Formel Renault

Formel Renault
Das seit 2010 eingesetzte Formel-Renault-2.0-Fahrzeug; hier bei einem Rennen des Formel Renault Eurocup in Brno 2010

Die Formel Renault ist eine 1968 gegründete Markenformel. Sie ist ein Verbund aus mehreren einzelnen nationalen und internationalen Rennserien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Formule France

In den 1960er Jahren suchte die französische Motorsportbehörde FFSA eine preiswerte Formel-Einsteigerserie. Wesentliche Bauteile, unter anderem Motor und Getriebe, mussten von damals gebauten Renault-Straßenfahrzeugen stammen. Dagegen war das Chassis frei wählbar, wie bei der Formel Ford. 1968 bis 1971 wurde ausschließlich in Frankreich ein Championat (Formule France) ausgetragen. Der 1,3 Liter große Motor und das Getriebe stammen aus dem R8 Gordini. Ein Fahrzeug durfte nicht mehr als 20000 Franc kosten. Weiterhin waren Stahlfelgen und Michelin XAS Reifen der Größe 6,5 x 13 Zoll Pflicht. Die Maße des Wagens und das Mindestgewicht von 420 kg waren fixiert.

Das erste Rennen fand am 31. März 1968 in Albi, Frankreich statt. Die ersten Chassis kamen von Martini, Grac, Elina, Gerca oder auch GS. Im Laufe der ersten Saison kamen noch weitere Fahrzeugbauer hinzu: Vaillante, Jefa, Fournier, Marcadier, Pygmée und Alpine. Die bekanntesten Piloten der damaligen Zeit waren Larrousse (Alpine), Cadin, Dubos und Beltoise. In der Saison 1968 fanden insgesamt 17 Rennen statt. Gefahren wurde teilweise mehrfach auf den Rennstrecken in Albi, Nogaro, Pau, Montlhéry, Magny Cours, Dijon, La Châtre, Rouen und Reims. 1969 hatte der Veranstalter zu viele Nennungen, so dass zu Beginn des Jahres Ausscheidungsrennen stattfanden. Von 100 Nennungen konnten nur 40 an der Saison teilnehmen.

1970 kamen neue Konstrukteure wie Tecno und AGS sowie Piloten wie Serpaggi, Cudini und Leclère in die Serie.

Französische Meisterschaft und Eurocup

1971 wurde aus der Formula France die Formula Renault. Die FFSA, die in den vorangegangenen drei Jahren die Meisterschaft organisierte, beendete das Projekt Formula France. Renault gründete eine Abteilung, die sich ausschließlich mit der Serie beschäftigte und war mit einem Service-Transporter bei den Rennen vertreten. Es gab acht Qualifikationsrennen in zwei Gruppen, um die Teilnehmerzahl für die eigentliche Serie zu minimieren, dann folgten 14 weitere Rennen. Meister nach 22 Rennen war Michel Leclère. Die Reifen waren, wie in den Jahren zuvor, freigestellt. Das gesamte Feld fuhr jedoch Michelin. Dunlop versuchte sich 1971 als Lieferant in der Serie zu etablieren und erzielte mit Cudini (auf einem Martini) einen Sieg, der bis heute der einzige mit Dunlop-Bereifung bleiben sollte. Dunlop zog sich nach der Hälfte der Saison aus der Formel Renault zurück.

Endstand franz. Cup: 1. Michel Leclère 234, 2. Alain Serpaggi 204, 3. Jannick Auxéméry 188, 4. Alain Cudini 171, 5. Jacques Laffite 155P.

1972 wurde neben dem französischen Cup auch ein Eurocup mit vier Rennen in Jarama (ESP), Jyllandsringen (DK), Hockenheim (GER) und Paul Ricard (FRA) ausgetragen. Der R12-Gordini-Motor (1,6 l Hubraum) ersetzte den R8-Gordini-Motor (1,3 l Hubraum).

