- Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung
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Fraunhofer-Institut für
Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung
LogoKategorie: Forschungseinrichtung Träger: Fraunhofer-Gesellschaft Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein Sitz des Trägers: München Standort der Einrichtung: Bremen Außenstelle: Dresden Art der Forschung: Angewandte Forschung Fächer: Ingenieurwissenschaften Fachgebiete: Materialwissenschaft, Werkstoffwissenschaft Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%) Leitung: Matthias Busse, Bernd Mayer Mitarbeiter: 422 (Stand: Ende 2009) Homepage: www.ifam.fraunhofer.de Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM), auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer IFAM“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG). Das Institut hat seinen Sitz in Bremen, seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung im Fach der Ingenieurwissenschaften auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und der Werkstoffwissenschaft zuzuordnen. Das Institut hat einen Institutsteil in Dresden für Pulvermetallurgie und Verbundwerkstoffe.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Fraunhofer IFAM wurde 1968 als Arbeitsgruppe für angewandte Materialforschung (AFAM) in Bremen-Nord gegründet. Die Eingliederung als Institut in die Fraunhofer-Gesellschaft erfolgte 1974. Der Dresdner Institutsteil wurde 1992 im Zuge der Übernahme ostdeutscher Forschungsinstitutionen gegründet.
Forschung und Entwicklung
Das Fraunhofer IFAM gliedert sich in den Institutsbereich „Formgebung und Funktionswerkstoffe“ an den Standorten Bremen und Dresden und den Institutsbereich „Klebtechnik und Oberflächen“ am Standort Bremen. Das Spektrum der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten reicht von anwendungsorientierter Grundlagenforschung bis hin zur Umsetzung in Produkte und der Unterstützung bei der Fertigungseinführung.
Formgebung und Funktionswerkstoffe
Dieser Institutsbereich konzentriert sich auf drei Kernkompetenzen: Gießerei- und Leichtmetalltechnologie, Mikro- und Nanostrukturierung, Pulver- und Sintertechnologie. Diese spiegeln sich in den Arbeitsgebieten der sieben Kompetenzfelder Funktionsstrukturen, Gießereitechnik, Leichtbauwerkstoffe und Analytik, Mikrofertigung, Pulvertechnologie, Sinter- und Verbundwerkstoffe sowie Zellulare Werkstoffe wider.
Die genannten Kompetenzen betreffen die Gebiete Metalle, Präzisionsbauteile und Prozesse, Hochleistungswerkstoffe, funktionelle Oberflächen und Gedruckte Elektronik, Medizintechnik und Biomaterialien sowie den Leichtbau.
Klebtechnik und Oberflächen
Dieser Institutsbereich beschäftigt sich mit qualifizierten Entwicklungen für die Klebtechnik, Plasmatechnik und Lacktechnik. Die Entwicklungsergebnisse werden von industriellen Partnern aus unterschiedlichen Branchen genutzt, hierzu zählen der gesamte Fahrzeugbau – Luft, Straße, Schiene, Wasser – sowie deren Zulieferanten, der Maschinen- und Anlagenbau, die Elektro- und Elektronikindustrie, der Haushaltsgerätebau, die Medizintechnik sowie die Informations- und Kommunikationstechnik.
Das Arbeitsgebiet Klebtechnik gliedert sich in die Arbeitsgruppen Klebstoffe und Polymerchemie, Biomolekulares Oberflächen- und Materialdesign, Anwendungstechnik, Fertigungstechnik, Kleben in der Mikrofertigung, Werkstoffe und Bauweisen, Technologietransfer. Das Arbeitsgebiet Plasmatechnik wird von den Arbeitsgruppen Niederdruck-Plasmatechnik und Atmosphärendruck-Plasmatechnik sowie Lacktechnik. Ergänzt werden beide Arbeitsgebiete durch das Arbeitsgebiet Adhäsions- und Grenzflächenforschung mit den Arbeitsgruppen Angewandte Oberflächen und Schichtanalytik, Elektrochemie und Molecular Modelling.
Der Bereich "Klebtechnik und Oberflächen" ist mit über 210 Mitarbeitern Europas größte unabhängige Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der industriellen Klebtechnik.
Kooperationen
Das Fraunhofer IFAM ist Mitglied verschiedener Fraunhofer-Verbünde und Allianzen. Darin bündeln die Fraunhofer-Institute ihre jeweiligen Kompetenzen und ermöglichen es bei komplexen Aufgabenstellungen kompetente Ansprechpartner zu finden, die institutsübergreifend Lösungsangebote erarbeiten und Forschung und Entwicklung koordinieren.
