D28 Lüneburger Heide

D28 Lüneburger Heide
Gemeiner Wacholder (Juniperus communis) in der Lüneburger Heide
Sandheidefläche in der Lüneburger Heide

Die Lüneburger Heide ist eine große Heide-, Geest- und Waldlandschaft im Nordosten Niedersachsens im Einzugsgebiet der Städte Hamburg, Bremen und Hannover. Sie ist benannt nach der Stadt Lüneburg. In der Lüneburger Heide gibt es noch weiträumige Heideflächen, die bis etwa zum Jahr 1800 weite Teile Norddeutschlands bedeckten, aber inzwischen in anderen Landesteilen fast vollständig verschwunden sind. Die Heiden sind seit dem Neolithikum durch Überweidung der ehemals weit verbreiteten Wälder auf den unfruchtbaren Sandböden der Geest entstanden. Die Lüneburger Heide ist also eine historische Kulturlandschaft. Die noch vorhandenen Heideflächen werden vor allem durch die Beweidung mit Heidschnucken offengehalten. Aufgrund der einzigartigen Landschaft ist die Lüneburger Heide ein bedeutender Tourismusschwerpunkt in Norddeutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Karte des Naturraums Lüneburger Heide
Lüneburger Heide

Als Lüneburger Heide wird in der Geographie ein bestimmter Naturraum bezeichnet, also eine Einheit, die mit einer spezifischen Kombination von abiotischen Faktoren (Klima, Relief, Wasserhaushalt, Boden, geologischer Bau) und biotischen Faktoren (Flora und Fauna) ausgestattet ist. Die Lüneburger Heide ist eine Untergliederung der Großregion Norddeutsches Tiefland. In der vom Bundesamt für Naturschutz herausgegebenen Liste der Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands trägt sie die Nummer D28.

Das Gebiet der Lüneburger Heide erstreckt sich über die Landkreise Celle, Gifhorn, Soltau-Fallingbostel, Uelzen, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, den Südostteil des Landkreises Rotenburg (Stadt Visselhövede, Samtgemeinde Fintel, Teil der Gemeinde Scheeßel und Osthälfte der Samtgemeinde Bothel) und des Landkreises Harburg. Der zum Landkreis Verden gehörende westlichste Ausläufer der Lüneburger Heide ist unter den Namen Lintelner Geest oder auch Verdener Heide bekannt und bildet einen Teil der Gemeinde Kirchlinteln.

Die Lüneburger Heide liegt zwischen der Elbe im Norden, dem Drawehn im Osten, der Aller im Süden und Südwesten, dem Mittellauf der Wümme im Westen und den Harburger Bergen im Nordwesten.

Am nordwestlichen Rand der Lüneburger Heide befinden sich bei den Harburger Bergen und südlich von Schneverdingen auch Hochmoore, z.B. das Pietzmoor (Zwischenmoore in Erdfällen, wie das Grundlose Moor bei Walsrode oder die Bullenkuhle bei Bokel (Gemeinde Sprakensehl). Die östliche Abgrenzung zum Wendland bildet der Göhrde-Drawehn-Höhenzug (= Naturraum Ostheide). Teile der Lüneburger Heide bilden den Naturpark Südheide, andere Teile den Naturpark Lüneburger Heide.

Berge, Anhöhen

Blick auf den Wilseder Berg

Die höchste Erhebung der Lüneburger Heide ist der Wilseder Berg (169,2 m ü. NN). Weitere Anhöhen über 100 m NN sind: Falkenberg (150 m), bei Bergen (Landkreis Celle), Ahrberg (145 m), Hakenberg (143 m), Hoher Mechtin (142 m), Pampower Berg (140 m), Lüßberg (130 m), Brunsberg, bei Sprötze (129 m), Goldbockenberg (129 m), Hingstberg (126 m), Staffelberg (126 m), Hengstberg (121 m), Höpenberg bei Schneverdingen (120), Haußelberg (119,1 m), Breithorn (118 m), Mützenberg (115 m), Tellmer Berg (113 m), Wümmeberg (107,9 m), Schiffberg (107 m), Hummelsberg und Wulfsberg (je 106 m), Drullberg und Thonhopsberg (je 104 m), Kruckberg und Wietzer Berg (je 102 m) sowie Höllenberg (101 m).

Einige dieser Berge, den Wilseder Berg, den Falkenberg, den Haußelberg und den Breithorn benutzte der Mathematiker Carl Friedrich Gauß bei seiner Vermessung des Königreichs Hannover (1821–1825) als Dreieckspunkte.[1]

Fließgewässer

Flüsse sind neben zahlreichen kleineren Heidebächen die Wümme, die am Westhang des Wilseder Berges entspringt, im Süden die Lachte mit ihrem Nebenfluss der Lutter, und die Aller, die Vissel, die Böhme, die Grindau, die Meiße und die Örtze. Sie gehören alle zum Flusssystem der Weser. Zur Elbe hin entwässern die Aue, die Ilmenau, die Luhe und die Seeve.

Geologie

In der Lüneburger Heide sind die oberflächennahen Schichten fast ausschließlich aus Ablagerungen des Eiszeitalters (Quartär) aufgebaut. Die Landschaft besteht aus flachen Ebenen von Grundmoränenmaterial, aus hügeligen Endmoränenzügen und vor der Eisfront abgelagerten Sandern.

