Faust - Der Tragödie erster Teil

Faust - Der Tragödie erster Teil

Faust. Eine Tragödie. (auch Faust. Der Tragödie erster Teil oder kurz Faust I), ist eine Tragödie von Johann Wolfgang Goethe, die 1808 veröffentlicht wurde. Das Werk gilt als eines der bedeutendsten und meistzitierten der deutschen Literatur und der Fausttradition selbst. Das Drama greift die vielfach von anderen Autoren gestaltete Geschichte des historischen Doktor Faustus auf und weitet sie im Faust II zu einer Menschheits-Parabel aus.

Titelblatt der Erstausgabe von 1808

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Ort und Zeit

Die Handlung spielt zu Lebzeiten des historischen Faust (ca. 1480–1538), also während der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Die Handlungsorte liegen im heutigen Deutschland, beispielsweise sind es Leipzig oder der Harz.

Die Handlung in Kürze

Heinrich Faust, ein angesehener Forscher und Lehrer, zieht die Bilanz seines Lebens und kommt zu einem doppelt niederschmetternden Fazit: Als Wissenschaftler fehle es ihm an tiefer Einsicht und brauchbaren Ergebnissen, und als Mensch sei er unfähig, das Leben in seiner Fülle zu genießen. In dieser verzweifelten Lage verspricht er dem Teufel seine Seele, wenn es diesem gelingen sollte, ihn aus seiner Unzufriedenheit und Ruhelosigkeit zu befreien. Der nimmt Faust mit auf eine Reise durch die Welt, verschafft ihm Einblick in Räusche und Lustbarkeiten und verstrickt ihn in die dann tragisch verlaufende Liebschaft mit der jungen Margarete, genannt Gretchen.

Personen

  • Direktor, ein Theaterdirektor (nur im Vorspiel auf dem Theater)
  • Dichter, der Dichter eines Theaterstücks (nur im Vorspiel auf dem Theater)
  • Lustige Person, ein Schauspieler (nur im Vorspiel auf dem Theater)
  • die drei Erzengel Raphael, Gabriel und Michael
  • Der Herr
  • Mephistopheles, ein Teufel (oft zu Mephisto abgekürzt)
  • Heinrich Faust, ein Gelehrter
  • Erdgeist, wird von Faust beschworen
  • Wagner, Fausts Famulus
  • Schüler, der bei Faust studieren will
  • Hexe, in Diensten Mephistos
  • Margarete, genannt Gretchen, ein junges Mädchen, Fausts Geliebte
  • Marthe, Gretchens Nachbarin
  • Lieschen, Gretchens Bekanntschaft
  • Valentin, Gretchens Bruder

ferner: Chor der Engel, Chor der Weiber, Chor der Jünger, Spaziergänger aller Art, Bauern, Geister, Lustige Gesellen, Hexentiere, Böser Geist, Walpurgisnacht-Figuren, Stimme von oben

Einleitung

Zueignung

Satan wettet mit Gott.
Szene aus der Hiobslegende auf einem Fresko im Campo Santo di Pisa, von Taddeo Gaddi (um 1290–1366)

Bei dem Gedicht „Zueignung“ handelt es sich um eine Elegie. Goethe spricht darin die Personen des Dramas selbst an, berichtet vom Schaffensprozess und gibt auch die Gefühle wieder, die sich seiner dabei bemächtigt haben. Er betrauert die vergangene Zeit seiner Jugend, erster Liebe und Leidenschaft und die verlorenen Gefährten dieser Zeit.

Vorspiel auf dem Theater

Ein Theaterdirektor, ein Dichter und die Lustige Person (gemeint ist ein Schauspieler) streiten über Zweck und Funktion des Theaters. Der Direktor vertritt eine unternehmerische, der Dichter eine ernsthaft künstlerische, die Lustige Person die unterhaltende Absicht. Ihr Kompromiss ist das nun folgende Universal-Stück, der Faust: So schreitet in dem engen Bretterhaus | den ganzen Kreis der Schöpfung aus | und wandelt mit bedächt'ger Schnelle | vom Himmel durch die Welt zur Hölle!

Prolog im Himmel

Der Prolog im Himmel ist an die Hiobswette im Alten Testament angelehnt. Der Herr bringt die Sprache auf Doktor Faust, seinen Knecht, der ihm bisher nur verworren dient. Mephisto wettet, er könne Faust verführen, vom rechten Weg abzuweichen. Der Herr hält die Wette und sagt voraus, dass Faust ihm auf die Dauer nicht folgen werde: Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange | ist sich des rechten Weges wohl bewusst.

Der Tragödie erster Teil

Die Handlung (Szenentitel nach Goethe, Einzelheiten kursiv)

Nacht – Faust, Erdgeist, Wagner

„Geschäftiger Geist, wie nah fühl ich mich Dir!“ –
„Du gleichst dem Geist, den du begreifst,
Nicht mir!“
Faust und Erdgeist, Illustration von Goethes eigener Hand

Der Gelehrte Heinrich Faust zweifelt am Erkenntniswert der Wissenschaft, die weit davon entfernt ist, zu erklären, was die Welt im Innersten zusammenhält. Er zieht die Summe seiner langjährigen Studien: Und sehe, dass wir nichts wissen können! Um der realwissenschaftlichen Sackgasse zu entkommen, greift er nach dem Vorbild des Nostradamus zur Magie und beschwört den Erdgeist.

Faust hofft, durch dieses Geistes Kraft in höhere Sphären zu gelangen: Der Du die Welt umschweifst, geschäftiger Geist, wie nah fühl ich mich dir!, wird aber von jenem nur verhöhnt und schmerzvoll an seine eigene Sterblichkeit erinnert: Wo ist der Seele Ruf? Wo ist die Brust, die eine Welt in sich erschuf? Wo bist Du, Faust, des Stimme mir erklang? Ein furchtsam weggekrümmter Wurm!. So verlässt der Erdgeist Faust auch bald wieder und Wagner tritt auf.

Fausts lerneifriger und scheinbar bornierter Famulus Wagner ist der Typus des auf reine Buch-Gelehrsamkeit bauenden, dabei optimistischen und fortschrittsgläubigen Wissenschaftlers. (Er wird im zweiten Teil des Faust als Professor und Reagenzglas-Genetiker auftreten und die nüchtern wissenschaftliche Position gegenüber dem Faustschen Schwärmertum vertreten. Durch die Erschaffung eines künstlichen Menschen (Homunculus)erweist aber auch er sich als Visionär.)

Faust beschließt aus Verzweiflung und in einem letzten Wunsch nach Grenzüberschreitung, sich das Leben zu nehmen, wird jedoch durch das Läuten der Glocken zum Ostersonntag davon abgehalten, weniger durch die christliche Botschaft (Vers 765) als durch die Erinnerung an glückliche Kindertage.

Vor dem Tor – Osterspaziergang

Am nächsten Tag unternimmt Faust mit Wagner einen festtäglichen langen Spaziergang und mischt sich in der vom Frühling bestimmten Natur unter das promenierende Volk. Bei dieser Gelegenheit zeigt sich die hohe Achtung der Landbevölkerung vor Faust. Die Szene gibt einen Querschnitt durch die mittelalterliche ständische Gesellschaft. Es treten Bürger und Bauern auf, Studenten, Handwerksburschen und Soldaten, Bürgertöchter und Mägde. In ihren Gesprächen werden unterschiedliche Haltungen und Anschauungen innerhalb der Stände aber auch der Generationen deutlich.

Faust offenbart Wagner seine innere Zerrissenheit zwischen Leben und Wissenschaft: Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen: die eine hält in derber Liebeslust sich an die Welt mit klammernden Organen; die andre hebt gewaltsam sich vom Dust zu den Gefilden hoher Ahnen.[1]

Ein seltsamer schwarzer Pudel folgt den beiden Spaziergängern; Faust nimmt ihn mit in sein Studierzimmer.

Studierzimmer – Pudelszene: Faust, Mephisto

Faust übersetzt den Anfang des Johannesevangeliums. Um den Sinn des griechischen Wortes Logos zu erfassen, schlägt er nacheinander die Übersetzungen Wort, Sinn und Kraft vor, übersetzt aber schließlich: Im Anfang war die Tat (also mit dem Gegenteil von „Wort“, lógos).

Unterdessen wird der zugelaufene Pudel unruhig und entpuppt sich, von Faust mit Zaubersprüchen beschworen, als der Teufel Mephisto, der sich vorstellt als: ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft und als Geist, der stets verneint.

Studierzimmer – Teufelspakt, Schülerszene

Der Teufelspakt, Stahlstich von Julius Nisle (um 1840)

Im sogenannten Teufelspakt verpflichtet sich Mephistopheles, Faust im Diesseits zu dienen und ihm alle Wünsche und Begehren zu erfüllen. Im Gegenzug ist Faust bereit, dem Teufel seine Seele zu überantworten, wenn es ihm - das ist die Bedingung - gelinge, mit dessen Hilfe Erfüllung und Lebensglück zu finden (Faust: Werd' ich zum Augenblicke sagen: / Verweile doch! du bist so schön! / Dann magst du mich in Fesseln schlagen, / Dann will ich gern zugrunde gehn! (1699–1702).

Mephistopheles macht sich Fausts Enttäuschung über sein Studierstubenleben zunutze, um ihm banalen Lebensgenuss schmackhaft zu machen. Wir müssen das gescheiter machen / Eh' uns des Lebens Freude flieht. (1818–1819) Hinter seinem Rücken verhöhnt er ihn: Verachte nur Vernunft und Wissenschaft . . . (1851).

