Flensburger Hafenbahn

Flensburger Hafenbahn
Flensburger Hafenbahn
Bahnanlagen in Flensburg (mit südlichem Teil der Hafenbahn im Norden)
Bahnanlagen in Flensburg
(mit südlichem Teil der Hafenbahn im Norden)
Streckennummer: 1003, 1002 (Ostseite)
Legende
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von Neumünster
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von Niebüll
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172,9 Flensburg-Weiche
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nach Padborg
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von Padborg und von Kiel
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Flensburg Hauptbahnhof
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174,9 Awanst Wilhelminental
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Husumer Straße
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Schleswiger Straße
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Bahnhofstraße
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Heinrichstraße
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Angelburger Straße
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177,3 Flensburg Alter Bahnhof
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Hafendamm
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Hafenbahnhof
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178,6 Streckensperrung
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zum Hafen/zur Werft

Die Flensburger Hafenbahn ist eine heute rund 4,5 Kilometer lange, normalspurige Bahnstrecke, die von der Bahnstrecke Neumünster–Flensburg abzweigend die Flensburger Innenstadt bis zum Westufer der Flensburger Förde erschließt. Daneben gab es ein Gleis auf dem Ostufer.

Inhaltsverzeichnis

Streckenbeschreibung

Straßenbahnartig trassierter Abschnitt im Zentrum

Die Flensburger Hafenbahn beginnt zwei Kilometer nördlich des Bahnhofs Flensburg-Weiche an der Ausweichanschlussstelle Wilhelminental, wo sie zum Einen auf die Zuführungsstrecke zum Flensburger Hauptbahnhof, zum Anderen auf die Bahnstrecke Flensburg–Neumünster trifft. Um vom Hauptbahnhof auf die Hafenbahn fahren zu können, muss eine Sägefahrt durchgeführt werden. Aus dem Bahnhof Weiche kann die Hafenbahn ohne Fahrtrichtungswechsel befahren werden. Von dort verläuft die Strecke 2,4 Kilometer Richtung Norden durch die Innenstadt Richtung Flensburger Förde. Etwas südlich der Förde lag der so genannte Alte Bahnhof, früher auch Englischer Bahnhof genannt. Dieser Bahnhof war bis in die 1920er Jahre der wichtigste Flensburger Bahnhof. Er wurde später zum ersten deutschen Omnibusbahnhof umgebaut. In der Nähe des heutigen Zentralen Omnibusbahnhofs verläuft die Strecke auf einem Damm mit zahlreichen Unterführungen.

Nördlich des Busbahnhofs beginnt die eigentliche Hafenbahn zur Anbindung des Flensburger Hafens sowie einiger Betriebe. Die westliche Strecke verläuft direkt am Fördeufer nordwärts. Sie ist teilweise wie eine Straßenbahn trassiert und schließt die Flensburger Stadtwerke und die Werft der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft an. Die Strecke auf dem Ostufer, die zum Fährhafen führte, wurde abgebaut. Sie führte über den Freihafen bis zur Marineschule Mürwik.

Betrieb und Geschichte

Die erste Flensburger Hafenbahn entstand bis zum 25. Oktober 1854 durch die Firma Morton Peto, um in Flensburg angelandetes Vieh mit der neu errichteten Strecke Flensburg–Husum–Tönning zwecks Verschiffung nach Großbritannien auf die Eisenbahn verladen zu können.

DB-Baureihe 218 bei Dampf Rundum Flensburg im Juli 2007 auf der Hafenbahn

Die Hafenbahn wurde 1854 bis an den heutigen Segelhafen gebaut und mit dem Aufbau weiterer Industriebetriebe im Flensburger Norden bis zur Werft verlängert. Am Südende der Flensburger Förde entstand der als Englischer Bahnhof bekannt gewordene Kopfbahnhof der Strecke nach Tönning. Dessen Empfangsgebäude wurde 1883 von Johannes Otzen im repräsentativen Stil neu errichtet. Seit 1928, nach dem Bau des heutigen Hauptbahnhofs im Süden der Stadt, wurde diese Gleisanlage nur noch als Güterbahnhof genutzt und am 31. Dezember 1931 zum Omnibusbahnhof umgebaut. Etwa 1935 wurde die Zuführungsstrecke zum Hafen auf einen östlich an diesem Busbahnhof vorbei führenden Damm verlegt.

DB-Baureihe 218 bei Dampf Rundum Flensburg im Juli 2007 auf der Hafenbahn

1972 wurde die Flensburger Hafenbahn für den öffentlichen Verkehr stillgelegt und bis zur Schiffbrücke abgebaut. Bis dorthin gab es in den 1990er Jahren noch regelmäßigen Güterverkehr. Heute wird die Strecke nur für Sonderzüge benutzt, so etwa, um Passagiere von und zu Sonderfahrten des 1908 gebauten, original erhaltenen Salondampfers Alexandra zu befördern.

Zu bestimmten Anlässen – beispielsweise zur Sonderveranstaltung Dampf rundum Flensburg – findet ebenfalls noch Sonderverkehr auf der Strecke statt.

Es gibt bis heute immer wieder Überlegungen – angeregt unter anderem durch den Fahrgastverband Pro Bahn – einen neuen Personenbahnhof an der Stelle des Busbahnhofs zu errichten. Als Vorteil wird die Lage im Zentrum Flensburgs gesehen. Die notwendige Anlage als Kopfbahnhof würde hingegen Fahrtzeitverlängerungen bedeuten.

Literatur

  • Holger Kaufhold, Eckhard Klein, Detlef Schikorr: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg - Von der südschleswigschen Eisenbahn zur Deutschen Bahn AG, Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.), Band 58, LOK Report, Sigmaringen 2004, ISBN 3-935909-22-5
  • Flensburg - Geschichte einer Grenzstadt, Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.), Flensburg 1966.
  • Erich Keyser (Herausgeber): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Band I Nordostdeutschland. Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1939
  • Gert Uwe Detlefsen: Flensburg in alten Ansichten. Zaltbommel 1984, ISBN 90-288-2718-8
  • Dieter Pust: Flensburg Eine Stadt und ihre Geschichte, Lübeck 2002, ISBN 3-87890-093-7

Weblinks


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