Fohorem

Fohorem
Subdistrikt Fohorem
Fohorem (Osttimor)
Red pog.svg
Hauptstadt Fohoren
Fläche 132,80 km²[1]
Einwohnerzahl 4.092 (2010)[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Dato Rua 862
Dato Tolu 937
Fohoren 1.606
Lactos 687
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Cova Lima
Lage des Distrikts Cova Lima

Fohorem (Fohorém, Fuorém, Fohoren) ist ein osttimoresischer Subdistrikt im Distrikt Cova Lima. Hauptort ist Fohoren.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Orte und Flüsse in Fohorem

Fohorem liegt im Westen Cova Limas. Nordöstlich liegt der Subdistrikt Fatululic, östlich Maucatar, südöstlich Suai, südlich Tilomar und westlich Fatumean. Im Norden grenzt Fohorem an das indonesische Westtimor.

Der Subdistrikt teilt sich in vier Sucos: Dato Rua, Dato Tolu, Fohoren und Lactos.

Einwohner

In Fohorem leben 4.092 Menschen (2010,[1] 2004: 4.116[3]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher des Tetum Terik, eines Dialekts der Amtssprache Tetum. Eine große Minderheit spricht die Nationalsprache Bunak. Auffällig ist im Subdistrikt der hohe Anteil von Müttern im Teenageralter. Pro Jahr kommt es zu 108,3 Lebendgeburten pro 1.000 Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Dies ist landesweit der dritthöchste Wert (Landesdurchschnitt: 59,2) und liegt sogar knapp über dem weltweiten Höchstwert von El Salvador von 108 Geburten. Der Altersdurchschnitt beträgt 19,4 Jahre (2010,[1] 2004: 18,4 Jahre[4]).

Geschichte

Fohorem war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[5][6]

Nach mündlichen Überlieferungen hatte Fohorem Nutetu durch Diplomatie, Heiratspolitik und Eroberungszüge gegen andere Reiche sich die Oberhoheit in der Region gesichert. In Dato Tolu findet sich ein altes Schwert, dass in einem Stein steckt. Es soll von den Ahnen stammen. Weitere fünf auffällige Steine finden sich dort in einem Betelnusshain.[7] Sie sollen mit den fünf Königstöchtern im Zusammenhang stehen, die nach einer alten Legende Camenaça, Suai, Maucatar, Taroman und Fohorem unter der Oberhoheit ihres Vaters regierten. Hiervon soll sich der Name ableiten. „Kova“ ist ein Korb, in dem man Besuchern Betelnüsse anbietet und „lima“, das Wort für „fünf“.

Gouverneur José Celestino da Silva führte im März 1895 eine Offensive gegen Fohorem und weitere benachbarte Reiche um sie endgültig für Portugal zu unterwerfen.[8] Fohoren wurde das administrative Zentrum der Portugiesen in der Region. Erst kurz vor dem Ende der Kolonialzeit wurde es in den Subdistrikt Suai verlegt.

Um den Angriffen der indonesischen Armee 1976 zu entgehen, flohen die meisten Einwohner der Subdistrikte Fohorem, Fatululic, Fatumean und Tilomar zum Berg Taroman. Andere flohen in die Dörfer Dato Tolu, Fatuloro, Taroman und Lactos.[9]

Nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 kam es in Lactos zu einem Massaker. 15 Personen wurden von indonesischen Soldaten und Mitgliedern der pro-indonesischen Miliz Laksaur ermordet.[10][11]

Wirtschaft

65 % der Haushalte im Subdistrikt bauen Maniok an, 63 % Kokosnüsse, 65 % Mais, 63 % Gemüse, 58 % Kaffee und 21 % Reis.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  4. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
  5. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  6. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
  7. Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)]
  8. History of Timor – Technische Universität Lissabon
  9. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  10. 07.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances aus dem Abschlussbericht „Chega!“ der CAVR (englisch)
  11. Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)

Weblinks


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