In der Saale-Kaltzeit (230.000–130.000 Jahre vor heute) war das Gebiet der heutigen Lüneburger Heide dreimal von einem Inlandeisschild bedeckt. In der Weichsel-Kaltzeit (110.000–10.000 Jahre vor heute) bedeckte das Inlandeis das Gebiet der Lüneburger Heide nicht mehr; es reichte nur noch bis an die Elbe. Aufgrund der Vegetationsarmut wurde das damals noch weitaus stärker ausgeprägte Relief durch Abspülung, Ausblasung und Solifluktion intensiv erodiert, es entstanden z. B. Täler wie der Totengrund. Das durch die Erosion umgelagerte Material wird als Geschiebedecksand bezeichnet und hat in der Lüneburger Heide eine Dicke von 0,4 bis 0,8 Meter (in Hanglagen bis 1,5 Meter).

Siehe auch: Drawehn, Bullenkuhle (Moor), Kieselgur.

Naturräumliche Einheiten

Die Lüneburger Heide wird in folgende naturräumliche Untereinheinheiten aufgegliedert:

Die Hohe Heide besteht aus einer Staffel von Endmoränen des Gletschers der Saale-Eiszeit (230.000–130.000 Jahre vor heute) mit dem Wilseder Berg als Zentrum. Im Unterschied zu anderen naturräumlichen Einheiten der Lüneburger Heide ist hier die Reliefenergie sehr hoch. Kennzeichnend sind weiterhin trockene Hügelkuppen, periglaziale Trockentäler und Senken wie z. B. der Totengrund. Insbesondere hier finden sich noch Heidelandschaften. Sie sind Bestandteil des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide und von hoher touristischer Bedeutung. Daneben existieren aber auch ausgedehnte Kiefernforsten.
  • Südheide
In der Südheide dominieren ausgedehnte, wellig bis sanft hügelige Sanderflächen, Grundmoränenplatten und Endmoränenreste älterer Eiszeiten. Große Heideflächen sind noch auf den Truppenübungsplätzen bei Bad Fallingbostel und Munster (Örtze) vorhanden, die aber für den Tourismus gesperrt sind. Aber auch die Osterheide bei Schneverdingen gehört zu dieser naturräumlichen Einheit. Sie ist Bestandteil des NSG Lüneburger Heide. Bei Schneverdingen und südlich von Soltau befinden sich einige Moore. Ein großer Flächenanteil der Südheide besteht inzwischen aus Kiefernforsten.
  • Ostheide
Die von zahlreichen Endmoränen durchzogene Ostheide erstreckt sich am östlichen Rand der Lüneburger Heide von Lüneburg bis nördlich von Wolfsburg. Teilweise wird der Boden dieser Region intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die nördlichen Teile, die sogenannte Göhrde und der Drawehn, sind dagegen genauso wie die südlichen Endmoränenzüge größtenteils bewaldet.
  • Uelzener Becken und Ilmenauniederung
Die Grundmoränenlandschaft des Uelzener Beckens wird überwiegend agrarisch genutzt. Auf den umliegenden Höhenzügen finden sich aber auch einige Kiefernforste. Ausgedehnte Heideflächen gibt es hier zum Beispiel noch in der Ellerndorfer Heide im westlichen Landkreis Uelzen oder der Klein Bünstorfer Heide.
  • Luheheide
Die Endmoränenzüge der Luheheide fallen mit einem deutlich ausgeprägten Stufenrand zum Elbtal ab. Sie ist durch die sämtlich nach Norden zur Elbe hin entwässernden Flüsse wie Seeve, Aue, Luhe stark zerschnitten. Die dazwischen liegenden Bergrücken sind bewaldet und kaum besiedelt. Siedlungen drängen sich in den Tälern zusammen. Heideflächen sind in diesem Teilgebiet kaum mehr vorhanden, sie wurden meistens mit Kiefern aufgeforstet.[2][3]

Klima

Klimadiagramm Soltau

Die Lüneburger Heide liegt großklimatisch in einer subatlantischen gemäßigten Zone mit milden Wintern und kühlen Sommern bei ganzjährigen Niederschlägen. In der Hohen Heide hat sich ein kleines Bergklima mit niedrigeren Temperaturen und höheren Niederschlägen als im Umland ausgebildet.

Natur

Naturparks und Naturschutzgebiete

Lage des Naturparks Lüneburger Heide

Im Nordwesten der Lüneburger Heide befindet sich das 1130 km² große Gebiet des Naturparks Lüneburger Heide. In dessen Kern liegt das schon 1921 um den Wilseder Berg gegründete Naturschutzgebiet Lüneburger Heide mit 234 km², von denen etwa 58 Prozent Wald- und 20 Prozent Heideflächen sind. Weitere Naturparks in der Region Lüneburger Heide sind der Naturpark Südheide und der Naturpark Elbufer-Drawehn. Ganz im Norden des Gebietes liegt der Naturpark Harburger Berge. Das NSG Lüneburger Heide stellt, zusammen mit den offenen Heideflächen der großen Truppenübungsplätze Munster Nord und Süd sowie dem Truppenübungsplatz Bergen, die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas dar. Innerhalb des ehemaligen Regierungsbezirkes Lüneburg befinden sich 212 einzelne Naturschutzgebiete (Stand 31. Dezember 2006).[4]

Entstehung und Entwicklung der Heidelandschaft

Lüneburger Heide

Nach dem Ende der Weichseleiszeit (vor 115.000 bis 10.000 Jahren) entstanden auf dem Gebiet der heutigen Lüneburger Heide erste Wälder, die sich infolge der natürlichen Sukzession und aufgrund einer langsamen Klimaverbesserung von Birken-Kiefernwäldern über Haselwälder hin zu lichten Traubeneichenwäldern entwickelten.

