- Truppenfahne (Waffen-SS)
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Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die Einheiten der SS-Verfügungstruppe, die Leibstandarte-SS Adolf Hitler, die SS-Standarte Germania, die SS-Standarte Deutschland, sowie die SS-Standarte Der Führer mit Truppenstandarten ausgestattet. Im Verlauf des Krieges wurden auf Grund der allgemeinen Anordnung keine neuen Truppenfahnen mehr an militärische Einheiten, somit auch keine an SS-Einheiten ausgegeben. Ausnahmen für diese Regel waren lediglich Fahnen und Standarten für Einheiten der Waffen-SS und anderen Verbänden, die aus ausländischen Freiwilligen bestanden.
Der größte Teil der Truppenfahnen der Waffen-SS wurden im Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee erbeutet und befinden sich heute im Zentralmuseum der russischen Streitkräfte.[1]
Inhaltsverzeichnis
Einheiten der SS-Verfügungstruppe
Leibstandarte-SS Adolf Hitler
Die Leibstandarte-SS Adolf Hitler, kurz LSSAH oder auch LAH, war ein Adolf Hitler persönlich unterstellter Truppenverband. Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges kämpfte die Leibstandarte als motorisiertes Infanterieregiment unter Heereskommando. Der Eingliederung in die Waffen-SS 1939 folgte der Ausbau zur Division (9. September 1942 SS-Panzergrenadierdivision; ab Februar 1944 SS-Panzerdivision).
Am 15. August 1938 wurde die „LSSAH“ als stehender militärischer Verband aufgestellt und im September mit den politischen Bereitschaften zur „SS-Verfügungstruppe“ zusammengefasst. Der Leibstandarte wurde bereits im September 1933 während des Parteitags in Nürnberg eine Truppenstandarte überreicht, die der in der SS (und SA) allgemein üblichen Standartenform entsprach. Sie besaß eine Breite von 70 cm bei einer Höhe von 60 cm und war an drei Seiten mit einer schwarz, weiß und roten Einfassung aus Wollfäden verziert. Die Gesamthöhe der Standarte betrug 2,30 Meter. In der Namenskartusche befand sich der Name „Adolf Hitler“.
Am 3. September 1940[2] – nach der militärischen Niederlage Frankreichs – wurde der Leibstandarte eine neue Standartenversion präsentiert. Während einer Zeremonie im Fort Alvensleben der Festung Metz überreichte der Reichsführer-SS Heinrich Himmler die neue Standarte an Oberstgruppenführer Sepp Dietrich, den Kommandeur der Leibstandarte.
Die neue Standarte unterschied sich von der ersten Version vor allem durch die vergoldete Namenkartusche sowie ein verändertes Tuch. Dieses war nun von quadratischer Gestalt mit einer Seitenlänge von vermutlich 70 cm. Es bestand aus karminroter Seide. Im Zentrum der Standarte befand sich eine weiße Scheibe, auf der ein schwarzes Hakenkreuz prangte. Sie war von einem Kranz aus goldfarbenen Eichenblättern umsäumt. In den vier Ecken befand sich je ein goldfarbener NSDAP-Parteiadler. Sämtliche Aufhängungen und Verzierungen waren goldfarben ausgeführt. Die Rückseite der Standarte entsprach der Vorderseite.
Gleichzeitig mit der Einführung einer neuen Regimentsstandarte erhielten die Infanterie-Einheiten der Leibstandarte eine besondere Bataillonsfahne überreicht. Sie entsprach in ihren Abmessungen den allgemeinen Heeres-Bataillonsfahnen und hatte eine Seitenlänge von 125 cm. Das Tuch entsprach in seinem Erscheinungsbild demjenigen der Regimentsstandarte. Auf der linken Seite prangte ein großes, schwarzes Eisernes Kreuz. In den vier Ecken war je ein goldfarbener NSDAP-Parteiadler zu sehen.
Die aus Aluminium bestehende Fahnenspitze war lanzenförmig ausgebildet und trug in ihrem Innern das stilisierte Monogramm „LAH“. Unterhalb der Fahnenspitze war eine Fahnenbanderole angebracht, die in ihrem Aussehen dem Trageband des so genannten „Blutordens“ entsprach. Das Band endete in jeweils einer silberfarbenen Quaste.
Für SS-Artillerie-Einheiten der Leibstandarte wurde ebenfalls eine neue Standarte präsentiert. In ihren Abmessungen entsprach sie denjenigen der allgemeinen Heeres-Standarten. (siehe: Truppenfahne (Wehrmacht)) Ihr Tuch war in der Gestaltung dem Muster der Infanterie-Bataillons-Fahne angepasst.
Die SS-Standarten Deutschland, Germania und Der Führer
Die Standarten der drei weiteren Einheiten der SS-Verfügungstruppe unterschieden sich von derjenigen der ersten Version der Leibstandarte lediglich durch den Namen in der Namenkartusche. Während die SS-Standarte Deutschland die Standarte auf dem Reichsparteitag im Jahre 1935, die SS-Standarte Germania diese auf dem Parteitag von 1936 überreicht bekam, präsentierte man der SS-Standarte Der Führer diese erst im Jahr 1938, ebenfalls während des Parteitags in Nürnberg. Im Gegensatz zur Leibstandarte-SS Adolf Hitler teilte man diesen SS-Standarten jedoch im Verlauf des Krieges keine neuen Standartenmodelle zu.
