Fleetenkieker

Fleetenkieker
„Fleetenkieker“ bei der Arbeit, hier im Goldbekkanal

Fleetenkieker war ab dem 16. Jahrhundert in Hamburg die amtliche Bezeichnung für die Mitarbeiter der Düpekommission, die für die Schiffbarkeit und Reinhaltung der Fleete zu sorgen hatten. Durch Verschlickung aber auch private wie gewerbliche Unratentsorgung war die Boots- und Schifffahrt auf den innerstädtischen Wasserwegen oftmals gestört. Ab dem 18. Jahrhundert ging diese Bezeichnung auf die Abfallsammler über, die bei Ebbe die Fleete nach Verwertbarem absuchten. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts verschwanden diese meist verarmten aus dem Stadtbild, doch mit ihrem Verschwinden erfolgte eine Romantisierung der Figur des volkstümlichen Fleetenkiekers, der mit hohen Watstiefeln durch die trockengefallenen Kanäle stapft.[1]

Seit 1994 hält der Verein De Fleetenkieker – Verein für Umwelt- und Gewässerschutz e.V. die Hamburger Kanäle von Unrat frei. 1997 konnte er erstmalig die Aktion: „Hamburg räumt auf“ in Form eines Frühjahrsputzes auf der Alster initiieren. Das vereinseigene Bootshaus steht auf einem Ponton auf der Höhe Kampnagel/Bachstraße im Osterbekkanal. Es handelt sich dabei um das ehemalige Senatsbarkassengestühlshaus von 1926, welches im Jahre 1999 mit Unterstützung der Firma Bogdol erneuert wurde.

Der gemeinnützige Verein organisierte 2001 unter der Schirmherrschaft von Heidi Kabel die Aktion: „1000 Hände für eine saubere Alster“. Er bietet mit seinen ehrenamtlichen Bootsführern regelmäßig in den Sommermonaten vor allem Kindern und Jugendlichen ab sechs Jahren Umweltfahrten auf den Hamburger Kanälen und der Alster an.

2006 ermöglichte das Vereinsneumitglied Hamburg Wasser die Sanierung der beiden Holzboote Aaleweber – benannt nach dem Bürstenbinder Karl Weber und gestiftet 1995 von der HEW-Umweltstiftung – und Zitronenjette – benannt nach der Früchteverkäuferin Henriette Johanne Marie Müller und gestiftet 1996 von BP.[2]

Einzelnachweise

  1. Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner: Hamburg Lexikon. 3. Auflage. Ellert und Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0373-3, Seite 223
  2. Das Ziel ist klar! Hamburg Wasser mit im Boot

Weblinks


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