Die Heide und ihr Umland gehören zu jenen Gegenden der Norddeutschen Tiefebene, in denen die jägerischen Kulturen des Mesolithikums schon früh von neolithischen Bauern verdrängt wurden. Auf den flachgewellten, sandigen Geestflächen der Lüneburger Heide entstanden bereits in der Jungsteinzeit seit 3000 v.u.Z. durch intensive Beweidung der damaligen Traubeneichenwälder und der damit verbundenen Zerstörung des nachwachsenden Waldbestandes größere offene Flächen, die sich mit einer weitgehend beweidungsresistenten Pflanzenart bestockten, der Besenheide (Calluna vulgaris). Allerdings gelang es den Eichen- und Buchenwaldgesellschaften immer wieder, vom Menschen aufgegebene Heiden zu besiedeln. Über lange Zeiträume hinweg wechselten auf dem Gebiet der Lüneburger Heide Perioden mit einer großen Ausdehnung der Heiden und solche mit einer weitgehend geschlossene Walddecke und nur kleinen Heideflächen. Zuletzt nahm nach der Zeit der Völkerwanderung der Waldanteil des Gebietes erheblich zu[5].

Erst ab dem Jahr 1000 zeigen Pollendiagramme einen stetigen Rückgang der Waldbestände und eine erhebliche Ausbreitung der Calluna-Heiden. Dies wird mit der Umstellung von einer ortsungebundenen zu einer ortsgebundenen Landwirtschaft mit Dauersiedlungen in Verbindung gebracht. Es entstand die typische Heidebauernwirtschaft: Aufgrund der armen Böden mussten die wenigen vorhandenen Nährstoffe eines großen Gebietes auf verhältnismäßig kleinen Äckern konzentriert werden, damit dort überhaupt noch Getreide angebaut werden konnte. Dies geschah durch die regelmäßige Abtragung des Oberbodens (Plaggen), der als Streu für die Ställe der Heidschnucken verwendet wurde. Dieser wurde dann – angereichert mit dem Kot und Harn der Schafe – als Dünger auf die Felder aufgebracht.

Weg bei Undeloh
Bodenprofil Heidepodsol mit Ortstein

Durch die sogenannten Plaggenhiebe wurde die Regenerationskraft der Böden erschöpft. Die regelmäßige Abtragung des Oberbodens führte zur Ausbreitung der Heide. Bei der Zersetzung des Heidekrauts sinkt der pH-Wert des Bodens drastisch, gelangt bis in den Eisen-Pufferbereich bei pH 3, was den Prozess der Podsolierung initiiert. Das Bodenleben wird empfindlich gestört, was dazu führt, dass unterhalb der Wurzelschicht der Heide bei etwa 40 cm Tiefe eine verhärtete Bodenschicht entsteht, der undurchlässige Ortstein oder die Ortserde, an der die im Oberboden gelösten Eisen- und Humusteilchen wieder ausfällen. Der Unterboden schottet sich also quasi vom Säureeintrag aus dem Oberboden ab. Aus dem oberen Teil des Bodens sind somit die Nährstoffe weitgehend ausgewaschen, was zu einer Bleichung führt, die die typischen grau-weißen Wanderwege der Heide verursacht.

Die vielfach auch in Büchern geäußerte Ansicht, die Heide sei im Mittelalter durch den Holzbedarf der Lüneburger Saline entstanden, ist falsch: Die Lüneburger Saline benötigte zwar Brennholz zum Betrieb der Sudpfannen des Salzes, allerdings begann sie mit der Produktion erst um das Jahr 1000, als die Heide bereits 4000 Jahre bestand. Die benötigte Menge wäre selbst in der Hauptzeit der Produktion (Blütezeit der Hanse) von einer Waldfläche in der Größe von 50 km² nachhaltig zu liefern gewesen, die Heide ist aber über 7000 km² groß. Auch kam das Holz gar nicht aus der Heide, sondern über den Wasserweg, insbesondere aus Mecklenburg über die Elbe und aus dem Gebiet des Schaalsees. Der Landweg (es fließen außer der auch damals nur bedingt schiffbaren Ilmenau keine Flüsse aus dem Kernbereich der Heide nach Lüneburg) wäre viel zu teuer gewesen, wie sich nicht nur durch die teilweise noch vorhandenen Lieferscheine nachweisen lässt, sondern auch durch die Tatsache, dass sich um Lüneburg noch große Wälder gehalten haben, z. B. die Göhrde. Schließlich haben sich Heiden vielfach dort entwickelt, wo sich keine Salinen befinden, nämlich in den Schaf-Beweidungsgebieten an den Küsten von Norwegen bis Portugal sowie in Schottland und Irland.

