Franz Suarez

Franz Suarez

Francisco Suárez (* 5. Januar 1548 in Granada; † 25. September 1617 in Lissabon) war ein spanischer Theologe und Philosoph. Ihm wurde der Ehrenname Doctor Eximius gegeben.

Er trat am 16. Juni 1564 in Salamanca den Jesuiten bei und studierte in dieser Stadt von 1565 bis 1570 Theologie.

Suárez lehrte dann 1571 Philosophie in Ávila und Segovia, 1575 dann Theologie. Im Laufe seines Lebens lehrte er Theologie an verschiedenen Hochschulen: 1576 in Valladolid, 1580 bis 1585 in Rom, 1585 bis 1592 in Alcalá, 1592 bis 1597 in Salamanca und 1597 bis 1616 in Coimbra.

In der Theologie verfasste er eine Vielzahl von Abhandlungen, die nicht alle auf höhere Gnade stießen, zum Beispiel wurde seine Lehre über die schriftliche Beichte verboten, sein Buch Defensio fidei in Paris verbrannt. In vollem Einklang mit seinen Oberen und dem Papst befand er sich hingegen bei der Verteidigung der Lehre der Unbefleckten Empfängnis und der Ewigen Jungfräulichkeit Mariä. Wichtige Beiträge lieferte er zur sogenannten Analysis fidei.

In der Philosophie war er ein Vertreter des Naturrechts. Seine metaphysischen Schriften wirkten stark auf Leibniz.

Durch seine juristischen Schriften wurde er später als Mitbegründer des Völkerrechts angesehen.

Suárez hatte eine gewaltige Wirkung. Seine metaphysischen Schriften, vor allem die Disputationes Metaphysicae (1597) und seine naturrechtlichen Schriften wurden bis weit ins 18. Jahrhundert sowohl im katholischen wie auch protestantischen Europa rezipiert. Dadurch kann man ihn neben Franciscus Toletus als einen der Begründer der Barockscholastik bezeichnen.

Literatur

Primärtexte

  • Über die Individualität und das Individuationsprinzip. Lat.-dt., hrsg. v. Rainer Specht. Meiner, Hamburg 1976. ISBN 978-3-7873-0376-2

Sekundärliteratur

  • J. Schmutz: Bibliographie (Scholasticon]
  • Thomas Marschler, Die spekulative Trinitätslehre des Francisco Suárez S.J. in ihrem philosophisch-theologischen Kontext (BGPhMA NF 71), Münster 2007, Verl. Aschendorff, ISBN 3-402-10281-1

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