Flusssurfen

Flusssurfen
Flusssurfer auf dem Eisbach in München
Flusssurfer in Graz auf der Mur

Flusssurfen ist eine Form des Wellenreitens, bei der auf stehenden Wellen oder seltener auf Gezeitenwellen gesurft wird. Andere Surfsportarten, die auf denselben Wellen (insbesondere Kanufahren mit seiner Unterform Spielbootfahren) oder anderen Flusswellen (Kanufahren oder Rafting), ausgeübt werden, werden im allgemeinen nicht als Flusssurfen bezeichnet.

Das Flusssurfen wird allgemein als Unterform des Wellenreitens ("Surfens") angesehen. Da es sich bei stehenden Wellen nicht um Wellen im physikalischen Sinne handelt, sind Flusssurfer allerdings in den Augen von Physikern strenggenommen keine "Wellenreiter".

Nach der Entstehung der Wellen werden zwei verschiedene Arten von Flusssurfen unterschieden.

Stehende Wellen

Beim Surfen auf stehenden Wellen wird die Strömung eines Flusses - oder eines Gezeitenstroms: siehe Wellenreiten - ausgenutzt. Um von Flusssurfern genutzt werden zu können, müssen stehende Wellen eine gewisse Größe erreichen, möglichst gleichmäßig sein und über eine ausreichende Wassertiefe verfügen. Das ist wiederum abhängig von der Wassermenge und der Fließgeschwindigkeit. Bevorzugt werden nicht brechende Wellen genutzt.

Die Bedingungen, um mit einem Surfbrett darauf zu surfen, werden nur selten erreicht. Meist sind diese Konditionen von Menschenhand geschaffen (Betonwanne, Wehr). Im deutschsprachigen Raum ist vor allem der Eisbach in München bekannt.

Seilunterstütztes Surfen auf einer andernfalls zu kleinen Welle auf der Pegnitz

Da sich stehende Wellen per Definition nicht fortbewegen, befestigen manche Surfer ein Seil am Ufer oder einer Brücke, um sich mit seiner Hilfe zur Welle tragen zu lassen. Das freie Seilende hält der Surfer entweder in der Hand und steigt auf ein normales Surfbrett, oder er befestigt es fest an einem Brett und hält sich mittels eines Bügels fest. Eine Alternative ist das Bungee-Boarding (auch Bungee-Surfen genannt), bei dem ein elastisches Seil eingesetzt wird, das der Flusssurfer unter Ausnutzung des Strömungswiderstands spannt. Wenn das Seil optimal gespannt ist, gibt der Flusssurfer den Widerstand gegen die Strömung auf und wird von dem sich zusammenziehenden Seil über die Wasseroberfläche in Richtung der Seilbefestigung katapultiert.

Vereinzelt wird auch ein Seil eingesetzt, wenn die Welle nicht groß genug ist, um einen Surfer auf ihr zu halten. Dann wird auch während des Surfens das Seil festgehalten und damit verhindert, dass der Surfer mit der Strömung flussabwärts über den Wellenkamm treibt.

Gezeitenwellen

Selten werden auch Gezeitenwelle gesurft, die an manchen Flüssen entstehen, wenn sich die auflaufende Tide in einen Flusslauf hineindrückt. Solche Wellen sind aber oft nicht an allen Stellen des Flusses, die sie erreichen, surftauglich. Entscheidend dafür sind Faktoren wie der Untergrund oder die Breite des Flusses an einer bestimmten Stelle und die Stärke der Tide (unter anderem stärker bei Springflut).

Bei dieser Art des Flusssurfens wartet der Surfer auf dem Fluss sitzend auf die Welle und versucht dann, wie auf dem Ozean, durch Paddeln die nötige Geschwindigkeit zu erreichen, um von der Welle mitgenommen zu werden.

Eine der bekanntesten Gezeitenwellen ist die Pororoca auf dem Amazonas, wo es dem Brasilianer Picuruta Salazar gelungen sein soll, 37 Minuten lang die Welle zu surfen und dabei eine Distanz von mehr als 12 Kilometern zurückzulegen.

Dokumentationen

  • 2009: Keep Surfing von Björn Richie Lob, ein Dokumentarfilm über das Flusssurfen am Münchner Eisbach

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