Heidschnuckenherde

Die Heide ist also keine Naturlandschaft, sondern eine erst durch das Eingreifen des Menschen geschaffene Kulturlandschaft. Um zu verhindern, dass die halboffene Heidelandschaft durch Bäume, vor allem die Kiefer, teilweise auch die Sandbirke, wieder zuwächst und damit jahrtausendealte Lebensräume mit vielen an diese Landschaft angepassten, häufig sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten verloren gehen, lässt man regelmäßig Schafe, praktisch ausschließlich die einheimischen Heidschnucken, die Flächen abweiden.

Pflanzengesellschaften

In der Lüneburger Heide sind im 20. Jahrhundert zahlreiche Vegetationsaufnahmen durchgeführt worden, so dass sie zu den pflanzensoziologisch am besten untersuchten Gebieten Mitteleuropas zählt.

Heiden

Die Sandheiden sind auf ca. 20 % der Fläche des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide anzutreffen und lassen sich in mehrere Untergesellschaften gliedern, von denen die bedeutendsten hier aufgeführt sind:

Typische Sandheide bei Wilsede
  • Typische Sandheide (Genisto-Callunetum)
Neben der Besenheide (Calluna vulgaris) kommen nur noch wenige höhere Pflanzen vor, von denen keine als gute Charakterart gelten kann. Hier wären insbesondere die Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) und der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) zu nennen. Die typische Sandheide nimmt den größten Teil der Heideflächen ein. Ihr Anteil hat in den letzten Jahrzehnten auf Kosten von anderen Heide-Untergesellschaften zugenommen. Diese Artenverarmung kann durch den zunehmenden Stickstoffeintrag aus der Luft, die Anhäufung von Rohhumusauflagen und die tendenzielle Überalterung der Heideflächen erklärt werden.
  • Flechtenreiche Sandheide (Genisto-Callunetum cladonietosum)
Sie kann durch das Vorkommen verschiedener Rentierflechten (Cladonia), dem Wimpernmoos (Ptilidium cilliare) und dem Wacholder-Haarmützmoos (Polytrichum juniperium) von den anderen Heide-Gesellschaften unterschieden werden. Sie kommt hauptsächlich an trockenen südexponierten Hängen vor. Das Verbreitungszentrum dieses Heidetyps liegt westlich von Niederhaverbeck und bei Sundermühlen.
  • Lehmheide (Genisto-callunetum danthonietusum)
Sie unterscheidet sich von anderen Heide-Gesellschaften durch das Vorkommen von Dreizahn (Danthonia decumbens), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Borstgras (Nardus stricta), Feinschwingel (Festuca filiformis), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella) und Feld-Hainsimse (Luzula campestris). Lehmheiden sind im NSG Lüneburger Heide inzwischen sehr selten geworden. Sie liegen am Wilseder Berg sowie südlich von Niederhaverbeck.
  • Heidelbeer-Sandheide (Genisto-Callunetum, Vaccinium myrtillus Rasse)
Sie zeichnet sich durch das Vorkommen von Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus), seltener von Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) aus. Sie ist der zweithäufigste Vegetationstyp der Heideflächen und kommt bevorzugt an Nordhängen, Waldrändern und dichten Wacholderhainen vor. Besonders ausgeprägt ist diese Heide-Gesellschaft am Nordhang des Wilseder Berges, im Stein- und im Totengrund. Dort haben Heidelbeeren stellenweise die Besenheide (Calluna vulgaris) verdrängt.
  • Feuchte Sandheide (Genisto-Callunetum, Molinia-Variante)
Dort kommen Pfeifengras (Molinia caerulea), Glocken-Heide (Erica tetralix) und Rasige Haarsimse (Scirpus cespitosus) vor. Sie tritt auf grundwassernahen Standorten und im Übergang zu Mooren auf. Schwerpunkte sind Flächen nördlich von Wilsede und bei den Hörpeler Teichen.[6]

Wälder

Kiefernforst bei Schneverdingen
Hutewald bei Wilsede
Stühbüsche bei Niederhaverbeck

Der größte Teil des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide (ca. 58 %) besteht aber aus Wäldern und zwar hauptsächlich aus Kiefernforsten, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf ehemaligen Heiden und Flugsanden gepflanzt wurden. Teilweise bewaldeten sich insbesondere die Dünen auch von selbst und zwar ebenfalls mit Kiefern. Es existieren nur noch ganz wenige ältere Traubeneichenbestände, die auf königliche Holzungen zurückgehen. An vielen Stellen des Naturschutzgebietes befinden sich auch sogenannte Stühbüsche, also Bäume, die im Niederwaldbetrieb genutzt und immer wieder geköpft wurden. Inzwischen sind sie jedoch aus dieser Nutzung herausgewachsen und es sind typisch aussehende, mehrstämmige Bäume entstanden. Bei Wilsede existieren noch Reste eines Hutewaldes mit riesigen, mehrschäftigen Buchen[7].

