Flämische Legion

Flämische Legion
Fahne der Flämischen Legion
Werbepropagandaplakat
Uniformabzeichen der Division "Langemarck"
Spendenvignette für die Flämische Legion, 1943

Die Flämische Legion war ein Verband flämischer Freiwilliger der Waffen-SS, der während des Zweiten Weltkriegs auf deutscher Seite eingesetzt wurde.

Bald nach der Besetzung der Niederlande und Belgiens durch deutsche Truppen im Jahre 1940 begann SS-Chef Heinrich Himmler dort mit der Suche nach holländischen und flämischen Freiwilligen, die sein neu geschaffenes SS-Regiment „Westland“ verstärken sollten. Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren wurden für so genannte „Polizeiliche Aufgaben“ angeworben. Ihnen wurde versprochen, diese Tätigkeiten innerhalb ihres Heimatlandes ausführen zu können. Innerhalb weniger Wochen konnte so das SS-Regiment in voller Stärke aufgestellt werden. Schon bald zeigte sich jedoch, dass dieses Versprechen gebrochen wurde, indem man das „Westland“-Regiment der SS-Division "Wiking" zuordnete.

Angespornt durch seinen großen Anwerbungserfolg verkündete Himmler am 3. April 1941 die Aufstellung eines weiteren, aus holländischen, flämischen und dänischen Freiwilligen bestehenden Regiments. Wie das „Westland“-Regiment auch, sollte dieses neue SS-Freiwilligen-Regiment „Nordwest“ angeblich auch für „Polizeiliche Aufgaben“ herangezogen werden.

Als Hitler im Juni 1941 die Sowjetunion überfiel, waren viele der Freiwilligen im Regiment „Nordwest“ bereit, einer neu geschaffenen „Flämischen Legion“, auch als Freiwilligen Legion Flandern bezeichnet, beizutreten, die im Krieg gegen die Sowjetunion kämpfen sollte. Männer im Alter zwischen 17 und 40 Jahren konnten der Legion ohne Berücksichtigung ihrer politischen Anschauung beitreten. Vorzugsweise wurden Ex-Offiziere der Belgischen Armee übernommen, denen man versprach, in der Legion einen Dienstgrad zu erhalten, der mit ihrem ursprünglichen Armee-Dienstgrad korrespondierte.

Am 6. August 1941 marschierten die ersten 405 flämischen Freiwilligen in Brüssel vor dem „Palais des Beaux Art“ auf, um ihre Truppenfahne zu empfangen. Anschließend begaben sie sich in ein polnisches Militärlager, wo sie mit Angehörigen des ehemaligen Regiments „Nordwest“ zusammen trafen.

Bis Ende September 1941 unterzogen sich insgesamt 875 Flamen einer harten Ausbildung in Polen, die entgegen den Erwartungen der flämischen Freiwilligen praktisch ausschließlich von deutschen Offizieren bzw. Unteroffizieren durchgeführt wurde.

Im November 1941 verlegte man die Legion an die „Leningrad-Front“ als Teil der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.). Bei heftigen Kämpfen an der Ostfront musste die Legion, die trotz ihres Namens Teil der Waffen-SS war, große Verluste hinnehmen.

Bis zum 31. Mai 1943 versah die Flämische Legion mit kleineren Unterbrechungen ihren Einsatz an der Ostfront, bis sie im Zuge einer Reorganisierung in die 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade Langemarck und am 19. Oktober 1944 in die 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1) umgewandelt wurde. Während der Umgliederung in eine Division bildeten Teile davon eine rund 2.000 Mann starke Kampfgruppe, welche am 24. Dezember 1944 in die Eifel zur Verteidigung der Urfttalsperre verlegt wurde. Ende Januar 1945 verließ diese Kampfgruppe die Eifel und wurde nach Pommern verlegt. In den nun folgenden Rückzugskämpfen verlor die Division rund 75% ihrer ursprünglichen Stärke. Die letzten Kämpfe der Division fanden zwischen dem 26. und 27. April 1945 in Prenzlau statt. Die Reste der Division gerieten im Raum Schwerin in englische Gefangenschaft und wurden als Kollaborateure nach Belgien ausgeliefert und dort verurteilt.

Bezeichnungen

  • Juli 1941: SS-Freiwilligen-Legion „Flandern“
  • Mai 1943: SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“
  • Okt. 1943: 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemarck“
  • Okt. 1944: 27. SS-Freiwilligen-Grenadierdivision „Langemarck“ (flamische Nr. 1)

Literatur

  • Davis, McGregor: Flags of the Third Reich, Vol. 2: Waffen-SS, Men-at-Arms-Series Nr. 274, Osprey, London, 1994. ISBN 1-85532-431-8
  • Tieke, Wilhelm: An den Brennpunkten der Ostfront, Band 1: Die Geschichte des SS-Infanterie-Regiments 4 (mot.) Langemarck und des Freikorps Danmark. ISBN 3-938392-15-0
  • Unruh, Karl: Langemarck. Legende und Wirklichkeit. ISBN 3-7637-5949-2

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