Den Professor spielend, hält Mephisto einen neu angekommenen Studenten Fausts mit einer Studienberatung zum Narren und führt einen satirischen Rundumschlag gegen die Universitätsgelehrsamkeit und gegen die Engstirnigkeit der einzelnen Fakultäten, auf die er nacheinander zu sprechen kommt. Die Szene ist ein burleskes Zwischenspiel, deren Komik mit dem tödlichen Ernst der Paktszene kontrastiert.

Auerbachs Keller in Leipzig

Vier Studenten in Auerbachs Keller versuchen, sich mit Trinken, abgestandenen Scherzen und ordinären Liedern in Laune zu bringen. Mephisto führt Faust ins Lokal, um ihm zu zeigen wie leicht sichs leben lässt. Als Ortsfremde erregen beide das Interesse der Zechenden. Durch ein dreistes Lied versteht Mephisto, sich schnell in den Kreis einzuschmeicheln. Als er jedem die gewünschte Weinsorte aus dem Tisch zaubert, steigt die Stimmung.

Faust hat vom derben Treiben bald genug, aber Mephisto bittet um Geduld: Gib nur erst acht, die Bestialität wird sich gar herrlich offenbaren. Der Wein wandelt sich in Feuer und die Trinkenden wollen Mephisto mit Messern ans Leder. Dank Zauberkunst gelingt es diesem, mit Faust aus dem Trubel zu fliehen. Die Studenten bleiben verstört zurück: Nun sag mir eins, man soll kein Wunder glauben!

Hexenküche

Mephisto führt Faust in eine Hexenküche, in der ihm ein Zaubertrank verabreicht wird, der ihn verjüngt und ihm jede Frau begehrenswert erscheinen lässt. Faust wehrt sich zunächst, fügt sich dann aber doch, überrumpelt von Mephistos schmeichelnden Worten und der verwirrenden Umgebung in diesem Wust von Raserei und trinkt das Zaubergebräu.

Zum Ende hin erblickt er in einem zerbrochenen Spiegel das Idealbild einer Frau und ist von diesem Anblick vollkommen verzückt - Oh Liebe, leih mir den schnellsten deiner Flügel und führe mich in ihr Gefild!. Von diesem Bild will er nicht lassen, doch Mephisto führt ihn, unter Hinweis auf zukünftige Liebesfreuden, mit den Worten fort: Du siehst mit diesem Trank im Leibe | bald Helenen in jedem Weibe.

Straße – Begegnung mit Gretchen

„Mein schönes Fräulein, darf ich wagen,
meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?“ –
„Bin weder Fräulein, weder schön,
kann ungeleitet nach Hause gehn.“
Faust bietet Gretchen den Arm, von Peter von Cornelius (1811)

Faust bietet dem von der Beichte kommenden Gretchen seine Begleitung an. Das aus einfachen Verhältnissen stammende Mädchen weist ihn zurück. Faust ist von Gretchens Aussehen und Wesen eingenommen: So etwas hab ich nie gesehn.

Mit der Drohung, andernfalls den Pakt zu brechen, fordert Faust von Mephisto, ihm Gretchen noch am gleichen Tag als Geliebte zu verschaffen. Mephisto, der die Beichte belauscht hat, wendet ein, er habe keine Gewalt über das unschuldige Mädchen. Faust entgegnet: Ist über vierzehn Jahr doch alt. Mephisto, Fausts Lüsternheit verspottend (Ihr sprecht schon fast wie ein Franzos!), mahnt, man müsse mit Geduld und List vorgehen.

Vorerst soll Faust sich damit begnügen, Gretchens verwaistes Zimmer zu sehen. Faust verlangt von Mephisto, ein Geschenk für das Mädchen zu besorgen.

Abend

Gretchen, in ihrem Zimmer, fragt sich, wer der Herr gewesen sei, der sie auf der Straße angesprochen hat. Aufgrund seiner stattlichen Erscheinung und seines kecken Auftretens hält sie Faust für einen Edelmann.

In Gretchens Abwesenheit führt Mephisto Faust in ihr Zimmer und lässt ihn allein. An diesem Ort spürt Faust süße Liebespein. Er malt sich Gretchens bisheriges Leben aus und erfreut sich an der Vorstellung eines „reinen“, in seiner ärmlichen, aber ordentlichen Umwelt verwurzelten Mädchens. Hier möcht ich volle Stunden säumen, erklärt er beim Betrachten ihres Bettes.

Unversehens erkennt Faust sein Eindringen als Frevel und ist von seinem eigenen Vorgehen befremdet: Armselger Faust, ich kenne dich nicht mehr! Mephisto drängt wegen Gretchens Rückkehr zur Eile. Er platziert ein von ihm gestohlenes Schmuckkästchen im Schrank und belustigt sich am Grübler Faust, der sich nicht entschließen konnte, dies selbst zu tun.

Gretchen kommt zurück, zieht sich an und singt dabei das Lied vom König in Thule. Sie findet das Kästchen und rätselt über dessen Herkunft. Sie legt den wertvollen Schmuck an und posiert damit vor dem Spiegel.

Spaziergang

Ein tobender Mephisto berichtet Faust, Gretchen habe den Schmuck ihrer Mutter gezeigt, die daraufhin einen Pfarrer einschaltete. Der habe den verdächtigen Schatz prompt für die Kirche eingezogen und himmlischen Lohn dafür versprochen. Mephisto verhöhnt die Bereitwilligkeit, mit der die Kirche Güter einstreiche, ohne sich um deren Herkunft zu scheren.

Mephisto erzählt, Gretchen denke ans Geschmeide Tag und Nacht, Noch mehr an den, ders ihr gebracht. Faust verlangt umgehend ein neues, noch wertvolleres Geschenk. Außerdem soll sich Mephisto an Gretchens Nachbarin und Vertraute heranmachen.

Der Nachbarin Haus

„Wer konnte nur die beiden Kästchen bringen?
Es geht nicht zu mit rechten Dingen.“
Gretchen und Marthe, Stich nach Alexander von Liezen-Mayer

Nachbarin Marthe Schwerdtlein denkt an ihren verschollenen Mann, der sie auf dem Stroh allein zurückgelassen habe. Sie will ihn seiner Abwesenheit nicht betrügen, hätte nur gern, falls er tot sei, eine amtliche Bestätigung dafür.

Gretchen kommt und zeigt Marthe den neuen Schmuck. Diese rät ihr, ihn vor der Mutter zu verbergen und einstweilen nur heimlich in Marthes Haus zu tragen.

Mephisto bringt Marthe eine Nachricht: Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen. Der Verstorbene liege in Padua begraben. Zu einem abendlichen Treffen in Marthes Garten will er den für einen Totenschein benötigten zweiten Zeugen für diesen Sachverhalt mitbringen. Nachdem er Gretchen zuvor bereits geschmeichelt hat, reif für einen vornehmen Verehrer zu sein, beschreibt er diesen Zeugen als feinen Gesellen, der Fräuleins alle Höflichkeit erweist. Marthe sichert zu, auch Gretchen werde beim Treffen zugegen sein.

Mephisto flirtet mit Marthe, zieht sich aber schnell zurück, als die frischgebackene Witwe darauf einzugehen scheint: Die hielte wohl den Teufel selbst beim Wort.

Straße

Faust erkundigt sich bei Mephisto über den Fortschritt des Werbens um Gretchen. Mephisto zeichnet Marthe als mögliche Komplizin, im Gegenzug müsse Faust aber den Tod des Gatten bezeugen. Zunächst will Faust dies nur tun, wenn er zuvor das Grab in Padua in Augenschein nehmen könne.

Mephisto verhöhnt Fausts Doppelmoral: Habe dieser als Wissenschaftler nicht auch Aussagen über Gott, Welt und Menschen gemacht, ohne wirklich Kenntnis darüber zu haben? Werde er bei Gretchen nicht bald Versprechungen von ewiger Treu und Liebe abgeben, die er nicht einhalten könne? Faust ärgert der Vergleich: Sei sein tiefes Wahrheitsstreben für Mephisto etwa nichts anderes als ein teuflisch Lügenspiel? Trotzdem lässt Faust sich auf den Betrug ein.

Garten

„Er liebt mich – liebt mich nicht.“ –
„Du holdes Himmelsangesicht!“
Faust und Margarethe im Garten, von James Tissot (1861)

Beim verabredeten Treffen spazieren die beiden Pärchen Faust–Gretchen und Mephisto–Marthe in Marthes Garten umher. Mephisto hat dabei alle Mühe, die unverhüllten Eheanträge der Hausherrin abzuwehren.

Gretchen schildert Faust ihren arbeitsreichen Alltag. Starken Eindruck in ihrem jungen Leben hat die Liebe zum verstorbenen Schwesterchen hinterlassen. Gretchen hatte das Kind anstelle der kranken Mutter selbst gestillt.

Faust und Gretchen kommen einander näher. Sie beschreibt ihre Gefühle bei der ersten Begegnung, er spricht von der Möglichkeit, sich hinzugeben ganz und eine Wonne zu fühlen, die ewig sein muss.

Ein Gartenhäuschen

Faust und Gretchen küssen sich, ein Glücksmoment, den Mephisto stört, indem er Faust zum Aufbruch drängt. Das zurückbleibende Gretchen versteht nicht, was der gebildete Faust an ihr findet (Bin doch ein arm unwissend Kind), erwidert aber voller Naivität seine Zuneigung.

