Christian Gottlieb Kühn

Christian Gottlieb Kühn
Grab von Christian Gottlieb Kühn (liegende Platte) auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden.

Christian Gottlieb Kühn (* 16. Juni 1780 in Dresden; † 20. Dezember 1828 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Kühn erhielt seine Ausbildung bei Franz Pettrich. Nach Reisen durch Italien arbeitete Kühn seit 1803 in Dresden. Er war eng mit dem Maler Caspar David Friedrich befreundet, von dem er eine Porträtbüste fertigte, die heute im Museum der Dresdner Romantik in Dresden ausgestellt ist. Nachdem Kühn bis 1824 am Gondelhafen gelebt hatte, zog er danach in das Haus seines Vaters auf der Äußeren Rampischen Gasse. Ein mehrere Meter langes Relief an der Toreinfahrt, das Kühn 1826 schuf, befindet sich heute im Restaurant der Semperoper in Dresden.

Kühn war mit Juliane Mäcke verheiratet, der Ehe entstammte Sohn Heinrich (1825–1893), der Vater des Fotografen Heinrich Kühn. Nach dem Tod Christian Gottlieb Kühns heiratete Juliane Mäcke Traugott Hultsch; dieser zweiten Ehe entstammen der Politiker Theodor Hultzsch und der Philologe Friedrich Hultsch.

Kühn starb 1828 in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen Trinitatisfriedhof.

Werke

Kühn arbeitete vorwiegend als Bildhauer von Grabsteinen. Eine seiner bekanntesten Grabplastiken ist die Jungenfigur Trauernder Genius mit verlöschender Fackel, die sich ursprünglich auf dem St.-Pauli-Friedhof befand, dann auf den Kirchfriedhof der Loschwitzer Kirche überführt wurde und heute aus Witterungsgründen in der Kirche selbst aufgestellt ist. Bis 1863 befanden sich an der Treppe der Brühlschen Terrasse zwei Sandsteinlöwen, die Kühn 1814 geschaffen hatte. Sie mussten Johannes Schillings Vier Tageszeiten weichen und befinden sich heute im Großen Garten. Kühn schuf zudem das Moreau-Denkmal auf der Räcknitzhöhe, das Gottlob Friedrich Thormeyer entworfen hatte. Auch die Kopie des Brückenmännchens aus dem Jahr 1814 stammt von ihm.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden. Verlag der Kunst, Basel 1994, S. 241.

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