Gottlob Binder

Gottlob Binder

Gottlob Binder (* 14. August 1885 in Holzgerlingen; † 16. August 1961 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Politiker (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Schulbesuch absolvierte Binder eine Ausbildung zum Sattler und Polsterer. Später arbeitete er als Tapezierer. Er engagierte sich gewerkschaftlich, wurde 1908 Sekretär bei den Freien Gewerkschaften in Köln und war später in gleicher Funktion in Bielefeld tätig. Seit 1918 war er Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Freie Scholle eG in Bielefeld. Außerdem war er Mitglied in Aufsichtsräten und Verwaltungsausschüssen verschiedener regionaler und überregionaler Organisationen der Kommunalverwaltung und des Wohlfahrts- und Fürsorgewesens.

Binder trat vor dem Ersten Weltkrieg der SPD bei. Er war ab 1915 sowie von 1919 bis 1933 Ratsmitglied der Stadt Bielefeld.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Binder kurzzeitig in „Schutzhaft“ genommen. Anschließend kehrte er nach Ilbeshausen zurück. Ab 1942 lebte er unter Beobachtung der Gestapo in Frankfurt am Main.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Binder von Juni bis Oktober 1945 als Direktor des Arbeitsamts in Frankfurt am Main sowie als Präsident des Landesarbeitsamts Hessen eingesetzt.

Am 1. November 1945 wurde Binder von der US-amerikanischen Militärregierung zum hessischen „Staatsminister für Wiederaufbau und Politische Bereinigung“ ernannt und war somit Mitglied der von Ministerpräsident Karl Geiler geleiteten Landesregierung. Am 16. August 1946 wurde sein Ressort in „Ministerium für Wiederaufbau und Politische Befreiung“ (gemäß „Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946“ siehe Entnazifizierung) umbenannt. Vom 7. Januar 1947 bis zum 9. November 1949 amtierte er dann nur noch als „Minister für Politische Befreiung“ in der von Ministerpräsident Christian Stock geführten Landesregierung. Parallel zu diesem Amt war er Präsident des Deutschen Verbands für Wohnungswesen, Städtebau und Raumplanung.

Ehrungen

  • 1953: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • 1955: Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main
  • Gottlob-Binder-Straße in Bielefeld

Literatur

  • Gottlob Binder (als Hrsg.). Grundfragen des Aufbaus in Stadt und Land. Die Referate und Aussprachen der Kölner Arbeitstagung im April 1947. Stuttgart 1947. Aufbau-Sonderhefte 2.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gottlob — ist ein deutscher Vorname. Träger des Namens sind unter anderem: Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf (1765 1836), sächsischer Politiker Gottlob Adolph (1685 1745), deutscher Kirchenlieddichter Gottlob Banzhaf (1858 1930), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Binder (Familienname) — Häufigkeit des Nachnamens Binder in Deutschland Binder ist ein Familienname, der von der Berufsbezeichnung des Fassbinders stammt. Bekannte Namensträger Inhaltsver …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bin–Biz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Guske — Dr. Wilhelm Guske (* 25. November 1880 in Oberhausen; † 5. Januar 1957 in Pfronten) war ein preußischer Beamter und deutscher Politiker (SPD) sowie Vorsitzender der Eisernen Front in Koblenz und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Geiler (Groß-Hessen) — Das Kabinett Geiler bildete die Landesregierung von Hessen von 1945 bis 1947. Das Kabinett wurde am 14. Oktober 1945 von den Alliierten vorgestellt und arbeitete bis zur Bildung der ersten Landesregierung nach den Landtagswahlen 1946. Amt Name… …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main — Die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main wird seit 1952 jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf kommunalpolitischem, kulturellem, wirtschaftlichem, sozialem oder städtebaulichem Gebiet um die Stadt Frankfurt am Main verdient… …   Deutsch Wikipedia

  • Holzgerlingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ilbeshausen-Hochwaldhausen — Gemeinde Grebenhain Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Stock — Das Kabinett Stock bildete vom 7. Januar 1947 bis 10. Januar 1951 die Landesregierung von Hessen. Die Wahl des Ministerpräsidenten erfolgte bereits am 20. Dezember 1946. Amt Name Partei Staatssekretäre Ministerpräsident Christian Stock SPD… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Guske — (* 25. November 1880 in Oberhausen; † 5. Januar 1957 in Pfronten) war ein preußischer Beamter und deutscher Politiker (SPD) sowie Vorsitzender der Eisernen Front in Koblenz und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Im Jahr 1946 war er …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”