Wald und Höhle

Allein in der Natur dankt Faust dem Erdgeist, der ihm alle Wünsche erfüllt habe. Statt sie mit der kühlen Distanz des Wissenschaftlers nur zu betrachten, könne er die Natur nun direkt erfassen und in ihre tiefe Brust schauen. Doch menschliches Glück ist nie vollkommen: Faust beklagt seine wachsende Abhängigkeit vom Zyniker Mephisto und den von ihm offerierten Verlockungen.

Die Meditation wird von Mephisto gestört. Der spottet über Fausts Begeisterung an der öden Natur (Dir steckt der Doktor noch im Leib!) und vergleicht dieses Vergnügen mit Selbstbefriedigung. Derweil warte Gretchen doch sehnsüchtig auf den Geliebten.

Faust verdammt Mephisto, weil dieser seine Begierde wieder anstachelt (Und nenne nicht das schöne Weib!), kann sich des Sogs der Gedanken an Gretchen aber nicht erwehren. Sei die Verführung des Mädchens durch höllischen Einfluss schon unvermeidlich, mags gleich geschehn, auch wenn Gretchen mit ihm zugrunde gehn werde.

Gretchens Stube

Am Spinnrad sitzend, sinniert Gretchen über den Verlust ihres seelischen Gleichgewichts: Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer,| ich finde sie nimmer und nimmermehr. All ihre Gedanken werden von Faust bestimmt, den sie küssen will, bis sie an seinen Küssen vergehen sollt.

Marthens Garten – Gretchenfrage

Gretchen spürt, wie distanziert Faust der Kirche, ihren Ritualen und Sakramenten, gegenüber steht. In ihrer strenggläubigen Vorstellungswelt darf man dies alles jedoch nicht in Zweifel ziehen. Sie stellt Faust die „Gretchenfrage“: Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?. Widerstrebend erläutert Faust, wie unzulänglich ihm traditionelle Religiosität erscheint, um die Welt in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Jeder Mensch dürfe das Gute, Schöne und Anständige auf eigene Weise empfinden. An feststehende Formeln wie „Gott“ oder „Glauben“ will Faust seinen Pantheismus nicht binden: Ich habe keinen Namen Dafür! Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch.

Gretchen erkennt die Aufrichtigkeit von Fausts Antwort an, hält ihm aber vor, kein Christentum zu haben. In diesem Zusammenhang erwähnt sie ihre starke Abneigung gegen Mephisto, der ihr ein heimlich Grauen einflöße. Sie versteht nicht, dass Faust nicht ähnlich empfindet.

Zum Abschied fragt Faust Gretchen, wann sie miteinander schlafen könnten: Ach kann ich nie Ein Stündchen ruhig dir am Busen hängen, Und Brust an Brust und Seel in Seele drängen? Er gibt der Zögernden ein Schlafmittel, das sie der Mutter verabreichen soll, damit diese nicht erwacht, wenn er ins Haus kommt. Faust versichert, das Mittel sei ungefährlich. Tatsächlich wird die Mutter daran sterben.

Mephisto macht sich über den Doktor lustig, der sich von einem Mädchen examinieren lasse. Faust antwortet der Spottgeburt aus Dreck und Feuer, Mephisto könne nur die Sorge einer Gläubigen um die Seele des Geliebten nicht nachvollziehen. Mephisto freut derweil dessen, was Gretchen, die sein Wesen durchschaut hat, des Nachts bevorstehe.

Am Brunnen

„Ach neige,
Du Schmerzensreiche,
Dein Antlitz gnädig meiner Not!“
Gretchen vor der Mater dolorosa, von Wilhelm von Kaulbach

Beim Wasserholen trifft Gretchen auf Lieschen. Diese klatscht, eine gemeinsame Bekannte, Bärbelchen, sei von ihrem Liebhaber geschwängert und dann verlassen worden. Gretchens Mitleid mit dem Mädchen teilt Lieschen nicht. Bärbelchen habe sich ihr Geschick aufgrund von Eitelkeit und Koketterie selbst zuzuschreiben: War doch so ehrlos, sich nicht zu schämen, Geschenke von ihm anzunehmen.

Wieder allein, bereut Gretchen, früher ähnlich den Stab über gefallene Mädchen gebrochen zu haben. Nun sei sie selbst eine Sünderin: Doch – alles, was dazu mich trieb, Gott! war so gut! ach, war so lieb!

Zwinger

Vor einem Andachtsbild ruft Gretchen die Mater Dolorosa an, ihr in ihrer Not beizustehen. Die um ihren Sohn trauernde Maria könne Gretchens Leid nachvollziehen. Die Gottesmutter soll sie von Schmach und Tod bewahren.

Nacht

Gretchens Bruder Valentin, Soldat und einst stolz auf die Tugend seiner Schwester, hat von ihrem Fehltritt erfahren. Er fürchtet die ihm deswegen drohenden Sticheleien. Vorm elterlichen Hause wartet er auf den nahenden Verführer. Dieser soll nicht mit dem Leben davonkommen.

Faust und Mephisto schmieden Pläne, den Kirchenschatz zu stehlen. Faust hofft, ein Halsband für Gretchen zu finden, die er ungern ohne Geschenk besuche. Mephisto bietet an, Gretchen einstweilen durch ein Lied auf eine weitere Nacht mit Faust einzustimmen.

Valentin tritt hervor und zerschlägt die Zither des singenden Mephisto. Angestachelt von Mephisto und mit dessen Hilfe, ficht Faust mit Valentin. Als Letzterem die Hand erlahmt, nutzt Faust nach Mephistos Aufforderung Stoß zu! die Gelegenheit und ersticht Gretchens Bruder. Faust und Mephisto fliehen vor dem drohenden Blutbann aus der Stadt.

Gretchen wird vom sterbenden Valentin vor aufgeschreckten Bürgern der Zuchtlosigkeit beschuldigt. Er prophezeit der Schwester ein Ende als gewöhnliche Hure. Marthes Ermahnung, sich nicht im Tode noch zu versündigen, kontert er mit Vorwürfen an die Kupplerin. Er selbst sterbe als Soldat und brav.

Dom

Gretchen nimmt an einem Gottesdienst teil. Ein böser Geist erinnert sie an verlorene Tage kindlicher Unschuld im Angesicht jener Schuld, die sie nun am Tod von Mutter und Bruder trägt. Er bekräftigt Gretchens Ahnung, schwanger zu sein.

Als der Chor den Hymnus Dies irae intoniert, der auf das Jüngste Gericht vorausweist, fällt Gretchen in Ohnmacht.

Walpurgisnacht

„Ein bißchen Diebsgelüst, ein bißchen Rammelei. So spukt mir schon durch alle Glieder, die herrliche Walpurgisnacht.“
Kupferstich von W. Jury nach Johann Heinrich Ramberg (1829)

Faust wird von Mephisto zum Hexentanz der Walpurgisnacht auf den Brocken verlockt, sie besteigen ihn, ein Irrlicht leuchtet ihnen.

Sie geraten in eine Windsbraut, ein Gewimmel von Hexen, die zur Bergspitze hinauf reiten, wo der Teufel Hof hält. Faust wünscht sich, selbst zum Gipfel vorzudringen: Dort strömt die Menge zu dem Bösen; Da muss sich manches Rätsel lösen. Mephisto überredet Faust, stattdessen an einer Hexenfeier am Hang teilzunehmen. Er bietet an, dort als Fausts Kuppler zu fungieren. Bald ergehen sich beide im Tanz und anzüglichem Wechselgesang mit zwei lüsternen Hexen.

Faust bricht den Tanz ab, als ihn seine Partnerin widert und ihm ein blasses, schönes Kind erscheint, das ihn an Gretchen erinnert. Um Faust von dem Zauberbild abzulenken, führt Mephisto diesen auf einen Hügel, wo ein Theaterstück aufgeführt werden soll.

Walpurgisnachtstraum

Der Walpurgisnachtstraum ist ein auf dem Blocksberg zur goldenen Hochzeit des Elfenkönigspaares Oberon und Titania aufgeführtes Theaterstück – ein „Stück im Stück“ mit zahlreichen zeitgenössischen Anspielungen (vor 1808).

Trüber Tag. Feld

Faust hat erfahren, dass Gretchen in ihrer Verzweiflung beider neugeborenes Kind getötet hat, dafür zum Tode verurteilt worden ist und ihre Hinrichtung erwartet. Er macht Mephisto Vorhaltungen, ihm dies verschleiert und ihn mit den Ausschweifungen der Walpurgisnacht abgelenkt zu haben. Mephisto verhöhnt Fausts Reaktion als typisch für einen Menschen, der sich mit teuflischen Mächten einlasse, aber die Konsequenzen nicht tragen könne: Drangen wir uns dir auf, oder du dich uns?

Faust fordert von Mephisto, Gretchen zu retten, andernfalls sei dieser auf Jahrtausende verflucht. Auf Mephistos Erinnern an Fausts eigene Verantwortung (Wer war’s, der sie ins Verderben stürzte? Ich oder du?) weiß dieser nichts zu entgegnen.

Trotz der schweren Strafe, die ihn wegen Valentins Tod in der Stadt erwartet, will Faust zu Gretchen gebracht werden. Mephisto erklärt, er könne zwar den Kerkerwächter einschläfern und Zauberpferde für die Flucht stellen, befreien müsse Faust Gretchen aber selbst.

