Foltergarten der Sinnlichkeit

Foltergarten der Sinnlichkeit
Filmdaten
Deutscher Titel Foltergarten der Sinnlichkeit
Originaltitel Emanuelle e Françoise (Le sorelline)
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe FSK ungeprüft
Stab
Regie Joe D’Amato
Drehbuch Joe D’Amato
Bruno Mattei
Produktion Joe D’Amato
Musik Gianni Marchetti
Kamera Joe D’Amato
Schnitt Vincenzo Vanni
Besetzung
  • Patrizia Gori: Françoise
  • George Eastman: Carlo
  • Rosemarie Lindt: Emanuelle
  • Annie Carol Edel: Mira

Foltergarten der Sinnlichkeit (Originaltitel: Emanuelle e Françoise (Le sorelline)) ist ein italienischer Erotikfilm mit Horror- und Thriller-Elementen aus dem Jahre 1975. Regisseur war Joe D’Amato. Der Film war lose mit der Erotikfilmreihe Emmanuelle mit Sylvia Kristel verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Das junge Fotomodell Françoise ertappt ihren spielsüchtigen Freund Carlo inflagranti mit einer anderen Frau. Der erboste Fremdgänger, der das Model in der Vergangenheit mehrfach ausnutzte und sie gegen Bezahlung auch an andere Männer vermittelte, entscheidet sich für seine Liebschaft und trennt sich kurzerhand von der eifersüchtigen Françoise. Die gedemütige Schönheit versucht daraufhin vergebens ihre Schwester Emanuelle zu kontaktieren, begeht dann aber vor lauter Verzweiflung Suizid.

Im Krankenhaus wird Journalistin Emanuelle, der Schwester der Verstorbenen, ein Abschiedsbrief gereicht. Darin erfährt die Redakteurin, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Tod des geliebten Familienmitglieds und deren Freund Carlo gibt. Emanuelle sinnt auf Rache und schmiedet einen teuflischen Plan. Sie lockt den Schürzenjäger in ihr Haus, verabreicht ihm Rauschgifte und sperrt ihn angekettet in eine geheime schalldichte Kabine. Von dort blickt der Gefangene durch einen Einwegspiegel in benachbarte Wohnzimmer, ohne jedoch selbst gesehen zu werden. Unter dem Einfluss von Drogen und Wasserentzug beobachtet er fortan das bunte Treiben der Hausherrin. Gleichzeitig beginnt Carlo blutige Schreckensszenarien und kannibalische Handlungen zu halluzinieren.

Am Ende des Films offenbart sich die Rächerin nach tagelanger Tortur dem erstaunten Carlo als Schwester der Selbstmörderin. Dessen ungeachtet will die Rächerin den wehrlosen Tunichtgut entmannen, damit dieser zukünftig keine Frauen mehr ins Unglück stürzt. Durch eine Unachtsamkeit befreit sich jedoch das Opfer, Emanuelle läuft schreiend davon. Im Blutrausch tötet Carlo schließlich seine bizarre Peinigerin. Zeitlich versetzt alarmieren aufgebrauchte Nachbarn die Polizei. Carlo gerät beim Eintreffen der Beamten in Panik und versteckt sich in der Geheimkabine, ohne zu ahnen, dass diese letztlich sein Schicksal besiegelt.

Hintergrund

Foltergarten der Sinnlichkeit war Joe D’Amatos erster Film, der sich auch auf Erotik konzentrierte. In den nachfolgenden Jahren drehte der Regisseur noch zahlreiche weitere Erotikfilme. Bei Foltergarten der Sinnlichkeit überwiegen die Sexszenen, allerdings nur in der ersten Hälfte des Films. Im nachfolgenden Verlauf nehmen die Szenen, die dem Horrorgenre zuzuordnen sind, überhand. Insgesamt lässt sich die Inszenierung deshalb in kein eindeutiges Genre einordnen. Die Idee zum Film stammte von D’Amatos Freund Bruno Mattei, der im Anschluss den Lagerfilm KZ 09 drehte.

Der provokante Kontext von Foltergarten der Sinnlichkeit veranlasste den deutschen Verleih unter dem Produzenten Erwin C. Dietrich dazu, weit über 20 Minuten aus dem Film herauszuschneiden und stattdessen alternative, nicht von D’Amato beabsichtigte Szenen einzufügen, die er zuvor mit Brigitte Lahaie für andere Produktionen gedreht hatte und Hardcore-Aufnahmen beinhalteten. Eastmans Halluzination, wonach seine Peinigerin mit Gästen Menschenfleisch isst, wurde nicht im Ansatz gezeigt. Diese Fassung wurde nur in Deutschland aufgelegt und bildete bis vor kurzem die einzige deutschsprachige Version des Films. Bereits bei der Kinoveröffentlichung, vier Jahre nach der Erstauswertung in Italien 1975, wurde Foltergarten der Sinnlichkeit stark gekürzt.

Kritik

„Ein peinlich-dummes Machwerk“ nannte das Lexikon des Internationalen Films das Ergebnis, während R.P. im Corriere della Sera zu einem gänzlich anderen Ergebnis kam, denn er bemerkte, der Film wecke mit seinem Titel falsche Erwartungen von Erotomanen, sei in der Realität aber ein bescheidener Thriller auf erotischer Basis.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. R.P., Corriere della Sera, 15. Januar 1976.

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