Alasch-Partei

Alasch-Partei
Flagge der radikal-nationalistischen Alasch-Partei (1990-1994)

Die Alasch – Partei der nationalen Unabhängigkeit (Alasch-Partei) war eine radikal-nationalistische islamische Partei[1], die zwischen 1990 und 1994 in den Staaten Kasachstan und Kirgisistan bestand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als Folge des Zusammenbruches der Sowjetunion schlossen sich 1990 in Kasachstan und Kirgisistan nationalistische Kasachen und Kirgisen zu einer muslimisch-nationalen Partei zusammen, die nun den Namen „Alasch – Partei der nationalen Unabhängigkeit“ annahm und die sich in der „Tradition der alten Alasch-Partei“ stehend sah. Die neue Alasch-Partei wurde vor allem als Reaktion auf die nationalistischen russischen Parteien Kasachstans und Kirgisiens gegründet. Vorsitzender war der Kasache Sarkytbek Imaschew.[2]

Diese Partei hatte vor allem vier Hauptziele:

  1. Erneuerung des Islam in Zentralasien und damit verbunden die Abschaffung der kyrillischen Schriftsysteme und Wiedereinführung der arabischen Schrift für alle zentralasiatischen Sprachen.
  2. Wiedererrichtung des „Alasch Orda Staates
  3. Rücksiedlung“ aller Ethnien, die keine turkvölkische Herkunft aufweisen konnten (vor allem Russen, Ukrainer und die größeren Minderheiten wären davon betroffen gewesen. Kleinere Minderheiten gedachte man auf Dauer zu assimilieren.)
  4. Schaffung der „Vereinigten Staaten von Turkestan“, die alle turkvölkischen Staaten und Gebiete einschließlich Tadschikistans umfasst hätten.

Die Alasch-Partei arbeitete auch eng mit der 1991 gegründeten rechtsradikalen und extremislamischenTurkestan-Partei“ zusammen. Diese wollte – wie die neue Alasch-Partei – ebenfalls eine pantürkische und muslimische Besinnung aller Turkvölker Zentralasiens und die „Rückführung“ aller Nichtmuslime aus den von Turkvölkern bewohnten Staaten Zentralasiens.

Beide Organisationen verfolgten also dieselben nationalistischen Ziele.

Parteiverbot

1994 wurde die Alasch-Partei von der kasachischen Regierung als „faschistoid“ verboten.[3] Die Mitglieder der nun verbotenden Alasch-Partei schlossen sich anderen Parteien in Kasachstan an, wo sie vor allem nun den „militanten rechten Flügel“ dieser Parteien bilden. In Kirgisistan spielt die Alasch-Partei politisch keine Rolle mehr.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Roland Götz und Uwe Halbach: Politisches Lexikon GUS, S. 119
  2. Roland Götz und Uwe Halbach: ebenda
  3. Zentrum für Türkeistudien (Hrsg.): Aktuelle Situation in den Turkrepubliken, S. 20

Literatur

  • Roland Götz und Uwe Halbach: Politisches Lexikon GUS, Beck'sche Reihe, Verlag C. H. Beck München (1992), ISBN 3-406-35173-5
  • Zentrum für Türkeistudien (Hrsg.): Aktuelle Situation in den Turkrepubliken - Innenpolitik, Sicherheitspolitik, Wirtschaft, Umwelt und Bevölkerung, Working Paper 14, Önel-Verlag Essen, Juni 1994

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