Nacht. Offen Feld

Ganz kurze Szene: Faust und Mephisto sind auf schwarzen Pferden unterwegs, um Gretchen zu befreien. Sie passieren den Rabenstein, also den Hinrichtungsplatz. Faust beobachtet schwebende Wesen, die streuen und weihen. Mephisto nennt sie eine Hexenzunft.

Kerker – Gretchens Erlösung

„Dein bin ich, Vater! Rette mich! Ihr Engel! Ihr heiligen Scharen, lagert euch umher, mich zu bewahren! Heinrich! Mir graut's vor dir.“
Gretchen empfiehlt sich Gott, Mephisto zieht Faust mit sich. Lithografie von Wilhelm Hensel nach den Angaben des Fürsten Radziwill (1835)

Faust dringt in den Kerker ein. Das verwirrte und von Schuldgefühlen gequälte Gretchen hält ihn anfangs für ihren Henker. Als sie ihn erkennt, schwankt sie zwischen ihrer Liebe und ihrer Angst, noch tiefer ins seelische Verderben gezogen zu werden. Faust will sie zur Flucht überreden, doch sie weigert sich: Von hier ins ewige Ruhebett und weiter keinen Schritt! Als Gretchen Mephisto sieht, erschrickt sie und empfiehlt sich Gott: Gericht Gottes! dir hab ich mich übergeben!

Mephisto drängt Faust aus dem Gefängnis: Sie ist gerichtet. Die Erlösung Gretchens offenbart sich im Widerspruch einer „Stimme von oben“: Ist gerettet. Mephisto und Faust fliehen.

(Fausts Drama ist noch nicht zu Ende. Im Faust II wird die Tragödie fortgesetzt und in andere dramaturgische Dimensionen überführt.)

Hinweise zum Verständnis

Gliederung

Faust in seinem Studierzimmer, von Eugène Delacroix (1827).

Nach der Zueignung und dem Vorspiel auf dem Theater, die nicht bei jeder Aufführung des Faust gespielt werden, gehört der Prolog im Himmel bereits zur Handlung, da die Wette zwischen dem Herrgott und Mephisto den Anlass für Fausts Schicksal gibt.

Die beiden Haupthandlungsstränge sind die Tragödie des verzweifelten Wissenschaftlers, der sich dem Teufel verschreibt, sowie die daraus erwachsende Tragödie des verführten und ins Unglück gestürzten Mädchens Gretchen. Man spricht deshalb auch unterscheidend von der „Gretchentragödie“ und der „Gelehrtentragödie“. Mit Gretchens Hinrichtung und der Errettung ihrer Seele endet der erste Teil des Faust; die Gelehrtentragödie findet ihre Fortsetzung und Erfüllung im zweiten Teil.

Die Szenen Auerbachs Keller in Leipzig und Walpurgisnacht treiben eigentlich nicht die Handlung voran. Sie sind Beispiele für tiefere Einblicke in das Weltgeschehen, die dem nach Erkenntnis suchenden Faust von Mephisto ermöglicht werden.

Die Szene Walpurgisnachtstraum oder Oberons und Titanias goldne Hochzeit ist im Untertitel als Intermezzo gekennzeichnet und wird ebenfalls nicht bei jeder Aufführung des Faust gespielt.

Sprache

Mit Ausnahme der Szene Trüber Tag. Feld ist der Faust in Versen geschrieben. Goethe verwendete den am Versende reimenden Knittelvers, wie er in ähnlicher Form schon zu Lebzeiten des historischen Doktor Faust, etwa von Hans Sachs benutzt wurde, und den Madrigalvers. Das Versmaß des Faust passt nicht nur gut zum gedachten historischen Hintergrund, es ermöglicht auch eine lebensechte Sprache der Personen.

Der Endreim unterstützt überdies die zahlreichen komödiantischen Dialoge im Faust. Einige Beispiele:

Wagner: Verzeiht! ich hör Euch deklamieren;
Ihr last gewiss ein griechisch Trauerspiel?
In dieser Kunst möcht ich was profitieren,
denn heutzutage wirkt das viel.
(522)

Bürger: Nichts bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
wenn hinten, weit, in der Türkei,
die Völker aufeinanderschlagen.
(860)

Faust: Und was soll ich dagegen dir erfüllen?
Mephisto: Dazu hast du noch eine lange Frist.
Faust: Nein, nein! Der Teufel ist ein Egoist
und tut nicht leicht um Gottes Willen,
was einem andern nützlich ist.
(1649)

Faust: Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.
Mephisto: Das ist noch lange nicht vorüber. (2553)

Ein bekanntes Beispiel für einen unreinen Reim im Faust weist auf die mundartliche Prägung des Verfassers hin („dialektischer Reim“). Gretchens Anrufung Mariens, Ach, neige, | Du Schmerzenreiche (3587–3588), reimt sich nicht im Hochdeutschen, aber im Frankfurter Hessisch, in dem Goethe aufwuchs.

Historischer Hintergrund

Der Ort ist Deutschland, unter anderem Leipzig und der Harz. Die Zeit ist etwa die Lebenszeit des historischen Faust (ca. 1480–1538), also die Wende vom Mittelalter zur Neuzeit.

Wir begegnen Faust in seiner gotischen Studierstube. Als Zeitgenosse Luthers (1483–1546) beschäftigt er sich mit einer Bibelübersetzung. Die mittelalterliche Alchemie, wie sie sein eigener Vater betrieben hat, beurteilt er sehr kritisch. Er selbst setzt dagegen auf Magie und Geisterbeschwörung, auf Offenbarungen aus einer anderen Sphäre – hierin einem anderen Zeitgenossen ähnelnd: Nostradamus (1503–1566) .

Es kommen Anachronismen vor, wie zum Beispiel Marthe Schwerdtleins Wunsch, einen „Totenschein“ zu erhalten (2872), um das Hinscheiden ihres Mannes im „Wochenblättchen“ anzeigen zu können (3013). Beides gab es zu Fausts Zeiten noch nicht. Auch sind Anspielungen auf technische Errungenschaften des 18. Jahrhunderts zu finden wie z.B. den Heißluftballon (2065–2072).

Verweise, Anspielungen und Konnotationen

Goethes Tragödie steht in einer Reihe von literarischen Bearbeitungen des Faust-Stoffes, und es lassen sich entsprechende Bezüge zu den Vorgängertexten herstellen. Durch die Übernahme des Hiob-Motivs ist die Szene Prolog im Himmel eine Neugestaltung der Bibel-Stelle Buch Hiob 1, 6 – 12.

Besonders in den Szenen Walpurgisnacht und Walpurgisnachtstraum hat Goethe Anspielungen eingearbeitet, die für seine Zeitgenossen unmissverständlich waren. So ist zum Beispiel mit der Figur Proktophantasmist (deutsch: Steißgeisterseher) der Schriftsteller Friedrich Nicolai gemeint.

Bei Betrachtung von Goethes vielfältigem Gesamtwerk lassen sich zahlreiche Stellen im Faust mit anderen Texten Goethes in Verbindung bringen. So gilt zum Beispiel Mephistos Einlassung über Herkunft und Eigenschaften des Lichtes (Vers 1350 ff.) als Hinweis auf Goethes Farbenlehre.

Interpretationen

Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung. Hier sollten mal Einzelnachweise Einzug halten. --Don-kun Diskussion, Bewertung 10:24, 16. Dez. 2008 (CET)
Faust-Szene vor Auerbachs Keller (Leipzig)

Faust I ist (im Unterschied zu Faust II) auf den ersten Blick kein schwieriger Text, Sprache und Handlung sind bei der ersten Lektüre oder dem ersten Besuch einer Aufführung unmittelbar zugänglich.

Die Sprache, als wörtliche Rede, ist zuweilen poetisch überhöht, etwa in Gretchens Klagen, jedoch niemals kompliziert. Zum Beispiel lässt Fausts großer Monolog zu Beginn der Handlung an Klarheit nichts zu wünschen übrig; so spricht ein frustrierter Intellektueller: „Habe nun ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie! durchaus studiert mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! und bin so klug als wie zuvor; heiße Magister, heiße Doktor gar, und ziehe schon an der zehen Jahr herauf, herab und quer und krumm meine Schüler an der Nase herum – und sehe, dass wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen!“

Handlungsverlauf und Charaktere geben ebenfalls keine Rätsel auf. – Ein nicht mehr junger Wissenschaftler ist beruflich und privat durch und durch unzufrieden. Als sich ihm eine Gelegenheit bietet, seiner verzweifelten Situation zu entkommen, nimmt er sie rücksichtslos wahr und verschreibt sich dem Teufel. Der Teufel Mephisto, dem neben Zauberkräften auch Humor und sogar Charme zu Gebote stehen, ist bestrebt, Faust vom rechten Weg abzubringen. Ein von Mephisto besorgter Zaubertrank bewirkt, dass Faust sich besinnungslos in Gretchen, ein sehr junges und naives Mädchen, verliebt. Seine Liebe zu ihr erscheint echt; dennoch richtet er das Mädchen zugrunde, indem er sie verführt, schwängert und sitzenlässt.

Probleme der Interpretation

Über den Faust entstanden seit seinem Erscheinen unzählige Interpretationen, die einander nicht selten widersprechen. Der Grund hierfür ist, dass über das Stück hinweg alle großen Menschheitsfragen zur Sprache kommen.

