Frank Ripploh

Frank Ripploh
Frank Ripploh (1986 in München)

Frank Ripploh (auch bekannt als Peggy von Schnottgenberg) (* 2. September 1949 in Rheine/Westfalen; † 24. Juni 2002 in Rheine/Westfalen) war ein deutscher Schauspieler, Autor und Regisseur.

Werdegang

Ripploh wurde bekannt durch seinen Film „Taxi zum Klo“ (1980), an dem er als Hauptdarsteller, Autor und Regisseur mitwirkte. „Taxi zum Klo“ machte den sich öffentlich als schwul bekennenden Berliner Hauptschullehrer Ripploh, der nach seinem Selbst-Outing als Schwuler auf dem Cover der Zeitschrift Stern 1978 von der Schulbehörde diszipliniert werden sollte, über Nacht berühmt und wurde zum schwulen Kultfilm der Vor-Aids-Ära. Ripploh erhielt für den mit einem Budget von nur 100.000 DM gedrehten Film 1981 den Max-Ophüls-Preis.

Schon vorher war er, unter dem Pseudonym „Peggy von Schnottgenberg“ Verfasser von Kurzgeschichten und Schauspieler in den Filmen „Axel von Auersperg“ und „Monolog eines Stars“ von Rosa von Praunheim sowie in zwei Filmen von Ulrike Ottinger, „Betörung der blauen Matrosen“ und „Madame X“, an der Seite von Tabea Blumenschein, die er später für eine Rolle in „Taxi zum Klo“ verpflichtete.

In Berlin hatte er zudem 1978 mit einer wochenlang im „Capitol Dahlem“ (einem Programmkino in der Nähe der FU Berlin) laufenden Diashow mit dem Titel „Blutsturz oder wie ein Stern in der Nacht“ auf sich aufmerksam gemacht. 1979 spielte er eine kleine Rolle unter der Regie von Elfi Mikesch in „Execution - A Study of Mary“ und 1982 in „Querelle“, dem letzten Film von Rainer Werner Fassbinder, an dessen Seite er ebenfalls 1982 auch in dem Science-Fiction-Krimi „Kamikaze 1989“ in einer kleinen Rolle als Gangster erschien. Zusammen mit Miko drehte er 1986 den halbbiographischen Film „Miko - Aus der Gosse zu den Sternen“.

Von 1992 bis 1994 schrieb er als freier Mitarbeiter von Stern und Die Woche Filmkritiken, Regieporträts und Interviews.

In seinen letzten Lebensjahren verlieh er Wrestling-Filme und produzierte den Hardcore-Film „Strip & Fick“.

2002 erlag er einem Krebsleiden. Rosa von Praunheim schrieb in einem Nachruf: „…Er war … eine bösartige Tucke und trotzdem habe ich ihn eine Zeitlang sehr geliebt. Er hatte … einen rabenschwarzen Humor und wir lachten uns oft tot über die Fehler unserer Liebhaber.“

Filmografie (Auswahl)

  • 1974: Axel von Auersperg (Schauspieler)
  • 1975: Monolog eines Stars (Schauspieler)
  • 1975: Betörung der blauen Matrosen (Schauspieler)
  • 1977: Madame X (Schauspieler und Regieassistent)
  • 1979: Execution - A Study of Mary (Schauspieler)
  • 1980: Taxi zum Klo (Autor, Regisseur, Hauptdarsteller)
  • 1982: Querelle (Schauspieler)
  • 1982: Kamikaze 1989 (Schauspieler)
  • 1986: Miko – Aus der Gosse zu den Sternen (Regisseur und Schauspieler)
  • 1987: Taxi nach Kairo (Regisseur und Schauspieler)
  • 2001: Strip & Fick (Regisseur und Produzent)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Frank Ripploh — (September 2, 1949 ndash; June 22, 2002) was a German actor, film director, and author. He is best remembered for his semi autobiographical 1981 movie Taxi zum Klo . The film, produced on a shoestring budget of 100,000 DM, explored the day to day …   Wikipedia

  • Ripploh — Frank Ripploh (1986 in München) Frank Ripploh (auch bekannt als Peggy von Schnottgenberg) (* 2. September 1949 in Rheine/Westfalen; † 24. Juni 2002 in Rheine/Westfalen) war ein deutscher Schauspieler, Autor und Regisseur. Werdegang Ripploh wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Peggy von Schnottgenberg — Frank Ripploh (1986 in München) Frank Ripploh (auch bekannt als Peggy von Schnottgenberg) (* 2. September 1949 in Rheine/Westfalen; † 24. Juni 2002 in Rheine/Westfalen) war ein deutscher Schauspieler, Autor und Regisseur. Werdegang Ripploh wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Taxi zum Klo — Filmdaten Deutscher Titel Taxi zum Klo Produktionsland Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Taxi zum Klo — Infobox Film name = Taxi zum Klo image size = caption = DVD Cover director = Frank Ripploh producer = writer = Frank Ripploh narrator = starring = Frank Ripploh Bernd Broaderup music = Hans Wittstatt cinematography = Horst Schier editing = Gela… …   Wikipedia

  • Homosexualität im Film — Diese Liste enthält Filme mit homosexuellem Inhalt, sei es eine dargestellte Einzelperson in mehr als einer Nebenrolle oder eine gleichgeschlechtliche Begegnung. Chronologische Filmliste 1910er Jahre Anders als die Andern (D 1919) Regie: Richard… …   Deutsch Wikipedia

  • Fassbinder — Rainer Werner Fassbinder (* 31. Mai 1945 in Bad Wörishofen, Bayern; † 10. Juni 1982 in München) war ein deutscher Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler und Autor. Er gilt neben Regisseuren wie Volker Schlöndorff, Wim Wenders, Alexander Kluge,… …   Deutsch Wikipedia

  • Fassbinder Foundation — Rainer Werner Fassbinder (* 31. Mai 1945 in Bad Wörishofen, Bayern; † 10. Juni 1982 in München) war ein deutscher Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler und Autor. Er gilt neben Regisseuren wie Volker Schlöndorff, Wim Wenders, Alexander Kluge und …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Rip — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Ophüls-Preis — Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist ein jährliches Filmfestival in Saarbrücken für Nachwuchsfilmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es wurde 1980 von Albrecht Stuby gegründet. Damals besuchten 700 Zuschauer die Veranstaltung,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”