Falkenberg (Lüneburger Heide)

Falkenberg (Lüneburger Heide)
Falkenberg

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BWf1

Höhe 150 m ü. NHN
Lage Lüneburger Heide
Geographische Lage 52° 50′ 48″ N, 9° 51′ 39″ O52.8466666666679.8608333333333150Koordinaten: 52° 50′ 48″ N, 9° 51′ 39″ O
Falkenberg (Lüneburger Heide) (Niedersachsen)
Falkenberg (Lüneburger Heide)

Der Falkenberg liegt am Nordwestrand des Landkreises Celle auf dem Gebiet des NATO-Truppenübungsplatzes Bergen, in der Nähe der Ortschaft Wardböhmen. Er ist mit 150 m über NN eine der höchsten Erhebungen der Lüneburger Heide und höchster Punkt der Südheide.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Der Falkenberg gehört zu einem kleingebirgshaft anmutenden, SSW-NNO-verlaufenden Höhenzug, der als Falkenberg-Endmoräne bekannt ist. Er ist entstanden als eine ohne begleitende Stauchungsvorgänge abgesetzte Endmoräne aus dem letzten Eisvorstoß im Zuge des älteren von zwei Stadien der Saale-Kaltzeit, dem Drenthe-Stadium, also vor etwa 200.000 Jahren. Die Ablagerungen waren eingekeilt zwischen zwei Gletscherloben vom Böhmetal im Westen her und einem dritten, der sich von Nordosten heranschob und die Talbecken der oberen Wietze und Meiße hinterließ. Daher steigt der Nordteil des Höhenzugs (Hakenberg, 145 m) markant aus beidseits benachbarten moorigen Senken auf. In den folgenden Vereisungsphasen entstand die heutige Zertalung, deren Reliefenergie und Steilheit früher zu Vermutungen Anlass gab, der Moränenzug gehöre zu einer jüngeren Phase der Saale-Eiszeit. Kiese und Blockanhäufungen führten besonders im Südteil zur Bildung noch weiterer markanter Kuppen wie dem inzwischen durch Panzerübungen erniedrigten Härtlingskegel des Tutenbergs (116 m).

Kulturlandschaft

Wie die Lüneburger Heide generell war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auch das Gebiet des Falkenberges durch Waldweide und in geringerem Maße auch durch Plaggenhieb bis auf wenige Steilhänge und Moorsenken nahezu entwaldet. Erst die großen systematischen Aufforstungen in der 2. Hälfte des 19. Jh. führten zum heutigen Landschaftsbild.

Bis etwa 1910 war der Falkenberg von der Erholungsanlage Achterberg südöstlich von Dorfmark aus intensiv touristisch erschlossen. Treppenpfade führten über die Geländerücken und durch den steilen Talschluss, den die sichelförmige Kammlinie des Berges im Norden einschließt, zum Gipfelpunkt. Von ihm konnte man über die mehr als 50 Meter tiefer liegende Osterheide hinweg bei gutem Wetter bis nach Hannover sehen.

Heute kann man von der Falkenberg-Endmoräne an Wochenenden lediglich die Sieben Steinhäuser, etwa sieben Kilometer südwestlich des Falkenberges, besuchen. Ansonsten ist der gesamte Höhenzug bis heute militärisches Sperrgebiet.

Bedeutung für die Landvermessung

1820 beauftragte der damalige König Georg IV. den Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte der Universität Göttingen, Carl Friedrich Gauß, das Königreich Hannover zu vermessen. Der Mathematiker benutzte für die Landvermessung unter anderem den Gipfel des Falkenbergs als einen der Punkte der Triangulation.[1] Einen weiteren zentralen Dreieckspunkt bildete der weiter nördlich gelegene Wilseder Berg (169 m über NN) und der östlich gelegene Haußelberg. Diese Punkte lagen damals auf freien, unbewaldeten Hügelkuppen, wahrscheinlich umgeben von Heidelandschaft.

Ein Teil des Dreiecksnetzes der Gaußschen Gradmessung, mit dem Falkenberg, war auch auf der Rückseite der „10 DM“-Banknote der vierten Serie der Deutschen Mark abgebildet [2].

Literatur

Weblinks

  1. Übersicht der gemessenen Dreieckssysteme in Norddeutschland
  2. 10-DM-Schein, auf der Rückseite: Sextant und Dreiecks-Netz (ganz unten rechts der Falkenberg)

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