Ein Beispiel für eine zunächst banal erscheinende Szene, in der plötzlich ein schwerwiegendes Problem zum Vorschein kommt: Mephisto will mit einem Schwindel bei Marthe Schwerdtlein Einlass finden, Faust lehnt das ab, mit der Begründung, er wolle nicht lügen. Mephisto hält ihm jedoch vor, er habe nicht nur als Wissenschaftler zahlreiche unbeweisbare Aussagen gemacht, sondern er belüge auch Gretchen, wenn er ihr ewige Treue und Liebe verspreche. Damit ist nicht weniger gesagt, als dass Liebesschwüre potenzielle Lügen sind, weil für ihre Einhaltung kein Mensch garantieren kann – eine ziemlich radikale Behauptung, wenn man etwa an die Versprechen im Rahmen einer Eheschließung denkt. – Die Stelle ist durchaus interpretationsbedürftig, wenn man nicht einfach Mephistos Auffassung beipflichten will.

Ein Beispiel für eine zu zahlreichen widersprüchlichen Interpretationen Anlass gebende Kernstelle des Stücks: Mephisto stellt sich selbst vor als „ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“. Das lässt sich zunächst so verstehen, dass auch aus Unfällen, Irrtümern und sogar böswilligen Taten etwas Gutes entstehen kann. Doch wer oder was ist „die Kraft“, von der Mephisto ein Teil ist? Der Zufall, das Schicksal, Gott? Ist Mephisto überhaupt frei, etwas zu wollen, noch dazu etwas, was ihm „stets“ ins Gegenteil umschlägt? Oder ist er nur ein Werkzeug, wie der Prolog es nahelegt? Aber warum sollte sich ein allmächtiger Gott eines Teufels bedienen, um über den Umweg des Bösen zum Guten zu gelangen? Eine Deutungsmöglichkeit wäre die Ansicht, dass das Gute nicht ohne das Böse existieren kann, und umgekehrt, da sonst der Kontrast fehlen würde.

Es sind sehr weitreichende und schwer zu beantwortende „letzte Fragen“ um Liebe, Wahrheit, Willensfreiheit, Verantwortung, Gut und Böse, die Goethe in seinem Stück zur Sprache bringt. Die Problematik dieser Fragen wird zur Problematik des Faust. Das Universaldrama, das „vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ verläuft, ist so gut oder schlecht interpretierbar wie die Welt selbst, weshalb viele Interpretationen möglich sind, nicht aber eindeutige oder gar endgültige.

Interpretationen vor ihrem historischen Hintergrund

Viele Interpretationen werden auch von vorherrschenden politischen und wissenschaftlichen Denkrichtungen ihrer Zeit beeinflusst.

Zum Beispiel war lange Zeit die Auffassung verbreitet, Fausts Charakter, sein grüblerischer, teils introspektiver, furchtlos auf letzte Dinge gerichteter Erkenntnisdrang sei spezifisch deutsch. Dies führte zu aus heutiger Sicht so befremdlichen Überzeugungen wie etwa der, die deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges seien „mit dem Faust im Tornister“ in den Kampf gezogen. Auch Thomas Mann schrieb 1943 seinen Roman Doktor Faustus nicht nur über einen durch und durch deutschen Helden, sondern auch als Gleichnis auf den Teufelspakt, den das deutsche Volk mit den Nationalsozialisten eingegangen war.

Ein anderes Beispiel für eine historisch bedingte Interpretation bilden die am Faust festgemachte Wissenschaftskritik bzw. Fragen nach der Ethik des Wissenschaftlers. Diese Perspektive ergab sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesichts der sichtbar werdenden Umweltzerstörung und insbesondere angesichts der entfesselten Nuklearkräfte. So wird in Gustav Gründgens Verfilmung des Faust aus dem Jahre 1960 unvermittelt eine Atombombenexplosion eingeblendet. Unter der Fragestellung: „Wie weit darf ein Wissenschaftler gehen?“ wird Goethes Faust bis heute im Schulunterricht mit explizit wissenschaftskritischen Stücken wie Dürrenmatts Physikern oder Kipphardts In der Sache J. Robert Oppenheimer verglichen.

Darüber hinaus bemühen sich natürlich alle literarischen Deutungsmethoden am Faust. Man hat ihn u. a. psychoanalytisch, dialektisch und poststruktualistisch auszulegen versucht. Ein Ende dieser Bemühungen ist nicht abzusehen.

Entstehungsgeschichte

Titelblatt des Fragmentes «Faust» von 1790 anlässlich der ersten Gesamtausgabe von Goethes Werken

Die Legenden um Leben, Charakter und Schicksal von Johann Faust waren seit Erscheinen des Volksbuches 1587 ein bekannter und vielfach bearbeiteter literarischer Stoff.

Urfaust – Goethe begann die Arbeit an seinem Faust um 1770, angeregt von dem Prozess gegen die Kindesmörderin Susanna Margaretha Brandt (deren Hinrichtung Goethe wahrscheinlich miterlebt hat), weshalb in dieser ersten, Urfaust genannten Fassung die Liebestragödie um Gretchen im Vordergrund steht. Der Urfaust beginnt mit Fausts Monolog im Studierzimmer. Mephisto tritt auf, aber der eigentliche Teufelspakt fehlt. Nach der Szene in Auerbachs Keller nimmt die Gretchentragödie ihren Lauf; die Hexenküche und die Walpurgisnacht fehlen. Diese Fassung wurde erst 1887, nach Vorlage einer Handschrift gedruckt, als man ihr die Bedeutung von Goethes Gesamtwerk und insbesondere des Faust beilegte.

Faust. Ein Fragment. – Aus dem Urfaust entwickelte Goethe die Fassung Faust, ein Fragment, die 1788 vollendet war und 1790 gedruckt wurde. Gegenüber dem Urfaust ist das Faustfragment um einen Dialog mit Mephisto erweitert, in dem der Teufelspakt jedoch noch unausgesprochen bleibt. Neu hinzugekommen ist die Szene Hexenküche, dafür fehlt Gretchens Ende im Kerker. Neben der Liebestragödie um Gretchen wird die Tragödie des zweifelnden und scheiternden Wissenschaftlers sichtbar.

Faust. Eine Tragödie. – 1797 fügte Goethe dem Fragment die einleitenden Szenen Zueignung, Vorspiel auf dem Theater und Prolog im Himmel hinzu. Die endgültige Fassung der bereits im Urfaust und im Fragment enthaltenen Szenen sowie die Ausführung der Walpurgisnacht erfolgten bis 1806. Das Werk ging als Faust. Eine Tragödie. für die Ostermesse 1808 in Druck. Aus der Geschichte um ein unglücklich gemachtes Mädchen und einen verzweifelten Wissenschaftler war ein Menschheitsdrama zwischen Himmel und Hölle geworden.

Goethe hat von seinem 21. bis 57. Lebensjahr am ersten Teil des Faust gearbeitet. Die drei Fassungen dokumentieren neben der inhaltlichen Erweiterung auch eine bedeutende stilistische Entwicklung.

Schon während der Arbeit an Faust I hatte Goethe Entwürfe und Szenen zum zweiten Teil des Faust angelegt, obwohl er selbst nicht daran glaubte, dieses Projekt verwirklichen zu können.

Äußerungen zum Faust

Dank der überragenden Bedeutung Goethes und seines Faust dürfte es schwerfallen, eine Persönlichkeit des literarischen Lebens namhaft zu machen, die sich nicht zum Faust geäußert hätte. Einige Beispiele:

„Was ist das für ein erbärmliches Gewäsch über den „Faust“! Alles erbärmlich! Gebt mir jedes Jahr 3000 Thaler, und ich will Euch in drei Jahren einen Faust schreiben, dass Ihr die Pestilenz kriegt!“

Christian Dietrich Grabbe

„So ruft der Faust des ersten Teiles der Tragödie, der leidenschaftliche Forscher in einsamen Mitternächten, folgerichtig den des zweiten Teiles und des neuen Jahrhunderts hervor, den Typus einer rein praktischen, weitschauenden, nach außen gerichteten Tätigkeit. Hier hat Goethe psychologisch die ganze Zukunft Westeuropas vorweggenommen.“

Oswald Spengler

„Im Grunde genommen ist es die Liebesgeschichte eines Intellektuellen mit einer Kleinbürgerin. Das muss ja mit dem Teufel zugegangen sein.“

Bertolt Brecht

„In Goethes Dichtungen dominiert die Natur. Man weiß bei ihm immer welche Witterung herrscht, welche Tages- und Jahreszeit, unter welchem Himmelsstrich man sich befindet, auch wo nicht die geringste Andeutung darüber gemacht wird; die äußere Atmosphäre, in der seine Menschen atmen, ist um sie herum gelegt, hüllt sie ein wie ein bestimmter Farbton ein Gemälde. Dies gilt selbst von den abstraktesten Szenen im zweiten Teil des Faust. …Er war immer Amateur, Liebhaber, Gelegenheitsdichter, Gelegenheitsdenker, Gelegenheitsforscher. … Er entdeckt heute den Zwischenknochen und schreibt morgen seine Lebensgeschichte oder Teile des Faust, vielleicht aber auch nur irgendeinen ganz gleichgültigen Bericht über Bergwerke oder Unterrichtswesen.“