Ausländische Freiwilligen-Legionen der Waffen-SS
Die Wallonische Legion
Wallonische Legion (Übersicht) Erste Version 1941–1942 Kompaniefahne ab 1942 (H: 3. Kompanie) Wimpel der Stabskompanie ab 1942 Wimpel der Stabsbrigade ab 1942 Die ersten 800 Freiwilligen, die in der „Wallonischen Legion“ Dienst taten, verließen Brüssel am 8. August 1941. Unter der Bezeichnung Wallonisches Infanterie Bataillon Nr. 373 – das streng genommen direkt der Wehrmacht unterstellt war – und während einer letzten Parade vor dem Abmarsch nach Polen wurde der Einheit unter dem Kommando von Leon Degrelle eine besondere Truppenfahne überreicht. Sie war quadratisch geformt, von schwarzer Grundfarbe und besaß eine Seitenlänge von 110 cm. Im Zentrum des Fahnentuchs befand sich ein rotes Schrägkreuz, das eine stilisierte Version des Burgunderkreuzes darstellen sollte. Die Wahl der Farben von Schwarz und Rot war offenbar durch die Farben der faschistischen Rex-Partei, deren Vorsitzender Degrelle war, beeinflusst. Deren Mitglieder trugen schwarze Uniformen und dunkelrote Parteiabzeichen. Auch die Parteifahne zeigte diese Farben. In Verbindung mit der goldfarbenen Fransenverzierung stimmten alle drei Farben aber auch mit der belgischen Nationalflagge überein. Die 2 Meter hohe Fahnenstange, deren Spitze lanzenförmig ausgebildet war, bestand aus Bambusrohr. Unterhalb der Fahnenspitze war eine Fahnenbanderole in den Nationalfarben Belgiens, Schwarz, Gelb und Rot befestigt.
Neue Fahnen und Wimpel wurden der Einheit am 10. März 1942 übergeben. Nachdem die Angehörigen des Bataillons am 1. Juni 1943 als SS-Sturmbrigade Wallonien in die Waffen-SS überführt worden waren, behielt man diese Fahnen und Wimpel bei. Insgesamt wurden acht Kompaniefahnen und zwei Wimpel, je einer für die Stabsbrigade sowie einer für die Stabskompanie, präsentiert.
Obwohl alle acht Kompaniefahnen individuell angefertigt worden waren, unterschieden sie sich im Wesentlichen lediglich durch die Kompanienummer. Jede Fahne hatte eine Höhe von 70 cm bei einer Breite von 82 cm. Sie war von weißer Grundfarbe und trug im Zentrum ein großes, gezacktes Schrägkreuz. Im unteren Bereich der Fahne befand sich ein gepanzerter rechter Arm, der aus einer hellblauen Gewitterwolke hervortrat. Die Hand fasste ein aufrecht stehendes Schwert. Oberhalb des Arms stand der Name der Kompanie, der in goldfarbenen Buchstaben und in einer Bogenform angebracht worden war. Die Fahne war an drei Seiten mit einer goldfarbenen Fransenverzierung eingefasst. Die Fahnenstange bestand aus braunem Holz und endete in ihrer Spitze mit einer Darstellung einer historischen Waffe. Diese Waffenspitzen waren ganz unterschiedlich gestaltet und zeigten etwa Lanzen und die verschiedensten Hellebarden-Formen. Unterhalb der Fahnenspitze war je eine Banderole in den belgischen Nationalfarben Schwarz, Gelb und Rot angebracht. Sie besaßen eine Länge von etwa 140 cm und endeten jeweils in einer zur Farbe korrespondierenden Quaste. Das zentral angebrachte rote Schrägkreuz stand nicht nur für die „Rexistische Bewegung“, sondern war auch Symbol für ein gekreuztes Paar der Äste eines Baumes. Es wurde historisch gesehen mit Burgund in Verbindung gebracht, dessen Schutzheiliger der Apostel und Märtyrer St. Andreas war (Andreaskreuz). Der gepanzerte Arm, die Wolke und das Schwert wurden als Symbol weitgehend im 16. und 17. Jahrhundert gebraucht, oft als Repräsentation des rächenden rechten Arms Gottes.
Die Wimpel für die Stabsbrigade und die Stabskompanie waren ähnlich gestaltet. Ihre Höhe betrug jeweils 110 cm bei einer größten Breite von 150 cm. Sie waren an einer 230 cm hohen Wimpelstange befestigt, die an ihrem Ende die Spitze einer mittelalterlichen Waffe zeigte. Beide Wimpel bestanden vermutlich aus weißer Seide und waren am Rand mit einer goldfarbenen, gefransten Borte verziert. In das rote „Burgunderkreuz“ war jeweils ein Spruchband eingeflochten.
Der Wimpel für die Stabsbrigade enthielt ein Spruchband mit der Aufschrift Qui s’y Frotte s’y Pique, was übersetzt soviel heißt wie „Wer sich daran reibt, sticht sich daran“. Dieses Motto wurde ursprünglich von Belgiern verwendet, die im Dienst der Kaiserin Maria Theresia standen. Unterhalb der Wimpelspitze war eine aufwändig gestaltete Wimpelbanderole befestigt. Diese war von hellblauer Farbe und trug an einem Ende die Aufschrift LEGION VOLONTAIRE WALLONIE beziehungsweise am anderen Ende die Wörter CAMPAGNE D U.R.S.S. 1941–1942.
