- Mertingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.65621111111110.801388888889411Koordinaten: 48° 39′ N, 10° 48′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Donau-Ries Höhe: 411 m ü. NN Fläche: 38,42 km² Einwohner: 3.808 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km² Postleitzahl: 86690 Vorwahl: 09078 Kfz-Kennzeichen: DON Gemeindeschlüssel: 09 7 79 181 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Fuggerstr. 5
86690 MertingenWebpräsenz: Bürgermeister: Albert Lohner (CSU) Lage der Gemeinde Mertingen im Landkreis Donau-Ries Mertingen ist eine Gemeinde im bayerischen Schwaben, Landkreis Donau-Ries, nahe der Stadt Donauwörth und etwa 35 km nördlich von Augsburg gelegen. Der Ort liegt an der Schmutter, kurz vor deren Einmündung in die Donau.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Mertingen liegt in der Planungsregion Augsburg.
Gemeindegliederung
- Hauptort, Gemarkung und Pfarrdorf Mertingen (3.234 Einwohner) mit dem Kirchdorf Heißesheim (185 Einwohner), Mertingen Bahnhof, dem Weiler Überfeldsiedlung, dem Gut Burghöfe und der Einöde Hagenmühle
- Gemarkung und Kirchdorf Druisheim (453 Einwohner)
Geschichte
Früheste Spuren menschlicher Besiedelung stammen aus der Altsteinzeit. Dies belegt der seltene Einzelfund eines Faustkeils auf dem Höhenrücken südöstlich von Mertingen. Im Jahre 15 v. Chr. eroberten die Römer zu Zeiten des Kaisers Augustus den Alpenraum und drangen bis zur Donau vor. Sie besetzten dieses neu erworbene Gebiet das zunächst Vindelicien genannt wurde und später als römische Provinz Rätien mit dem Hauptort und Legionslager Augsburg (Augusta Vindelicorum) organisiert wurde. Die Römer sicherten sowohl die Donaugrenze im Raum Mertingen als auch die strategische im ersten nachchristlichen Jahrhundert herausragend wichtige Straßengabelung bei den Burghöfen in der Zeit von 41 bis 54 und 259/260 durch den Bau von nacheinander zwei Kastellen . Hier endete die um 44 n. Chr. gebaute aus Italien über Augsburg kommende römische Fernstraße Via Claudia Augusta. Sie mündete unweit der Burghöfe (damals lat. Submuntorium) in die die Donau nahe dem Südufer begleitende römische Militärstraße, die von Historikern Donausüdstraße genannt wird. Die Donau bildete im Abschnitt von Mertingen zwischen 15 v. Chr. bis etwa 95 n.Chr. die Nordgrenze des römischen Reiches zum bis dahin unbesetzten Germanien. Danach wurde die Grenze über die Donau nach Norden verschoben (vergl. Raetischer Limes). Die Römer wurden Mitte des 5. nachchristlichen Jahrhunderts von den aus dem Norden aus Germanien eingedrungenen Alamannen verdrängt. In der Flur „Wörthfeld“ wurden 32 Reihengräber aus der Merowingerzeit samt reichen Grabbeigaben (Waffen und Schmuck) im Jahr 1969 entdeckt. Aufgrund dieser und weiterer Funde lässt sich vermuten, dass die Dörfer, die heute die Gemeinde Mertingen bilden nach dem Abzug der keltisch-römischen Bevölkerung bei der Landnahme durch die Alemannen nach vielen Jahren der Verlassen- und Vergessenheit neu gegründet wurden.
Erstmals wird der Ort „Mardinga“ im Jahre 969 in einer Stiftungsurkunde des Bischofs Ulrich erwähnt. 1634 wurden im Dreißigjährigen Krieg schwere Verwüstungen durch 15.000 Mann schwedischer Truppen unter Gustav II. Adolf angerichtet.
In den Jahren 1796 und 1800 drangen französische Truppen in Mertingen ein. Als Napoleon 1805 die Donau überquerte, zogen 200.000 Mann drei Tage lang durch Mertingen. Bei seinem Russlandfeldzug im Jahre 1812 starben 30.000 bayerische Soldaten - darunter sechs Mertinger.
Im Jahre 1870 ließen sich in Heißesheim viele Mennoniten aus dem Badischen nieder.
Der Ortsteil Druisheim wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung von Mertingen (inkl. den Ortsteilen) in Zahlen.
