- Igersheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.4930555555569.8166666666667212Koordinaten: 49° 30′ N, 9° 49′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Main-Tauber-Kreis Höhe: 212 m ü. NN Fläche: 42,84 km² Einwohner: 5.653 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km² Postleitzahl: 97999 Vorwahlen: 07931 09336 (Bernsfelden)
Kfz-Kennzeichen: TBB Gemeindeschlüssel: 08 1 28 058 LOCODE: DE IGH Adresse der
Gemeindeverwaltung:Möhlerplatz 9
97999 IgersheimWebpräsenz: Bürgermeister: Frank Menikheim Lage der Gemeinde Igersheim im Main-Tauber-Kreis Igersheim ist eine Gemeinde an der Tauber, gelegen im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Gemeindegliederung
Zu Igersheim mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Bernsfelden (276 Einwohner), Harthausen (559 Einwohner), Neuses (269 Einwohner) und Simmringen (62 Einwohner) gehören 14 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Zur ehemaligen Gemeinde Bernsfelden gehören das Dorf Bernsfelden und die Weiler Bowiesen und Hagenhof sowie die abgegangenen Ortschaften Dächsenheim, Rötelsee, Schönbronn und möglicherweise Tückelhauser. Zur ehemaligen Gemeinde Harthausen gehören das Dorf Harthausen und die Weiler Neubronn und Reckerstal sowie die abgegangenen Ortschaften Ritter(s)hof und Wüstenneussig. Zur Gemeinde Igersheim im Gebiet vor der Gemeindereform in den 1970er Jahren gehören das Dorf Igersheim, die Weiler Holzbronn und Reisfeld, das Gehöft Staatsdomäne Neuhaus und die Häuser Erlenbach und Taubermühle sowie die abgegangene Ortschaft Goldbach. Zur ehemaligen Gemeinde Neuses gehört das Dorf Neuses. Zur ehemaligen Gemeinde Simmringen gehört das Dorf Simmringen.[2]
Geschichte
Erstmals wurde Igersheim 1090 urkundlich erwähnt. 1431 fiel der Ort an den Deutschen Orden, wo er zum Amt Neuhaus gehörte. 1809 wurde Igersheim im Rahmen der Säkularisation württembergisch. Dort gehörte es zunächst zum Oberamt Mergentheim, aus dem 1934 der gleichnamige Landkreis wurde. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam die Gemeinde zum Tauberkreis, dem heutigen Main-Tauber-Kreis. Nachdem 1906 der gesamte Rebenbestand durch die Peronospora vernichtet wurde, musste der Weinbau eingestellt werden. Am 1. Januar 1972 wurden Bernsfelden, Harthausen, Neuses und Simmringen eingemeindet. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Igersheim von einer hauptsächlich landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zu einem Wohn- und Gewerbestandort.
Religionen
Aufgrund der Zugehörigkeit Igersheims zum Deutschen Orden ist der Ort auch heute noch vorwiegend römisch-katholisch geprägt. Neben den fünf katholischen Pfarrämtern gibt es heute auch eine evangelische Gemeinde.
Einwohnerzahlen
- 1880: 982
- 2010: 5.696
Politik
Gemeinderat
Der Igersheimer Gemeinderat setzt sich derzeit aus 18 Gemeinderäten zusammen. Nach der Wahl vom 6. Juli 2009 stellen CDU und FBV jeweils neun Gemeinderäte; zwei von ihnen sind Frauen.[3]
Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
Bürgermeister
Am 27. Januar 2008 wurde in Igersheim ein neuer Bürgermeister gewählt; Amtsinhaber Manfred Schaffert war nach 24 Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl angetreten. Frank Menikheim wurde im ersten Wahlgang mit 58,12 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt und am 14. März 2008 in sein Amt eingeführt.
Wappen
Das Wappen wurde am 19. Oktober 1537 von Walther von Cronberg verliehen. Im Jahre 1950 wurde es vom damaligen württembergisch-badischen Innenministerium offiziell genehmigt. Die Wappenbeschreibung lautet: „Geteilt und oben gespalten; oben vorne in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz; hinten von Silber und Rot geteilt, auf der Teilung zwei blaue Eisenhütchen; unten in Gold über einem grünen Dreiberg die Großbuchstaben I und G.“
Das schwarze Kreuz ist Wappen und Kennzeichen des Deutschen Ordens. Walther von Cronberg, der Verleiher des Igersheimer Wappens, war Hochmeister des Deutschen Ordens. Igersheim war bis 1809 unter der Herrschaft des Ordens. Die blauen Eisenhüte und das rote Feld sind dem Wappen der Familie von Cronberg entnommen. I und G weisen auf die Anfangsbuchstaben von IGersheim hin. Der grüne Dreiberg ist laut Wappenbrief von Walther von Cronberg Bestandteil des Wappens, weil Igersheim an drei Bergen liegt, die den Einwohnern „nicht wenig ersprießlich seien“.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Igersheim ist durch die Taubertalbahn (Wertheim–Crailsheim) an das überregionale Schienennetz angebunden. Die Gemeinde gehört zur VerkehrsGesellschaft Main-Tauber mbH und damit zum Verkehrsverbund Rhein-Neckar.[4]
Ortsansässige Unternehmen
Die Wittenstein AG, ein Hersteller von Planetengetrieben, ist in Igersheim ansässig.