Das Spruchband im Wimpel für die Stabskompanie trug die Aufschrift Dur & Pur Rex Vaincra, was übersetzt soviel bedeutete wie „Stark und rein, Rex wird siegen“. Des Weiteren entsprach die allgemeine Gestaltung des Wimpels demjenigen der Stabsbrigade. Lediglich die Aufschrift auf dem Spruchband der Wimpelbanderole lautete CAMPAGNE D U.R.S.S. 1943–1944.
Auf zeitgenössischen Abbildungen ist ersichtlich, dass die Wimpelspitze zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Waffensymbole zeigte. Dies lässt den Schluss zu, dass die Wimpelspitze abnehmbar war und jederzeit durch andere Symbole ausgetauscht werden konnte. Offenbar basierten die meisten dieser mittelalterlichen Waffensymbole auf einer Sammlung, die sich im Museum am Porte de Hal, in Brüssel befand.
Die Flämische Legion
Als Hitler im Juni 1941 die Sowjetunion überfiel, waren viele der Freiwilligen im Regiment Nordwest bereit, einer neu geschaffenen „Flämischen Legion“ beizutreten, die an der Ostfront kämpfen sollte. Ursprünglich trug diese Legion eine Vielzahl deutscher Bezeichnungen. So wurde sie als Verband Flandern, Landesverband Flandern, Bataillon Flandern und schließlich im September 1941 als Freiwilligen Legion Flandern bezeichnet. Am 6. August 1941 paradierte das erste Kontingent der flämischen Freiwilligen durch Brüssel, wo es am Palais de Beaux-Arts ihre Truppenfahne überreicht bekam.
Die Ausmaße dieser Fahne sind nicht genau überliefert, wobei sie doch recht groß war. Das Fahnentuch war hellgelb gefärbt und zeigte im Zentrum einen schwarzen, aufrecht laufenden Löwen von Flandern. Den Ursprung dieses Löwen kann man bis zum Jahr 1164 zurückverfolgen. Zu diesem Zeitpunkt zierte er den Schild von Philip d'Alsace, einen Grafen aus Flandern, der im Jahr 1191 starb. Bekannt ist, dass ein solcher Schild während des Dritten Kreuzzugs im Jahre 1189 mitgeführt wurde.
Die Fahne war an drei Seiten mit einer Verzierung aus schwarzen und gelben Fransen eingefasst. Am oberen und unteren Rand waren 18 schwarze Bereiche zu sehen, während es am „fliegenden Ende“ 16 waren.
Die Fahne war an der Bambustange mit fünf weißen oder hellgelben Schlaufen befestigt, die vermutlich einzeln an der Fahnenstange angenagelt waren.
Die Spitze der Fahnenstange hatte die Form einer kleinen Hellebarde.
Die Norwegische Legion
Am 29. Juni 1941, gerade eine Woche nach der deutschen Invasion der Sowjetunion, verkündete der Reichskommissar für Norwegen, Josef Terboven, dass die Aufstellung einer „Norwegischen Legion“ vorbereitet werde. Schon bald konnten aus zwei Regimentern, dem Viken 1. Regiment, dem Viking 7. Regiment sowie einer größeren Anzahl Soldaten der Norges-SS eine Freiwilligen-Legion zusammengestellt werden, die den offiziellen Namen Freiwilligen-Legion „Norwegen“ trug. Diese schließlich zwei Bataillone umfassende Einheit hatte ihren ersten Einsatz im Februar 1942 an der Ostfront. Das erste der Bataillone trug den Titel „Viken“ zur Erinnerung an die ursprünglichen Freiwilligen des 1. Hird-Regiments.
Weitere intensive Rekrutierungsbemühungen führten im Sommer des Jahres 1942 zur Aufstellung von zwei weiteren Kompanien, wobei eine im Wesentlichen aus Angehörigen des norwegischen Arbeitsdienstes und die andere aus Angehörigen der Polizei bestand. Die Polizeikompanie unter dem Kommando von Jonas Lie ergänzte im September 1942 die Norwegische Legion bei Leningrad.
Im März 1943 wurden die Reste der durch große Verluste im Wesentlichen vernichteten Norwegischen Legion von der Front abgezogen. Sie wurde schließlich am 20. Mai 1943 offiziell wieder aufgelöst.
Eine zeitlich nicht näher einzuordnende Flagge bestand aus der norwegischen Nationalflagge, die in einem Bogen angebracht die Worte „DEN NORSKE LEGION“ zeigte. Diese waren gelb und im oberen Teil des Tuches aufgebracht. Zeitgenössische Abbildungen lassen darauf schließen, dass die Flagge ursprünglich eine gewöhnliche Nationalflagge war, die zusätzlich mit der erwähnten Aufschrift sowie einer goldfarbenen Fahnenbanderole mit zwei Quasten ausgestattet wurde. Die Fahnenspitze war in ihrer Form einer goldfarbenen Lanzenspitze nachempfunden.
Die Fahne des 1. „Viken-Bataillons“ der Norwegischen Legion zeigte auf rotem Grund einen aufrecht gehenden, goldfarbenen gekrönten Löwen, der in seinen Vorderpfoten die goldfarbene Streitaxt des Heiligen Olaf hielt. Dieser war als ehemaliger norwegischer König der Schutzpatron des Landes und starb im Jahr 1030. Unterhalb des Löwens standen in goldfarbenen Buchstaben die Worte „VIKEN BATALJON“. Das fliegende Ende der Fahne war V-förmig ausgeschnitten. Die Rückseite der Fahne unterschied sich etwas von der Vorderseite: Dort war das Motto „Alt for Norge“ (Alles für Norwegen) sowie die Daten von fünf Schlachten aufgebracht, die von norwegischen Streitkräften in den Jahren zwischen 1808 und 1814 geschlagen worden waren. Die Fahnenspitze war einer einfachen Lanze nachempfunden, die wohl aus einem goldfarbenen Material bestand. Nicht ganz klar ist die Größe der Fahne, obwohl vermutet wird, dass sie etwa 70 cm hoch und 85 cm breit war.
