Freie Scholle

Freie Scholle
Typisches Haus in der Egidystraße

Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Freie Scholle ist eine Wohnungsbaugenossenschaft in Berlin-Tegel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Freie Scholle wurde 1895 von Gustav Lilienthal gegründet, dem Bruder des berühmten Flugpioniers Otto Lilienthal, weit vor den Toren Berlins – auf freier Flur am Tegeler Fließ in der Nähe des Steinbergparks. In Eigenarbeit bauten die Baugenossen in der heutigen Egidystraße Zweifamilienhäuser, von denen heute noch große Teile vorhanden sind. 1920 erweiterte der Architekt Bruno Taut die Siedlung unter anderem um den Schollenhof (ehemals Lilienthalhof). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die im Krieg in der Egidystraße zerstörten Häuser durch Mehrfamilienhäuser im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus ersetzt. Zudem errichtete die Genossenschaft ab den 1960er Jahren weitere Siedlungen in Lübars, Alt-Wittenau (Alt-Wittenau und Rosentreterpromenade) und 1995 am Waidmannsluster Damm/Ecke Ziekowstraße.

Große Teile der ursprünglichen Siedlung Freie Scholle stehen als Ensemble unter Denkmalschutz.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser verputzt und sind damit grau. Einige Häuser der Egidystraße sind im Zuge des Denkmalschutzes gelb gestrichen worden. Die Häuser der 20er-Jahre sind hingegen farbig gestaltet und haben je nach Lichtfall eine andere Farbe. Dies ist nach Bruno Taut so geschaffen worden.

Eckstück des Schollenhofs

Der Vorstand der Freie Scholle hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachdem 1985 die Siedlung unter Denkmalschutz gestellt wurde, nach und nach die Straßenzüge in ihre ursprünglichen Art zu gestalten.

Die Freie Scholle zeichnet sich durch eine ruhige, beschauliche Atmosphäre aus, die auch durch den besonderen Wohnstil erreicht wird. Alle Gebäude sind flach gehalten und bestehen überwiegend aus nur aus zwei Etagen. Da die ursprünglichen Siedlung Freie Scholle von Steinbergpark und Fließtal eingerahmt wird, gilt die Freie Scholle im Sprachgebrauch der Nordberliner auch als „Die Siedlung im Grünen".

Die Freie Scholle hat derzeit über 4000 Mitglieder, obwohl sie nur knapp 1500 Wohnungen besitzt. Das Besondere an der Freien Scholle ist der aus ca. 30 Personen bestehende Beirat, ein ehrenamtliches Gremium, das sich zum Ziel gesetzt hat, durch verschiedene Aktivitäten, ein gutnachbarschaftliches Verhältnis der Schollaner zu fördern und gleichzeitig die Qualität des Wohnumfeldes zu verbessern.

Häuserzeile im Steilpfad

Die Beiratsmitglieder organisieren verschiedene Veranstaltungen, die bekannteste ist dabei das jährliche Schollenfest (immer Ende August oder Anfang September), aber auch Veranstaltungen für Jung und Alt. Der Beirat ist 2004 mit dem Silbertaler des Bezirkes Reinickendorf für seine ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet worden.

Einmal im Jahr werden die Schollaner zu einem Heimstättenabend in Ihrer Siedlung eingeladen, um sowohl vom Beirat, als auch vom Vorstand aktuelles aus ihrer Genossenschaft zu erfahren.

Es gibt zwei Logos der Genossenschaft: Ein Haus mit rotem Dach im grünen Kreis ist das Gründungslogo, das bis 1995 Bestand hatte. Das aktuelle Logo zeigt zwei sich umarmende Häuser auf grünem Rasen. Dieses Logo spiegelt das Motto wider: „Miteinander wohnen“.

Die Genossenschaft pflegt Kooperationen zur Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit einer Seniorenfreizeitstätte und einer Kindertagesstätte, zur Paul-Löbe-Oberschule (Praktikumsplätze, Garagentorkunst) und zum NABU.

Aufgrund des Genossenschaftsgesetzes musste zum 1. Juli 2011 das Wort "gemeinnützig" im Namen entfallen, die Baugenossenschaft verfolgt laut Satzung weiterhin die Gemeinnützigkeit.

Berühmte Bewohner

Derzeitiger Vorstand

Jürgen Hochschild, Jörg Schmidt

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Denkmalsensemble Siedlung Freie Scholle.
52.60277777777813.3

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