Fabrikkrankenkasse

Fabrikkrankenkasse
BKK-Logo
Deutschlandlastige Artikel Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern.

Inhaltsverzeichnis

Die Kassen

Eine Betriebskrankenkasse (BKK) ist eine Krankenkasse, die zur Gesetzlichen Krankenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland gehört.

Betriebskrankenkassen sind wie alle Träger der gesetzlichen Krankenversicherung Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Selbstverwaltungsorgane einer BKK sind der hauptamtliche Vorstand und der ehrenamtliche Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat besteht aus Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Jede Gruppe hat die gleiche Stimmenzahl. Der Vorstand wird vom Verwaltungsrat für die Dauer von 6 Jahren bestellt und führt die laufenden Verwaltungsgeschäfte der BKK.

Die Betriebskrankenkassen waren ursprünglich ausschließlich für einzelne Betriebe bzw. Konzerne zuständige Krankenversicherungsträger. Als „Fabrikkassen“ bestanden sie teilweise bereits vor Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung (1883, vgl. Kaiserliche Botschaft). Im Jahre 1908 existierten 7.718 BKKs. Sie traten vor Einführung des allgemeinen Kassenwahlrechts 1996 für die beschäftigten Arbeiter der Betriebe, für die eine BKK errichtet wurde, an die Stelle der Allgemeinen Ortskrankenkasse, bei der bis 1996 alle Arbeiter versichert waren, für die keine Betriebs- oder Innungskrankenkasse zuständig war. Angestellte hatten auch vor 1996 in BKK-Betrieben ein Wahlrecht zwischen BKK oder einer Ersatzkasse.

Die Errichtung einer BKK ist zulässig für Betriebe mit regelmäßig mindestens 1000 versicherungspflichtigen Beschäftigten, wobei sich die Mehrheit der im Betrieb beschäftigten Mitarbeiter für die Errichtung entscheiden muss. Dies bedeutet jedoch nicht, das auch die Mehrheit der Beschäftigten Mitglied in dieser neuen BKK werden müssen.

Seit der Liberalisierung des Krankenkassenwahlrechts am 1. Januar 1996 haben sich viele BKKn durch Satzungsänderung geöffnet und sind somit für alle Versicherungspflichtigen und Versicherungsberechtigten wählbar. Die erste Kasse, die sich nach dem sogenannten Öffnungsmoratorium, welches vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2006 bestand, öffnete, war die in Trägerschaft des ADAC stehende Autoclub BKK.

Es gibt aber auch noch die traditionellen Betriebskrankenkassen, die von der Öffnungsmöglichkeit keinen Gebrauch machen. Am 1. Januar 2006 gab es 199 Betriebskrankenkassen, wovon 144 Kassen die Möglichkeit zur allgemeinen Öffnung nutzen. Zum 1. Januar 2009 gab es noch 156 Betriebskrankenkassen. Die Betriebskrankenkassen versichern über 14 Millionen Menschen.

Seit Einführung der Kassenwahlfreiheit 1996 ist die Anzahl der Betriebskrankenkassen jährlich stetig zurückgegangen, vor allem durch Zusammenschlüsse kleiner Kassen zu größeren Einheiten (Fusionen). Die freiwillige Vereinigung von BKKn erfolgt auf Beschluss der Verwaltungsräte und nach Genehmigung durch die staatliche Aufsichtsbehörde.

BKK Landesverbände

Bis auf die BAHN-BKK gehören alle Betriebskrankenkassen einem der folgenden BKK Landesverbände an. Die Zugehörigkeit der einzelnen Betriebskrankenkassen zu dem jeweiligen Landesverband richtet sich nach dem Hauptsitz der BKK.

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Hessen
  • Niedersachsen-Bremen
  • NORD (Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein)
  • Nordrhein-Westfalen
  • Ost (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
  • Rheinland-Pfalz und Saarland

BKK Bundesverband

Die BKK Landesverbände bilden zusammen mit der BAHN-BKK den BKK-Bundesverband. Dieser ist durch die Gesundheitsreform 2007 gemäß § 212 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) seit dem 1. Januar 2009 eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Er ist die politische und fachliche Interessenvertretung der BKKn auf Bundesebene. Schon seit dem 1. Juli 2008 werden wesentliche gesetzliche Aufgaben durch den neu gebildeten GKV-Spitzenverband übernommen. Der BKK-Bundesverband ist somit vor allem zuständig für den Dialog mit Politik und Spitzenorganisationen des Gesundheitswesens, für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, für die Pflege der BKK als Marke und für die Zeitschrift Die BKK. Die Abwicklung früher verantworteter Dienstleistungsfunktionen im Auftrag der jeweiligen Gesellschafter und Kunden übernehmen spezialisierte Organisationen.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Julius Ferdinand Blüthner — (* 11. März 1824 in Falkenhain bei Meuselwitz; † 13. April 1910 in Leipzig) war ein Klavierbauer und Gründer der Pianofortefabrik Blüthner. Leben Julius Blüthner kam am 11. März 1824 in einem kleinen Dorf namens Falkenhain bei Meuselwitz auf die… …   Deutsch Wikipedia

  • Augsburger Kammgarn-Spinnerei — Aktiengesellschaft Rechtsform Aktiengesellschaft ISIN DE0005062004 Gründung 1836 Auflösung 1. Februar 2002 Auflösungsgrund Insolvenz …   Deutsch Wikipedia

  • BKK Pfaff — Sozialversicherung Gesetzliche Krankenversicherung Krankenkasse Betriebskrankenkasse (offen) Rechtsform Körperschaft des öffentlichen Rechts Gründung 1884 …   Deutsch Wikipedia

  • Bruno Naumann — Karl Robert Bruno Naumann (später nach Erwerb des Schlosses und der Standesherrschaft Königsbrück auch zu Königsbrück genannt) (* 10. Oktober 1844 in Dresden; † 22. Januar 1903 in Dresden) war ein deutscher Unternehmer und der Gründer der Firma… …   Deutsch Wikipedia

  • Erdmann Kircheis — Carl Erdmann Kircheis (* 24. April 1830 in Aue (Sachsen); † 21. August 1894, ebenda) war ein deutscher Unternehmer. Leben Der Sohn eines Steigers besuchte die Volksschule in Aue und begann 1844 ebenda eine Maschinenbaulehre. Nachdem er bis 1859… …   Deutsch Wikipedia

  • Fägswil — ZH dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Zürich und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rüti zu vermeiden. Rüti …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Christian Meyer — (* 4. Juni 1797 in Nesse im Kreis Lehe; † 26. Juli 1848 in Hamburg), genannt Stockmeyer, war der Sohn eines Handwerkers und gilt als Hamburgs erster Großindustrieller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Julius Blüthner — Julius Ferdinand Blüthner (* 11. März 1824 in Falkenhain, heute Stadt Meuselwitz, Landkreis Altenburger Land; † 13. April 1910 in Leipzig) war ein Klavierbauer und Gründer der Pianofortefabrik Blüthner …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Robert Bruno Naumann zu Königsbrück — Karl Robert Bruno Naumann (später nach Erwerb des Schlosses und der Standesherrschaft Königsbrück auch zu Königsbrück genannt) (* 10. Oktober 1844 in Dresden; † 22. Januar 1903 in Dresden) war ein deutscher Unternehmer und der Gründer… …   Deutsch Wikipedia

  • Rüti (ZH) — ZH dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Zürich und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rüti zu vermeiden. Rüti …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”