- Franz Virnich
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Franz Gabriel Virnich (* 28. März 1882 in Bonn; † 5. April 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden) war ein deutscher Gutsbesitzer, Jurist, Katholik und NS-Verfolgter.
Leben
Virnich wurde als Sohn eines Zentrumsabgeordneten in einem katholischen familiären Umfeld im rheinischen Bonn geboren; seine Onkel waren Jesuiten, seine Schwester Maria Rafaele Augustinerin im Kloster Berlaymont. Er wurde im bekannten Stella Matutina erzogen, einem Jesuiteninternat im österreichischen Feldkirch. Sein Abitur machte er in Saarlouis. Anschließend studierte er Jura in München und Bonn. In München wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Rheno-Franconia München im CV. Franz Virnich war 1927 Mitbegründer der K.D.St.V. Borusso-Westfalia zu Bonn im CV und engagierter Verbindungsstudent bei anderen katholischen Studentenverbindungen.
Seine erste Anstellung fand er als Referendar am Amtsgericht Dülken, später am Landgericht Mönchengladbach. Aus seiner Abneigung gegenüber dem Nationalsozialismus machte er kein Hehl. Die Nazis interessierten sich insbesondere für eine Parodie auf das bekannte Horst-Wessel-Lied, die Virnich besaß. Nach Hausdurchsuchungen floh er 1934 in die Niederlande und lehrte auf Schloss Wynandsrade bei den Franziskaner-Minoriten. 1940 wurde er jedoch von der Gestapo entdeckt, verhaftet und zuerst in das Gestapogefängnis Bonn, später nach Berlin-Moabit verbracht.
Im Urteil des Volksgerichtshofs in Berlin 1942 ist nachzulesen, dass er nicht zuletzt wegen seiner Aktivitäten als katholischer Verbindungsstudent Opfer der NS-Verfolgung wurde und wegen „Volksverrat“ zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.
Am 5. April 1943 hat Franz Virnich in dem wie ein KZ geführten Zuchthaus Brandenburg-Görden infolge „schleichender Hinrichtung“ den Tod erlitten.
Literatur
- Franz Hubert Schorn: Franz Virnich 1882 - 1943. Opfer der NS-Justiz. Bernardus, Langwaden 1998, ISBN 3-910082-59-9
Weblinks
- Literatur von und über Franz Virnich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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