Moore

Das größte Moor der Lüneburger Heide ist das Pietzmoor, das östlich von Schneverdingen liegt. Es wurde jedoch entwässert und bis in die 1960er Jahre wurde dort Torf abgebaut. Der Verein Naturschutzpark hat seit den 1980er Jahren Wiedervernässungsarbeiten durchgeführt. So wurden die Abflussgräben teilweise verfüllt, was zu einem erheblichen Wasseranstieg in den ehemaligen Torfstichen geführt hat. Eine typische Hochmoorvegetation hat sich jedoch noch nicht wieder herausgebildet.[8]

Tierwelt

Auf dem Gebiet der Lüneburger Heide leben viele Tierarten, insbesondere Vögel, die an weite offene Landschaften angepasst und durch die Intensivierung der Landwirtschaft in anderen Gebieten teilweise stark gefährdet sind. Dazu zählen das Birkhuhn (Tetrao tetrix), der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), die Heidelerche (Lullula arborea), der Raubwürger (Lanius excubitor), der Neuntöter (Lanius collurio), das Schwarzkehlchen (Oenanthe oenanthe), der Wendehals (Jynx torquilla), der Grünspecht (Picus viridis), der Steinschmätzer (Saxicola torquata), der Große Brachvogel (Numenius arquata), die Wachtel (Coturnix coturnix) und der Schwarzstorch (Ciconia nigra)[9]. In der Lüneburger Heide steigt der Bestand der sehr seltenen Birkhühner kontinuierlich an. Im Jahr 2007 sind 78 Exemplare gezählt worden, 13 Tiere mehr als im Vorjahr. Seit 2003 hat sich die Zahl der Tiere verdoppelt.

Kultur und Geschichte

Frühgeschichte

Fürstengrab bei Niederhaverbeck
Hannibals Grab bei Wilsede
Sieben Steinhäuser, Grab D
Hügelgräber in der Lüneburger Heide

Pollenanalysen zeigen, dass auf den trockenen Geestböden Norddeutschlands seit 3000 v. u. Z. Landwirtschaft betrieben wird. Brandrodungen und Ackerbau auf den pleistozänen Sandböden führten aber schnell zur Bodenverarmung. Deshalb konnten die jeweiligen Rodungsflächen immer nur kurze Zeit genutzt werden. Die Siedlungen wurden häufiger verlegt und anderswo neue Wälder gerodet. Schon in dieser Zeit entstanden die ersten Calluna-Heiden (siehe oben).[10] Zeugnisse einer relativ dichten Besiedlung finden sich besonders im Landkreis Uelzen. Auf dem Gebiet der Lüneburger Heide existieren zahlreiche Megalithanlagen und Hügelgräber aus der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit. Die bekanntesten sind die Oldendorfer Totenstatt und die Sieben Steinhäuser. Aber auch im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide sind mehr als tausend Hügelgräber vorhanden, besonders bei Nieder- und Oberhaverbeck. Das größte dieser Hügelgräber ist das so genannte Fürstengrab. Bei Wilsede befindet sich eine bekannte Stein- und Wacholdergruppe mit dem Namen Hannibals Grab.[11]

Übergang zur sesshaften Landwirtschaft

Nach dem Abzug der Langobarden in der Völkerwanderung gehörte die Lüneburger Heide ungefähr ab dem Jahr 700 u.Z. zum Stammesherzogtum Sachsen, das von Karl dem Großen im 9. Jahrhundert dem Frankenreich eingegliedert wurde. Die damit einhergehende intensivierte Kontrolle über die Bevölkerung und die Christianisierung führten dazu, dass die ländlichen Siedlungen an einem Ort blieben und nicht mehr verlegt werden konnten. Der Boden musste also stärker genutzt werden, was zur Ausbreitung der Heiden führte.[12]

Siedlungen

Heidemuseum Wilsede – ein typisches Fachhallenhaus
Acker und Waldstück bei Wilsede
Wilsede – Mit Steinmauern eingefasste Dorfstraßen

Das Gebiet der Lüneburger Heide war wegen der schlechten Böden immer relativ dünn besiedelt. Bei der in dieser Region dominierenden Heidebauernwirtschaft handelte es sich um eine wenig intensive Form der Landnutzung, die große Ödland- und Heideflächen benötigte. Ein bedeutender zusätzlicher Wirtschaftszweig früherer Jahrhunderte war die Heideimkerei[13]. Die Dörfer waren meistens von kleineren Waldstücken umgeben, teilweise durch Äcker oder Wiesen unterbrochen und gingen ohne scharfe Grenze in die umgebende Landschaft über. Die Gehöfte waren relativ willkürlich angeordnet, manche standen eng nebeneinander; andere lagen in größerer Entfernung. Es handelte sich um lockere Haufendörfer. Um zu verhindern, dass das Vieh die direkt an den Häusern liegenden Gärten zertrampelte, wurden die Dorfstraßen zuerst mit Holzzäunen und später mit charakteristischen Steinmauern eingefasst. Die typische Bauform der Bauernhäuser war das Fachhallenhaus, in dem Menschen und Tiere unter einem Dach zusammenlebten. In einem Dorf gab es nur relativ wenige Vollhöfe, in Wilsede nur vier, im Kirchdorf Undeloh elf, das ist aber schon eine Ausnahme. Daneben gab es noch Koten, Schafställe und gemeinschaftlich genutzte Backhäuser. Die Höfe selbst waren allerdings recht groß. In Wilsede sind alle hier beschriebenen Merkmale eines Heidedorfes noch zu sehen. Das Heidemuseum Wilsede wurde in einem Fachhallenhaus eingerichtet und es vermittelt einen Einblick in die Arbeits- und Lebensverhältnisse einen Heidehofs um 1850.[14] Das Heidemuseum Walsrode war eines der ersten deutschen Freilichtmuseen und präsentiert ebenfalls die Lebensbedingungen der Heidebwohner. In den ländlichen Gebieten der Region spricht man zum Teil bis heute einen plattdeutschen Dialekt namens Heidjerisch. Der Name lehnt sich an die Bezeichnung der Einwohner der Lüneburger Heide – Heidjer – an.

