- Ferdinand Kobell
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Ferdinand Kobell (* 7. Juni 1740 in Mannheim; † 1. Februar 1799 in München) war ein deutscher Maler, Kupferstecher und Radierer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ferdinand Kobell, Bruder von Franz Kobell, studierte anfangs in Heidelberg Rechtswissenschaften, bis er durch ein Landschaftsgemälde dem Kurfürsten von der Pfalz Carl Theodor 1762 bekannt wurde und dieser ihn dahingehend unterstützte, ausschließlich von der Malerei zu leben. Er begab sich zur weiteren Ausbildung 1768 für 18 Monate nach Paris. Nach seiner Rückkehr im Jahr darauf wurde er kurfürstlicher Kabinettsmaler und wenig später Professor an der Akademie in Mannheim. Nachdem Carl Theodor 1778 das bayerische Erbe angetreten hatte, blieb Kobell in Mannheim und folgte ihm erst 1793 nach München. Kurz vor seinem Tod wurde er 1798 Direktor der Galerie zu Mannheim. Er starb am 1. Februar 1799 in München. Sein Sohn ist der Maler und Radierer Wilhelm von Kobell, geboren am 6. April 1766 in Mannheim.
Werke
Seine Gemälde, meist in Berchems Manier gemalt, zeichnen sich durch effektvolle Behandlung und durch Leichtigkeit der Darstellung aus. Von seinen etwa 300 Radierungen gab Frauenholz in Nürnberg 1809 eine Sammlung heraus unter dem Titel "Oeuvre complet de F. K.". 178 Blätter erschienen bei Kugler in Stuttgart 1842. Das Verzeichnis seiner Arbeiten verfasste Stephan von Stengel (Nürnberg 1822).
In der Staatlichen Gemäldesammlung Aschaffenburg (Schloss Johannisburg) ist ein Aschaffenburg-Zyklus Kobells, bestehend aus Landschaftsbildern und Stadtansichten dauernd ausgestellt. Innerhalb dieses Bilderzyklus´ ergibt sich aus sechs Ölgemälden, die von unterschiedlichen Stockwerken und Fenstern des Schlosses Johannisburg aus gemalt sind, gewissermaßen ein 300-Grad-Panorama der Fluss- und Spessartlandschaft um Aschaffenburg. Es sind dies die Gemälde mit den Inventarnummern 6585 (Titel: Blick vom Aschaffenburger Schloss auf Marstall und Mainbrücke), 9802 (Mainbrücke bei Aschaffenburg, 6544 (Blick von Aschaffenburg auf Schloss Schönbusch), 6545 (Blick vom Aschaffenburger Schloss mainabwärts), 6587 (Blick vom Schloss in Aschaffenburg auf die Stadt gegen Norden) und 6546 (Blick von Aschaffenburg nach Goldbach). Auf den Panoramacharakter dieser sechs Gemälde wird allerdings im Katalog nicht eigens hingewiesen. Auch erschließt sich der enge Zusammenhang dieser Gemälde dem Betrachter nicht auf den ersten Blick, weil sie an unterschiedlichen Wänden bzw. nicht in der entsprechenden Aneinanderreihung aufgehängt sind. Zum Aschaffenburg-Zyklus, der laut Eduard Coudenhove-Erthal ursprünglich aus 15 Gemälden bestand, zählen weiterhin die Gemälde mit den Inventarnummern 6586 (Titel: Oberer See im "Schönen Busch" bei Aschaffenburg, 9803 (Das Schloss in Aschaffenburg) und 9807 (Blick auf Aschaffenburg von Osten).
Literatur
- Oeuvre complet de Ferdinand Kobell: peintre de la cour electorale bavaro-palatine et graveur a l'eau-forte; contenant 179 planches de paysages et de figures. Frauenholz, Nürnberg 1809.
- Stephan von Stengel: Catalogue Raisonné Des Estampes De Ferdinand Kobell. Riegel et Wiesner, Nürnberg 1822.
- Franz Kugler: Ueber Ferdinand Kobell und seine Radirungen. Göpel, Stuttgart 1842.
- Johann August Ritter von Eisenhart: Kobell, Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 350–355.
- Joseph August Beringer: Ferdinand Kobell: eine Studie über sein Leben und Schaffen. Hahn, Mannheim 1909.
- Ausstellung Ferdinand, Franz u. Wilhelm Kobell - Handzeichnungen, Aquarelle und Graphik. Städtisches Schlossmuseum Mannheim, Mannheim 1931.
- Dorothee Schweizer: Die Graphik von Ferdinand Kobell. Univ., Diss. Tübingen 1962.
- Margret Biedermann: Ferdinand Kobell: 1740 - 1799; das malerische und zeichnerische Werk. Galerie Margret Biedermann, München 1973.
- Brigitte Schad: Aschaffenburg im Spiegel alter Graphik. Stadt Aschaffenburg Stadt- u. Stiftsarchiv, Aschaffenburg 1990.
Weblinks
Commons: Ferdinand Kobell – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Maler
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