Im September oder Anfang Oktober 1942 wurde die erste von vier Polizeikompanien mit einer Truppenfahne ausgestattet. Diese wurde ihr von Vidkun Quisling vor ihrem Abmarsch nach Deutschland überreicht. Die Fahne bestand aus rotem Grundtuch auf dem in gelber Farbe die Worte „POLITIKOMPANIET“ sowie „DEN NORSKE LEGION“ aufgebracht waren. Das zentrale Emblem der Fahne bestand aus einem stilisierten Adler – wohl dem deutschen Adler nachempfunden – der in seinen Fängen das Symbol des „Sonnenkreuzes“ hielt. Dieses Kreuz wurde in vielen Varianten von Quislings „Nasjonal Samling“ – Bewegung verwendet. Das Sonnenkreuz war an beiden Seiten von je zwei Eichenzweigen eingefasst. Gesäumt wurde die Fahne an drei Seiten von goldfarbenen Fransen. Die vierte Seite war mit 17 Nägeln an einer Holzstange befestigt, die in ihrer Spitze lanzenförmig endete. Unterhalb dieser Spitze war eine goldfarbenen Fahnenbanderole mit insgesamt zwei Quasten angebracht.
Sicher ist, dass auch die zweite Polizeikompanie mit einer Fahne ausgestattet wurde, die sich lediglich in der Aufschrift „2 POLITIKOMPANIET“ von derjenigen der ersten Kompanie unterschied. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die dritte und vierte Kompanie ebenfalls Fahnen dieses Musters überreicht bekam.
Die Finnische Legion
Am 15. Oktober 1941, einen Monat nachdem das Finnische SS-Freiwilligen-Bataillon „Nordost“ in „Finnisches Freiwilligen-Bataillon der Waffen-SS“ umbenannt worden war, wurde diese Einheit mit einer Truppenfahne ausgestattet. Diese wurde durch den finnischen Militärattaché in Berlin, Oberst Walter Horn, in Groß Born übergeben. Horn war während des ersten Weltkriegs Mitglied des „Finnischen Jägerbataillons“.
Die Fahne bestand aus der finnischen Nationalflagge in quadratischer Form, einem hellblauen Kreuz auf weißem Grund. Im Zentrum der Fahne befand sich ein rotes, gelb gesäumtes Quadrat auf dem der gelb gefärbte „Löwe von Finnland“ prangte. Er lief aufrecht, war gekrönt und hielt in seiner rechten Vorderpfote ein silbernes Schwert, während er auf dem silberfarbenen russischen „Scimitar“ trampelte. Im Zentrum jeder der vier Ecken der Fahne befand sich ein Emblem. Oben links waren es silberne SS-Runen, die auf einem schwarzen Feld saßen. In der rechten oberen Ecke war das „Finnische Freiheitskreuz“ zu sehen. Unten rechts befand sich das „Finnische Jäger-Kreuz“ des Königlich Preußischen Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 27. Die linke untere Ecke zeigte eine Darstellung des deutschen Eisernen Kreuzes. Drei Seiten der Fahne waren mit silberfarbenen Fransen verziert. Die vierte war an einer schwarz polierten Fahnenstange befestigt, die an ihrer Spitze einen goldfarbenen finnischen Löwen – in gleicher Art wie im Zentrum der Fahne – zeigte. Ob die Fahne nach Auflösung des Bataillons im Juni 1943 weiterhin innerhalb der finnischen Armee Verwendung fand, ist unbekannt.
Die Dänische Legion
Bereits innerhalb der ersten Woche nach der deutschen Invasion der Sowjetunion verkündete die dänische Regierung die Aufstellung eines „Frikorps“, das an der Seite der Wehrmacht an der Ostfront kämpfen sollte. Von Anfang an war das „Frikorps Danmark“ als Teil der Waffen-SS geplant. Am 19. Juli 1941 verließen die ersten rund 500 Soldaten Dänemark und wurden nach Hamburg verlegt.
Die Truppenfahne der Dänischen Einheit wurde dieser vermutlich zum Zeitpunkt der Abreise aus Dänemark überreicht. Sie bestand aus der dänischen Nationalflagge (Dannebrog) , der in weißen oder gelben Buchstaben die Worte „Frikorps Danmark“ in der linken oberen Ecke hinzugefügt wurden. Die Fahne besaß keine Randverzierungen und war mit 21 Nägeln an einer hölzernen Fahnenstange befestigt. Die Fahnenspitze hatte die Form einer ornamentierten, nicht ausgefüllten Speerspitze.
Als im April/Mai 1943 das „Frikorps Danmark“ in Bayern aufgelöst wurde – die Legion hatte hohe Verluste hinzunehmen – wurden die Überlebenden in ein neues dänisches Korps überführt. Dieses trug den Namen des früheren „Frikorps“ – Kommandanten Christian Frederik von Schalburg und wurde als „Schalburg-Korps“ bezeichnet.
