- Felsenbühne Rathen
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Die Felsenbühne Rathen ist eine Naturbühne in der Sächsischen Schweiz. Sie befindet sich im Kessel am oberen Ende des Wehlgrundes zwischen den Felsen Kleine Gans und Großer Wehrturm unterhalb von Bastei und Felsenburg Neurathen. Der Kesseleingang zweigt kurz oberhalb der Mündung des Amselgrundes links ab. Die Bühne verfügt über 1.954 Plätze, von denen 1.800 verkaufbar sind.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Freilichttheater wurde 1936, angeregt von den Ideen der Thingbewegung[2], von der Gemeinde Rathen für die Aufführung von Schauspielen und Musikstücken angelegt.
Die Eröffnung erfolgte am 24. Mai 1936 mit dem "Basteispiel" von Kurt Arnold Findeisen. An dem Stück wirkten 200 Rathener Einwohner vor und hinter der Bühne mit. Bereits 1937 wurde die Bühne vom Sächsischen Gemeindekulturverband übernommen. Ein Jahr später (1938) fanden die ersten Karl-May-Festspiele statt. Infolge des Zweiten Weltkrieges ruhte der Spielbetrieb ab 1942.
1946 erfolgte die Wiedereröffnung der Felsenbühne, die seit 1954 von den Landesbühnen Sachsen bespielt wird. Als Eröffnungsstück der Landesbühnen wurde am 6. Juni 1954 das Schauspiel "Götz von Berlichingen" aufgeführt. Die Spielsaison 1954 zählte zwischen Juni und August mehr als 90.000 Besucher.[3]
In den folgenden Jahren wurden insbesondere große dramatische bzw. musikalische Stücke aufgeführt, die vor der umgebenden Felsenkulisse eine besondere Wirkung entfalteten. Dazu zählten u.a. "Der Freischütz" (1956), "Wilhelm Tell", "Die Räuber", "Iphigenie auf Tauris" und "Was ihr wollt". 1984 wurde mit der Aufführung von "Der Schatz im Silbersee" in einer Bearbeitung von Helmut Menschel die unterbrochene Tradition der Karl-May-Rezeption von den Landesbühnen Sachsen wieder fortgeführt.[4] So folgten unter anderem 1987 "Winnetou" (Bearbeitung Uwe Wolf) und 1995 "Old Surehand" (Bearbeitung Olaf Hörbe). Aus Anlass des 165. Geburtstages Karl Mays startete am 23. Juni 2007 das neue Stück "Der Schatz im Silbersee" in einer Bearbeitung des Schauspielers und Regisseurs Olaf Hörbe.
In den sommerlichen Spielzeiten zwischen Mai und September finden hier bis zu 90 Vorstellungen der Landesbühnen Sachsen statt. Das Programm bietet von Musiktheater über Schauspiel, von klassischen bis hin zu modernen Stücken ein abwechslungsreiches Angebot. Traditionelle Aufführungen sind neben den Karl-May-Stücken der Freischütz, Hänsel und Gretel und Carmina Burana. Im Jahr 2010 zählte die Felsenbühne 40.500 Besucher.[5]
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Felsenbühne aus dem Winterschlaf geholt, Sächsische Zeitung (Ausgabe Sebnitz) vom 2. Mai 2011
- ↑ Katrin Sieg: Ethnic Drag: Performing Race, Nation, Sexuality in West Germany. University of Michigan Press, Ann Arbor 0-472-11282-1, ISBN 0472112821, S. 82.
- ↑ Abteilung Wanderliteratur im VEB Bibliographisches Institut (Hg.): Elbsandsteingebirge. Heimat- und Wanderbuch Nr. 3, Leipzig 1956, S. 67
- ↑ http://www.sächsische-schweiz-portal.de/felsenbuehne.htm
- ↑ Die Felsenbühne ist erstmal gerettet, Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 22. Dezember 2010
Weblinks
- Felsenbühne Rathen der Landesbühnen Sachsen
- Eintrag im Karl-May-Wiki
- Karl May Bilder – Bilderdatenbank
50.96361111111114.074722222222Koordinaten: 50° 57′ 49″ N, 14° 4′ 29″ OKategorien:- Theater (Sachsen)
- Freilichtbühne
- Rathen
- Thingbewegung
- Bauwerk im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
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