- Fahrschalter
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Ein Fahrschalter ist ein Schaltwerk, das bei elektrischen Antrieben zur Steuerung von Kraft und Geschwindigkeit eingesetzt wird. Haupteinsatzgebiet sind elektrische Triebfahrzeuge wie Straßenbahnen, Lokomotiven und Oberleitungsbusse. Gleichartige Schalter werden auch zur Steuerung von Fördermaschinen im Bergbau, von Karussells, Seilbahnen, Pumpen verwendet.
Funktion
Der Fahrschalter erlaubt es, die Fahrmotoren in unterschiedlichen Gruppen und in einer Reihen- oder Parallelschaltung zu schalten. Darüber hinaus können Vorwiderstände zugeschaltet werden. Ziel ist es, die Zugkraft, die Beschleunigung oder die Fahrgeschwindigkeit den Erfordernissen anzupassen. Fahrschalter kamen insbesondere bei Gleichstromantrieben im mittleren und kleinen Leistungsbereich zum Einsatz.
Erste Fahrschalter waren mit einfachen Schleifkontakten ausgerüstet. Höhere Motorleistungen erforderten den Einsatz von Nockenfahrschaltern. Über die Schaltwalze gesteuerte Nocken sorgen hier für ein schnelles Abheben der Kontakte, um die Löschung des bei der Umschaltung entstehenden Lichtbogens zu erreichen.
Bei größeren Leistungen wird eine Schützsteuerung verwendet. Über Schütze (elektrische Schützensteuerung) oder über Druckluftventile, mit denen wiederum die Schütze gesteuert werden (pneumatische oder elektropneumatische Schützensteuerung), wird die Fahrspannung geschaltet.
Früher wurden bei Straßenbahnfahrzeugen die Fahrschalter auf der Fahrerplattform aufgestellt, die Kurbel zum Drehen des Fahrschalters steckte direkt auf der Schaltwelle. Je feiner die Stufung des Schaltwerkes wurde, desto komplexer wurden die Fahrschalter. Sie wurden dann mit Vorgelege bedient und schließlich unter Sitzbänken hinter dem Fahrer oder unter dem Wagenboden angeordnet und über Gelenkwellen betätigt.
Ab den 1970er Jahren wurden Fahrschalter weitgehend durch moderne Leistungselektronik ersetzt.
Kategorien:- Schalter
- Elektrolokomotivtechnik
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