Die Truppenfahne des „Schalburg-Korps“ war einfach strukturiert: Sie bestand aus einem schwarzen Grundfeld (die Maße sind unbekannt) in dessen Zentrum sich ein großes, weißes Hakenkreuz befand. Dessen Schenkel wurden in einer gebogenen Form dargestellt, so dass das Hakenkreuz in einen kreisförmigen Umriss passte. In der linken oberen Ecke befand sich das Staatswappen Dänemarks, bestehend aus einem gelben Schild (ohne Krone) auf dem sich drei blaue, gekrönte Löwen befanden. Über den gelben Schild verteilt waren neun rote Herzen zu sehen.
Die Estnische Legion
Am 28. August 1942, dem ersten Jahrestag der Befreiung der estnischen Hauptstadt Tallinn von der sowjetischen Herrschaft, verkündete der deutsche Generalkommissar für Estland, Litzmann, dass Freiwillige für eine „Estnische Legion“ benötigt werden, die die deutschen Truppen beim Kampf an der Ostfront unterstützen sollten. Auf Grund der hohen Resonanz konnten bald drei Bataillone aufgestellt und in das deutsche Trainingslager bei Debica in Polen verlegt werden. Diese wurden zum „1. Estnischen SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment“ zusammengefasst.
Von diesem Regiment ist bekannt, dass es eine Truppenfahne besaß, die noch heute im „Estnischen Archiv“ in Lakewood, New Jersey, USA, aufbewahrt wird. Die Fahne besaß zwei unterschiedliche Seiten. Die Rückseite zeigte die estnische Nationalflagge in den Farben blau-schwarz-weiß, in deren Zentrum – etwas nach oben versetzt – sich das Staatswappen Estlands befand. Dieses war beidseitig mit einem Zweig aus goldfarbenen Eichenblättern umsäumt. Die Fahne war an drei Seiten mit einer gold- (oder silber-) farbigen Einfassung aus Fransen verziert. Die Fahnenstange endete mit einer einfachen, schmalen, vierkantigen Speerspitze. Unterhalb dieser Spitze war eine doppelte Fahnenschnur angebracht, die in an ihrem Ende zwei Quasten trug. Anders als bei anderen Flaggen üblich hing diese nicht frei, sondern war längs der Fahnenstange fest mit dieser verbunden.
Die Vorderseite der Fahne besaß ein schwarzes Grundfeld. Im Zentrum dieses Feldes war ein Emblem abgebildet, das die Estnische Legion repräsentieren sollte, ein gepanzerter, abgewinkelter Arm, der in seiner Hand ein gezogenes Schwert hielt. Oberhalb der Armbeuge befand sich der Buchstabe „E“ , was für „Estland“ stand und in ähnlicher Weise auf den Kragenspiegeln der estnischen SS-Einheiten zu finden war. Links und rechts von dem abgewinkelten Arm befanden sich die Buchstaben „E“ beziehungsweise rechts „L“, was für „Eesti Leegioni“, also „Estnische Legion“ stand. Das zentrale Emblem umsäumten grüne Pinienzweige, die silberfarben ausgearbeitet waren. Am unteren Ende der Fahne befanden sich die Worte: „1. GREN.RÜGEMENT“ (1. Grenadier Regiment).
Die Lettische Legion
Der lettische Beitrag für den Kampf an der Ostfront bestand im Wesentlichen aus Polizei-Bataillonen, die im Laufe des Krieges zu Regimentern aufgewertet wurden. Schon bald nachdem Lettland von sowjetischer Kontrolle befreit war, begann die deutsche Militärführung mit der Entwaffnung der lettischen antisowjetischen Partisanenverbände und überführte die Angehörigen in Freiwilligen-Polizei-Einheiten, die unter deutschem Kommando standen. Ursprünglich für den Einsatz auf lettischem Boden vorgesehen, wurden diese Einheiten zu Beginn der sowjetischen Winteroffensive im Jahr 1941/1942 auch zum Kampfeinsatz an die Front verlegt.
Lettische Einheiten führten eine Truppenfahne mit sich, die im Wesentlichen aus der lettischen Nationalflagge bestand, die mit zwei dunkelkarminroten und einem in der Mitte befindlichen weißen Streifen belegt war. Die Fahne war an einer Fahnenstange befestigt, die in einer einfachen, eventuell goldfarbenen Speerspitze endete.
Direkt der Wehrmacht unterstellte ausländische Einheiten
Die Kroatische Legion
Schon kurz nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 bemühte sich der kroatische, faschistische Politiker Ante Pavelić um Rekrutierung von Freiwilligen, die in einer Kroatischen Legion an der Seite der Deutschen an der Ostfront kämpfen sollten. Rasch konnten zwei Bataillone aufgestellt und in Varaždin zu einem Regiment vereinigt werden.
Als Teil der deutschen 6. Armee wurde die Kroatische Legion schließlich in Stalingrad eingekesselt. Obwohl etwa 1.000 verwundete kroatische Soldaten aus dem belagerten Stalingrad ausgeflogen werden konnten, wurde der Rest der Legion schließlich im Januar 1943 vernichtet oder ging in sowjetische Gefangenschaft.
Bereits zwischen September und Dezember 1942 wurden zwei neue kroatische Infanterieregimenter aufgestellt. In eine 369. Infanterie-Division eingebunden, wurde die neue kroatische Legion von Generalleutnant Fritz Neidholt kommandiert. Sie trug auch den Titel Vražja Divizija („Teufelsdivision“) und war direkt der Wehrmacht unterstellt.