Egon Friedell

„Ich lasse mir Hände und Füße dafür abhacken, daß der Faust mit der Grundkomponente des hehren deutschen Denkers nichts zu tun hat und daß man diese Figur nicht aus einer philosophisch bedeutsamen Grundhaltung heraus erwischen kann. Das macht dem deutschen Bildungsbürger mit seiner Sucht, die hehren Werte zu erhalten, Probleme.“

Helmut Griem

Goethes Äußerungen über seinen Faust

  • Gespräch mit Eckermann am 25. Januar 1827:

„Aber doch ist alles (besonders im Helena- Teil von Faust II) sinnlich und wird, auf dem Theater gedacht, jedem gut in die Augen fallen. Und mehr habe ich nicht gewollt. Wenn es nur so ist, daß die Menge der Zuschauer Freude an der Erscheinung hat; dem Eingeweihten wird zugleich der höhere Sinn nicht entgehen, wie es ja auch bei der Zauberflöte und anderen Dingen der Fall ist.“

  • Gespräch mit Eckermann am 6. Mai 1827:

„Die Deutschen sind übrigens wunderliche Leute! – Sie machen sich durch ihre tiefen Gedanken und Ideen, die sie überall suchen und überall hineinlegen, das Leben schwerer als billig. – Ei! so habt doch endlich einmal die Courage, Euch den Eindrücken hinzugeben, Euch ergötzen zu lassen, Euch rühren zu lassen, Euch erheben zu lassen, ja Euch belehren und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu lassen; aber denkt nur nicht immer, es wäre Alles eitel, wenn es nicht irgend abstrakter Gedanke und Idee wäre! Da kommen sie und fragen: welche Idee ich in meinem Faust zu verkörpern gesucht? – Als ob ich das selber wüßte und aussprechen könnte. […] Je inkommensurabler und für den Verstand unfaßlicher eine poetische Produktion, desto besser.“

  • Gespräch mit Eckermann am 17. Februar 1831:

„ Der erste Teil ist fast ganz subjektiv; es ist alles aus einem befangenerem, leidenschaftlicheren Individuum hervorgegangen, welches Halbdunkel den Menschen auch sowohl tun mag. Im zweiten Teile aber ist fast gar nichts subjektives, es erscheint hier eine höhere, breitere, hellere, leidenschaftslosere Welt, und wer sich nicht etwas umgetan und einiges erlebt hat, wird nichts damit anzufangen wissen. Es sind darin einige Denkübungen, sage ich, und es möchte auch mitunter einige Gelehrsamkeit erfordert werden. …Ich habe immer gefunden, sagte Goethe lachend, daß es gut sei etwas zu wissen.“

Geflügelte Worte

Wegen seines großen Bekanntheitsgrades und der Bedeutung, die man dem Text und seinem Autor beimisst, und auch wegen der leichten Reproduzierbarkeit von Versen, ist Goethes Faust die Quelle zahlreicher geflügelter Worte, die bis heute oft zitiert werden, vielfach auch, ohne dass dem Zitierenden ihre Herkunft bewusst ist. Der Büchmann führt über fünfzig geflügelte Worte aus dem ersten Teil des Faust an.[2] Einige Beispiele:

  • Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn! (214)
  • Es irrt der Mensch, solang er strebt. (317)
  • Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor! (358)selbstironischer Ausdruck von Unverständnis
  • Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält (382)
  • Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen. (682)
  • Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. (765) – Ausdruck von Zweifel
  • Hier bin ich Mensch, hier darf ich′s sein (940) – Betreten eines persönlichen Freiraumes, wo die gesellschaftlichen Sittlichkeitsvorschriften nicht durchgesetzt werden.
  • Was man nicht weiß, das eben brauchte man, und was man weiß, kann man nicht brauchen. (1066)
  • Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust! (1112) – Ausdruck eines inneren Interessenkonflikts
  • Das also war des Pudels Kern! (1323) – In der abgeleiteten Redensart steht „des Pudels Kern“ für einen wesentlichen Sachverhalt, der lange Zeit verborgen war und plötzlich aufgedeckt wird.
  • Name ist Schall und Rauch (3457)

