Faisal I. (Irak)

Faisal I. (Irak)
Faisal I. bei seiner Krönung 1921
Faisal I. (rechts) und Chaim Weizmann (in arabischer Tracht, als Zeichen der Freundschaft), 1918
1932

Faisal I. (arabischفيصل الأول‎, DMG Fayṣal al-Awwal, vollständiger Name: ‏فيصل بن الشريف حسين بن الشريف علي الهاشمي‎ / Fayṣal b. aš-Šarīf Ḥusayn b. aš-Šarīf ʿAlī al-Hāšimī * 20. Mai 1883 in Ta'if; † 8. September 1933 in Bern) war Emir von Mekka, Mitglied der Dynastie der Haschimiten, König von Syrien (1920) und König des Irak (1921–1933).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Faisal wurde als dritter Sohn von Hussein ibn Ali des Scherifen von Mekka geboren. 1913 wurde er als Abgeordneter von Dschidda in das Parlament des Osmanischen Reichs gewählt.

Erster Weltkrieg

1916 trat er bei einem Besuch in Damaskus einer Gruppe arabischer Nationalisten, der al-Fatat, bei. Sein Vater wurde 1917 als Hussein von Mekka König des Königreichs Hedschas.

1916 einte Emir Faisal I. die Beduinenstämme gegen die osmanische Vorherrschaft und beteiligte sich maßgeblich an den Guerrillaaktionen während des Ersten Weltkriegs. Gemeinsam mit dem britischen Oberst T. E. Lawrence stand er im Kampf für die Unabhängigkeit der arabischen Halbinsel. Er kämpfte erfolgreich in Palästina und Syrien. 1918 erreichten die arabischen Truppen Damaskus.

Als Leiter der arabischen Gesandtschaft trat er auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 für die Unabhängigkeit der arabischen Emirate vom Osmanischen Reich ein. Am 3. Januar 1919 unterzeichnete er gemeinsam mit dem späteren Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation (WZO), Dr. Chaim Weizmann, das Faisal-Weizmann-Abkommen, in dem die arabische Seite die Balfour-Deklaration akzeptierte. Durch den weiteren Verlauf der Geschehnisse in Palästina wurde dies Abkommen jedoch nicht wirksam.

Herrschaft als König

Vom syrischen Nationalkongress wurde Faisal am 7. März 1920 zum König von Syrien proklamiert. Aufgrund des Sykes-Picot-Abkommens erhielt Frankreich jedoch auf der San-Remo-Konferenz im April 1920 das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon. Faisal I. wurde daraufhin nach der Schlacht von Maysalun am 24. Juli 1920 durch die Franzosen vertrieben und ging nach Großbritannien ins Exil.

Nach Errichtung des britischen Mandats Mesopotamien 1919 folgten dort blutige Aufstände. Nach einem Plebiszit, bei dem Faisal 96% der abgegebenen Stimmen erhielt, wurde er am 23. August 1921 zum König des Irak ausgerufen und der Aufruhr damit beendet. Er musste allerdings die britische Herrschaft über den Irak als Mandat des Völkerbundes anerkennen. Der Irak erhielt 1925 die Staatsform der konstitutionellen Monarchie. 1930 erreichte Faisal in einem Freundschaftsvertrag die Anerkennung der irakischen Unabhängigkeit durch Großbritannien, wobei Großbritannien sich weiterhin wirtschaftlichen Einfluss und Militärstützpunkte sicherte. 1932 wurde das Königreich Irak in den Völkerbund aufgenommen.

Tod

Während eines Aufenthalts in Bern am 8. September 1933 erlitt Faisal einen Herzinfarkt und starb. Sein ältester Sohn Ghazi folgte ihm auf dem Thron .


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