Der „Teufelsdivision“ überreichte man am 16. Mai 1944 in einer feierlichen Zeremonie eine besondere Truppenfahne. Die Vorderseite der Fahne bestand aus der kroatischen Nationalflagge in den Farben rot-weiß-blau, die im Zentrum das zu der Zeit gültige Staatswappen Kroatiens enthielt. Um das zentrale Emblem waren kreisförmig die Worte ŠTO BOG DA I SREĆA JUNAČKA angebracht, was übersetzt bedeutet: „Was Gott gibt und das Heldenglück“ (Wahlspruch von Joseph Jelačić von Bužim). In der oberen linken Ecke stand goldfarben die Zahl 369. Die Fahne war dreiseitig mit einer alternierenden Reihe von weißen und blauen „Zungen“ eingefasst und mit einem roten Rand abgeschlossen.
Die Rückseite der Fahne besaß ein weißes Grundfeld, das im Zentrum als Emblem die ineinander verschlungenen Buchstaben „AP“ (Initialen von Ante Pavelić) zeigte. Das Monogramm wurde durch einen unterbrochenen Kreis umsäumt, der goldfarben die Worte ZA POGLAVNIKA I ZA DOM zeigte, was übersetzt „Für den Führer und für das Vaterland“ bedeutete.
Die Fahnenspitze bestand aus einer stilisierten, silberfarbenen Speerspitze, die in ihrem Innern einen aufrecht stehenden feuerspeienden Ziegenbock zeigte, der einen Dreizack hielt. Dieser Ziegenbock als Symbol für den Teufel, war ein Verweis auf die Bezeichnung „Teufelsdivision“.
Die Indische Legion
Als der Rechtsanwalt und bekannte indische Nationalistenführer Subhash Chandra Bose im Jahr 1941 nach Berlin kam, war er gerade einem britischen Hausarrest in Indien entflohen. Mit dem Segen der deutschen Militärführung begann er rasch, mit zumeist in Nordafrika gefangengenommenen indischen Soldaten, die für die britische Armee kämpfen mussten, eine militärische Einheit aufzubauen.
Das erste Freiwilligen-Kontingent, das sowohl aus kriegsgefangenen Indern als auch aus einigen indischen Zivilisten bestand, die in Deutschland lebten, verließ Berlin am Weihnachtstag 1941 mit dem Ziel Frankenberg bei Chemnitz. Im Dezember 1942 wurde die Legion schließlich mit 3500 einsatzfähigen Soldaten in vier Bataillone aufgeteilt und zunächst nach Holland geschickt, wo sie fünf Monate lang ihren Dienst verrichtete. Späteren Einsätzen in Frankreich folgte der Rückzug nach Deutschland, wo die Angehörigen der Legion in Kriegsgefangenschaft gerieten.
Die Indische Legion war der Wehrmacht direkt unterstellt, wurde jedoch gegen Ende des Jahres 1944 noch in die Waffen-SS überführt.
Das exakte Datum, wann die Indische Legion ihre Truppenfahne überreicht bekam, ist nicht bekannt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie bereits etwa im September 1942 eingeführt wurde, als die indischen Truppen ihren Fahneneid auf Adolf Hitler und Subhash Chandra Bose ablegten.
Die Fahne, die vermutlich in Deutschland hergestellt worden war, hatte einen rechteckigen Umfang, wobei sie etwas höher als breit war. Das zentrale Motiv bestand aus einem springenden bengalischen Tiger in natürlichen Farben, der sich auf einem weißen Feld befand. Im oberen orangefarbenen Feld stand das Wort „AZAD“, im unteren grünen das Wort „HIND“. Zusammengenommen bedeutete dies übersetzt „Freies Indien“. Die Fahne war an drei Seiten mit einer goldfarbenen Borte aus Fransen verziert. Die vierte Seite war mit 40 Nägeln an der Stange befestigt, die in eine einfache Speerspitze auslief. Unterhalb der Spitze war eine goldfarbene Fahnenschnur angebracht, die mit zwei Quasten endete.
Die Französische Legion
Regimentsfahnen
Die Legion des Volontaires Francais contre le Bolchevisme (LVF) wurde am 7. Juli 1941 während eines besonderen Treffens von Führern französischer, rechts gerichteter Parteien im Hotel Majestic in Paris gegründet. Dem Aufruf zum französischen Beitrag zum Krieg gegen die Sowjetunion folgten insgesamt etwa 13400 Franzosen, von denen sich etwa 3000 in den ersten drei Monaten freiwillig meldeten. Der Einheit wurde gestattet, auf französischem Boden französische Uniformen zu tragen, während sie im Verlauf ihres Fronteinsatzes in Wehrmachtsuniform kämpfen mussten. Adolf Hitler missbilligte diese französische Einheit, da sie unter französischem Kommando stand und folglich wurde sie am 28. Dezember 1942 wieder aufgelöst. Schon bald wurde jedoch eine neue LVF aufgestellt, die zunächst in der Partisanenbekämpfung eingesetzt wurde. Im Juni 1944 musste sie während der sowjetischen Sommeroffensive schwere Gefechte austragen. Am 1. September 1944 wurden die Angehörigen der LVF schließlich vollständig in die französische Waffen-SS überführt und die Legion hörte auf, zu existieren.