Heideklöster

Im Bereich der Lüneburger Heide haben sich sechs mittelalterliche Frauenklöster erhalten, die nach der Reformation in evangelische Damenstifte umgewandelt wurden. Die Klöster bergen interessante Kunstgegenstände, die besichtigt werden können. Es handelt sich um das Kloster Ebstorf, das Kloster Isenhagen, das Kloster Lüne, das Kloster Medingen, das Kloster Wienhausen und das Kloster Walsrode.

Das Ende der Heidebauernwirtschaft im 19. Jahrhundert

Totengrund
Kiefernforst

Ab dem Jahr 1831 wurden im Königreich Hannover die Feudallasten aufgehoben und die Heideflächen, die bisher Allmende der Dörfer waren, unter den einzelnen Bauern aufgeteilt. Die Heidebauernwirtschaft erlosch gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Viele Bauern verkauften ihr Land an den preußischen Forstfiskus bzw. die Klosterkammer, die es mit Kiefern aufforsteten. Dadurch wurden die Heideflächen erheblich reduziert.

Im Jahr 1800 waren weite Teile Nordwestdeutschlands mit Heiden und Mooren bedeckt. Heute dagegen kommen größere zusammenhängende Heideflächen nur noch im Naturschutzpark Lüneburger Heide sowie auf einigen Truppenübungsplätzen vor.

Landschaftsbild und Landschaftserleben

Noch an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert wurden die kargen und fast baumlosen Heideflächen als lebensfeindlich und bedrohlich wahrgenommen. Stellvertretend seien hier zwei Reisebeschreibungen von Celle nach Hamburg aus den Jahren 1804 und 1803 zitiert:

Ich war gewiß nicht vorbereitet eine schöne Natur zu finden, aber ich dachte nicht, daß das Land gar so elend wäre. Mich dünkt, es ist der schlechteste Strich von einem solchen Umfange, der mir jemals vorgekommen. Der Boden dieses Geländes ist eine ungeheure Sandwüste, die von Natur ganz nackt ist oder Heidekraut oder dürre stechende Halme hervorbringt.

(Küttner 1804, zitiert nach Cordes et al. 1997, S. 35)

Hinter Celle reist man auf einer Strecke von beinahe zwanzig deutschen Meilen zwar nicht immer über Sand, wohl aber durch Heiden, die man nicht überblicken kann. Es tut not, daß man in denselben die Höhe ebenso beobachtet wie auf dem Meere, nur um zu wissen, wo man eigentlich ist.

(Mangourit 1803, zitiert nach Cordes et al. 1997, S. 35)

Lüneburger Heide

Auch das Gedicht Der Heideknabe aus dem Jahr 1844 von Friedrich Hebbel betont die unheimliche Stimmung und die Einsamkeit der Heiden:

:(...) Hinaus aus der Stadt! Und da dehnt sie sich,

Die Heide, nebelnd, gespenstiglich,
Die Winde darüber sausend,
Ach, wär hier ein Schritt, wie tausend!
Und alles so still, und alles so stumm,
Man sieht sich umsonst nach Lebendigem um,
Nur hungrige Vögel schießen
Aus Wolken, um Würmer zu spießen (...).

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts tauchten erstmals von der Romantik inspirierte, positive Beschreibungen der Lüneburger Heide auf. Mit der Industriellen Revolution wurde für die Menschen die "unberührte Natur" als Kontrast zu den sich rasch entwickelnden Großstädten immer wichtiger. Da die Heideflächen in Norddeutschland durch Ackerbau und Aufforstungen immer mehr dezimiert wurden, erschienen sie jetzt als schützenswert. Zahlreiche Schriftsteller und Maler beschrieben die Schönheit der Heiden, insbesondere zur Zeit der Heideblüte im August und September. Ein wichtiger Heidemaler war Eugen Bracht. Als bedeutendster Heidedichter gilt der Heimatschriftsteller Hermann Löns (1866-1914), der zeitweise in einer Jagdhütte bei Westenholz lebte. Er verarbeitete die Heidelandschaft in seinen Werken und setzte sich für die Gründung des ersten deutschen Naturschutzgebietes in der Lüneburger Heide ein. 1934 wurde er im Tietlinger Wacholderhain bei Walsrode bestattet. Seine Werke dienten als Vorlage von Heimatfilmen, die im Gebiet der Lüneburger Heide entstanden und dort spielen, wie Grün ist die Heide von 1932 und das Remake von 1951 sowie "Rot ist die Liebe" von 1956.