Bedeutende Inszenierungen

Theaterzettel der Weimarer Uraufführung des Faust, Tragödie in acht Abtheilungen von Goethe am 29. August 1829
  • 1819/1820 – In Berlin Aufführung einzelner Szenen zur Musik von Fürst Anton Radziwiłł. – Radziwiłł hatte sich seit 1808 an Compositionen zu Göthe's Faust versucht und im privaten Kreise darbieten lassen. Goethe zeigte sich von einem Gesangsvortrag Radziwiłłs in Weimar 1814 so begeistert, dass er zwei neue Librettoeinlagen beisteuerte. Ab 1816 arbeitete Radziwiłł an einer dramaturgischen Einbettung seiner Lieder bzw. an der Durchkomposition des gesamten Stoffes. Proben, einige davon vor der Hofgesellschaft des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., wurden nun von Lesungen nicht vertonter Passagen begleitet. Neben Laien nahmen geschulte Schauspieler teil. Gleichzeitig gab es erste öffentliche Konzerte mit Radziwiłłs Faust-Musik, an deren Ausarbeitung auch Komponisten wie Carl Friedrich Zelter und Georg Abraham Schneider mitwirkten. Am 24. Mai 1819 kam es zu einer ersten dramatischen Aufführung der Studierzimmer-Szenen im Theatersaal von Schloss Monbijou in Berlin. Gesang und Sprechvortrag waren personell getrennt. Für die Erdgeist-Erscheinung benutzte Radziwiłł die Laterna magica-Projektion eines Goethekopfes, wodurch der Dichter sich sehr geehrt fühlte. Die Aufführung wurde gleichen Orts am 13. Juni 1819 wiederholt. Sechsstündige Aufführungen am 24. Mai 1820 im Palais Radziwiłł (als Reichskanzlei später Amtssitz der deutschen Reichskanzler) und am 7. Juni 1820 im Schloss Monbijou waren dann die bis dahin vollständigsten Darbietungen eines über Jahre gewachsenen Bühnenprojekts, an dem die Berliner Geisteswelt trotz des Laiencharakters regen Anteil nahm. Der Schwerpunkt lag auf der Gelehrtentragödie bis zu Auerbachs Keller, ergänzt durch einzelne Gretchen-Szenen. Wegen des höfischen Rahmens stand Goethe dem Unternehmen insgesamt offenbar skeptisch gegenüber, ließ sich aber von Vertrauten regelmäßig darüber berichten.[3]
  • 1829 – Hoftheater in Braunschweig am 19. Januar. Zur Uraufführung kam eine textlich, inhaltlich und vom Handlungsablauf gegenüber dem als unspielbar gehaltenen Originaltext Goethes radikal veränderte, für die Bühne redigirte Fassung in sechs Abtheilungen. Gestrichen waren unter anderem die beiden Vorspiele sowie die Szenen „Abend“ und „Walpurgisnacht“. Die Inszenierung von Ernst August Friedrich Klingemann betonte vor allem die Gretchentragödie. Die Aufführung dauerte über dreieinhalb Stunden und war ein großer Erfolg.
  • 1829 – Hoftheater in Weimar am 29. August zu Goethes achtzigstem Geburtstag, zeitgleich zu Aufführungen in Leipzig, Dresden und Frankfurt am Main. Es handelte sich um eine an die Braunschweiger Inszenierung angelehnte Fassung, deren Text Johann Peter Eckermann, Friedrich Wilhelm Riemer und Regisseur Friedrich August Durand so überarbeitet hatten, dass acht statt sechs Szenen gespielt wurden. Die begleitende Musik stammte von Franz Carl Adelbert Eberwein. Zensurbedingte Streichungen betrafen vor allem als anzüglich empfundene und kirchenkritische Passagen; auch alle Verweise auf Gott mussten entfallen. – Goethe, der verärgert war, weil man den Beschluss zur Aufführung des „Faust“ getroffen hatte, ohne ihn zu konsultieren, hielt sich offiziell von den Vorbereitungsarbeiten fern. Trotzdem nahm er über Eckermann Einfluss auf Inszenierung und Textänderungen. Mit Carl von La Roche, dem Mephisto, probte er privat so intensiv, dass der Schauspieler später meinte, jede Gebärde, jeder Schritt, jede Grimasse, jedes Wort stamme von Goethe selbst. In einer insgesamt kritischen Stellungnahme zur Weimarer Inszenierung verglich Karl von Holtei La Roches jovialen Mephisto dann auch positiv mit der blassen Faust-Darstellung Durands. An der Uraufführung nahm Goethe ebenso wenig teil wie an einer zweiten Aufführung am 8. November 1829, der letzten in Weimar zu seinen Lebzeiten. Bis 1873 wurde die Inszenierung insgesamt neununddreißig Mal in der Stadt auf die Bühne gebracht.[4]
  • 1875/76 – Uraufführung, inklusive des postum 1832 veröffentlichten zweiten Teils, im Hoftheater zu Weimar von Otto Devrient. Diese Inszenierung, die Devrient auch in Berlin, Köln und Düsseldorf zur Aufführung brachte, hatte noch einen starren dreigliedrigen Bühnenbau. Zusätzliche Aufbauten waren für schnelle Szenenwechsel erforderlich.
  • 1895 – Savits arbeitete bereits variabler mit offenen Verwandlungen.
  • 1933 – Max Reinhardt inszenierte die erste Aufführung von Faust I bei den Salzburger Festspielen als Freiluftspiel in der Felsenreitschule. Clemens Holzmeister baute hierfür eine bis zu 20 Meter hohe, durch versteckte Gänge und Treppen verbundene Fauststadt mit Zitaten aus der Architektur Salzburgs. Auch die Galerien wurden ins Schauspiel einbezogen. Die Ausstattung war naturalistisch, da Reinhardt eine perfekte Illusion des ausgehenden Mittelalters erzeugen wollte. Den Schwerpunkt legte er auf die kleinstädtische Welt Gretchens. Weil alle Szenenorte von Faust I erstmals gleichzeitig zur Verfügung standen, konnte auf Umbaupausen verzichtet werden. Eine raffinierte Beleuchtungsdramaturgie betonte die Simultanität von Ereignissen und durch Farbgebung die Grundstimmung einer Szene. Bernhard Paumgartner komponierte eine auf akustischen Realismus ausgerichtete Begleitmusik sowie Lieder, die dem Lokalkolorit angepasst waren. Die Leitung der Bühnenmusik unterlag dem jungen Herbert von Karajan. Premiere war am 17. August 1933. Ein Teil der Aufführung musste wegen Regens ins Festspielhaus verlegt werden. Erst am 25. August gelang eine komplette Vorführung in der Felsenreitschule. Die Kritiken waren gespalten: Lobten einige Rezensenten die Sinnenfreude der Inszenierung, bemängelten andere eine opernhafte Melodramatik und eine Vernachlässigung von Goethes Text gegenüber optischen Effekten. Kritik an Reinhardt und Mephisto-Darsteller Max Pallenberg hatte dabei auch antisemitische Untertöne. Einhellig gelobt wurde die ungewohnt unsentimentale Gretchen-Interpretation Paula Wesselys. Den Faust spielte Ewald Balser. Die Inszenierung wurde mit wechselnden Mephisto-Darstellern (Raoul Aslan, Franz Schafheitlein, Werner Krauß) bis 1937 gezeigt, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich aber abgesetzt.[5]
  • 1933 – Auch im Theater in der Josefstadt inszenierte Reinhardt den Faust I in der Intendanzzeit seines Nachfolgers als Direktor Otto Preminger. Die Premiere war dort am 4. September 1933. Die Realisierung seines Projekts Faust II wurde durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten verhindert.
  • 1939 – Das Burgtheater in Wien setzte Faust I mit Ewald Balser als Faust ins Repertoire. Diese gefeierte Serie dauerte bis zum Ende des 2. Weltkriegs.
  • 1949 – In Hannover machte Alfred Roller mit seinem „Aluminium-Faust“, in der Titelrolle Gerhard Just, den Neuanfang nach dem Krieg. Ostern war Faust I zu sehen und Faust II am 28. August. Roller brach mit den Prinzipien der Faust-Inszenierungen des 19. Jahrhunderts. Die Bühne von Rudolf Schulz bestand aus einem halb-kugelförmigen Gerüst aus Leichtmetall. Im Hintergrund spiegelte eine Aluminiumwand die Lichtreflexe (der Phantasie). Das Metallische symbolisiert das Kosmische. Die Räumlichkeiten vom Studierzimmer bis zum Kerker wurden nur angedeutet. Die fünfstündige Version von Faust I wies nur einen Strich auf: der Walpurgisnachtstraum entfiel. Auerbachs Keller war eine derbe Saufszene, die Walpurgisnacht mit Lichtreflexen auf der metallenen Wand eine Sinnesorgie. Faust war nicht mehr die wohlredende Prunkfigur des 19. Jahrhunderts, sondern der an seinem Wissen und Denken verzweifelnde Mensch, der abtrünnige Humanist.
  • 1952 – Das Berliner Ensemble unter der Regie von Egon Monk inszenierte den Urfaust als provokative Neudeutung vor dem Hintergrund spießiger Inszenierungen in der DDR. Parteischelte waren die Folge. Bert Brecht formte Goethes Vorlage episch um: Im Prolog macht Mephisto den Zuschauer mit den wichtigsten Dramengestalten bekannt. Da der Urfaust ein Fragment ist, füllte Brecht diese Leerstellen mit Brückenversen, die dem Zuschauer aus einem voluminösen Buch vorgelesen werden. Wirkungsgeschichtlich begann mit dieser Urfaust-Inszenierung die Abkehr vom realistisch-naturalistischen Bühnenbau, die von Gustav Gründgens und Claus Peymann fortgesetzt wurde.
  • 1954 – Im Deutschen Theater in Berlin spielten Kurt Oligmüller (Faust) und Ernst Busch (Mephisto) unter der Regie von Wolfgang Langhoff den Faust I. Der westliche Vorwärts-Verlag kritisierte am 7. Januar 1954: „Die Aufführung trug alle Merkmale der kommunistischen Schauspielkunst Ernst Buschs. Nicht die Worte Goethes in ihrer Bedeutung standen im Mittelpunkt der Interpretation, sondern die weltanschauliche Sinngebung des Handlungsganges, aus der ostzonalen ‚Hexenküche‘…“ So ideologisch vorbehaltvoll blieb die westliche Kritik bis in die sechziger Jahre, die östliche sogar bis in die achtziger Jahre.
  • 1955 – Staatsakt im Burgtheater am 14. Oktober zur Neueröffnung nach dem Wiederaufbau infolge der Zerstörungen des 2. Weltkriegs: Vorspiel auf dem Theater; Werner Krauß (Der Direktor), Raoul Aslan (Der Dichter), Hermann Thimig (Lustige Person).
  • 1956/1957 – Im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg erfolgte unter der Regie und Intendanz von Gustaf Gründgens die Neuinszenierung des Faust mit Will Quadflieg (Faust), Gründgens (Mephisto), Ella Büchi (Gretchen), Elisabeth Flickenschildt (Marthe), Max Eckard (Valentin), Eduard Marks (Wagner), Uwe Friedrichsen (Schüler). Gründgens erarbeitete mit seinem Bühnenbildner Teo Otto Schritt für Schritt eine entrümpelte Fassung. Beide bekannten sich zu ihrer „Einfallslosigkeit“ und zeigten die Bühne als nacktes Gerippe. Gründgens entwickelte seine Konzeption anhand des Vorspiels auf dem Theater. Entsprechend ist alles (Himmel, Hölle, große oder kleine Welt) die Welt des Theaters. Die Inszenierung gastierte auch in Moskau und wurde 1960 mit großem Erfolg verfilmt.
  • 1976 – Am Wiener Burgtheater, in der Intendanzzeit Gerhard Klingenbergs entstand ein weiterer Höhepunkt des avantgardistischen Regietheaters von Otomar Krejca: Faust I mit Rolf Boysen als Faust und Heinz Reincke als Mephistopheles. Dies war die bislang letzte Burg-Inszenierung von Goethes Faust im Haus am Ring.
  • 1977 – In Stuttgart inszenierten Claus Peymann, Achim Freyer und Hermann Beil einen frivolen Spieltext. Faust I und II an zwei Tagen als zusammenhängendes Stück zur Geschichte des Heraustretens aus dem Mittelalter bis zur Entwicklung des Bürgertums. Das Bühnengerüst war zum Teil dreistufig. Ganz oben residierte der Herr mit seinen Engeln, Fausts Welt blieb zunächst dunkel. Die Beleuchtungstechnik erschloss beispielsweise die Gretchen-Szene. Alle Szenen wurden durch Striche gekürzt mit Ausnahme der Zueignung und des Prologs im Himmel. Die Vorstellungen waren zwei Jahre lang ausverkauft. Große Teile des jugendlichen Publikums umjubelten die Darsteller. Als Peymann Stuttgart 1979 aus politischen Gründen verlassen musste, lagen so viele schriftliche Bestellungen vor, dass der Faust fünf Jahre hätte gespielt werden können. Martin Lüttge (Faust), Therese Affolter (Gretchen).
  • 1979 - In Schwerin inszenierte Christoph Schroth Faust I und Faust II an einem Abend mit einer Reihe politischer Bezüge. So spielte alles hinter einem Eisener Vorhang. Die Inszenierung wurde über 100 mal in ausverkauften Häusern gezeigt u.a. 1982 zur Tagung der Goethe-Gesellschaft in Weimar.
  • 1984 – Das Berliner Ensemble spielte unter Horst Sagert Faust-Szenen mit Hermann Beyer (Faust) und Corinna Harfouch (Gretchen). Sagert knüpfte an die fragmentarische Brecht/Monk-Inszenierung von 1952/53 an und verwendete für seine Inszenierung Texte aus dem Umkreis der Dichtung, die zu einer Abrechnung mit dem „Sturm und Drang“ wird. So grenzte er Fausts Titanismus und den Titan Prometheus gegeneinander ab.
  • 1986 - Dieter Dorns Inszenierung an den Münchner Kammerspielen. (siehe auch Verfilmungen)
  • 2000 – von Peter Stein; Erste professionelle Gesamtaufführung beider Teile.[6] – mit Bruno Ganz als „altem“ und Christian Nickel als „jungem“ Faust. Johann Adam Oest und Robert Hunger-Bühler teilten sich die Rolle des Mephisto. Dorothee Hartinger gab die Margarete. Insgesamt waren 80 Mitarbeiter, davon 33 Ensemble- Schauspieler beschäftigt. Dieses 15 Mio. Euro Großprojekt wurde durch das bis dato größte Kunstsponsoring Europas aus privater und öffentlicher Hand finanziert. Das Projektmarketing beinhaltete neben dem üblichen Programmbuch, einen preisgekrönten, hochprofessionellen Web- Auftritt und Online- Videos im ZDF. Die Sponsoren waren: EXPO 2000, Deutsche Bank, DaimlerChrysler, Mannesmann, Ruhrgas, die Deutsche Bundesregierung, der Berliner Senat, die Stadt Wien und 850 Privatsponsoren. Premiere am 22./23. Juli und Serie bis 24. September 2000 auf der EXPO 2000 in Hannover, Gastspiel in Berlin (21. Oktober 2000 bis 15. Juli 2001) und Wien (8. September bis 16. Dezember 2001). Die Aufführungsdauer ìncl. Pausen betrug 21 Stunden; reine Spielzeit 15 Stunden, aufgeteilt auf 3 Wochenend- bzw. 4 (oder 5?) Abendvorstellungen, in eigens für dieses Großprojekt adaptierten Hallen. In den beiden Spielhallen wurden 18 unterschiedliche Bühnenräume realisiert, zwischen denen das Publikum gehend wechselte. Der einheitliche Eintrittspreis betrug 233 €.
  • 2009 - Im Herbst soll unter der Intendanz von Matthias Hartmann, welcher auch Regie führt, mit Tobias Moretti als Faust und Gert Voss als Mephisto, beide Teile auf die Bühne des Wiener Burgtheaters gebracht werden. Dies wird die erste Neuinszenierung des Faust am Haus am Ring seit 1976 sein, und die Erstaufführung des zweiten Teils an der Burg.[8]

