Franz Heinrich Reusch

Franz Heinrich Reusch
Franz Heinrich Reusch

Franz Heinrich Reusch (* 4. Dezember 1825 in Brilon; † 3. März 1900 in Bonn) war katholischer Theologe (Alttestamentler) und alt-katholischer Kirchenhistoriker.

Zusammen mit Ignaz von Döllinger, Johann Friedrich von Schulte und dem späteren Bischof Joseph Hubert Reinkens legte er den Grundstein für die Alt-Katholische Kirche in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Reusch wurde 1858 außerordentlicher Professor. Ab 1861 war er ordentlicher Professor der alttestamentlichen Exegese in Bonn. Er war journalistisch für kirchlichen Nachrichten der „Kölnischen Blätter“ tätig. Reusch wurde 1865 Redakteur des „Theologischen Literaturblattes“. Zusätzlich war er Herausgeber des Altkatholischen Rituale.

Von 1873 bis 1878 war Reusch Generalvikar von Bischof Joseph Hubert Reinkens, bevor er sein Amt aus Protest gegen die Abschaffung des Pflichtzölibats der altkatholischen Priester niederlegte. 1886 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt.[1]

Werke

  • Erklärung des Buches Baruch. Freiburg 1853;
  • Das Buch Tobias, übersetzt und erklärt. Freiburg 1857;
  • Observationes criticae in librum Sapientiae. Freiburg 1861;
  • Libellus Tobit e codice Sinaitico editus et recensitus. Bonn 1870;
  • Lehrbuch der Einleitung in das Alte Testament. Freiburg 1859, 1864, 1868, 1870;
  • Luis de Leon und die spanische Inquisition. Bonn 1873.
  • Bibel und Natur. Vorlesungen über die mosaische Urgeschichte und ihr Verhältnis zu den Ergebnissen der Naturforschung. Freiburg 1862, 1866, 1870, Bonn 1876;
  • Die biblische Schöpfungsgeschichte und ihr Verhältnis zu den Ergebnissen der Naturforschung. Bonn 1877.
  • Der Index der verbotenen Bücher. Ein Beitrag zur Kirchen- und Literaturgeschichte. Bonn 1883-1885. (Nachdruck 1967 durch Scientia-Verlag, Aalen)
  • Die Indices librorum prohibitorum des sechzehnten Jahrhunderts. Tübingen 1886. (Edition; Nachdrucke 1961 und 1960 durch B. de Graaf, Nieuwkoop)
  • Die Selbstbiographie des Kardinals Bellarmin (mit Ignaz von Döllinger). Bonn 1887.
  • Geschichte der Moralstreitigkeiten in der römisch-katholischen Kirche. Bonn 1888.
  • Die Fälschungen im Traktat des Thomas von Aquin gegen die Griechen. Bonn 1889.
  • Beiträge zur Geschichte des Jesuitenordens. München 1894.

Literatur

  • Leopold Karl Goetz: Franz Heinrich Reusch 1825–1900: eine Darstellung seiner Lebensarbeit. Gotha. Perthes, 1901 [mit Porträt u. Verz. d. selbständ. Schriften]
  • Heinz-Jürgen Vogels: Reusch, Franz Heinrich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 8, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-053-0, Sp. 77–80.
  • Hubert Wolf: Franz Heinrich Reusch: Eine deutsche Indexreform? (In: Index. Der Vatikan und die verbotenen Bücher. von Hubert Wolf; C. H. Beck, München 2006; ISBN 978-3-406-54371-5; S. 220-237, v. a. Abschnitt Vom Zensor zum Rezensenten, S. 221-229)

Einzelnachweise

  1. Rückschau - verstorbene Mitglieder (R), BAdW

Weblinks

 Wikisource: Franz Heinrich Reusch – Quellen und Volltexte

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