- Francesco Renga
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Francesco Renga (* 12. Juni 1968 in Udine, Italien; eigentlich Pierfrancesco Renga) ist ein italienischer Sänger und Liedermacher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Renga verliert bereits im Kindesalter seine Mutter und wächst bei einer Ersatzmutter nahe Brescia auf. Dieser frühe Schicksalsschlag prägt nicht nur sein Wesen, sondern ist auch immer wiederkehrendes Thema seiner intensiven und emotionalen Lieder über Verlust, Einsamkeit und die Notwendigkeit, sich vor der äußeren Welt zu verbergen.
Als Jugendlicher fängt er an, mit lokalen Bands zu musizieren. Im Alter von sechzehn Jahren nimmt er mit seiner mit Freunden gegründeten Band Modus Vivendi am Schul-Musikwettbewerb Deskomusic teil. Am gleichen Wettbewerb bewirbt sich eine andere Band namens Timoria (damals noch unter dem Bandnamen Precious Time), der sich Renga sogleich anschließt. In den folgenden dreizehn Jahren entwickelt er sein musikalisches Gespür als Sänger der Band, die in Italien besonders bei jungen Leuten an Beliebtheit gewinnt und Renga auf Konzerte in ganz Europa bringt. In der gemeinsamen Zeit veröffentlicht Renga mit der Band sieben Alben.
Nach einem Zerwürfnis innerhalb der Band Ende des Jahres 1998 legt Renga eine schöpferische Pause ein, um 2000 als Solist wieder in die Öffentlichkeit zurückzukehren. Sein erstes Album mit dem Titel Francesco Rengo kann auf Anhieb Platz 46 der italienischen Album-Charts erreichen.
Einer breiten Öffentlichkeit wird er jedoch erst zwei Jahre später mit dem Album Tracce (Spuren) bekannt. Das darauf enthaltene Stück Tracce di te (Spuren von dir) ist eine traurige Hommage an seine Mutter, an die er sich kaum noch erinnert. Mit diesem Song nimmt Renga erstmals am für Italien bedeutenden Wettbewerb des San-Remo-Festivals teil (2001 nahm er bereits in der Nachwuchskategorie teil) und kann einen der vorderen Plätze belegen.
Das 2004 folgende Album Camere con vista (Zimmer mit Aussicht) verhilft ihm endgültig zum Durchbruch in Italien. Mit dem darauf enthaltenen Song Angelo (Engel) gewinnt er 2005 das 55. San-Remo-Festival und erklimmt die Spitze der Singles-Charts.
Erstmals Platz 1 der italienischen Album-Charts erreicht Renga zwei Jahre später mit seinem Album Ferro e cartone, das begleitet wird von autobiographischen Kurzgeschichten in seinem Buch Come mi viene - Vite di ferro e cartone.
Privates
Renga ist verheiratet mit der Schauspielerin Ambra Angiolini. Gemeinsam haben sie zwei Kinder, Jolanda (2004) und Leonardo (2006).
Musikalischer Stil
Rengas Musik bewegt sich im Stil des italienischen Pop-Rock, erinnert in manchem an die Musik von Gianna Nannini oder Nek. Eine Besonderheit seiner Lieder stellen jedoch die poetischen und intensiv-emotionalen Texte dar, die von Verlassenheit erzählen, Ängsten, seelischem Schmerz, Sehnsüchten, Zweifeln und teilweise einen beinahe autistischen Charakter beschreiben. Immer wieder singt Renga über das Gefühl der Einsamkeit und im Anschluss (meist am Ende eines Liedes) über den Wunsch, hinaus in die Welt zu gehen, um sich erneut auf das Leben einzulassen:
Ed il giorno esplode sopra la città Und der Tag bricht über der Stadt aus Con il suo rumore, arriva fino qua Mit seinem Lärm, kommt bis hierher La luce si diffonde e Das Licht breitet sich aus und Cancella le domande che Löscht die Fragen aus Mi hai lasciato tu Die du mir dagelassen hast Domani voglio vivere Morgen will ich leben Uscire fuori, ridere Nach draußen gehen, lachen Che non ne posso più Weil ich nicht mehr kann (Auszug aus Alba, auf Album Tracce, 2002)
Die Lieder haben dabei stets, wie in seiner offiziellen Biographie belegt, autobiographischen Charakter.
Die tiefe Traurigkeit der Texte von Rengas Arbeiten mögen ein Grund dafür sein, weshalb seine Musik in Deutschland noch nahezu unbekannt ist, während er mittlerweile in Italien zu den festen Größen der italienischen Pop-Musik zählt. Hierzulande kennt und schätzt man weit eher die fröhlich-süßen, von Liebe plaudernden Lieder eines Eros Ramazzotti. Rengas Lieder hingegen sind beim ersten Hören wenig eingängig, seine sehr expressive und sich oft in großen Höhen bewegende Singstimme vermittelt nicht die Leichtigkeit eingängiger Schlager-Musik.
Ein weiteres Merkmal von Rengas Texten ist die Verwendung hochitalienischer Konstruktionen wie dem congiuntivo imperfetto (Konjunktiv Imperfekt) sowie die Wahl "edler", oftmals wenig gebräuchlicher, Wörter wie etwa il volto anstelle des gebräuchlichen la faccia bzw. il viso für das Gesicht.
Diskografie
Alben
- 2001 Francesco Renga (ITA #46)
- 2002 Tracce (ITA #6 - Platinum 100,000+)
- 2004 Camere con vista (ITA #4 - 2X Platinum 200,000+)
- 2007 Ferro e cartone (ITA #1 - Platinum 120,000+)
- 2009 Orchestraevoce(ITA #7 - Platinum - 100,000+)
- 2010 Un giorno bellissimo (ITA #7)
Bibliografie
- 2007: Come mi viene - Vite di ferro e cartone
Weblinks
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