Geschichte des Naturschutzes in der Lüneburger Heide

Um das Jahr 1900 wurden vermehrt Forderungen zum Schutz der inzwischen von Aufforstung und Trockenlegung bedrohten Heide- und Moorflächen Nordwestdeutschlands geäußert. In der Lüneburger Heide setzte sich insbesondere Wilhelm Bode, damals Pastor in Egestorf, für die Erhaltung der inzwischen bedrohten Landschaft ein. Er hatte im Jahr 1905 erfahren, dass es Pläne für die Bebauung des Totengrundes mit Wochenendhäusern gab. Um dies zu verhindern, konnte er Prof. Dr. Andreas Thomsen aus Münster überzeugen, dieses Gebiet für den Naturschutz zu erwerben. Im Jahr 1909 verhinderten Pastor Bode und Landrat Fritz Ecker die geplante Aufforstung des Wilseder Berges.

Totengrund um 1960

Im selben Jahr erschien in der Zeitschrift Kosmos ein Aufruf von Dr. Curt Floerike – in Anlehnung an die Situation in den USA – auch in Deutschland Nationalparks zu gründen. Um dieses Ziel zu realisieren, wurde am 23. Oktober 1909 in München der Verein Naturschutzpark (VNP) gegründet. Es war geplant, je einen Nationalpark im Hochgebirge, in einem Mittelgebirge und in der norddeutschen Geestlandschaft einzurichten. Bereits im Jahr 1913 hatte der Verein über 13.000 Mitglieder und verfügte damit auch über zunehmende Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Als Standort des norddeutschen Nationalparks wurde die Lüneburger Heide bei Wilsede ausgewählt. Mit den Geldern des VNP konnten bis 1913 mehr als 30 km² Heidefläche gekauft oder gepachtet werden. Im Jahr 1921 wurde durch eine Polizeiverordnung erstmals in Deutschland mehr als 200 km² der Lüneburger Heide unter Naturschutz gestellt. Ein Problem stellte bereits in den 1920er Jahren die ständig zunehmende Besucherzahl dar. Um diese Besucher von den sensiblen Heideflächen fernzuhalten wurde im Jahr 1924 die Heidewacht – eine Freiwilligentruppe – gegründet.

In die Zeit des Nationalsozialismus fiel die Verabschiedung des Reichsnaturschutzgesetzes im Jahr 1933. Die Lüneburger Heide wurde jetzt auch offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der Verein konnte in den folgenden Jahren Pläne verhindern, dass eine Autobahn durch den Naturschutzpark gebaut und die Heide als Truppenübungsplatz genutzt wurde. Im Jahr 1933 wurde die Heidewacht aufgelöst, weil sie sich vor allem aus Mitgliedern der sozialdemokratischen Jugendverbände zusammensetzte. 1939 verabschiedete der Verein eine neue Satzung, die dem Vorsitzenden – jetzt als Führer bezeichnet – bedeutende Vollmachten einräumte. Juden durften nicht mehr Mitglied des Vereins werden.

Panzerspuren bei Wilsede

Zwischen 1891 und dem Zweiten Weltkrieg entstanden in der Lüneburger Heide großflächige Truppenübungsplätze, darunter der größte europäische in Form des Truppenübungsplatzes Bergen in der Südheide. Dort wurden zwar die Heideflächen größtenteils erhalten, allerdings sind diese der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Große Teile der dem Verein Naturschutzpark gehörenden Heideflächen bei Schneverdingen wurden nach 1945 von der britischen Armee als Panzerübungsgelände genutzt. In den 1950er Jahren stießen britische Panzer im Rahmen von Manövern sogar bis zum Wilseder Berg vor. Erst das Soltau-Lüneburg-Abkommen, das im Jahr 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Kanada abgeschlossen wurde, legte die Grenzen des Panzerübungsgeländes fest. Durch den andauernden Übungsbetrieb mit Panzern wurde die Vegetation der Osterheide bei Schneverdingen vollständig zerstört und es entstanden weite Sanddünen. Im Jahr 1994 übergaben die Briten die sogenannten Roten Flächen an den Verein Naturschutzpark, der mit Hilfe von Geldern des Bundes Renaturierungsarbeiten in Angriff nahm. Inzwischen sind kaum noch Spuren des Panzerübungsbetriebs zu sehen.

Waldbrand in der Lüneburger Heide

Im August 1975 brach der in der Südheide der bisher größte Waldbrand in der Bundesrepublik Deutschland aus. Zuerst kam es im südlichen Gebiet bei Stüde, Neudorf-Platendorf, Meinersen und dann bei Eschede bei Celle zu starken Waldbränden, die wegen ihrer verheerenden Folgen und durch Todesopfer als Waldbrandkatastrophe in der Lüneburger Heide bekannt wurde.

