- Frederik J. Forell
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Friedrich Joachim Forell auch Frederick Forell (* 15. September 1888; † 2. April 1968)[1] war ein deutscher Pfarrer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Friedrich Forell studierte Philosophie und Theologie in Breslau und Gießen. Während des Ersten Weltkrieges war er von 1915-1917 Garnisonsprediger und Pfarrer. Nach seiner Entlassung aus dem Heeresdienst wurde er Pfarrer in Michelsdorf im Riesengebirge und ab 1926 in Breslau. Er war Mitbegründer des Christlich-Sozialen Volksdienstes. Während eines Studienaufenthaltes in London lernte er Bischof Bell kennen, dem er freundschaftlich verbunden blieb.
Gegner des Nationalsozialismus
Friedrich Forell war entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und wurde 1933 seines Amtes enthoben. Wegen seiner politischen Haltung musste er aus Deutschland fliehen.
Emigration
Forell emigrierte über die Tschechoslowakei zunächst nach Österreich, wo er Leiter der Schwedischen Israelmission wurde. 1938 flüchtete er über Polen, die Baltischen Staaten, Schweden, Dänemark und Großbritannien nach Frankreich, wo er Flüchtlingen half; er arbeitete dort mit Marc Boegner (Präsident des französischen Protestantischen Kirchenbundes) zusammen. Nach Kriegsausbruch wurde er, wie viele andere deutsche Emigranten, interniert. Es gelang ihm aus dem Lager zu fliehen und ein Einreisevisum für die USA zu erhalten. Sein Fluchtweg (1940) war der vieler deutscher Emigranten: Er führte über Spanien und Portugal und weiter über den Seeweg in die USA. Dort nahm er eine Tätigkeit in der Flüchtlingsseelsorge auf. Frederick J. Forell gründete das Christian Fellowship for Newcomers und scharte eine deutschsprachige evangelische Gemeinde um sich.
Arbeit für ein demokratisches Nachkriegsdeutschland
1944 wurde Forell Mitglied des Organisationskomitees des Council for a Democratic Germany (CDG). Nach dem Ende der Naziherrschaft blieb er in den USA, kehrte aber zu häufigen Besuchen nach Deutschland zurück. Aufgrund dieser Arbeit erhielt er den Titel eines Kirchenrats der schlesischen Landeskirche. Nach F. J. Forell wurde ein Heim der Inneren Mission in Görlitz benannt. Er starb 1968.
Literatur
- Röder, Werner; Strauss, Herbert A. (Hrsg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945, Bd.1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, München 1980. Bd.2: The Arts, Sciences, and Literature, München 1983. Bd.3: Gesamtregister, München 1983
Links
Einzelnachweise
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