Jahr 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 Einwohner 2.350 2.806 2.861 2.903 3.260 3.675 3.866 3.882 3.778 Politik
Bürgermeister
- 1. Bürgermeister ist Albert Lohner (CSU)
- 2. Bürgermeister ist Hans Mair (SPD)
Gemeinderat
Die Sitzeverteilung im Gemeinderat. Jahr CSU SPD PWG Wahlbeteiligung (in %) 2008 7 (44,5 %) 5 (28,7 %) 4 (26,8 %) 67,0 Wappen
Beschreibung: Über von Silber und Rot gespaltenem Schildfuß gespalten; vorne in Rot ein silbernes Kreuz mit zwei Querarmen, hinten in drei Reihen Eisenhütchen von Blau und Silber.
Bedeutung: Die Farben Silber und Rot im Schildfuß weisen auf das Hochstift Augsburg hin, das in Mertingen bereits im 11. Jahrhundert Besitz hatte. Das silberne Kreuz stellt das Kreuzpartikel des Stifts Heilig Kreuz von Donauwörth dar und steht als redendes Zeichen für dessen Herrschaft im Gemeindegebiet. Die Eisenhütchen erinnern an die Marschälle von Pappenheim, die um 1280 Lehnsherren in Mertingen waren und diese Zeichen in ihrem Wappen führten.
Städtepartnerschaften
- Sainte-Pazanne im Département Loire-Atlantique (Frankreich)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Am Ortsrand von Mertingen verläuft die vierspurig ausgebaute Bundesstraße 2, welche in Richtung Norden über Donauwörth nach Nürnberg und in Richtung Süden nach Augsburg zur Bundesautobahn 8 Stuttgart–München führt.
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Zwischen Donauwörth und Augsburg verkehren im 30-Minuten-Takt die Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn im Augsburger Verkehrsverbund (AVV) mit Halt in Mertingen. Hierdurch bestehen sehr gute Anbindungen nach München und Nürnberg.
Ab 2015 soll der Regionalverkehr als S-Bahn-ähnlicher Schienenverkehr betrieben werden.
Bis 1997 war Mertingen Ausgangspunkt der Nebenbahn nach Wertingen. Der Personenverkehr wurde allerdings schon 1981 eingestellt.
Wirtschaft
Für die ca. 3.800 Einwohner gibt es 2.550 Arbeitsplätze direkt am Ort.
Die nachfolgenden namhaften Unternehmen sind in Mertingen ansässig:
- Zott (Molkereiprodukte)
- Sigel (Büroprodukte)
- Fendt Caravan (Wohnwagen und Wohnmobile)
- Karger - Verzinkerei Mertingen (tiefster Horizontalkessel in Europa)
Bildung
- Volksschule Mertingen (231 Schüler im Schuljahr 2006/2007)
- Kindergarten Mertingen (151 Kindergartenplätze)
Freizeit und Sport
- Der FC Mertingen wurde 1929 gegründet und hat unter anderem Abteilungen für Fußball, Tischtennis, Gymnastik und Bogenschießen.
Kultur
Durch die Konzerte des Kulturkreises ist Mertingen weit über die Region hinaus bekannt geworden als Podium für junge, hochbegabte Musiker am Beginn ihrer Laufbahn. Eine Veranstaltung mit der Geigerin Veronika Eberle, oder eine Lesung mit Peter Härtling, begleitet von dem Pianisten Hartmut Höll und dem in Mertingen geborenen Bassisten Peter Lika, ein Liederabend mit KS Prof. Francisco Araiza (Tenor) sind Erfolge dieser engagierten Arbeit.
Sehenswürdigkeiten
Die Museumsfreunde Mertingen haben in langjähriger Arbeit drei alte ortstypische Gebäude - ein bäuerliches Anwesen, einen Stadel und ein altes Schulhaus - wiederhergestellt, ausgebaut und als Museum eingerichtet. Sie bewahren darin wesentliche Zeugnisse der Vergangenheit auf und vermitteln ein anschauliches Bild von der Lebensweise in einem nordschwäbischen Dorf im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Persönlichkeiten
- Anton von Steichele (1816–1889), Erzbischof von München und Freising, geboren in Mertingen
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Mertingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mertingen: Wappengeschichte vom HdBG
- Museumsfreunde Mertingen
- Amtliche Gemeinde-Statistik
- Internetseite der Gemeinde
Ortsteile der Gemeinde MertingenDruisheim | Mertingen mit Burghöfe, Hagenmühle, Heißesheim, Mertingen Bahnhof und Überfeldsiedlung
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