Wirtschaft

Das Gebiet der Lüneburger Heide war immer schon dünn besiedelt und ländlich geprägt. Heute leben mehr als 80 Prozent der Bevölkerung der Landkreise Harburg und Soltau-Fallingbostel in Ortsteilen mit weniger als 1000 Einwohnern. Im Vergleich zum niedersächsischen Durchschnitt hat die Landwirtschaft und das Gastgewerbe in diesen beiden Landkreisen eine überproportional große Bedeutung, während in der verarbeitenden Industrie unterdurchschnittlich wenig Menschen beschäftigt sind. Die Arbeitslosigkeit war allerdings im Jahr 2004 geringfügig niedriger als im Landesdurchschnitt.[15]

Fremdenverkehr

Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide wird pro Jahr von mehr als vier Millionen Besuchern aufgesucht und ist daher ein bedeutender Tourismusschwerpunkt in Norddeutschland. Die Lüneburger Heide hat eine große Bedeutung als Naherholungsziel für die umgebenden Großstädte Hamburg, Hannover und Bremen. Neben dem Wochenendtourismus hat auch der überregionale Fremdenverkehr eine große wirtschaftliche Bedeutung. Ein Hauptwanderweg durch die Lüneburger Heide ist der Freudenthalweg.

Um angesichts dieser großen Besucherzahlen die empfindlichen Heideflächen zu schützen, ist im Naturschutzgebiet Kraftfahrzeugverkehr grundsätzlich untersagt. Es ist ebenfalls verboten, die Wege zu verlassen. Hunde müssen angeleint werden. Diese Regelungen werden zumindest in den Sommermonaten auch durch berittene Polizisten überwacht.

Besucher können sich somit grundsätzlich nur zu Fuß oder mit dem Rad fortbewegen. Reiten ist nur auf einigen speziell gekennzeichneten Wegen gestattet. Zudem können Besucher auch mit Pferdekutschen nach Wilsede oder zu anderen Heidedörfern gelangen.

Verkehr

Straße

Durch die Lüneburger Heide führen die Autobahnen A 7, A 27 und A 250 sowie verschiedene Bundesstraßen (3, 71, 440 und andere).

Eisenbahn

Die Lüneburger Heide wird durch die folgenden Eisenbahnstrecken erschlossen:

Wichtige Orte

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. gwdg.de – Übersicht der gemessenen Dreieckssysteme
  2. vgl. BFN Landschaftssteckbrief Niedersachsen
  3. Phänologische Naturraumkarte
  4. nlwkn.niedersachsen.de – Naturschutzgebiete in Niedersachsen
  5. vgl. Ellenberg 1996, S. 721
  6. vgl. Herrmann Cordes u.a.: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Bremen 1997, S. 163ff
  7. vgl. Herrmann Cordes u.a.: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Bremen 1997, S. 113ff
  8. VNP–Schriften 1: 14 Jahre Naturschutzgroßprojekt Lüneburger Heide. Niederhaverbeck 2007, S. 92ff
  9. Tobias Kleinburg, Johannes Prüter: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Schneverdingen 2006, S. 22ff und Herrmann Cordes u.a.: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Bremen 1997, S. 209ff
  10. vgl. Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. S. 101ff.
  11. vgl. Herrmann Cordes u.a. (Hrsg.): Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, S. 49ff.
  12. vgl. Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. S. 163ff.
  13. siehe auch: Heideimkerei im Naturpark Südheide
  14. vgl. Herrmann Cordes u. a. (Hrsg.): Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. S. 73ff.
  15. vgl. Tobias Kleinburg, Johannes Prüter: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. S. 27f

Literatur

  • Hermann Cordes, Thomas Kaiser, Henning von der Lancken: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Geschichte, Ökologie, Naturschutz. Hauschild Verlag, Bremen 1997, ISBN 3-931785-36-X.
  • Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. 5., stark veränd. und verb. Aufl. Ulmer, Stuttgart 1996 (zuerst 1963), ISBN 3-8252-8104-3.
  • Tobias Kleinburg, Johannes Prüter: Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Erhaltung und Entwicklung einer alten Kulturlandschaft. Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NAA), Schneverdingen 2006 (Mitteilungen aus der NAA. 17. Jg., Sonderheft 1).
  • Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. Von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Sonderausgabe. Beck, München 1999 (zuerst 1995), ISBN 3-406-45357-0.
  • Manfred Lütkepohl, Jens Tönnießen: Naturschutzpark Lüneburger Heide. 2., völlig überarb. Aufl. Ellert und Richter, Hamburg 1999 (zuerst 1992), ISBN 3-89234-300-4.
  • Dirk Mertens u. a.: 14 Jahre Naturschutzgroßprojekt Lüneburger Heide. Verein Naturschutzpark e.V., Bispingen 2007, ISBN 978-3-00-020718-1 (VNP-Schriften. Nr. 1).
  • Hans Pleschinski: Die Lüneburger Heide. In: Thomas Steinfeld (Hrsg.): Deutsche Landschaften. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-070404-5.
  • Richard Pott: Lüneburger Heide, Wendland und Nationalpark mittleres Elbtal. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1999, ISBN 3-8001-3515-9 (Kulturlandschaften. Exkursionsführer).
  • Dirk Rademaker, Jens Tönnießen: Lüneburger Heide. Umschau, Frankfurt 1995, ISBN 3-524-63061-8.

Weblinks

53.1686138888899.93969444444457Koordinaten: 53° 10′ 7″ N, 9° 56′ 23″ O


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