Endstand Eurocup: 1. Alain Cudini 48, 2. Jacques Laffite 39, 3. Jacques Coche 35

Endstand franz. Cup: 1. Jacques Laffite 294, 2. Alain Cudini 276, 3. Jacques Coche 177P

1973 und 1974 wurde nur ein Euro-Cup ausgetragen (20/26 Rennen), der aber zu 80% in Frankreich gefahren wurde. Die jungen Fahrer, die erstmalig im Motorsport Aufsehen erregten, hießen 1973 Patrick Tambay und René Arnoux. 1974 waren es Didier Pironi und Dany Snobeck. Zusammen mit Jacques Laffite und Serpaggi sollten sie sich alle in der Formel 1 erneut messen können. Trotz der Ölkrise gab es 1974 127 Einschreibungen, aus denen über Ausscheidungsrennen 40 für die 74er Serie ermittelt wurden.

Heute

Das ältere Formel-Renault-2.0-Modell, wie es z.B. noch in der Formel Renault Sweden, Finland und BARC sowie in einer separaten Klasse der Formel Renault NEC zum Einsatz kommt; hier bei einem Rennen der Formel Renault UK in Oulton Park 2008
Formel-Renault-1.6-Monoposti der Formul'Academy Euroseries, der heutigen France F4, im Motorland Aragón 2009

2011 teilt sich die Formel Renault (FR) in drei Kategorien: FR 3.5, FR 2.0 und FR 1.6 – die Zahlen geben jeweils den Hubraum der Motoren an.

Der in der World Series by Renault verwendete 3.5-Liter-Motor erzielt 425 PS bei 8.250/min und 400 NM bei 7000/min.[1] Der 2-Liter-Motor, der u.a. in der nordeuropäischen Meisterschaft eingesetzt wird, leistet 205 PS bei 7.150/min und 220 NM bei 5500/min.[2] Das 1.6-Liter-Aggregat erreicht 140 PS bei 6.750/min und 157 NM bei 4500/min.[3]

Aktuell existierende Meisterschaften

Formel Renault 3.5:

Formel Renault 2.0:

  • Eurocup Formula Renault 2.0
  • Formula Renault UK
  • Formula Renault BARC
  • Formula Renault 2.0 Northern European Cup (NEC)
  • Formula Renault 2.0 Italia
  • Formula Renault 2.0 ALPS
  • Formula Renault 2.0 Sweden
  • Formula Renault 2.0 Finland
  • Formula Renault 2.0 North European Zone (NEZ; Kombination aus verschiedenen Rennen der schwedischen und finnischen Meisterschaften)
  • Asian Formula Renault Series
  • Campeonato Argentino de Formula Renault 2.0

Formel Renault 1.6:

  • France F4

Darüber hinaus gibt es noch verschiedene inoffizielle Formel-Renault-Serien, wozu unter anderem der Austria Formel Renault Cup gehört.

Weblinks

 Commons: Formel Renault – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Meisterschaften:

  • Formula Renault 3.5 Series (World Series by Renault): Link
  • Eurocup Formula Renault 2.0: Link
  • Formula Renault UK: Link
  • Formula Renault BARC: Link
  • Formula Renault 2.0 NEC: Link bzw. Link
  • Formula Renault 2.0 Italia: Link
  • Formula Renault 2.0 ALPS: Link bzw. Link
  • Formula Renault 2.0 Sweden + Formula Renault 2.0 NEZ: Link
  • Formula Renault 2.0 Finland: Link
  • Asian Formula Renault Series: Link
  • Campeonato Argentino de Formula Renault 2.0: Link
  • France F4: Link
  • Austria Formel Renault Cup: Link

Einzelnachweise

  1. Formula Renault 3.5 Technical datas mediaguide.worldseries.fr
  2. Die Technik der „Fahrschulautos für künftige Formel 1-Asse“ renault-sport.de
  3. A state-of-the-art single seater • Une monoplace à la pointe de la technologie autosportacademy.com

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