- Faust (1960)
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Filmdaten Originaltitel Faust Produktionsland BR Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1960 Länge 128 Minuten Stab Regie Peter Gorski Produktion Divina-Film (Ilse Kubaschewski) Musik Mark Lothar Kamera Günther Anders Schnitt Walter Boos Besetzung - Will Quadflieg: Faust
- Gustaf Gründgens: Mephisto
- Ella Büchi: Gretchen
- Elisabeth Flickenschildt: Gretchens Nachbarin Marthe Schwerdtlein
- Hermann Schomberg: Theaterdirektor
- Eduard Marks: Wagner
- Max Eckard: Valentin
- Uwe Friedrichsen: Schüler
- Heinz Reincke: Frosch
- Hans Irle: Altmayer
- Friedrich G. Beckhaus: Brander
- Karl Heinz Wüpper: Siebel
- Heidi Leupolt: Lieschen
- Gustl Busch: Hexe
- Konrad Krauss: Erzengel Raphael
Faust ist eine 1960 entstandene Verfilmung der Inszenierung von Goethes Faust I durch Gustaf Gründgens am Hamburger Schauspielhaus.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Gustaf Gründgens hatte Mephisto schon über 600-mal in 40 Jahren gespielt, bevor er als Intendant des Hamburger Schauspielhauses 1957 erneut den Faust in Szene setzte und in seiner Lieblingsrolle auf der Bühne stand. Diese Inszenierung erwies sich als voller Erfolg und wurde mit Gastspielen in Russland und Amerika international berühmt. Die damalige Leiterin des Gloria-Filmverleihs, Ilse Kubaschewski, bemühte sich hartnäckig und erfolgreich, den Widerstand Gründgens' gegen eine Verfilmung zu überwinden. Gründgens konnte seine Vorstellungen zur Verfilmung durchsetzen:
„Aufgabe dieser Verfilmung muß es sein“, sagte Gründgens, „die genaue Mitte zu finden zwischen gefilmtem Theater und reinem Film. Das Resultat einer 30jährigen Bemühung um Goethes ,Faust' darf weder abphotographiert noch durch filmische Interessanz aufgeweicht werden.“ Gründgens verfolgte mit seiner Inszenierung eine Abkehr von jeder Art Mystizismus und Verschwommenheit, dieses Ziel dürfe nicht auf Kosten schöner Bilder verfälscht werden.
Die Regie wurde schließlich Peter Gorski, dem Adoptivsohn Gründgens', übertragen.
Darstellung
Der Film wurde ein Kompromiss zwischen abgefilmtem Bühnenstück und eigenständiger Filmkunst. Er setzt durchaus filmische Mittel wie Kameraschwenk und Nahaufnahme ein und geht damit über den Blickwinkel des Theaterbesuchers hinaus. Er lässt aber immer wieder die Theaterbühne im Bild, um den Zuschauer an den Ursprung des Filmbildes zu erinnern. Die Inszenierung ist überaus werkgetreu, der Text ist gerafft, aber sonst nicht wesentlich verändert. Aktualisierungen des klassischen Dramas finden sich höchstens im Bühnenbild: So wird in die Walpurgisnacht eine Atombombenexplosion eingeblendet. Die Schauspieler sprechen nicht wie in einem Film, sondern wie auf der Bühne, so als müsse ihre Stimme den ganzen Theatersaal durchdringen.
Kritiken
„Die berühmte "Faust I"-Inszenierung im Deutschen Schauspielhaus Hamburg unter der Oberleitung von Gustaf Gründgens. Die Aufzeichnung will keine eigenständige Verfilmung sein, sondert fesselt überwiegend als Bühnenwiedergabe.“
„Der Film reduziert sich nicht auf ein bloßes Abfilmen der Bühnenaufführung, sondern schöpft mit den gestalterischen Mitteln des Mediums (Schnitt, Kamerafahrt, Zoom) die hervorragende Darstellung der Akteure besser und perfekter aus, als sie vom menschlichen Auge aus dem Zuschauerraum wahrgenommen werden kann.“
– Cinema
Literatur
- Rosemarie Clausen, Faust in Bildern, Braunschweig: Westermann [1960] 1964, 7. Aufl.
- Georg Seeßlen: Faust. Materialien zu einem Film von Peter Gorski. Gustaf Gründgens Meisterwerk. Atlas-Film und AV, Duisburg 1992, 130 S., ISBN 3-88932-050-3
Weblinks
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