Bildung
Mit der Johann-Adam-Möhler-Schule verfügt Igersheim über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Derzeit besuchen 350 Schüler die Schule, die von 31 Lehrkräften betreut werden. [5] Es gibt weiterhin vier Kindergärten in der Gemeinde.[6]
Tourismus
Igersheim liegt an der Württemberger Weinstraße.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Burgruine Neuhaus, das Johann-Adam-Möhler-Haus und die katholische Pfarrkirche St. Michael.
Museen
Im Kulturhaus ist ein Heimatmuseum untergebracht.
Brauchtum
Die Einwohner der Gemeinde bezeichnen sich im lokalen Dialekt als Igerschmer. Auch die Bezeichnung Kalrob’, der sich von der Faschingsgesellschaft FG Kalrobia herleitet und scherzhaft einen Kohlrabi bezeichnet, ist gängig und im Taubertal bekannt.[7]
Sport
Zu den wichtigsten Sportvereinen der Gemeinde Igersheim gehören der 1. FC Igersheim 1946 e. V. und der SV Harthausen. Beide Vereine spielen im Spieljahr 2010/2011 in der Fußball-Kreisliga B 4 Hohenlohe im Württembergischen Fußball-Verband. Ebenfalls von Bedeutung für das Vereinsleben ist der Schützenverein Igersheim 1925 e. V.
Bauwerke
Burgruine Neuhaus
Die Burg wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert errichtet (1281 erstmals urkundlich erwähnt). Sie befand sich im Besitz der Herren von Hohenlohe-Brauneck. Im Jahre 1320 kam sie als Lehen zum Bistum Würzburg und bildete mit den umliegenden Dörfern Althausen, Apfelbach, Bernsfelden, Harthausen, Igersheim, Markelsheim und Neuses das Deutschordensamt Neuhaus.
Während des Bauernkrieges und des Schmalkaldischen Krieges wurde die Burg zerstört und wieder aufgebaut. Von 1704 bis 1789 saß auf Neuhaus ein Amtmann (Justiz- und Verwaltungsbeamter) des Deutschen Ordens. 1789 verlegte dieser seinen Dienstsitz nach Igersheim. Ab 1792 wurde die Burg nach und nach abgebrochen.
Die Auflösung des Ordens durch Napoléon bedeutete gleichzeitig das Ende für das Deutschordensamt Neuhaus, zu dem Igersheim bis 1809 gehörte. Danach wurde die Burg Staatsbesitz und vom königlich-württembergischen Rentamt verwaltet.
Heute ist sie nur noch eine Ruine. Inzwischen wird dort vor allem Pferdezucht betrieben. Zudem findet eine Mittelaltergruppe für Schau- und Freikampf dort einen gemeinsamen Anlaufpunkt für ihr Training sowie für den Mittelaltermarkt Spectaculum et Gaudium, der jährlich im Sommer veranstaltet wird.[8]
Johann-Adam-Möhler-Haus
Johann Adam Möhler ist die bekannteste aus Igersheim stammende Person. Er war einer der größten katholischen Kirchengeschichtler Deutschlands. Sein Geburtshaus befindet sich heute in Privatbesitz und ist in der Ortsmitte gelegen.
Katholische Pfarrkirche St. Michael
Die Kirche wurde 1878 bis 1880 anstelle einer zu klein gewordenen Vorgängerkirche erbaut. Sie wurde am 7. Juli 1881 geweiht.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Adam Möhler (1796-1838), deutscher Theologe
Weblinks
Commons: Igersheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Igerssen in der Topographia Franconiae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 290–294
- ↑ http://www.igersheim.de/data/gemeinderat.php
- ↑ http://www.igersheim.de/data/nahverkehr.php
- ↑ http://www.igersheim.de/data/schulen.php
- ↑ http://www.igersheim.de/data/kindergaerten.php
- ↑ http://www.kalrobia.de/
- ↑ http://www.s-p-u-k.de/
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