- Maucatar
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Subdistrikt Maucatar Hauptstadt Holpilat Fläche 114,56 km²[1] Einwohnerzahl 6.291 (2010)[2] Sucos Einwohner (2010)[2] Belecasac 855 Holpilat 1.100 Matai 2.740 Ogues 1.596 Übersichtskarte Maucatar (Maukatar) ist ein osttimoresischer Subdistrikt im Distrikt Cova Lima. Hauptort ist Holpilat.[3]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Subdistrikt liegt im nördlichen Zentrum Cova Limas. Südlich und östlich liegt der Subdistrikt Suai und westlich die Subdistrikte Fohorem und Fatululic. Im Norden befindet sich der Distrikt Bobonaro mit seinem Subdistrikt Lolotoe. Im Nordwesten grenzt Maucatar an das indonesische Westtimor.
Maucatar teilt sich in vier Sucos: Belecasac, Holpilat, Matai und Ogues.
Einwohner
Im Subdistrikt leben 6.291 Menschen (2010,[2] 2004: 5.876[4]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Bunak. Nur in Matai spricht die Mehrheit Tetum. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,8 Jahre (2010,[1] 2004: 17,2 Jahre[5]).
Geschichte
Maucatar war eines der timoresischen Kleinreiche, die von einem Liurai regiert wurden. Nach mündlichen Überlieferungen war es dem Reich von Fohorem unterstellt und tributpflichtig.[6] Mit der Kolonialisierung Timors kam Maucatar schließlich unter holländische Kontrolle. Noch nach dem Vertrag von Lissabon 1859 war Maucatar eine Enklave der holländischen Kolonie Westtimor, umgeben von Portugiesisch-Timor ohne Zugang zum Meer.[7]
Am 29. Dezember 1911 suchten 1.200 Timoresen nach Ausbruch der Rebellion von Manufahi aus Angst vor portugiesischen Repressalien Schutz in der niederländischen Enklave. Unter ihnen der Liurai von Camenaça und sein Gefolge.[7]
In Westtimor existierte gleichzeitig die portugiesischen Exklave Noimuti. Nach den Verträgen von 1893 und 1904 sollte Maucatar gegen die portugiesische Exklave Noimuti ausgetauscht werden, doch erst 1916 wurde der Austausch durchgeführt und Maucatar kam zu Portugiesisch-Timor. Vor der Übergabe an die Portugiesen zerstörten 5.000 Einheimische in Maucatar ihre Felder und siedelten nach Westtimor über.[7]
1976 war Maucatar ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Suai, Lolotoe, Ermera und Ainaro bot. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört.[8] Am Berg Lak Hirin (Laquirin) im Subdistrikt Maucatar starben viele Osttimoresen und Indonesier bei den Kämpfen während der indonesischen Invasion. 1989 wurde hier ein Denkmal in Form eines Kreuzes errichtet, das an die Opfern erinnern soll.[6]
In Leogore befand sich ein Posten der pro-indonesischen Miliz Laksaur, die an der Gewaltwelle um das Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 beteiligt war. Auch im Subdistrikt Maucatar kam es zu Morden, Überfällen und Vertreibungen.[9]
Anfang 2010 gab es Gerüchte über Verbrecherbanden, die die Bevölkerung, als „Ninja“ verkleidet, terrorisieren. Die Regierung startete darauf eine großangelegte Polizeiaktion.[10]
Wirtschaft
50 % der Haushalte im Subdistrikt bauen Mais an, 50 % Maniok, 46 % Gemüse, 47 % Kokosnüsse, 12 % Kaffee und nur 3 % Reis.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
- ↑ a b c d Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
- ↑ UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
- ↑ Direcção Nacional de Estatística Census 2004
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
- ↑ a b Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)]
- ↑ a b c History of Timor – Technische Universität Lissabon
- ↑ „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ „Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ Wikinews, 24. März 2010, „Ninjas“ in Timor-Leste?
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