Folkets Hus

Folkets Hus

Folkets Hus (zu deutsch Volkshaus) nennen sich in Dänemark, Norwegen und Schweden Einrichtungen in meist gewerkschaftsnahen Bereich, die Räumlichkeiten für Aktivitäten und kulturelle Veranstaltungen anbieten. Zumeist werden die Häuser von eigenständigen Vereinen betrieben. In Schweden wurden seit Beginn des 20. Jahrhunderts 692 Folkets Hus errichtet.

Das auslösende Moment für die Errichtung der Folkets Hus in den skandinavischen Ländern war der steigende Bedarf an Versammlungsstätten für die jeweiligen Einwohner in den Gemeinden und Städten. Besonders der Arbeiterbewegung fehlte es oft an geeigenenten Versammlungsräumen. Zum einen sollten dort Versammlungen regelmäßig stattfinden können, aber auch kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden.

Inhaltsverzeichnis

Dänemark

Das erste Folkets Hus in Dänemark entstand 1878/79 in der Rømersgade in Kopenhagen. Heute befindet sich in den Gebäude das dänische Museum der dänischen Arbeiterbewegung (Arbejdermuseet). Später folgten weitere Häuser, unter anderem in Helsingør (1889), Aarhus (1893), Odense (1896), Nykøbing (1898) und in Roskilde und Randers (1899). In Horsens (1890) und Ålborg (1896) umfasste das Folkets Hus auch einen das Haus umgebenden Volkspark. In Dänemark ist das Folkets Hus in der Stengade in Kopenhagen vor allem als alternatives Kulturzentrum bekannt.

Norwegen

Folkets Hus in Oslo

Das erste Folkets Hus Norwegens entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Modum in Buskerud. 1907 wurde das erste Folkets Hus in der Hauptstadt Oslo eingeweiht. 1962 entstand ein modernes Neubau, der heute die Zentrale der norwegischen Gewerkschaft LO und das Oslo Kongressenter beherbergt.

Schweden

Folkets Hus in Stockholm

In Schweden verbreitete sich die Idee des Folkets Hus vom Süden in den Norden Schwedens. Das erste Folkets Hus wurde in Kristianstad eingerichtet, in Malmö wurde das erste Gebäude als Folkets Hus errichtet. Zunächst wurden die Einrichtungen hauptsächlich in Gemeinden mit Industrie geschaffen, um dort gewerkschaftliche Versammlungen der Arbeiter und Angestellten zu ermöglichen, wie beispielsweise im Fall des Folkets Hus in Alnön für die Werktätigen der dortigen Sägewerke.

Im späten 19. Jahrhundert wurden über 20 Folkets Hus in Schweden gegründet. Diese ersten Einrichtungen befanden sich oft außerhalb des Stadtzentrums, da die Gemeinden den Kontakt mit dieser noch sehr neuen Idee der Versammlungen scheuten, und Grundstücke zu diesem Zweck nicht inmitten der Städte vergaben. In Stockholm wurde das erste Folkets Hus in der Barnhusgatan 14 1901 eingeweiht. Es wurde zwischen 1951 und 1960 in drei Etappen neu gestaltet.

Heute bestehen nach wie vor die gleichen Verwendungszwecke wie zur Gründung der ersten Folkets Hus. Im Unterschied werden heute die Folkets Hus auch in Form eines Unternehmens geführt, das die Versammlungsstätten nach modernen Sicherheitsstandards bereitstellt.

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