- Feld- und Grubenbahnmuseum Fortuna
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Die 1983 stillgelegte Grube Fortuna in einem Waldgebiet nördlich von Solms-Oberbiel bei Wetzlar ist eine der vielen Gruben in und um Wetzlar. Hier wurde Eisenerz in Form von Roteisenstein (Hämatit) und Brauneisenstein (Limonit) abgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Grube Fortuna war von 1849 bis 1906 im Besitz der Fürsten zu Solms-Braunfels. Zu dieser Zeit wurde hauptsächlich im Tagebau Eisenerz abgebaut und über eine Seilbahn nach Burgsolms zur Verhüttung in der Georgshütte verbracht.
1906 erwarb dann die Firma Krupp in Essen die Grube und begann 1908 den heute als Besucherbergwerk befahrenen Stollen.
Das Erz wurde von der Grubenbahn aus diesem Stollen des Bergwerkes über die Straße Berghausen - Oberbiel gezogen und in der sogenannten Kipphalle entladen. Nach der Aufbereitung wurde es mit einer Seilbahn zum Bahnhof Albshausen an der Lahntalbahn gebracht. Das in der Grube Fortuna abgebaute Erz wurde hauptsächlich nach Wetzlar gebracht und von Buderus in den Hochöfen verhüttet.
Eisenerze sind Gesteine mit mehr als 20% Eisengehalt. Roteisenstein und der häufiger vorkommende Brauneisenstein haben einen sehr hohen Eisengehalt von 40 bis 65 %. Die Hauptvorkommen in Deutschland liegen im Lahn-Dill-Gebiet (Devon) und im angrenzenden Siegerland.
Inzwischen ist die Grube Fortuna zu einem Besucherbergwerk ausgebaut worden. Mit einem Förderkorb gelangen die Besucher seit 1987 auf die 150-Meter-Sohle. Mit einer Akku-Grubenbahn geht die Fahrt 450 Meter in den Nordlagersattel. Nach der Fahrt erreichen die Besucher einen alten Abbaubereich, wo ihnen von fachkundlichen Führern die Technik des Eisenerzabbaus in der Grube Fortuna bis zu ihrer Schließung im Jahre 1983 vorgeführt wird.
Feld- und Grubenbahnmuseum Fortuna (FGF)
Nachdem das Besucherbergwerk Grube Fortuna 1987 eröffnet worden war wurde der Lahn-Dill-Kreis Träger des Besucherbergwerks. Der Förderverein Besucherbergwerk Fortuna e.V., der das Besucherbergwerk bis dahin aufgebaut hatte, nahm als neues Projekt den Aufbau eines weiteren Museums in Angriff. So entstand seit 1987 auf dem ehemaligen Zechengelände der Grube Fortuna das Feld- und Grubenbahnmuseum Fortuna.
Die Arbeit der Mitglieder begann mit der Beschaffung erster Schienenfahrzeuge und des Aufbaus einer Infrastruktur in Form einer 600mm-Gleisanlage und eines Unterstandes für die Lokomotiven. Im September 1993 - mittlerweile existierte eine ca. 100 m lange Fahrstrecke und eine große Museumshalle - konnte das Museum eröffnet werden und es fand der erste Personenfahrbetrieb für Besucher statt.
Heute umfasst die Sammlung des Museums über 50 Lokomotiven und über 100 Wagen. Jedes Jahr finden etwa zehn Fahrtage statt. Dann können Besucher eine Fahrt mit dem dampflokbespannten Zug auf der nun 2,5 km langen Strecke mit Waldabschnitt und Steigungsstrecke unternehmen und das Museum besichtigen.
Literatur
- H.J.Lippert: Aus dem Roteisenstein im Lahn Dill Gebiet
- H.J.Lippert: Das Roteisensteingrenzlager...
- K.Porezag: Bergbaustadt Wetzlar. Wetzlardruck GmbH, Wetzlar 1987, ISBN 3-926617-00-4
- R.Georg: Auf schmaler Spur am Bergwerk. Wetzlar 2000
- R.Georg,R.Haus,K.Porezag: Eisenerzbergbau in Hessen. Förderverein Besucherbergwerk Fortuna, Wetzlar 1985, ISBN 3-925619-00-3
Weblinks
50.5761111111118.4197222222222Koordinaten: 50° 34′ 34″ N, 8° 25′ 11″ O
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