Während ihres Bestehens besaß die LVF zwei unterschiedliche Truppenfahnen. Das erste Modell glich zwar oberflächlich einer französischen Regimentsfahne, entsprach jedoch nicht den offiziellen Regelungen in der französischen Armee. Auf beiden Seiten des Fahnentuchs befand sich eine Repräsentation der französischen Trikolore in den Farben Blau-Weiß-Rot. Auf der Vorderseite und zentral angebracht waren die Worte „LEGION DES VOLONTAIRES“ bzw. rückseitig die Worte „HONNEUR ET PATRIE“ zu lesen. Dieser Text war auch auf allen französischen Regimentsfahnen zu lesen. Dreiseitig war die Fahne mit einer goldfarbenen Borte aus Fransen verziert. Die Fahnenstange war – im Gegensatz zu französischen Regimentsfahnen – schwarz und nicht blau lackiert. An dieser war das Tuch mit 16 vergoldeten Nägeln befestigt. Die Fahnenstange lief in eine Speerspitze aus, unterhalb derer, zu einer Schleife gebunden, eine in den französischen Farben gehaltene Fahnenbanderole angebracht war. Diese endete beidseitig mit goldfarbenen Fransen. Zeitgenössische Fotografien belegen, dass diese Truppenfahne auch an der Ostfront Verwendung fand.
Das zweite Modell wurde der französischen Freiwilligen-Legion am 27. August 1943 anlässlich ihres zweijährigen Bestehens überreicht. Während einer Zeremonie im Hôtel des Invalides in Paris übergab der französische Staatssekretär General Bridoux dem Kommandeur der LVF eine Fahne, die den Bestimmungen – von kleinen Modifikationen abgesehen – der französischen Armee von 1879 entsprach. Daraus darf geschlossen werden, dass die französische Regierung die LVF als Teil der französischen Armee betrachtete.
Das Fahnentuch war quadratisch geformt und besaß eine Seitenlänge von 90 cm. Der Rand aus goldfarbenen Fransen besaß eine Breite von 5 cm und bestand aus genau 320 Fäden. Beidseitig zeigte die Fahne die französische Trikolore in den Farben Blau-Weiß-Rot. Die goldfarbenen Inschriften auf dem Tuch waren handgemalt und dunkelbraun schattiert. In jeder der vier Ecken befand sich ein handgestickter Kranz aus Eichen- und Lorbeerblättern, der im oberen Teil offen war. Gewöhnlich enthielt dieser Kranz die Nummer des französischen Regiments, im Falle der LVF ließ man ihn jedoch frei. Auf der Vorderseite der Fahne und zentral angebracht waren die Worte „LA FRANCE au 1er REGIMENT DE LA LEGION DES VOLONTAIRES FRANCAIS“ zu lesen. Die Rückseite zeigte den Text „HONNEUR ET PATRIE“ und unterhalb davon die Orte und Jahreszahlen der bedeutenden Schlachten der Legion: „1941–1942 DJUKOWO“ sowie „1942–1943 BERESINA“ . Das Fahnentuch war mit drei vergoldeten Nägeln an einer blau lackierten Fahnenstange angebracht. Diese endete in einer 38 cm hohen Speerspitze unterhalb derer sich das Emblem der LVF, zwei gekreuzte Kanonenrohre, befand. An der Spitze angebracht befand sich eine in den französischen Nationalfarben gestaltete Fahnenbanderole, die eine Länge von insgesamt 100 cm besaß, mit goldenen Fransen endete und im Gegensatz zu französischen Regimentsfahnen keine Regimentsnummer trug.
Bataillonsstandarten
Jedes der drei Bataillone der LVF besaß eine eigenen Bataillonsstandarte. Über diese Standarten ist wenig bekannt, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie zusammen mit der Regimentsfahne überreicht worden sind.
Über die Standarte des ersten Bataillons ist bekannt, dass sie auf der Vorderseite das Wappen der Isle-de-France, das dem Wappen von Saint Denis, einem Stadtteil von Paris, entsprach, zeigte. Vermutlich war das Tuch blau grundiert. Die Rückseite zeigte die Inschrift „LEGION DES VOLONTAIRES FRANCAIS CONTRE LE BOLCHEVISME“ , die bogenförmig über einem zentralen Emblem angebracht war. Dieses Emblem enthielt die Blüten einer blauen Kornblume, eines weißen Edelweißes sowie einer roten Mohnblume. Unterhalb des Emblems stand der Name des Bataillons „1er BATAILLON“.
Von der Standarte des zweiten Bataillons ist bekannt, dass diese auf der Rückseite das Motto „MARCHE OU CREVE“ (Marschieren oder Sterben) zeigte. Die Vorderseite zeigte den Text „2eme COMPAGNIE“ unterhalb dessen das Wort „BRAVOURE“ (Tapferkeit) und in der linken oberen Ecke diagonal angebracht die Buchstaben „LVF“.
Die Vorderseite des dritten Bataillons zeigte den Text „3eme COMPAGNIE“ und darüber das Wort „QUANDMEME“ (Trotzdem). In der linken oberen Ecke waren ebenfalls die Buchstaben „LVF“ angebracht. Über das Design der Rückseite ist nichts bekannt, ebenso wenig wie über die Farbgebungen des Grundfeldes der Standarten des zweiten oder dritten Bataillons.
Standarte für die Ecole des Cadres
Die Truppenschule der LVF, die Ecole des Cadres, besaß eine besondere Standarte. Diese wurde Monsieur de Brinon, dem Botschafter der Vichy-Regierung im besetzten Paris, von Anhängern der LVF übergeben. Die Zeremonie fand am 17. Juli 1943 am Place Stanislas in Nancy statt.
