- Forstbaumschule (Kiel)
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Die Forstbaumschule ist eine Grünanlage im Stadtgebiet von Kiel.
Im Jahre 1785 wurde auf Initiative des dänischen Staatsministers (die Stadt gehörte damals zur dänischen Krone) Christian Ditlev Graf von Reventlow die „Königlich-dänische Forstlehranstalt Kiel“ gegründet. Ihr erster Direktor August Christian Niemann legte 1788 die damals 1 Hektar große Forstbaumschule an. In ihr sollten Soldaten des Jägercorps zu Förstern und Forstbedienstete ausgebildet werden. Ziel der Maßnahme war in zeitgenössischer Ausführung die Beförderung der Verbreitung nutzbarer Holzpflanzen in den Forsten des Landes.
Im Jahre 1810 hatte sich die Fläche der Baumschule bereits verdoppelt. Im Jahr 1833 wurde der Lehrbetrieb eingestellt und auf dem Gelände eine gewerbliche Baumschule betrieben. Nach dem Ende des deutsch-dänischen-Krieges kam die Forstbaumschule unter preußische Verwaltung und wurde als Forstbetrieb aufgegeben. Im Jahre 1874 schließlich wurde die Stadt Kiel Eigentümerin des Areals und verpachtete es erneut als gewerbliche Baumschule an wechselnde Betreiber. Seit dem Jahr 1900 ist die Forstbaumschule als Park öffentlich zugänglich, und ein erster gastronomischer Betrieb entstand im neu errichteten ehemaligen Forstaufseherhäuschen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Park auf knapp 13 Hektar erweitert; es wurden Liegewiesen und Teiche angelegt. Die Gastronomie in der Forstbaumschule war vor allem in den 1920er Jahren und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg überregional für Konzerte und Tanzveranstaltungen bekannt und ist heute wieder ein sehr beliebtes Speiserestaurant und Biergarten.
Heute präsentiert sich die am Düvelsbeker Weg gelegene Forstbaumschule als Park und Naherholungsraum mit einem vielfältigen Baumbestand, der einige in Mitteleuropa nicht heimische Baumarten umfasst, wie z. B. einen Mammutbaum und nordamerikanische Eichen.
Literatur
- Walter Hase: Die Forstlehranstalt zu Kiel – die Forstbaumschule – das Düsternbrooker Gehölz: Vor 200 Jahren wurde die Forstlehranstalt gegründet. In: Forstarchiv, 56. Jahrgang, Heft 6, 1985, S. 259–265, ISSN 0300-4112.
- Walter Hase: Die Forstbaumschule zu Kiel hat zwei Gesichter. In: Die Heimat. Zeitschrift für Natur und Landeskunde von Schleswig-Holstein und Hamburg, Heft 3 und 4, S. 63 ff., 1999.
- Bernd Bendix: Geschichte der Forstpflanzenanzucht in Deutschland von ihren Anfängen bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts. Verlag Dr. Kessel, Remagen-Oberwinter, 2008, ISBN 978-3-935638-95-1.
- Forstbaumschule und Diederichsen-Park, Grünflächenamt der Stadt Kiel, 1998.
Weblinks
- Gartendenkmalpflege in Schleswig-Holstein: Die Forstbaumschule in Kiel (PDF-Datei; 251 kB)
- Parks und Grünanlagen in Kiel
- Die Forstbaumschule auf den Gartenrouten
54.34638888888910.143611111111Koordinaten: 54° 20′ 47″ N, 10° 8′ 37″ O
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