Aktuelle Bühnenpräsenz

Goethes Faust ist das meistbesuchte Theaterstück an deutschsprachigen Bühnen. In der Spielzeit 2004/2005 sahen insgesamt 150.000 Zuschauer 440 Aufführungen verschiedener Inszenierungen.

Verfilmungen

  • Faust - BR Deutschland 1960, Spielfilm, 128 Min., Regie: Peter Gorski, Dreharbeiten: 23. Mai 1960 - Juli 1960 in Hamburg, Deutsches Schauspielhaus, Darsteller u.a.: Will Quadflieg als Faust, Gustaf Gründgens als Mephistopheles, Ella Büchi als Gretchen. Keine Verfilmung im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr eine Dokumentation der Theaterinszenierung Gründgens am Hamburger Schauspielhaus, die nur in Ansätzen filmische Gestaltungsmittel aufweist; beabsichtigt war, die herausragende Theaterinszenierung mittels einer Kinoauswertung Zuschauern über Hamburg hinaus, in ganz Deutschland, nahezubringen. [10]
  • Faust – Vom Himmel durch die Welt zur Hölle - BR Deutschland 1987/88, Spielfilm, 169 Min., Regie: Dieter Dorn, Kamera: Gernot Roll, Produzent: Günter Rohrbach. Darsteller u.a.: Helmut Griem als Faust, Romuald Pekny als Mephistopheles, Sunnyi Melles als Gretchen, Cornelia Froboess als Marthe, Katja Riemann als Lieschen. Ähnlich wie die Verfilmung von Gründgens und Gorski keine eigentliche Filmversion, sondern in starker Anlehnung an Dieter Dorns Theaterinszenierung an den Münchner Kammerspielen (1986) fürs Fernsehen entstanden. Harte Schnitte und häufiger Großaufnahmen, Perspektivwechsel und die direkte Präsenz der Kamera im Bühnengeschehen vermitteln einen deutlich filmischeren Eindruck als in der 1960er Version. Wolfgang Kröger bei Reclam: "Ein hervorragender Film; allerdings kann man die zugrunde liegenden Inszenierungsideen erst dann wirklich 'genießen' und in ihrer Aussagekraft einschätzen, wenn man mit Goethes 'Faust' hinreichend vertraut ist. Ein Film also nicht zur Einführung in das Werk, sondern zur Anregung weitergehender Interpretationsüberlegungen." [11]

Ausgaben

  • 1777–1778 wurde – unter großem Publikumsinteresse – eine Abschrift des Urfaust veröffentlicht, an der Goethe 1768 bis 1775 in Straßburg und Frankfurt am Main gearbeitet hatte. Auszüge daraus präsentierte er erstmals Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und seiner Hofgesellschaft in Weimar.
  • 1790, G. J. Göschen (Hrsg.): Faust. – Ein Fragment von Goethe. – Aechte Ausgabe. – Leipzig. 168 S.
  • 1808, Cotta (Hrsg.): Faust. – Eine Tragödie von Goethe. – Tübingen. 309 S. Dies ist die nunmehr vollendete Bearbeitung Goethes nach dem Urfaust und dem Fragment. Im Jahr 1805, nach dem Tode Schillers vollendete Goethe den Faust, kennzeichnete ihn (intern) als Teil I und arbeitete zwanzig Jahre nicht mehr am Stoff. Erst 1825 begann er am Faust II weiterzuarbeiten.
  • Johann Wolfgang von Goethe: Faust – Erster Teil, Hamburger Leseheft Nr.29, ISBN 3-87291-028-0
    Preisgünstigste Ausgabe, mit Nachwort und Anmerkungen.
  • Erich Trunz (Hrsg.) Faust. München 1998, C.H. Beck, ISBN 3-406-31234-9
    Preisgünstige wissenschaftlich zitierfähige Ausgabe, zum Einstieg geeignet.
  • Albrecht Schöne (Hrsg.) Faust. Frankfurt am Main 1994, Deutscher Klassiker Verlag, ISBN 3-618-60270-7. Taschenbuch: Frankfurt am Main 2003, Insel Verlag, ISBN 3-458-34700-3 Modernisierte Orthographie, Kommentarband.
  • T. Erich Goethe: Faust – kommentiert von Erich T. C.H. Beck, ISBN 3-406-55250-1 Ausgabe zum 175. Todestag von J. W. Goethe
  • Reclam Edition: ISBN 978-3-15-000001-4
  • K. H. Hucke (Hrsg.): Faust. Eine Tragödie (1808). Münster: Aschendorff 2008. ISBN 978-3-402-12755-1. Aufwendige historisch-kritische Edition der Cottaschen Ausgabe von 1808 mit Kommentar und Interpretationen.

Literatur (Kommentare)

  • Hans Arens: Kommentar zu Goethes Faust I. Winter, Heidelberg 1982, ISBN 3-533-03184-5. Wissenschaftlicher Standardkommentar. Zeilenkommentar.
  • Rüdiger Bernhardt: Erläuterungen zu Johann Wolfgang von Goethe, Faust Teil I. 2., korrigierte Auflage. Bange, Hollfeld 2003, ISBN 3-8044-1671-3.
  • Alwin Binder: Faustische Welt. Interpretationen von Goethes Faust in dialogischer Form. Urfaust – Faust-Fragment – Faust I. LIT, Münster u.a. 2002, ISBN 3-8258-5924-X. Kommentare und Interpretationen.
  • Theodor Friedrich, Lothar J. Scheithauer: Kommentar zu Goethes Faust. Mit einem Faust-Wörterbuch und einer Faust-Bibliographie. Reclam, Stuttgart 1996 (1932), ISBN 3-15-007177-1 (Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 7177).
  • Ulrich Gaier: Faust-Dichtungen. Bd. 2: Kommentar 1. Reclam, Stuttgart 1999, ISBN 3-15-030019-3. Szenen- und Zeilenkommentar in verschiedenen Lesarten.
  • Heinz Hamm: Goethes ‚Faust‘. Werkgeschichte und Textanalyse. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Volk-und-Wissen-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-06-102821-8.
  • Albrecht Schöne: Faust. Kommentare. In: Friedmar Apel u.a. (Hrsg.): Johann Wolfgang von Goethe. Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche. Abt. 1, Bd. 7. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-618-60270-7. Moderner Kommentar.
  • Erich Trunz (Hrsg.): Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil, Urfaust. Herausgegeben und kommentiert von Erich Trunz. Beck, München 2007 (1949), ISBN 3-406-55250-1.

Weblinks

Faust- Texte:

Multimedia:

Sonstiges:

Einzelnachweise

  1. Erklärung des Wortes Dust aus dem Goethe-Wörterbuch
  2. Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Der Citatenschatz des deutschen Volkes. 19. Auflage. Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), Berlin 1898, III, S. 174–177, 183 (S. 174S. 177, S. 183). 
  3. Beate Agnes Schmidt: Musik in Goethes 'Faust'. Dramaturgie, Rezeption und Aufführungspraxis. Studio-Verlag, Sinzig 2006. S. 203–214.
  4. Georg Menchén: Faust in Weimar. Stadtverordnetenversammlung, Ständige Kommission f. Kultur, Weimar 1968. S. 7–11.
  5. Pia Janke: Max Reinhardts „Faust“-Inszenierung bei den Salzburger Festpielen 1933. In: Jahrbuch des Wiener Goethe-Vereins. Bd. 102/103, 1998/1999. S. 179–187.
  6. Der Regisseur Stein auf Seite 9 in: Peter Stein inszeniert Faust von Johann Wolfgang von Goethe. (Das Programmbuch Faust I und II, Herausgeber Roswitha Schieb u.a., Verlag DuMont) ISBN 3-7701-5418-5
  7. Besprechung der Premiere im Neuen Deutschland vom 01.03.2008 [1]
  8. Artikel des Kurier vom 29.11.2008: [2]
  9. Eintrag bei Filmportal.de mit vielen Materialien.
  10. Inhaltsangabe von Filmportal.de
  11. Eintrag bei Filmportal.de
  12. Eintrag bei Filmportal.de

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