Die Vorderseite besaß ein blassblaues Grundfeld auf dem sich das Wappen von Jeanne d’Arc befand. Dieses bestand aus einem Kurzschwert, dessen Spitze nach oben zeigte und eine goldfarbene Krone trug. Links und rechts davon befanden sich ebenfalls in goldener Farbe je eine „Fleur-de-Lis“. Diesen Wappen wurde den Brüdern von Jeanne d’Arc im Jahre 1429 von Charles VII gewährt.
Die ebenfalls blassblau grundierte Rückseite zeigte einen Adler mit herab gesetzten Schwingen, der auf seiner Brust ein Schild in den französischen Farben präsentierte. Gekrönt wurde dieser Schild durch das Wort „FRANCE“. Unterhalb des Schildes traten vier Blitze hervor, deren Spitzen nach unten wiesen.
Befestigt war das Fahnentuch an einer schwarz lackierten Stange, die in eine goldfarbene Speerspitze mündete.
Die Spanische Legion
Zwischen 1941 und 1945 stellte Spanien insgesamt zwei militärische Gruppen aus Freiwilligen zusammen, die die Wehrmacht an der Ostfront unterstützen sollten. Das erste Kontingent, das auf spanisch Division Española de Voluntarios bzw. auf deutsch „Spanische Freiwilligen Division“ hieß, bestand aus vier Infanterieregimentern, die nach ihrer Ausbildung in Deutschland auf insgesamt drei Regimenter reduziert wurden. Eines dieser Regimenter war das Infanterieregiment Nr. 262, das ursprünglich den Namen „Regimiento Pimentel“ trug. Das erste spanische Freiwilligenkontingent wurde im Oktober 1943 von der Frontlinie abgezogen und wieder aufgelöst.
Fast zur gleichen Zeit mit der Auflösung der ersten Spanischen Legion wurde eine neue, kleinere Einheit aus Freiwilligen aufgestellt, die den spanischen Namen Legion Española de Voluntarios trug. Umgangssprachlich wurde sie jedoch schon wie früher als „Legion Azul“ (Blaue Legion) bezeichnet. Diese Einheit kämpfte bis zum April 1944 auf deutscher Seite, bis die inzwischen hoffnungslose militärische Lage die spanische Regierung veranlasste, die Legion nach Spanien zurückzubeordern und aufzulösen.
Jedes der spanischen Bataillone besaß das Recht, eine eigene Truppenfahne führen zu dürfen. Alle waren individuell gestaltet und wurden in der Regel von den Städten gespendet, in denen sich die Legionsangehörigen ursprünglich versammelt hatten.
Die Fahne des 2. Bataillons des 262. Infanterieregiments (Pimentel) zeigte auf der Vorderseite auf gelbem Grund das spanische Staatswappen in der Ausführung von 1938. Oberhalb des Wappens waren bogenförmig die Worte „DIVISION ESPAÑOLA DE VOLUNTARIOS“ angebracht. Unterhalb des Wappens waren die Worte „REGIMIENTO PIMENTEL II BATALLON“ zu sehen. Das Fahnentuch war mit fünf Tuchschlaufen an der Fahnenstange befestigt. Diese mündete in einer Repräsentation des Symbols der „Falange-Partei“, fünf Pfeilen, die unter einem Joch hindurchgesteckt waren. Unterhalb des Symbols befand sich eine Banderole in den spanischen Nationalfarben, die zu einer Schleife gebunden war.
Die Fahne des 3. Bataillons der Spanischen Freiwilligen-Legion zeigte auf der Vorderseite drei Streifen in den Farben Rot-Schwarz-Rot, den Farben der „Falange-Partei“, wobei der mittlere etwas breiter war. Im Zentrum befand sich ein Schild in den spanischen Farben Rot-Gelb-Rot. Dieses wurde in gleicher Form auch auf dem linken Uniformärmel der Mitglieder der Spanischen Legion getragen. Oberhalb des Schildes befanden sich die Worte „3a BANDERA“, wörtlich „3. Flagge“. Der spanische Ausdruck für Bataillon war „BANDERA“.
Die Rückseite der Flagge zeigte die spanischen Farben in waagerechter Anordnung, die zentral eine Ansammlung von Waffen, gekreuzten Gewehren mit Bajonetten sowie eine Hellebarde präsentierte.
Rechtshinweise
In Deutschland ist die Verbreitung und Darstellung von Symbolen des Nationalsozialismus strafbar unter den §§ 86, 86a StGB.
Verboten ist sowohl das Verbreiten der genannten Kennzeichen als auch das öffentliche Verwenden sowie das Verwenden in einer Versammlung (Abs. 1 Nr. 1). Ebenso sind entsprechende Vorbereitungshandlungen, namentlich das Herstellen, das Vorrätighalten sowie das Ein- und Ausführen strafbar (Abs. 1 Nr. 2).
Ausgenommen hiervon sind Handlungen der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlicher Zwecke (Abs. 3 i. V. m. § 86 Abs. 3 StGB).
Siehe auch: Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen
Siehe auch
Literatur
- Brian L. Davis: Flags of the Third Reich. Colour plates by Malcolm McGregor. Volume 2: Waffen-SS. Osprey Military, London 1994, ISBN 1-85532-431-8 (Men-at-Arms Series 274 The World Wars)
Weblinks
Commons: Flags of the Third Reich – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Andrea Kamp: Unsere Russen, unsere Deutschen. Bilder vom Anderen 1800 bis 2000. Ch. Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-460-0, S. 224–225.
- ↑ Film "Leibstandarte SS Adolf Hitler im Einsatz"
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