- Feh (Heraldik)
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Feh ist die Bezeichnung für ein heraldisches Pelzwerk, das seinen Namen von Eichhörnchenfellen (Kürschnersprache: Feh) erhalten hat.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft des heraldischen Zeichens
Feh ist in der Heraldik nicht deutlich zuzuordnen, und kann ein Heroldsbild, eine gemeine Figur, auch eine Schildteilung oder eine Tingierung sein. Andere Bezeichnungen sind gemeine Feh, Hutfeh aber auch Fellwerk. In der deutschen, französischen und englischen Heraldik wird es zum Pelzwerk gerechnet und gehört zu den alten heraldischen Elementen. Wozu es gerechnet werden soll, ist schon von vielen Heraldikern ohne endgültiges Ergebnis diskutiert worden. In der Heraldik ist das Feh, vor Kürsch und Hermelin, die häufigste Variante der Kategorie Pelzwerk.
Feh stellte ursprünglich die flächendeckend zusammengenähten kleinen Pelze dar, nicht die des heimischen roten Europäischen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris), sondern das wertvolle Winterfell dessen östlicher (sibirischer) Unterart, mit blaugrauem Rücken und weißer Wamme (Bauch). Die in abwechselnder Richtung zusammen genähten Felle erscheinen einmal silbrig das andere Mal eher in einem blauen Farbton und gaben daher dieser Musterung ihren Namen.
Das Fellstück selbst finden sich in abgerundeten, und kantigen Formen: Die erste Form heißt Wolkenfeh (französisch vair antique), das Zweitere speziell Eisenhutfeh (engl. u. frz. vair), das Element heißt Eisenhütlein, namentlich der militärischen Kopfbedeckung Eisenhut nachempfunden. Daneben finden sich dann stilisiertere Formen.
Es finden sich aber verschieden andere Verwendungen der Fellstücke, sodass sich neben dem eigentlichen Pelzwerk auch andere Wappenzeichen ergeben haben. Die Darstellungen der Eichhörnchenfelle abstrahierten dann zunehmend, und wurden schlecht in ihrer Herkunft lesbar. In der moderneren Heraldik ist Feh ein rein ornamentales Wappenelement.
Varianten und Tingierung
In der Regel ist das Hütlein – entsprechend seiner Herkunft – in Silber in Blau dargestellt, das ist das eigentliche Feh (1). Im Wappenschild entsteht durch reihenweise Aufteilung der Eindruck einer aufrechten blauen Form, zwischen denen in Silber die gleiche Form Kopf steht. Stehen die silbernen Formen, spricht man von gestürzt (Sturzfeh) (4).
Regelhaft ist die versetzte Anordnung in den Reihen, stehen die Hütlein direkt übereinander, spricht man von Pfahlfeh (2). Ungestürzt und gestürzt je Reihe verwechselt ergibt Wechselfeh (ein Zick-Zack-Muster), im Pfahl Gegenfeh (3).
Falls andere Tinkturen angewendet werden, spricht man von gefeht, bei der Beschreibung wird dann die Farbe, die in der oberen linken Stelle des Schildes auftaucht, zuerst genannt. Buntfeh wird eine vielfarbige Ausführung genannt. In der englischen und französischen Heraldik spricht man von ‚buntem Feh‘, wenn die Tingierung vom Feh silber in Blau abweicht, das Buntfeh wird als spezifisch deutsche heraldische Erscheinung gesehen. Englisch stehen die Begriffe verrey und verry für eine besondere Eisenhütlein-Form, erstere Bezeichnung gilt für die normale silber-blaue Variante, und der zweite Begriff für die grün-gelbe oder gelb-grüne Tingierung, andere Farben werden vairy of “[colours]” tingiert (5,6).[1]
Liste der Feh-Arten
Die Ausführungen können neben den allgemein üblichen normalen Proportionen in Kleinfeh oder in Großfeh im Wappenschild oder im Feld sein.
- Eisenhutfeh, Glockenfeh, Buntfeh, Spaltfeh, Schmetterlingsfeh
- Sturzfeh, Sturzgegenfeh, Sturzpfahlfeh
- Wechselfeh, Wechselgegenfeh, Balkenfeh
- Wolkenfeh, Wolkenpfahlfeh, Wolkengegenfeh, Doppelwolkenfeh
- Krückenfeh, Krückenpfahlfeh, Sturzkrückenfeh, Wechselkrückenfeh, verschobene Krückenfeh
- Lappenfeh, Dornenfeh, Wogenfeh
- Schuppenfeh, verschobene Schuppenfeh, Spickelfeh, Spickelsturzfeh,
- Wellensturzfeh
- Zinnenfeh, Schindelsturzfeh
Wird ein Kreuz auf seinen Armen mit Feh belegt, nennt es der Heraldiker Fehkreuz. Geeignet ist das gemeine Kreuz mit Eisenhütlein belegt.
Gegenfeh Pfahlfeh Sturzfeh Wellensturzfeh Wolkenfeh Wechselfeh Krückenfeh Krückenpfahlfeh Wird ein Fehelement (Hut) gespalten und mit zwei Farben tingiert, spricht der Heraldiker von gespaltener Feh. Hat die Regelmäßigkeit der Hütleinanordnung einen Versatz, ist es eine verschobene Feh.
Altfeh ist eine Abart in wellenförmiger Anordnung der Feh. Von Großfeh spricht der Heraldiker, wenn weniger als drei Pelzstücke im Schild oder Feld nebeneinander sind.[2]
Beispiele
Petersaurach: Gold und Rot mit zwei Eisenhüten in verwechselten Farben Igersheim: Zwei blaue Eisenhütchen Mertingen: hinten in drei Reihen Eisenhütchen von Blau und Silber Möttingen: oben in zwei Reihen Eisenhutfeh in Rot und Gold Allmannshofen: Gespalten; vorne in Silber blaues Eisenhutfeh in drei Reihen; hinten im Eisenhutschnitt gespalten von Gold und Rot Fehkreuz: mit Eisenhutfeh belegtes gemeines Kreuz Weblinks
Commons: Heraldisches Feh – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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