- Finsterau (Mauth)
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Finsterau Gemeinde MauthKoordinaten: 48° 56′ N, 13° 35′ O48.93169913.577039998Koordinaten: 48° 55′ 54″ N, 13° 34′ 37″ O Höhe: 998 m Eingemeindung: 1978 Postleitzahl: 94151 Vorwahl: 08557 Die Pfarrkirche Mater dolorosa
Finsterau ist ein etwa 1000 Meter über Meereshöhe gelegenes Dorf in der Gemeinde Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau im Bayerischen Wald an der Grenze zu Tschechien. Die Gemarkung Finsterau umfasst die Ortschaften Finsterau und Heinrichsbrunn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort wurde 1704 als letzte und nördlichste Siedlung von „Großphilippsreut“ (Mauth, Vierhäuser, Zwölfhäuser, Hohenröhren, Heinrichsbrunn, Finsterau) am Bergreichensteiner Ast des Goldenen Steiges von Fürstbischof Johann Philipp von Lamberg mit zehn Anwesen gegründet. Die ursprüngliche Ortsbezeichnung war „Halbwald“, weil die Siedlung auf dem halben Weg zwischen Kreuzberg und Bergreichenstein lag. Die Bezeichnung Finsterau erscheint erstmals Mitte des 18. Jahrhunderts.
Wie das gesamte Großphilippsreut liegt Finsterau als Waldhufendorf auf einem Bergrücken zwischen Rotbach beziehungsweise Saußbach und Reschbach. Die einzelnen Huben, hier Hausörter genannt, verliefen von den Anwesen zu den Bachläufen.
Das erste Schulhaus, ein einfacher Holzbau, wurde 1826 errichtet. 1836 setzte man ein Stockwerk darauf. 1888 trat ein erheblich größerer Granitbau an dessen Stelle. 1935 kam ein weiteres Gebäude dazu. 1965 bis 1967 wurde dann ein ganz neues, modernes Schulhaus errichtet. Die Schule in Finsterau gehörte ab 1969 zum Schulsprengel Mauth und musste 2005 geschlossen werden.
Die Dorfkapelle von Finsterau (heute Leichenhaus) erbaute man 1888, die neuromanische Pfarrkirche Mater dolorosa 1910 bis 1912. Architekt war Johann Baptist Schott. Mit 1.030 Metern über dem Meeresspiegel ist sie die höchstgelegene Pfarrkirche im Bistum Passau. Finsterau war seit 1896 Expositur und ist seit 1921 Pfarrei.
Bürgermeister
Mit Wirkung vom 1. Januar 1900 wurde aus den Siedlungen Finsterau und Heinrichsbrunn die Gemeinde Finsterau errichtet. Bürgermeister waren:
- Franz Gibis (ab 1900)
- Heinrich Hackl
- Josef Moosbauer
- Ludwig Hackl
- Felix Gibis
- Martin Kralik
- Johann Wolf (bis 1956)
- Ludwig Kellermann (1956-1966)
- Max Gibis (1966-1978)
Die Gemeinde hatte bei ihrer Errichtung 692 Einwohner, 1952 waren es 1116. Im Zuge der Gebietsreform kam Finsterau 1978 wieder zur Gemeinde Mauth.
Tourismus
Im Nordwesten des Ortes liegt das 1980 eröffnete Freilichtmuseum Finsterau, und im Norden befindet sich ein Grenzübergang nach Bučina in Tschechien für Fußgänger und Radfahrer. Zwischen Mitte Mai und Anfang November darf der Weg zum Grenzübergang nur von Igelbussen, einem Verkehrskonzepts im Nationalpark Bayerischer Wald, befahren werden. Außerhalb ist der Betriebszeiten der Igel-Busse ist der Übergang auch mit dem Privatfahrzeug erreichbar, jedoch ist die Zufahrt von 9-18 Uhr untersagt.[1] 1994 wurde anlässlich der Senioren-Weltmeisterschaft ein Langlaufzentrum geschaffen.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Durch eine silberne Spitze, darin eine rote Grafenkrone, gespalten von Grün und Blau; vorne eine senkrecht stehende goldene Hirschstange, hinten ein goldener Pfahl.
Fürstbischof Kardinal Johann Philipp Graf von Lamberg als der Gründer von Finsterau wird mit der adeligen Grafenkrone dargestellt, die Hirschstange verweist auf den Wildreichtum im Finsterauer Forst und der goldene Pfahl steht für den "Goldenen Steig", der von Passau nach Böhmen führt.
Vereine
- Chor „Gruppe ACKAT“
- CSU OV Finsterau
- Förderverein Motorsport Finsterau e.V.
- Frauenbund Finsterau
- Freiwillige Feuerwehr Finsterau, gegründet 1902
- Kinder- und Jugendchor „dolorosa“ Finsterau
- Kirchenchor Finsterau
- Krieger- und Soldatenbund Finsterau, gegründet 1899
- Malteser Hilfsdienst Finsterau
- Männerchor Finsterau
- MC Finsterau
- Pfarrcaritasverband Finsterau
- Schützenverein Frohsinn Finsterau
- Seniorenclub Finsterau
- Siedlerfreunde Finsterau
- Theatergruppe Finsterau
- SV Finsterau, gegründet 1957
- Taubenverein Grenzlandflieger u. Friedenstaube
- Vdk-Ortsverband Finsterau
- Verein d. Freunde u. Förderer des Freilichtmuseums Finsterau
- Zündappfreunde Finsterau
Literatur
- Bayerischer Wald-Verein/Sektion Mauth (Erich Dorner): Auf der Mauth – bey der Finster' Au und in der Howareit, 1992
- Hans Eller: 100 Jahre Kirchengeschichte Finsterau. 1896–1996, 1996
Einzelnachweise
Weblinks
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