- Franz Klein (Minister)
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Franz Klein (* 24. April 1854 in Wien; † 6. April 1926 ebenda) war ein österreichischer Jurist und Politiker aus jüdischer Familie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz Klein war Sohn des Gold- und Silberschmieds Karl Klein und der Tischlermeisterstocher Theresia Ipold. Seine Schulausbildung[1] erfolgte in Volksschulen in der Josefstadt (Strozzigrund), in Rodaun und in der Neubaugasse. Die ersten vier Gymnasialklassen absolvierte er im Schottengymnasium, wo er wegen eines Schülerstreichs (Werfen mit Tintenfässern zu Schulschluss)[2] ausgeschlossen wurde. Danach besuchte er das Akademische Gymnasium. Mitschüler waren (Matura 3. Juli 1872) u. a. der spätere Ministerpräsident Max Vladimir Beck, der Finanzminister Robert Meyer und der erste Präsident der tschechoslowakischen Republik Thomas Masaryk. Franz Klein studierte ab 1872 in Wien Jus, promovierte dort 1878, war bis 1886 Konzipient und legte 1879 die Richteramtsprüfung und 1883 die Advokatenprüfung ab. Er habilitierte sich an der Universität Wien in Österreichischem Zivilprozessrecht und 1891 auch in Römischem Recht. 1885 bis 1891 war er Kanzleidirektor an der Universität Wien. 1891 wurde er in das Justizministerium berufen, wo er Sektionsrat (1893), Ministerialrat (1894), Sektionschef (1895), Wirklicher Geheimrat (1897), Beamter der III. Rangklasse (1900) und schließlich zwischen 1906 und 1908 sowie im Jahr 1916 Justizminister wird. 1919 wurde er Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und war als Mitglied der österreichischen Friedensdelegation bei den Friedensverhandlungen in Saint-Germain. Bekannt wurde Klein insbesondere als Verfasser der Zivilprozessordnung von 1898. Auch bewirkte er Neuerungen auf dem Gebiet des Handelsrechts und des Jugendschutzes.
Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 7).
Ehrungen
- Großes goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und Großkreuz des Leopold-Ordens.
- Ehrendoktorate der Universitäten Bonn, Czernowitz, Graz, Heidelberg und Kiel.
- Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der juristischen Gesellschaft in Berlin.
- Ehrenbürgerschaft von Wien für „seine legistischen Leistungen auf den Gebieten der Wohnungsreform und der Jugendfürsorge“ (Verleihung am 11. April 1924).
- In Wien sind der Simmeringer Gemeindebau Dr.-Franz-Klein-Hof und die Franz-Klein-Gasse in Währing und Döbling nach ihm benannt.
Literatur
- Klein Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 378 f. (Direktlinks auf S. 378, S. 379).
- Hans Schima: Klein, Franz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 738 f.
- Wilhelm Brauneder (Hrsg.): Juristen in Österreich 1200-1980. Orac, Wien 1987, ISBN 3-7015-0041-X, S. 234-242.
Weblinks
- Literatur von und über Franz Klein (Minister) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Klein (Minister). In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
Einzelnachweise
Kategorien:- Justizminister (Österreich)
- Hochschullehrer (Universität Wien)
- Rechtswissenschaftler (20. Jahrhundert)
- Rechtswissenschaftler (19. Jahrhundert)
- Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Ehrenbürger von Wien
- Österreicher
- Geboren 1854
- Gestorben 1926
- Mann
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