- Fraunhofer-Allianz Adaptronik
Ziel der zwölf an der Allianz teilnehmenden Fraunhofer-Institute ist es, die Adaptronik kommerziell nutzbar zu machen und in wettbewerbsfähige Anwendungen zu überführen. - Fraunhofer-Allianz Photokatalyse
Ziel der Allianz ist die Entwicklung neuer Material- und Schichtkonzepte für leistungsfähigere Photokatalysatoren sowie deren Applikation auf unterschiedlichsten Substraten wie Glas, Kunststoffen und Metallen. - Fraunhofer-Allianz Generative Fertigung
Die Allianz gilt als größtes interdisziplinäres europäisches Kompetenznetz für High-Speed-Prozesse zur Verarbeitung von Metallen und Kunststoffen sowie anderen Nichtmetallen in kleinen Serien sowie in der Ur- und Umformtechnik. - Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik
Damit das gesamte Feld der Reinigungstechnik branchenübergreifend abgedeckt werden kann, sind in der Allianz Reinigungstechnik die Geschäftsfelder Bauwerksreinigung, Reinigung in hygienerelevanten Bereichen, Reinigung in der Mikrosystemtechnik, Oberflächenreinigung vor der Beschichtung sowie die Bauteilreinigung definiert. - Fraunhofer-Themenverbund Werkstoffe und Bauteile
Dieser Verbund bündelt die Kompetenzen der zwölf materialwissenschaftlich orientierten Institute der Fraunhofer-Gesellschaft. - Fraunhofer-Themenverbund Nanotechnologie
In diesem Verbund fokussieren sich die Aktivitäten auf Leitthemen wie multifunktionelle Schichten beispielsweise für den Automobilbereich. - Fraunhofer-Themenverbund Polymere Oberflächen
Der Verbund erarbeitet wesentliche Vorentwicklungsergebnisse und dazugehörige Schutzrechte für Polymerprodukte mit neuen oder entscheidend verbesserten Eigenschaften. - Fraunhofer-Themenverbund Numerische Simulation von Produkten und Prozessen
Das Ziel des Themenverbunds ist es, institutsübergreifende Aufgabenstellungen aufzugreifen und als Ansprechpartner für öffentliche und industrielle Auftraggeber die Interessen der zusammengeschlossenen Fraunhofer-Institute gemeinsam zu vertreten. - Fraunhofer-Netzwerk Windenergie
Zusammen bieten zehn Institute ein durchgehendes Kompetenzspektrum für die Auslegung und den Betrieb von Energiesystemen mit angekoppelten Windturbinen.
Im universitären Bereich besteht eine Kooperation mit der Universität Bremen, die den Grundlagenforschungsbedarf des Fraunhofer IFAM abdeckt und durch die Doppelfunktionen der Institutsleiter (zugleich Lehrstuhlinhaber) begünstigt wird.
Das Fraunhofer IFAM hat zahlreiche Kooperationen mit Industrieunternehmen aus der Transportindustrie (Luftfahrzeug-, Automobil-, Schienenfahrzeug- und Schiffbau), aus dem Anlagenbau, der Medizin - und Mikrotechnik.
Infrastruktur
Ende 2009 waren am Fraunhofer IFAM 422 Mitarbeiter beschäftigt, davon 91 Prozent im wissenschaftlich-technischen Bereich.
Der Betriebshaushalt des Fraunhofer IFAM lag im Geschäftsjahr 2009 bei 29,5 Millionen Euro.
Der geschäftsführende Leiter des Fraunhofer IFAM und Leiter des Bereichs „Formgebung und Funktionswerkstoffe“ ist Professor Dr.-Ing. Matthias Busse, Prof. Dr. Bernd Mayer leitet den Bereich „Klebtechnik und Oberflächen“. Die Institutsleiter wurden auf Lehrstühle für die Fachgebiete „Urformtechnik und Sondergebiete der Metallurgie“ bzw. „Polymere Werkstoffe und Oberflächentechnologien“ im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen berufen.
Weblinks
- Homepage des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM)
- Homepage der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG)
53.1113888888898.8486111111111Koordinaten: 53° 6′ 41″ N, 8° 50′ 55″ OKategorien:- Fraunhofer-Institut
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