiche Cafés, Tavernen, Kneipen und Imbissstände, aber auch mit Graffiti bemalte Hauswände das Straßenbild. Die Gegend weist ein reges Nachtleben mit etlichen Rebetiko-Lokalen auf. Jedoch macht immer wieder der Drogenhandel Probleme.
Schon traditionell nehmen hier Protestaktionen und Demonstrationen ihren Ausgang. Im November 1973 begann hier der Aufstand am Polytechnikum gegen die Herrschaft der Militärjunta, der nach einigen Tagen blutig niedergeschlagen wurde. Seit Jahren gilt Exarchia insbesondere als Zentrum von anarchistischen Autonomen, die politische Kundgebungen als Anlass für gewalttätige Ausschreitungen nehmen. Das Stadtviertel wird daher gerne als „Anarchia“ bezeichnet.
Im März 2009 rissen Bewohner des Stadtteils Pflaster und Asphalt eines Parkplatzes auf und pflanzten Büsche und Blumen ein, um einen Park anzulegen. Außer dem kleinen Strefi-Hügel gab es bis dahin keine Grünfläche in Exarchia. [1]
Zentrum von Unruhen
Am 6. Dezember 2008 wurde der 15 Jahre alte Alexandros-Andreas Grigoropoulos in Exarchia von Polizisten erschossen. Daraufhin brachen in Athen und anderen griechischen Städten schwere Unruhen aus, bei denen zahlreiche Geschäfte, Banken und Autos in Brand gesetzt wurden. Bereits 1985 waren landesweite Unruhen ausgebrochen, nachdem der 15 Jahre alte Michalis Kaltezas von Sicherheitskräften durch einen Kopfschuss getötet worden war.[2]
Einzelbelege
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