- Franz Christian Boll
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Franz Christian Boll [1] (* 31. August 1776 in Neubrandenburg; † 12. Februar 1818 ebenda) war ein deutscher Theologe und Pastor an den Neubrandenburger Hauptkirchen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz (Christian) Boll wurde als eines von elf Kindern des Neubrandenburger Böttchers Franz (Christian) Boll (1741-1800) und seiner Frau Regina Maria, geb. Schärpeltz (1747-1828) geboren. Anscheinend war er der erste seines Geschlechts, der eine akademischen Beruf wählte. Nach dem Besuch der Gelehrtenschule in Neubrandenburg studierte Boll an der Universität Jena Theologie. 1801 erhielt er eine Stelle als Dritter Prediger in Neubrandenburg. Ab 1802 war er Prediger an der Marienkirche und an der Johanniskirche. Er war mit dem Strelitzschen Herzog Karl II. befreundet. Angebote für Pfarrstellen in Bremen (1805) und Ludwigslust (1817) lehnte er ab und blieb bis an sein Lebensende in Neubrandenburg.
Mehrere Predigten Bolls erschienen als Drucke, darunter seine Antrittspredigt von 1802 sowie die Predigt zum Andenken an den verstorbenen Großherzog Karl II. (1816). Seine Schrift „Von dem Verfalle und der Wiederherstellung der Religiosität“ wurde 1809 herausgegeben. Daneben befasste er sich mit der Geschichte Neubrandenburgs. Bolls Pfarrchronik übernahm sein Sohn Franz Boll unter dem Titel „Merkwürdigkeiten aus der Geschichte der Vorderstadt Neubrandenburg vom Jahre 1801 ab“ in seine „Chronik der Vorderstadt Neubrandenburg“.
Franz Christian Boll starb 1818 während einer Typhusepidemie und wurde auf dem alten Friedhof von Neubrandenburg begraben. 36 Jahre nach seinem Tod wurde für ihn ein Denkmal aufgestellt, das bald nach seinem Tod von Christian Gottlieb Kühn nach einem Entwurf von Caspar David Friedrich gefertigt worden war. Es befindet sich an der Südseite der Marienkirche.
Sein älterer Sohn Franz wurde wie der Vater Theologe und befasste sich mit heimatgeschichtlichen Forschungen. Sein jüngerer Sohn Ernst Boll führte umfangreiche naturwissenschaftliche Studien durch und beteiligte sich an der Geschichtsforschung seines Bruders.
Literatur
- Art. Boll, Franz Christian. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 60.
Weblinks
- Literatur über Franz Christian Boll in der Landesbibliographie MV
- Werke von Franz Christian Boll in der Landesbibliographie MV
- Schriften von Franz Christian Boll im Landeshauptarchiv Schwerin
Einzelnachweise
- ↑ Nach der Familiengenealogie eigentlich: Franz (II.) Boll. Zur Unterscheidung von seinem namensgleichen Sohn und Enkel jedoch traditionell mit sämtlichen Taufnamen genannt.
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